Markus Baum - Jochen Klepper

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Jochen Klepper (1903-1942) gehört zu den wichtigsten christlichen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Er ist der bedeutendste evangelische Liederdichter seit Gerhard Tersteegen und Philipp Friedrich Hiller; im Liederkanon der deutschsprachigen evangelischen Christenheit kommt Klepper zusammen mit Martin Luther direkt nach Paul Gerhardt. Sein Roman «Der Vater» war ein Bestseller, sogar seine Gedichte «Kyrie» wurden bis heute ca. 150 000 mal verkauft. Aber wer war Jochen Klepper? Das Bekannteste an seinem Leben ist ironischerweise sein Tod, gemeinsam mit seiner Frau und seiner von Deportation bedrohten Stieftochter, am 10. Dezember 1942. Markus Baum legt eine fundierte Biografie Jochen Kleppers vor; eine Begegnung mit dem sensiblen Menschen, eine spannende Reise durch Landschaften und Zeiten, die sein Leben geprägt haben.

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Aber vor dem erfolgreichen Schaffen steht das Lernen, und wer lernen will, braucht Energie und geistige wie körperliche Frische. Genau das geht dem ehrgeizigen Studenten schon nach ein paar Monaten in Breslau entschieden ab.

Krank

Jochen Klepper leidet zwar nicht mehr unter Asthma wie noch in der Schulzeit, dafür plagen ihn aber heftige, oft lang anhaltende Kopfschmerzattacken. Dazu kommt: Er schläft schlecht bis gar nicht. Zunächst versucht sich Jochen Klepper mit Kaffee und Zigaretten (!) selbst zu therapieren. Schließlich geht er doch zum Arzt. Der verordnet gegen die Schlafstörungen Luminal, ein Barbiturat. Das Schlafmittel ist seit 1912 im Handel. Das Problem: Über längere Zeit in hoher Dosierung genommen macht es abhängig. Außerdem kann es Kopfschmerzen eher noch verstärken. Zu den heute bekannten häufigen Nebenwirkungen gehören Mattigkeit, Benommenheit, eingeschränktes Urteilsvermögen und Verwirrtheit.

Jochen Klepper nimmt das Medikament über längere Zeit, obwohl es nicht wirklich hilft. Im Gegenteil. Die Kommilitonen nehmen auch deshalb Rücksicht auf ihn (»All seine Arbeiten waren einem kranken Körper abgerungen ... Wir spürten, wie sehr er litt« 24) und sehen ihm manches nach, was ihnen absonderlich oder überspannt vorkommt. Die körperlichen Beschwerden sind eine Sache, die psychischen Probleme eine andere. Sein Ehrgeiz, sein Lerneifer und sein fürsorgliches Mitdenken für die Familie haben längst neurotische Züge angenommen. Im Juli 1924 sieht er sich außer Gefecht gesetzt. Kuriert sich wochenlang in Beuthen. Der Arzt empfiehlt ihm, das Studium abzubrechen und den Gedanken an einen geistigen Beruf aufzugeben. »Gärtner oder Keramiker« soll er werden, so der sicher gut gemeinte Rat. Aber das geht natürlich gar nicht. Jochen Klepper rappelt sich wieder auf und macht trotz inzwischen eingestandener »unleugbarer Angst vor der Zukunft« weiter mit dem Studium wie mit dem Schreiben. Er nimmt sogar seine Lizenziatenarbeit in Angriff (es geht um die pietistischen Theologen Gottfried Arnold und August Hermann Francke). Bis zum nächsten Zusammenbruch.

Im September 1925 schickt ihn die Breslauer Studentenhilfe zur Kur nach Bad Saarow. Er verbringt dort einige Wochen im Haus der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung. Dem Sekretär der DCSV und Hausvater, Pastor Hermann Schlingensiepen, vertraut er an, was ihm gegenwärtig am meisten zu schaffen macht: die Situation in Beuthen. Die Eltern sind in einen beklemmenden finanziellen Engpass geraten. Jochen Klepper sieht sich genötigt, 14 000 Mark aufzutreiben, um der Familie zu helfen. Für einen Studenten eine horrende Summe (die Kaufkraft damals entspricht einem Betrag von ca. 55 000 Euro). Und Schlingensiepen bietet tatsächlich an, ihm das Geld zu leihen, zur unendlichen Erleichterung, aber auch zur Beschämung Kleppers. Es wird einige Jahre dauern, bis er den Kredit zurückzahlen kann.

Eine Sorge weniger, aber damit ist noch lange nicht alles gut. Auch wenn er das anderen und vielleicht auch sich selber gern einreden will. Er verliert allmählich den Boden unter den Füßen. Seine Kommilitonin Ilse Jonas bekommt mit, dass er halluziniert. Fraglos eine der schweren Nebenwirkungen des Luminals: »›Heute traf ich ...‹ – und dann folgte der Bericht von einer Begegnung mit einer Berühmtheit der Vergangenheit. Wie dankbar war er, wenn ich ihn ganz ernst nahm«, wird sie rückblickend berichten. 25Und Katharina »Käthe« Staritz, eine weitere Studiengefährtin, wird ihm Jahre später spiegeln, dass er sich 1925/26 in einer beängstigenden Verfassung befunden haben muss, verweist auf »kranke, wirre, verzweifelte Dinge, die gefährlich klingen«. 26Er selbst wird sich nicht daran erinnern. Zu dem Zeitpunkt, als diese »verzweifelten Dinge« passieren, nimmt er sie aber schon an sich selbst wahr. In hellen Phasen kann er auch korrekt deuten, was er da an sich beobachtet.

