Martin Rafelt - Vollgasfußball

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Jürgen Klopp ist ein Trainer- und Taktikphänomen: Sein schnelles Umschaltspiel und der «Vollgasfußball» elektrisieren Zuschauer und Analysten. 2008 wechselte Klopp von Mainz 05 nach Dortmund, wo er den BVB 2011 zur Meisterschaft und 2012 zum Double führte und zurück in die deutsche und europäische Spitze. Seit Herbst 2015 trainiert Klopp den englischen Traditionsklub FC Liverpool. Doch was ist Klopps Geheimnis? Martin Rafelt, Stammkraft des renommierten Taktikblogs «Spielverlagerung.de», beobachtet das Wirken des gebürtigen Stuttgarters seit dessen Anfängen in Dortmund. Durch das Brennglas der Saisonverläufe von Klopps Start bei den Schwarzgelben bis zu den aktuellen Entwicklungen in Liverpool wirft Rafelt einen fundierten Blick auf Spielphilosophie, Taktiken und Spielertypen dieses auch emotional so einzigartigen Trainerfuchses. Was ist das schnelle Umschaltspiel, das «Kloppo» gerne als «Vollgasfußball» bezeichnet, wie hat er es weiterentwickelt, und wie lässt er es immer wieder neu umsetzen? Ein erkenntnisreicher Blick, der die ständig wachsende Community der Taktiknerds ebenso begeistern wird wie interessierte Laien und Breitensporttrainer!

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Perfektionismus

Klopps Ambition, sein Anspruch an sich selbst, ist die zweite Säule neben seiner Selbstbildung, die ihn zu so einem außergewöhnlichen Trainer macht. Andere Trainer geben sich mit weniger zufrieden als er. Sie geben einer Mannschaft einen gewissen Input und hoffen, dass dieser genügt. Taktische Aspekte werden normalerweise bis zu einem Level entwickelt, auf dem sie stabil funktionieren und alle Spieler damit zurechtkommen. Sie werden nicht perfektioniert; weder von der Idee noch von der Umsetzung her.

Klopp hingegen gibt sich nicht damit zufrieden, irgendein System zu haben – es soll das perfekte System sein. So formulierte er öffentlich, an seine Dortmunder Mannschaft den Anspruch zu haben, die kompakteste Mannschaft der Welt zu sein. Samuel Ipoua, 2000/01 Klopps Mitspieler in Mainz, berichtete einmal aus der gemeinsamen Zeit, dass ihm Klopp seinerzeit gesagt habe, eines Tages der beste Trainer Deutschlands zu sein. Auch nach seinem Aus beim BVB erneuerte Klopp seinen Anspruch an sich selbst:

„Ich bilde mich weiter, ich lese viel, ich treffe viele Leute. (…) Ich habe mir eine Auszeit genommen. Ich möchte nach der Auszeit nach Möglichkeit ein besserer Mensch, vor allem aber ein besserer Trainer sein.“

Klopp im September 2015

Am aufschlussreichsten ist aber vielleicht ein Satz aus seiner ersten Saison beim BVB. Damals sagte Klopp, dass er sich als Trainer endlich nicht mehr limitiert fühle; anders als in seiner Zeit als Spieler. So ist also das Selbstbild von Klopp: Er hat in seinen Trainerfähigkeiten kein Limit. Das heißt, es kann für ihn immer Weiterentwicklung geben. Folglich strebt er diese auch immer an.

Autodidaktischer Perfektionismus ist Klopps Lernmethode. Diese Herangehensweise ist elementar für das Verstehen von Klopps Arbeit. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass seine Arbeit visionär sein konnte. Dafür, dass Klopp seiner Zeit voraus sein und einen eigenen Stil entwickeln konnte. Ein Trainer, der nur gelernte Dinge umsetzt, kann immer nur mit etablierten Werkzeugen arbeiten und läuft damit grundsätzlich der Zeit hinterher. Um einen Vorsprung zu haben, muss man sich seine Werkzeuge selber konstruieren. Man muss Dinge tun, die die anderen noch nicht lernen konnten. Man muss eigenständig, kreativ und in gewissem Maße visionär sein.

