Wilhelm Wiesebach - Am heiligen See

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In den Bergen, am See, der Heimat seines Burschen Sepp, soll sich der ehemalige Leutnant Hermann von den schweren Kriegserinnerungen erholen. Als er zu Sepp in den Kahn steigt und sich die Sonne im See spiegelt, glaubt er plötzlich in Sepps Gesicht das Antlitz eines Mädchens wiederzuerkennen, dem er vor dem Krieg ein großes Unrecht angetan hat. In vergnügter Runde war er damals mit Freunden über Berg und Tal gestreift und sie hatten das letzte Schiff für die Rückfahrt verpasst. Ein junges Mädchen hatte selbstbewusst ihren Kahn für die Überfahrt angeboten. Jugendlicher Überschwang hatte erst einen der Freunde und dann auch Hermann auf dem See zudringlich werden lassen – vor lauter Angst war die Kleine in den See gesprungen und zurückgeschwommen. Als Hermann das Haus seines Kameraden betritt, wird seine Ahnung bestätigt: Sepps Schwester Resi ist das Mädchen von damals – seit der Stunde im kalten See ist sie schwer krank. Als Sepp das Erbleichen beider sieht, weiß auch er, wer schuld an dem Unglück von damals ist. Die totkranke Resi sieht die Dinge des Lebens aber von einer anderen Seite: ihr tiefer Glaube weist Herman den mühsamen Weg zum Glauben zurück und beweist, dass im Ringen um Gott die Freiheit des Menschen liegt. Mit Christus als Leitfigur wird aus tiefem Hass Freundschaft und aus Schuld entsteht Vergebung.-

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Damit verschwand sie in einer Türe an der Seite des kleinen dunklen Hausflurs.

Sepp stieg seinem Gast voraus die steile, enge Stiege hinan, an deren Kopf die Zimmertüre weit offen stand. Ohne sich umzuschauen, ging Hermann gleich zum offenen Fenster.

Da lag das ganze zauberisch schöne Rundbild vor ihm. Blau die Berge und der See tiefschwarz. Hoch darüber spannte sich ein grünseidener Himmel, unter dem einzelne weisse Wolkenkissen sich um die Häupter der Felsen schmiegten.

Hermann Stürmer war es, als müsste er irgend jemand danken, vor irgend jemand in die Knie sinken und weinen. Ein Klang war in seiner Seele, und Bilder webten durch seine Phantasie, die sich zu einem Gedicht zusammenschliessen wollten. Aber er fand die Worte nicht und die festumrissenen Gedanken. Er fühlte nur, dass er in grosser heiliger Poesie untertauchte wie in einen tiefen kühlen See alles Leidvergessens.

Da knarrte die Türe. Er erwachte aus seinem Traum.

Sepp hatte sich wortlos entfernt.

Hermann wandte sich ins Zimmer zurück und schaute sich mit einem kurzen Blick um. Ein einfacher Tisch mit einer dunkelroten Spreite und einem gehäkelten weissen Deckchen, ein altmodisches Tintenfass darauf. Ein schwerer breiter Schrank mit bunter Blumenbemalung auf grauem Masergrund, eine Kommode in derselben Art mit einem Kruzifix zwischen zwei messingenen Kerzenleuchtern, ein breites, behagliches braunes Holzbett mit hochgeschichteten Federkissen, daneben ein kleiner weisser Waschtisch und ein paar Holzstühle, das war die ganze Zimmereinrichtung.

Über dem Bett hing ein holzgeschnittenes Kreuz, in der Wandecke neben der Türe stand auf einer Konsole die schwarze Altöttinger Mutter Gottes, und über der Kommode war mit zwei Nadeln an der Wand ein grosses Bild Hindenburgs befestigt. Aus einer illustrierten Zeitschrift war es geschnitten.

Hermann Stürmer betrachtete das alles vom ästhetisch-volkstümlichen Standpunkte aus, und deshalb gefiel es ihm. Auf die Dauer würde er sich schon heimisch fühlen in den wenigen Stunden, die er tagsüber, höchstens bei schlechtem Wetter, auf dem Zimmer zubringen wollte.

Er öffnete die drei Schubladen der Kommode. Die unterste war gefüllt; er schob sie wieder zu. Die beiden anderen waren leer. Er öffnete den Schrank. Die eine Hälfte war frei, die andere mit bunten Frauenkleidern behängt, denen ein starker Kampfergeruch entströmte. Nun schnallte und schloss er die Koffer auf und kramte seine Wäsche und Kleider und die anderen Reisegegenstände auf den Waschtisch, in den Schrank und in die Kommodeschubladen. Ein paar Bücher und die grosse Schreibmappe von schwarzem Leder warf er auf den Tisch. Dann wusch er sorgfältig die Hände, deren weisse Farbe nicht recht zu ihrem kräftigen Bau passte, und stellte sich wartend ans Fenster. Die Berge waren kaum mehr zu sehen, aber ein frischer, würziger Wassergeruch stieg labend vom See auf und umschmeichelte ihn wie ein stärkendes Bad.

Es klopfte. Sepp holte ihn zum Essen hinunter. Da der Herr Leutnant kein eingemieteter Gast war, so sollte er immer an den Mahlzeiten der Familie teilnehmen. Sepp fasste seine Hand und drückte sie, indem er ihm leuchtenden Blicks in die Augen schaute.

