Video 2-3Einführen eines Jodoformstreifens im Sinne einer Drainage nach Weisheitszahnentfernung Regio 48.
Schneideinstrumente
Zu den Schneideinstrumenten gehören Skalpelle, die eine scharfe Durchtrennung des Weichgewebes ermöglichen. Da Skalpellklingen durch die übliche Schnittführung in der Oralchirurgie bei Knochenkontakt rasch abstumpfen, werden Einmalklingen in unterschiedlichen Formen (gebaucht und sichelförmig) mit sterilisierbarem Klingenhalter bevorzugt ( Abb. 2-40). Für mikrochirurgische Eingriffe, wie zum Beispiel bei der Spaltlappenbildung, oder in der extraoralen zahnerhaltenden Chirurgie eignet sich eine schmale, auf zwei Seiten schneidende, mikrochirurgische Klinge ( Abb. 2-41, Video 2-4).
Abb. 2-40Skalpellklingenhalter mit gebauchter (Nr. 15) und sichelförmiger Klinge (Nr. 12).
Abb. 2-41Skalpellklingenhalter mit Mikroklinge.
Des Weiteren existieren auch stumpfere Schneideinstrumente, wie das Desmotom ( Abb. 2-42) oder Periotom ( Abb. 2-43), womit parodontale Fasern im Bereich des bindegewebigen Attachements vor Zahnentfernungen durchtrennt werden können. Zu den Schneideinstrumenten gehören aber auch Scheren ( Abb. 2-44bis 2-46), die vielseitig eingesetzt werden können. Sie werden sowohl für Weichgewebskorrekturen als auch für Dissektionen (Lösen der einzelnen Gewebeschichten durch das Spreizen der Arbeitsenden) oder zum Abschneiden von Nahtmaterialien verwendet. Mit der Hohlmeißelzange nach Luer kann man Knochensepten entfernen oder scharfe Knochenkanten glätten ( Abb. 2-47).
Abb. 2-42Desmotome (gerade und gewinkelt).
Abb. 2-43Periotom (mit einem geraden und gewinkelten Arbeitsende).

Video 2-4Präparation eines palatinalen Spaltlappens.
Abb. 2-44Schere nach Goldman-Fox (Weichgewebeschere, Präparierschere).
Abb. 2-45Fadenschere (gewinkelt, spitz/spitz).
Abb. 2-46Mikrochirurgische Schere.
Abb. 2-47Hohlmeißelzange nach Luer.
Präparationsinstrumente
Raspatorien existieren in unterschiedlichen Variationen ( Abb. 2-48bis 2-54) und werden primär zum Ablösen des Mukoperiostlappens von seiner knöchernen Unterlage verwendet. Zudem eignen sie sich auch, um Weichgewebe während des Einsatzes rotierender Instrumente fernzuhalten. Ein Raspatorium, das von den Autoren favorisiert wird, ist das Raspatorium nach Glickman ( Abb. 2-53, Video 2-5), welches zwei Arbeitsenden aufweist: Das dreieckige Arbeitsende eignet sich, um Interdentalpapillen zu mobilisieren, wohingegen das ovale Arbeitsende vor allem zum Ablösen des Mukoperiostlappens im Marginalbereich verwendet wird. Des Weiteren zählen auch scharfe Löffel zu den Präparationsinstrumenten ( Abb. 2-55). Diese werden für die Exkochleation von Granulationsgewebe und der Exstirpation von Zystenepithel verwendet. Ferner gehören auch Hebel zu den Präparationsinstrumenten ( Abb. 2-56bis 2-60). Das hohlmeißelförmige Arbeitsende wird hierbei in den Parodontalspalt geschoben und durch kontrollierte Rotationsbewegungen in der Längsachse des Instruments (unter Abstützung am Limbus alveolaris) das Desmodont gedehnt beziehungsweise erweitert, sodass durch ein Nachfassen die Zahnwurzel disloziert werden kann.
Abb. 2-48Raspatorium nach Williger.
Abb. 2-49Raspatorium nach Partsch (kurz).
Abb. 2-50Raspatorium nach Partsch (lang).
Abb. 2-51Papillenraspatorium.
Abb. 2-52Raspatorium nach Prichard.
Abb. 2-53Raspatorium nach Glickman.
Abb. 2-54Elevatorium nach Freer.

Video 2-5Mobilisation des Mukoperiostlappens.
Abb. 2-55Scharfe Löffel nach Lucas.
Abb. 2-56Hebel nach Deppler (gerade).
Abb. 2-57Hebel nach Deppler (gewinkelt).
Abb. 2-58Hebel nach Bein (gerade).
Abb. 2-59Wurzelheber nach Miller.
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