Markus Baum - Jochen Klepper

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Jochen Klepper (1903-1942) gehört zu den wichtigsten christlichen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Er ist der bedeutendste evangelische Liederdichter seit Gerhard Tersteegen und Philipp Friedrich Hiller; im Liederkanon der deutschsprachigen evangelischen Christenheit kommt Klepper zusammen mit Martin Luther direkt nach Paul Gerhardt. Sein Roman «Der Vater» war ein Bestseller, sogar seine Gedichte «Kyrie» wurden bis heute ca. 150 000 mal verkauft. Aber wer war Jochen Klepper? Das Bekannteste an seinem Leben ist ironischerweise sein Tod, gemeinsam mit seiner Frau und seiner von Deportation bedrohten Stieftochter, am 10. Dezember 1942. Markus Baum legt eine fundierte Biografie Jochen Kleppers vor; eine Begegnung mit dem sensiblen Menschen, eine spannende Reise durch Landschaften und Zeiten, die sein Leben geprägt haben.

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Professor Hermann schreibt er so etwas nicht. Ihm versichert er noch am 2. November 1926, dass er die Lizentiatenarbeit trotz aller Verzögerungen zu Ende bringen will. Aber da ist er schon exmatrikuliert. Am 6. November stellt ihm die Breslauer Universität das Abgangszeugnis aus. Ab sofort ist der Rekonvaleszent Jochen Klepper auf Arbeitssuche.

3. Gebrochene Linie

Jochen Klepper verabschiedet sich nicht über Nacht von der Theologie, und er nimmt auch nicht von heute auf morgen die neue Identität als Journalist und Schriftsteller an. Faktisch sieht es so aus, als habe er einen klaren Strich gezogen, doch wie’s in seinem Innern aussieht – das ist aus den erhaltenen schriftlichen Zeugnissen nur schwer abzuleiten. Die fast zeitgleich verfassten Briefe an den Studienfreund Harald Poelchau einerseits, an Rudolf Hermann andererseits sprechen eine zu unterschiedliche Sprache. Nur dem Freund hat er einen Blick in die Karten erlaubt, nur ihm hat er seine inneren Konflikte offenbart. Alles wird er ihm aber auch nicht gesagt haben; manches muss er mit sich selbst abmachen. Dem theologischen Lehrer und seiner Gattin schreibt er zwar regelmäßig und zum Teil ausführlich, aber was er da schreibt, beschränkt sich im Wesentlichen auf seine äußeren Lebensumstände (»Darf ich in der Freude über meinen neuen Besitz, die Schreibmaschine, Ihnen einen Brief in Maschinenschrift schreiben?«), auf Pläne und Wünsche, auf seinen Gesundheitszustand und darauf, wie dieser seine Schaffenskraft beeinflusst. Was Jochen Klepper im Innersten antreibt oder auch hindert, davon findet sich in seinen Briefen an Rudolf und Millie Hermann so gut wie nichts. Er informiert sie pflichtschuldig, so hat es den Anschein, und vielleicht ist genau das ein Schlüssel zum Verständnis seines Innenlebens und seines Verhaltens: seine preußische Auffassung von Pflicht und Verpflichtungen, von Schuld nicht so sehr im Sinn von aktiv schuldig werden (auch das spielt für ihn eine bedeutende Rolle, nämlich in seinem lutherisch geprägten theologischen Denken), sondern Schuld im Sinn von verpflichtet sein und bleiben.

In den Tagebüchern von 1932 an wird das eine prominente Rolle spielen: Was glaubt Jochen Klepper wem schuldig zu sein? Was den Eltern und Geschwistern, was der Frau an seiner Seite, was dem Staat, was seiner Kirche, was sich selbst? Wie versucht er diesen Verpflichtungen gerecht zu werden, wie löst er sie ein, und wie geht er mit der oft empfundenen eigenen Unzulänglichkeit um? In den Jahren nach Ende des Studiums ist sich Jochen Klepper dessen noch nicht so bewusst. Er gibt sich jedenfalls nicht pausenlos Rechenschaft darüber. Trotzdem scheint das Denk- und Handlungsmuster schon hier und da auf.

Die Verpflichtung gegenüber den Eltern fordert ihn zu Beginn des Jahres 1927 ganz praktisch. Georg Klepper hat einen Schlaganfall erlitten, der Sohn ist zur Stelle und sieht sich vor die einmalige Herausforderung gestellt, den Vater auf der Kanzel zu vertreten. Am 30. Januar 1927, am vierten Sonntag nach Epiphanias, hält Jochen Klepper seine erste und einzige Gemeindepredigt in der heimischen Kirche in Beuthen. Er spricht über die Stillung des Sturms, und diese Erfahrung wird ihm noch zehn Jahre später eine Erwähnung im Tagebuch wert sein. Die »Wunde meines gescheiterten Theologiestudiums« 27schmerzt mehr, als er es sich selbst und anderen lange Zeit eingesteht. Und insgeheim trauert er auch dem Pfarramt und dem Kanzelerlebnis nach. Bis in seine lebhaften (mal beglückenden, oft erschreckenden) Träume hinein verfolgt ihn diese versandete Lebensspur: »Heute nacht habe ich geträumt, ich hätte in einer Kirche gepredigt, und es war ein unbeschreibliches Gefühl von Glück und Stärke, von Erfüllung. ... Aber ich kann es nicht leugnen: ich sehne mich nach Predigen«, wird er gut sechs Jahre später seinem Tagebuch anvertrauen. 28Nach außen hin beschreitet er entschlossen den neu eingeschlagenen Weg.