Auch Klopps Mindset dabei ist außergewöhnlich. Er ist reflektiert, rational und differenziert in seinen Einschätzungen. Besonders bemerkenswert ist die Reflektiertheit bezüglich der eigenen Emotionalität. Er nutzt diese zwar, wann immer es Sinn ergibt und sich daraus Energie ziehen lässt, reflektiert aber dennoch stark genug, um emotional begründete Denkfehler zu erkennen. Beispielsweise erklärte er einmal auf einer Pressekonferenz, es gäbe zwei Ansätze, mit den erzieherischen Erfahrungen umzugehen, die man im Laufe seines Lebens macht: „Das hat mir nicht geschadet, das mache ich auch so“ und „Das fand ich fürchterlich, das werde ich niemals machen“. Seine Schlussfolgerung: Beide Ansätze sind Unsinn. Er reagiert also auf Erfahrungen nicht emotional schwarz-weiß, sondern versucht sie differenziert zu bewerten und mit einer gewissen Distanz einzuordnen.

Das ist eine Erkenntnisstrategie: die rationale Überprüfung und Verarbeitung von emotionaler Reaktion. Diese Fähigkeit führt auch dazu, dass Klopp so gut mit eigenen und fremden Emotionen hantieren kann. Dass er auf Pressekonferenzen häufig ganz explizit thematisiert, wie sich eine Situation anfühlt, und daraus dann Schlussfolgerungen zieht. Zwar hat er seine Emotionen nicht in jeder Situation im Griff – seine Ausraster am Spielfeldrand sind berüchtigt. Allerdings kann er im Allgemeinen seine Emotionalität gut für sich nutzen und besonders im langfristigen Prozess recht gezielt steuern. Die Brücke zwischen Rationalität, Emotionalität und Intuition schlagen zu können, ist eine herausragend wertvolle Fähigkeit für einen Fußballtrainer. Sie ist die Grundlage für eine passende Menschenführung, für eine wirkungsvolle Ansprache und eine taktische Analyse und Planung, die ins Gesamtgefüge passt.

Das kongeniale Trainertrio 2008 vor der ersten Saison in Dortmund Peter - фото 3

Das kongeniale Trainertrio 2008 vor der ersten Saison in Dortmund: Peter Krawietz, Jürgen Klopp und Željko Buvač (v.l.)

Klopp, Krawietz, Buvač – das Triumvirat

Was bei dem Fokus auf Jürgen Klopp stets zu kurz kommt, ist die Bedeutung seiner beiden Mitstreiter Peter Krawietz und Željko Buvač. Jede Aussage, die man über den Trainer Klopp trifft, müsste man eigentlich als Aussage über das Trainerteam formulieren. Klopp ist weniger ein Trainer mit zwei Zuarbeitern als vielmehr das mediale Gesicht eines Triumvirats. Er formulierte selber einmal, dass die drei der Ansicht wären, „gemeinsam einen guten Bundesliga-Trainer abzugeben“. Dieser „dreiköpfige Trainer“ arbeitete schon in Mainz zusammen und ging über Dortmund auch gemeinsam nach Liverpool.

Krawietz wird intern „das Auge“ genannt und ist für den analytischen Teil der Trainerarbeit zuständig. Er sitzt bei Spielen zuweilen auf der Tribüne und bereitet Videomaterial für die Halbzeitansprache vor, in der Klopp gerne Videoanalysen nutzt. Auch in der Gegneranalyse ist er die federführende Instanz.

