Max Halbe - Die Tat des Dietrich Stobäus

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Der Diplomat und Schriftsteller Waldemar Lewerenz hat sich nach dem Ersten Weltkrieg in München niedergelassen, fernab von dem väterlichen Gut Barkoschin nahe Danzig und getrennt lebend von seiner Frau Sabine. Das München der Zwanziger Jahre ist in Bewegung geraten. Revolution, okkultistische Treffen, rauschende Feste wecken die Geister. In dieser Phase lernt Waldemar Angele Moradelli kennen und lieben, bis dass Sabine in München auftaucht.AUTORENPORTRÄTMax Halbe (1865-1944) studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und promovierte 1888 in München. Anschließend ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder. Er gehörte zu den wichtigen Exponenten des deutschen Naturalismus. 1895 übersiedelte Halbe nach München und gründete das 'Intime Theater für dramatische Experimente'. Ebenso wurde er Mitbegründer der 'Münchner Volksbühne'. Mit Ludwig Thoma und Frank Wedekind pflegte Halbe eine Freundschaft.-

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„Halt! Einen Augenblick!“ unterbrach Leonhardi. „Es scheint also, um endlich mal auf festes Land zu kommen, daß Stobäus Ihnen ein Geständnis gemacht hat ...“

„So ist es, mein hochrespektabler Kollega! Dietrich Stobäus hat mir allerdings ein Geständnis gemacht. Aber erst nach seinem Tode.“

„Nach seinem Tode?“

„Ja, sozusagen aus dem Grabe heraus. Aus der andern Welt herüber, vorausgesetzt, daß es eine gibt.“

„Wohl ein nachgelassener Brief an Ihre Adresse?“

„Ein längeres Schriftstück eigens für mich, seinen Rechtsfreund und einstigen Verteidiger abgefaßt. Jawohl. Eine eingehende Darstellung der ganzen Tragödie, so wie sie sich nachträglich in seinem Gehirn widergespiegelt hat.“

„Sie zweifeln also an seinem eigenen Bekenntnis?“

„Es gibt zwei Möglichkeiten, mein Geliebter! Entweder Dietrich Stobäus war verrückt und beging in der Folge die Tat, oder er beging die Tat nicht und wurde in der Folge verrückt. Wir haben die Wahl. Ich bin für Nummer zwei, Sie, wie es scheint, für eins.“

„Erst müßte ich doch das Schriftstück selbst kennen,“ meinte Leonhardi nachdenklich.

„Das wird Ihnen zuteil werden, sobald Josua Märchenschön den Schauplatz seiner planetarischen Existenz verlassen und sich auf dem Stern Beteigeuze im Orion einen neuen Wirkungskreis geschaffen haben wird. Also binnen sehr absehbarer Zeit!“

Leonhardi wollte einen Einwand erheben, aber der alte Herr schnitt ihm mit einer kurzen Geste das Wort ab.

„Keine Widerrede, mein Bester! Ich bin ein alter Kapitän, der lange genug den Ozean befahren hat, um den Quadranten zu kennen und zu wissen, daß die Reise zu Ende geht. Deshalb keine weitere Aufregung, Geliebtester! Auch die längste Weltumsegelung kommt einmal zum Schluß, und das ist gut. Im übrigen werden Sie das betreffende Schriftstück im untern Fach meines Schreibtischs finden. Verfügen Sie darüber, wie Sie wollen. Die Leute, die es anging, sind ja dann sämtlich tot. Die Wahrheit kann in ihr Recht eintreten. Sie werden einen bemerkenswerten Beitrag zu dem Kapitel ‚Liebeswahnsinn‘ kennen lernen. Und hier,“ schloß Märchenschön, „hier befinden wir uns an der Stelle, wo am Morgen nach jener Sturmnacht die zerschmetterte Leiche von Karoline Bergmann, halb von Wasser und Schlamm bedeckt, aufgefunden wurde.“

Die beiden Männer waren unwillkürlich stehen geblieben und sahen zu der hoch über ihnen wuchtenden, dunkel drohenden Wand auf. Ausladende Tongesimse und Erdkanzeln waren mit Gestrüpp und Laubholz bewachsen und schienen halb in der Luft zu hängen. Unten hatte die Brandung bald in stürmendem Anprall, bald in stiller Gefräßigkeit ihren Zahn in den tönernen Sockel geschlagen und tiefe Löcher herausgerissen. Als ein schmaler weißer Saum schmiegte sich der kaum schrittbreite Strand zwischen dem herrisch getürmten Bergklotz und der unterwürfig kauernden See um die scharf vorspringende Nase des Kaps herum. Wenige Schritte und jenseits öffnete sich ein neuer Strandbogen, dessen äußerste Kapspitze in der jetzt schneller rieselnden Dämmerung untertauchte.

