Anne Marie Løn - Tanz der Zwerge

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Tyge Willhof-Holm, zwergwüchsiger Nachkomme eines von Enteignung bedrohten Erbhofbesitzers, erfüllt als Friedhofmusiker zwar nicht die hohen Erwartungen seines ehrgeizigen Vaters, findet aber im Unterschied zu seinen sieben hübschen Schwestern Erfüllung in der Liebe.
Während einer Trauerfeier erblickt Tyge in einem Spiegel ein Frauengesicht, anmutig und seltsam vertraut. Er ist hingerissen, und in den nächsten Wochen unternimmt er alles, um die Unbekannte aufzuspüren. Gleichzeitig setzt der Gefühlsaufruhr in ihm immer neue Kindheitserinnerungen frei – an das Paradies von Willhofsgave in der dänischen Provinz, an Vidde, die Kinderfrau und heimliche Herrscherin auf dem elterlichen Erbhof, aber auch an die sonderbare Bindungslosigkeit seiner sieben hübschen Schwestern. Unversehens rührt Tyge an alte Familiengeheimnisse …
Aus der ironisch gebrochenen Sicht des lebensklugen Zwerges porträtiert dieser vielschichtige Künstler- und Familienroman die dänische Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts.
AUTORENPORTRÄT
Die dänische Schriftstellerin Anne Marie Løn veröffentlichte Romane, Kinderbücher, Erzählungen und Gedichte. Der Roman «Tanz der Zwerge» wurde in Dänemark mit vier Preisen ausgezeichnet.
REZENSIONEN
"Anne Marie Løn zeigt mit ihrem Roman, dass sie das große Format in sich hat."
– Jens Kistrup, Berlingske Tidende

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Sie sieht aus, als sei sie in Gedanken, geht zum Tisch am Fenster und deckt ihn für mich. Ich habe oft das Gefühl, sie habe etwas Bestimmtes auf dem Herzen, worüber sie mit mir sprechen möchte. Mitunter trifft das zu, während ich dieses Gefühl andere Male meinem Unvermögen zuschreiben muss, mit einfachem Dienstpersonal richtig umzugehen. Zu Hause befand sich Vidde stets zwischen ihnen und mir. Ungefähr die gleiche Rolle haben auch verschiedene Zimmerwirtinnen in meinem Leben ausgefüllt.

Helmuth selbst war es, der das Arrangement mit Anna Lovinda vorschlug, als ich von einem gemieteten Zimmer in diese Wohnung umzog. Früher hatte er ein offenes Haus. Zeitweise wohnten Charlotte und Ellinor bei ihm, Ebba sogar mehrere Jahre lang. Heute ist seine Haushaltsführung, wenn ich Anna Lovinda richtig verstehe, ziemlich bescheiden. Sie ist seit zehn Jahren bei ihm, wohnt in seinem Haus und kommt an den Nachmittagen meistens zu mir, um für ein paar Stunden zu bleiben. Helmuth besteht darauf, sie dafür zu bezahlen, doch wenn ich zu Hause bin, geht sie selten mit leeren Händen wieder fort.

«Sie haben so schön gespielt, besser als an anderen Tagen ... wenn ich das sagen darf.»

Ich freue mich, nicke eifrig und denke: So ist es richtig, Anna Lovinda. Bei mir soll das Dienstmädchen nicht wie ein stummer Einrichtungsgegenstand sein, sondern ein lebendiger Mensch, der nach seinen eigenen Maßstäben handelt.

«Ich glaube, Sie sind musikalisch. Es trifft nämlich völlig zu, dass ich heute besser als sonst gespielt habe», sage ich, während ich zum Teetisch hinübergehe, wo ich in einem niedrigen Chesterfieldsessel Platz nehme.

Sie errötet so tief, dass es fast unkleidsam ist, verneigt sich und lässt ihren Blick zu einem Brief schweifen, den sie dekorativ gegen eine Zuckerschale gelehnt hat.

«Ein Brief von zu Hause», sagt sie lächelnd und setzt sich auf mein Zeichen in den Stuhl mir gegenüber. Das ist etwas, was ich ihr gleich beigebracht habe: sich hinzusetzen, so dass ich weiß, es befindet sich noch ein weiterer Mensch in diesem Zimmer. Ich hatte sofort gewusst, dass – falls sie es überhaupt jemals lernen würde – Winter und Frühling darüber vergehen würden, falls ich sie nicht direkt ansprach, und das tat ich: «Offen gesagt, Anna Lovinda, habe ich so wenig Umgang mit anderen Menschen, dass es mir eine Freude wäre, wenn Sie mir während des Teetrinkens Gesellschaft leisten würden.»

«Gudrun ... Ihre Schwester Gudrun, ist sie nicht die Jüngste?»

Ihre Augen verharren für einen Moment auf dem Kuvert, das sie so hingestellt hat, dass sie den Namen des Absenders lesen kann, während ich die Vorderseite sehe. Erst seit sie bei mir zu arbeiten begonnen hat, entwickelt sie allmählich eine Vorstellung von der Zusammensetzung meiner Familie. Natürlich weiß sie über den Brief bereits viel mehr als nur den Namen des Absenders. Vielleicht hat sie ihn sogar gelesen – warum nicht? –, für mich kein Grund zur Aufregung.

Ich bestätige, dass Gudrun nach mir die Jüngste ist, und berichte, dass sie im Winter 37 Jahre alt geworden ist.