Buvač gilt als „das Gehirn“ des Trios. Er ist hauptverantwortlich bei den meisten Trainingseinheiten, konzipiert die Übungen und leitet sie häufig auch. Er spielte von 1992 bis 1995 mit Klopp zusammen bei Mainz und war dort der spielmachende Sechser – die Rolle, die wohl die meisten Toptrainer hervorbringt, so wie beispielsweise Pep Guardiola oder Carlo Ancelotti. Klopp schwärmt von seinem Wissen über Fußball, und so dürfte der zurückhaltende Bosnier vielleicht sogar der wichtigste Mann hinter den meisten taktischen Ideen des Teams sein.

Konkrete Dinge über „Gehirn“ Buvač dringen derweil kaum an die Öffentlichkeit. Für die ist Klopp im Alleingang zuständig. Seine Aufgabe ist, all das zu verkörpern, zu transportieren und zu vermarkten, was den Fußball des Triumvirates ausmachen soll. Mit seinem Charisma, seiner Energie und geschickter Psychologie fördert er die Intensität im Trainingsalltag, nimmt sich aber auch Auszeiten. Hauptsächlich fokussiert er sich auf den Spieltag und das „Drumherum“. Von außen ist allerdings schwer zu entschlüsseln, welche Prozesse hinter den Entscheidungen des Trainerteams stehen. Das meiste von dem, was Klopp am Ende vor der Öffentlichkeit verantwortet, dürfte aber der Schluss einer zwei- bis dreiköpfigen Diskussion sein und nicht die spontane Idee einer Einzelperson. So ist dieses Buch hier auch so zu interpretieren, dass „Klopp“ eher der Code für die gemeinsame Arbeit von Klopp, Krawietz und Buvač ist.

„Meistens arbeiten wir telepathisch zusammen.“

Klopp über die Zusammenarbeit mit Buvač

Exkurs

Konzeptfußball: Explizite Bewusstheit

Neben Jürgen Klopp kam in den Jahren nach dem deutschen „Sommermärchen“ eine Reihe weiterer junger und taktisch ambitionierter Trainer in das Bundesliga-Oberhaus. Ralf Rangnick, Thomas Tuchel, Christian Streich und andere wurden schon bald unter dem Stempel der „Konzepttrainer“ zusammengefasst. Dieser Begriff wurde häufig kritisiert; schließlich habe auch ein Trainer der alten Riege ein Konzept. Doch das Wort beinhaltet mindestens eine Wahrheit: Die jungen Trainer legten mehr Wert darauf, ihre Ideen vom Fußball zu konzeptionalisieren. Und sie taten das zielgerichtet, strukturiert und auf eine neue Art und Weise.

Der Fußball gilt als einfache Sportart, weil er intuitiv ist. Jeder Zuschauer erkennt ein gutes Dribbling oder einen tödlichen Pass. Aus dieser intuitiven Natur hat sich ergeben, dass die Sprache des Fußballs nicht wissenschaftlich oder handwerklich strukturiert ist, sondern ein historisch gewachsenes Sammelsurium von bildlichen Schlagwörtern. Diese sind oftmals emotional gebunden. Der „tödliche Pass“ war eine emotionalere Bezeichnung als der „Vertikalpass“ oder der „Schnittstellenpass“. Ebenso ist „Druck machen“ intuitiver als „Pressing spielen“. Es ist jedoch auch ungenauer: Wenn ich Druck machen will, kann das nicht nur bedeuten, dass ich den gegnerischen Spielaufbau intelligent störe. Es kann auch heißen, viel zu schießen oder riskant aufzurücken. Außerdem lässt sich nicht ablesen, wie genau die Umsetzung erfolgen soll. Im Pressing wird gerne zwischen Angriffs-, Mittelfeld- und Abwehrpressing unterschieden; je nach der Zone, in der man den Ball gewinnen will. In der klassischen Fußballsprache wird im Grunde nur zwischen „tief stehen“ und „Druck machen“ unterschieden, in verschiedenen emotionalen Bezeichnungen; kein Wunder also, dass es Mittelfeldpressing früher kaum gab. Passenderweise ist Mittelfeldpressing eine sehr rationale und ausgewogene Form der Balleroberung – die Form übrigens, die auch von Klopp präferiert wird.

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