Journalistisches Debüt

Jochen Klepper schreibt feuilletonistische Artikel und bietet sie regionalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften an, zunächst unter Pseudonym. »Solltest Du zufällig mit ›Georg Wilhelm‹ unterzeichnete Sachen lesen, sind sie von mir«, hat er Harald Poelchau in einem Brief vom 21. Januar mitgeteilt. 29Eine der ersten mit »Joachim Klepper« gezeichneten Arbeiten ist ein Nachruf auf Rainer Maria Rilke in gebundener Sprache. Wochen später erscheinen Artikel und Gedichte aus Jochen Kleppers Feder bereits in der Täglichen Rundschau , in den Breslauer Neuesten Nachrichten und im Fränkischen Kurier . Erstmals findet er im »Jahrbuch Deutscher Lyrik 1927« Erwähnung. Das in Essen erscheinende Deutsche Pfarrerblatt druckt am 1. März 1927 einen Artikel Jochen Kleppers zum 250. Todestag von Baruch de Spinoza, und die mondäne Frauenillustrierte Die Dame aus dem Berliner Ullstein-Verlag übernimmt ebenfalls Beiträge und bringt so Geld in die Kasse. Das braucht er auch, das braucht vor allem die Familie angesichts der Krankheit des Vaters, der für den Rest seines Lebens mit den Folgen des Schlaganfalls zu tun hat.

Da ist sie wieder, die familiäre Verpflichtung. Und da ist ein anderes Leitmotiv, das sich von nun an durch Jochen Kleppers Leben ziehen wird: Das Bemühen um ein halbwegs sicheres Einkommen, um eine berufliche Existenz, die ihren Mann auch wirklich ernährt. Zwar wird es für ihn nie wieder so eng werden wie in der Inflationszeit. Aber ein sorgenfreies Dasein wird er auch nie genießen können. Dafür sind einerseits seine Ansprüche zu hoch (er hat ja nie etwas anderes gekannt als gehobene Bürgerlichkeit), dafür ist andererseits sein Pflichtgefühl zu ausgeprägt. Er kann es nicht ertragen, wenn die Eltern oder Geschwister jammern. Er wird zum Beispiel noch jahrelang den Bruder in Berlin unterstützen (Erhard sagt natürlich nicht nein, auch als er längst unabhängig ist). Sobald etwas Luft im Budget ist, zahlt er seine diversen Stipendien und während des Studiums erhaltenen Vergünstigungen zurück. Formal ist das nicht vorgesehen, niemand nötigt ihn dazu. Nur er selbst empfindet, dass er »zu Unrecht« gefördert worden ist, und so sucht er sich Studenten, denen er nun seinerseits unter die Arme greifen kann. Innerhalb von zwei Jahren wird er so die gesammelten erhaltenen Förderbeträge auf Heller und Pfennig begleichen. 30

Er hat durch seine Artikel mittlerweile den Fuß in der Tür zum künstlerisch-literarischen Journalismus, und er wird diesen Zugang in der Folgezeit auch konsequent ausbauen. Ein verlässliches Einkommen ist das freilich noch nicht. Das erhofft er sich von einer Anstellung bei einer der Breslauer Bibliotheken. Mehrere Bewerbungen bleiben erfolglos. Aber dann erhält er unerwartet eine Anfrage des »Evangelischen Presseverbandes für Schlesien«: Er soll dort in die Redaktion einsteigen. So kann er Rudolf Hermann in einem Brief am 8. April 1927 mitteilen: »Nun habe ich neben den einzelnen Honoraren noch das feste Einkommen. An Dienststunden bin ich nicht gebunden. Zu schreiben habe ich über das Aktuellste im Gebiet der Kunst und Kultur im Allgemeinen. Die Auswahl der Themen ist mir überlassen. Habe ich auch eine erhebliche Mehrarbeit, bin ich doch die Geldsorgen los, die viel mehr Kraft verbrauchen.« 31

Beim Evangelischen Presseverband

Die Stelle in Breslau bedeutet nach zwei Jahren wieder Abschied vom familiären Lazarett in Beuthen. Jochen Klepper mietet sich eine Wohnung in Kleinburg in der Kurfürstenstraße. Noch kurz vor dem Jahrhundertwechsel eine luftige, auf dem Boden zweier ehemaliger Landgüter neu angelegte Villensiedlung im Süden Breslaus, ist Kleinburg mittlerweile von der Großstadt geschluckt worden. Aber es lässt sich immer noch gut leben, die Bebauung ist nicht zu dicht, der Südpark mit seinem Grün und seinem Gondelsee verspricht Erholung, und die Straßenbahn bewältigt die zweieinhalb Kilometer bis ins Herz der Stadt in wenigen Minuten.

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