Anna Lovinda mag es, wenn ich von meinen Schwestern erzähle. Sie ist selbst Mitte dreißig und hat die Hoffnung auf eine Heirat offenbar noch nicht aufgegeben. Es macht mir Spaß, diesen Zug an ihr zu studieren. Sie unterscheidet sich von meinen Schwestern in jeder erdenklichen Hinsicht – Alter und Ehestand ausgenommen. Auch meine Schwestern nähren romantische Vorstellungen, zumindest einige von ihnen, doch es handelt sich nicht um gewöhnliche irdische oder realistische Vorstellungen, wie bei diesem Kind aus dem Volke. Anna Lovinda macht, im Gegensatz zu ihnen, einen sinnlichen Eindruck auf mich.

In meiner Phantasie teile ich die späten Mädchen in zwei Hauptgruppen ein, wobei ich in der Regel davon ausgehe, dass alle mit einem natürlichen Drang zum anderen Geschlecht auf die Welt kommen. Zum einen gibt es diejenigen, die ihre schwärmerischen Hoffnungen auf den einzig Richtigen noch nicht aufgegeben haben. Ihnen stehen jene gegenüber, die ihre Hoffnung aufgrund bitterer Erfahrungen begraben haben. Das Interessante ist, dass auch die Hoffnungsvollen durchaus schlechte Erfahrungen gemacht haben können, sie aber verarbeitet haben. Anna Lovinda gehört wohl zu diesem Typus.

Meine Schwestern gehören weder zur einen noch zur anderen Gruppe und verstehen sich übrigens auch nicht als späte Mädchen. Das kann ich gut verstehen, denn sie wirken zugleich ewig jung und schon immer alt. Von Gudrun abgesehen, glaube ich nicht, dass irgendeine von ihnen unschöne Erlebnisse gehabt hat, die sie haben distanziert werden lassen. Sie verfügen gewissermaßen über eine eingebaute schlechte Erfahrung, die nicht ihre eigene ist, ihnen aber auf geheimnisvolle Weise zuteil wurde.

Tatsächlich riet ihnen meine Mutter einst, als sie sich ausgelaugt und am Rande des Nervenzusammenbruchs auf die Chaiselongue warf: «Heiratet niemals!» Ich habe gehört, wie sie darüber lachten. Vidde sagte, das solle man nicht so ernst nehmen. Solche spontanen Ausbrüche seien bei verheirateten Frauen aus der Oberschicht nicht ungewöhnlich.

Anna Lovindas Finger sind so dick wie die Tülle der Teekanne, ihre Hüften so rund wie die Tasse. Sie riecht gut, immer derselbe Geruch, von dem ich nicht weiß, ob es der Duft einer Frau oder nur der des Tees ist. Ich glaube, sie ist so zerbrechlich wie das Porzellan der Tasse. Eines Tages wird sie von einem Witwer geschnappt werden. Ich hoffe, er wird nett sein und sie gut behandeln. Ich blicke zu ihr auf, während sie mir Tee einschenkt; ihre Augen sind so bernsteinfarben und glänzend wie die Oberfläche des Tees. Sie sieht mich zuversichtlich an, während sie sich wieder hinsetzt und damit unseren Größenunterschied von nur 19 Zentimetern zum Verschwinden bringt.

«Ich soll Ihnen einen Gruß von Fräulein Ellinor ausrichten. Sie fährt am Sonntag nach Jütland und würde gerne mit Ihnen zusammen reisen.»

Das Geräusch des Toasts in meinem Mund pflanzt sich direkt in den Gehörgang fort. Unwillkürlich höre ich auf zu kauen. Ich bin freudig überrascht. Phasenweise sehen Ellinor und ich uns gar nicht so selten. Sie wohnt in der Asmussens Allee, fünf Minuten von hier entfernt. Im Moment sehen wir uns jedoch nicht so häufig, weil ihre Zeit von einem Herrn beansprucht wird. Das macht mir wirklich nichts aus, und nicht die fehlenden Treffen sind mir ein Dorn im Auge, sondern der Herr selbst, was ich nicht verbergen kann. Andererseits ist es für mich durchaus ein Grund zur Freude, dass in meiner Zweitältesten Schwester offenbar doch ein bisschen Leben steckt. Denke ich an Andrea, scheinen mir die drei Jahre, die zwischen ihnen liegen, eine ganze Generation auszumachen. Früher haben die anderen Andrea damit aufgezogen, sie gleiche Tante Feodora, einer Schwester meines Großvaters, an die ich mich kaum erinnere. Heute wäre es über alle Maßen peinlich, diesen Vergleich anzustellen – so groß ist die Ähnlichkeit.

Es erübrigt sich zu fragen, ob Ellinor alleine war, als Anna Lovinda ihr begegnete. Ich sehe ihr an, dass sie es nicht war. Anna Lovindas Instinkt ist untrüglich, es wäre närrisch und würde im Übrigen auch nicht zu mir passen, wenn ich ihr das Märchen auftischen wollte, meine Schwester arbeite zur Zeit beruflich mit einem männlichen Kollegen zusammen. Sie müht sich mit einem Altarbild ab, doch wenn sie nicht an der Staffelei steht und der Herr nicht andere Damen in der Stadt ausführt, dann verbringt sie ihre Zeit mit ihm.

«Es war gestern Abend auf der Frederiksberg Allee, ganz in der Nähe von ...»

Ich spüre, dass Anna Lovinda sich zusammennimmt, um nicht zu sagen: «in Begleitung eines Herrn». Sie weiß, dass ich es merke.

«Es war sehr freundlich von Fräulein Willhof-Holm, mit mir zu sprechen.»

«So weit kommt’s noch!», sage ich lachend. «Nachdem Sie meinem Bruder all die Jahre hindurch so treu gedient haben.»

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