„Ich danke Ihnen noch einmal, Herr Leutnant, dass Sie gekommen sind. Eine solche Freud‘ werde ich in meinem Leben nicht mehr haben.“

„Du bist ein guter Kerl, Sepp. Jetzt lass mir aber das dumme ,Herr Leutnant‘ weg. Ich habe jetzt aufgehört Leutnant zu sein. Ich will alles vergessen, was mit mir als Leutnant etwas zu tun hatte. Ich bin jetzt wieder der Doktor Hermann Stürmer, simpler Ingenieur dort oben am Main.“

„Gut, Herr Leutnant — Herr Doktor —, wenn Sie’s so haben wollen. Ich tu Ihnen alles, was Ihnen Freud’ macht.“

Sie gingen die Treppe hinunter und traten ins Zimmer, das von einer Petroleumhängelampe erleuchtet war. Das Licht fiel hell auf den runden mit weissem Linnen und buntem Bauerngeschirr gedeckten Tisch und verlor sich in den Winkeln und Ecken, in denen allerlei gemütlicher Hausrat stand.

Hermann war einen Augenblick geblendet. Dann stockte sein Herz. Hell von dem Licht beschienen schaute ihn dicht neben dem Tisch ein bleiches Mädchengesicht aus grossen schwarzen Augen an. Herrgott! Das Mädchen von damals!

Es flimmerte ihm vor den Augen, die Stube begann sich im Wirbel zu drehen. Er fasste sich an die Stirn und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Da weckte ihn eine volle Altstimme aus seiner halben Ohnmacht:

„Grüss’ Gott, Herr Leutnant!“ Und eine weisse Hand streckte sich ihm entgegen.

Mechanisch tappte er einen Schritt voran und fasste die Fingerspitzen der Hand und beugte sich willenlos darüber und küsste sie. Er wagte nicht aufzuschauen, denn er fühlte, wie des Mädchens Blick auf seiner Stirn brannte.

Da trat die Mutter mit einer dampfenden Schüssel aus der nebenanliegenden Küche.

„Sehen Sie, Herr Leutnant, das ist unsere jüngste Tochter — die anderen sind glücklich verheiratet und haben alle frische, liebe Kinder; die gute Resei ist schon lange krank“— dabei strich sie ihr mit der Hand über den Scheitel. — „Sie hat schon ungefähr zehn Jahre Rheumatismus und muss immer liegen. Sie freut sich auch recht sehr, dass mit Ihnen einmal eine Abwechslung ins Haus kommt.“

Hermann Stürmer wäre am liebsten im Boden versunken. An eine Täuschung war nun nicht mehr zu denken. Aber jetzt galt es, sich zusammenzunehmen. Mit einem Blick streifte er die auf einem Liegestuhl hingestreckte Gestalt. Dasselbe Gesicht wie das Sepps und der Mutter, nur viel weicher und feiner, von einer unbeschreiblichen, durchgeistigten Anmut. Das ganze Gesicht war nur Auge, und das Auge nur Seele.

„Ja, Herr Doktor, wenn ich die Lumpen in die Fäuste bekäm! Resei bat einmal, als kein Mann hier herum zu finden war, Studenten über den See gerudert, und die haben sie . . .“

„Sei still, Sepp, du weisst, dass ich das nicht hören mag!“

„Ich muss dem Herrn Doktor doch sagen, was dir fehlt. — Und da ist sie ins Wasser gesprungen vor lauter heiliger Angst und nachher zwei Stunden in den nassen Kleidern am kalten Abend gelaufen und da hat sie’s weggekriegt und nun liegt sie schon bei zehn Jahren so da. Aber sie ist ein Engel, Herr Doktor.“

Resei hatte die Augen geschlossen. Hermann hörte Sepps Stimme nur wie aus weiter Ferne. Er liess sich auf einen Stuhl niederfallen und nahm seine ganze Kraft zusammen, um nicht laut aufzuschreien.

„Das ist recht, Herr Leutnant, dass Sie sich setzen,“ meinte die Mutter, „es ist schon Zeit zum Essen. Sie werden müde und hungrig sein von der langen Reise.“

„Ja, Frau Aibl, ich bin hungrig, und heute müssen Sie mir schon verzeihen, wenn ich bald zur Ruhe gehe.“ Hermann sagte das so dahin; er wusste selbst nicht, was er sprach.

Sepp holte aus einer Zimmerecke einen aus grauen Ästen und einem rohen aber weissgescheuerten Brett zusammengezimmerten Krankentisch hervor und stellte ihn über den Liegestuhl, Resei in handliche Nähe.

Man setzte sich zu Tisch und ass ziemlich schweigsam. Hermann meinte immer, etwas sagen zu müssen, um seine Beklommenheit zu verbergen. Aber das Mädchen schien ihn gar nicht wiedererkannt zu haben, sonst hätte es sich nicht so unbefangen geben können, oder — verfügte über eine ganz aussergewöhnliche Selbstbeherrschung.

Gegen Schluss des einfachen Mahles trug eine Dienstmagd die gefüllten Masskrüge herein. Jeder bekam einen Krug, nur Resei trank nicht.

„Herr Leutnant, ich bekomme kein Bier, da müssen Sie uns schon die Freude machen und uns erzählen, wie es eigentlich zugegangen ist, dass der Sepp Sie hierher eingeladen hat und dass wir Sie nun hier haben. Er sagt nur, es sei an einem harten Kampftag gewesen. Mehr will er aber nicht erzählen. Sie haben ihm sicher einmal das Leben gevettet.“

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