In den Briefen an Professor Hermann, den wohlwollenden Mentor, spart er das meiste davon aus, schildert lieber die Fortschritte (»Über die Frische, mit der ich jetzt arbeite, bin ich sehr froh«), und was ihm schon wieder gelingt, und wie er hofft, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen – von zu Hause, von Beuthen aus. Nach dem Wintersemester 1925/26 teilt er Rudolf Hermann mit, dass er nicht mehr regulär am Vorlesungsbetrieb teilnehmen kann, »da es mir gesundheitlich gar nicht gut geht und ich es wohl vermeiden muss, gerade den anstrengenden Sommer in Breslau zu verleben«.

Krise

Offener ist Jochen Klepper gegenüber seinem Mitstudenten und Freund Harald Poelchau, Pfarrerssohn wie er selber. Ihm schreibt er ab März 1926 regelmäßig, berichtet von »angsterregenden Träumen«, »Hysterie«, »Halluzinationen«. Ihm vertraut er auch halbfertige Gedanken an, ihm gewährt er einen Blick in seine inneren Abgründe. Selbst das Unsagbare, Namenlose aus der »schweren letzten Schülerzeit« deutet er in den Briefen zumindest an. Harald Poelchau verdankt er den entscheidenden Anstoß: Er soll nach der äußeren endlich auch die innere Abhängigkeit von Erich Fromm überwinden, soll die letzten Fäden kappen. Und Jochen Klepper kappt. Zieht einen Schlussstrich unter die düsteren Seiten der Vergangenheit, sicherheitshalber auch unter seine künstlerischen Versuche bis dahin. Den größten Teil seiner frühen Gedichte und Geschichten vernichtet er. Tabula Rasa. Nur eine Handvoll Arbeiten entgeht der Zerstörungswut. Und gerade das scheinbar so aussagekräftige Stück mit dem Titel »Der eigentliche Mensch«, das die Zeiten überdauert hat, ist mit allergrößter Vorsicht zu genießen. Jochen Klepper hat das Manuskript im März 1926 niedergeschrieben, auf dem Höhepunkt seiner Persönlichkeitskrise. Was immer er darin an homoerotischen Begegnungen und verfänglichen Situationen schildert, wie eindeutig und verräterisch auch die Benennung der handelnden Personen zu sein scheint und was er dort alles an Stichworten liefert (Transvestitismus, Masochismus, Selbstmordgedanken) – es lässt sich eben nicht klar auseinander sortieren: Was ist Fiktion, was symbolisch überhöht, was gestaltet, was Zitat? Was ist Ausdruck untergründiger Sehnsüchte oder schlimmster Albträume, aber eben nicht Wirklichkeit, gottlob nicht? Was ist nur in der Luminal-Dämmerwelt geschehen, im nur für Jochen Klepper erstaunlich und erschreckend realen Reich der Einbildungen, und was hat er tatsächlich erlebt, überprüfbar und für andere nachvollziehbar?

Zweifelsfrei fest steht nur das eine: Diese Krise ist tatsächlich eine psychische Krise im Sinn der klinischen Definition. Verengte Wahrnehmung, eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten, zeitlich begrenzt, von bedrohlichem, zerstörerischem Charakter. Aber andererseits auch geeignet, einen Menschen über sich selbst hinaus wachsen und gestärkt aus der Krise hervorgehen zu lassen.

Gestärkt heißt in Jochen Kleppers Fall: desillusioniert, mit veränderten Prioritäten. Er verordnet sich einen strengen Tagesablauf. Seine theologische Abschlussarbeit will er noch zu Ende bringen. Ein paar Stunden Quellenstudium am Tag müssen also sein, ansonsten gönnt er sich viel Schlaf und viel Kunst, beratschlagt sich mit seinem Bruder Erhard, der mittlerweile als Zeichner und Maler in Berlin sein Glück versucht, liest Märchen, schreibt wieder, dichtet, plant. Aber nicht für eine Karriere als Theologe. Pfarrer kann er ohnehin nicht werden; das Feld der praktischen Theologie hat er nur ein Semester lang beackert, das ist zu wenig. Stattdessen sieht er seinen Platz so klar wie noch nie in der schreibenden Zunft und im Kulturbetrieb. Harald Poelchau lässt er das schon früh wissen. Wenn er den theologischen Abschluss weiterhin anstrebt, dann vor allem den Eltern zuliebe, und natürlich würde sich das akademische Kürzel »Lic.« vor dem Namen grundsätzlich gut machen.

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