„Und die Heldin der Tragödie?“ fragte Leonhardi nach einer Pause beklommenen Schweigens. „War sie schön? Haben Sie sie gekannt?“

„Ob ich sie gekannt habe, junger Mann?“ erwiderte Märchenschön und meckerte in sich hinein. „Wer von uns allen, die damals jung waren, hätte nicht die wonnige Bergmann gekannt, wenn nicht anders, dann wenigstens von der Bühne herunter? Die entzückendste Soubrette, die jemals da war! Ich denke wie heute an den Abend, wo sie aus dem Chor heraus entdeckt wurde, anderthalb Jahre vor ihrem Tode. Ich, ich stand in der vordersten Kulisse neben dem besagten Stobäus, als sie das berühmte Zerlinenlied sang, und klatschte wie rasend Beifall, und mir, mir hat sie auch als Erstem nachher ihre bezaubernden Fingerspitzen gereicht! Und da fragen Sie mich, ob ich Karoline Bergmann gekannt habe? Mich fragen Sie? Mich? Mich?“

Märchenschön hatte Leonhardis Arm mit einem plötzlichen Polizeigriff gepackt und mißbilligend mehrmals geschüttelt, um ihn dann ebenso plötzlich wieder loszulassen und mit der Hand am Ohr in die dämmernde Stille hinauszulauschen.

„Hören Sie den Rudertakt? Offenbar ein Fischer, nicht weit von hier auf der See. Vielleicht nimmt er uns gegen Geld und gute Worte auf und bringt uns nach Hause. Strengen Sie mal Ihre Kehle an.“

Wenige Minuten später saßen die beiden Männer ein wenig müde und versunken auf der hinteren Bank des Fischerboots und ließen sich durch die laue, leise fächelnde Sommernacht den ferne grüßenden Lichtern des Seestegs entgegenrudern.

„Wissen Sie, warum mir dieser fabelhafte Sommer mit seinen wolkenlosen Tagen und seinen weichen Sternennächten so verdächtig ist?“ fragte Märchenschön, als die Landspitze längst im Dunkel verschwunden war und plätschernder Ruderschlag ringsumher und getragene Töne der Kurmusik die Nähe des Ziels ankündigten. „Wissen Sie das? Können Sie sich das zusammenreimen?“

Leonhardi schüttelte schweigend den Kopf.

„Nun, dann will ich es Ihnen verraten. Eben weil mir dieser Sommer die Sommer meiner Jugend so deutlich zurückruft, darum ist er mir verdächtig. Es ist das Ende, in dem sich der Anfang noch einmal rückblickend wiederholt. Der Ring meines Lebens rundet sich in sich selbst. Der Zirkel schließt sich. Plaudite, amici! Das Spiel ist aus! ... Und diese lauwarme Sommernacht, die einem in allen Gliedern prickelt, die sich um einen legt, wie ein nackter Frauenarm, diese Betrügerin, die uns Bilder und Geschichten vorgaukelt, die längst nicht mehr sind und nie mehr sein werden, diese Hochstaplerin und Schwindlerin soll der Teufel holen!“

2

Märchenschöns Ahnung hatte sich erfüllt. Es war das Abendrot seines Lebens, das ihm den Morgenschein junger Tage golden widergespiegelt hatte, ehe die Nacht hereinbrach. Eines Nachmittags im Februar, knapp ein halbes Jahr nach dem Spaziergang Märchenschöns mit Leonhardi, fand die Wirtschafterin, die dem alten Herrn wie gewöhnlich den Kaffee ins Arbeitszimmer brachte, ihn zurückgelehnt und still entschlummert in seinem schwarzledernen Großvaterstuhle. Die starren Augen hinter den halbgeöffneten Lidern schienen wie in unabsehbare Räume verloren. Der schlaff herunterhängenden Rechten war der Traktat Spinozas De deo et homine entsunken. Die hochgewölbte Stirn war kalt und wächsern, und um den zusammengekniffenen, blutlosen Mund, umrahmt vom wuchernden Buschwerk grauer Bartwildnis, geisterte ein letztes erfrorenes Lächeln, man wußte nicht ob ironischer Überlegenheit, ob schlichten Sichbescheidens. Der leidenschaftliche Jünglingsgeist aber, der die Seele dieser morschen Behausung gewesen, hatte die mühsame und rätselvolle Pilgerfahrt nach dem weltweiten Ziel seiner Wünsche, nach dem Stern Beteigeuze angetreten.

Wenige Tage später saß Leonhardi an dem altmodischen Schreibspind in der Hinterstube von Märchenschöns Wohnung, um als Testamentsvollstrecker des Verstorbenen dessen Papiere zu ordnen und für die Vormundschaftsbehörde der Erben, zweier minderjährigen Neffen, die gesetzliche Aufstellung des Nachlasses vorzunehmen. Ein wilder Nordsturm, der schon seit mehreren Tagen von der See herüberbrauste, rüttelte an den Türklinken und Fensterkreuzen, fuhr längs der Regenrinnen herunter und schnob durch die Schornsteine in die Ofenlöcher, daß die Funken der glimmenden Asche wie unter einem Blasebalg aufstoben und jäh verloschen. Stimmen in den Lüften heulten, kreischten, pfiffen, wimmerten und schwiegen ebenso plötzlich und geheimnisvoll, wie sie eingesetzt hatten. Ein tiefer, einförmiger Orgelton, gleich dem Rauschen eines unterirdischen Stroms, zog hoch über den Dächern hinweg und begleitete als dunkle Grundmelodie das hüpfende, springende, abreißende und aufschnellende Geknatter des Blasund Streichorchesters in den Lüften.

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