Anne Marie Løn - Tanz der Zwerge

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Tyge Willhof-Holm, zwergwüchsiger Nachkomme eines von Enteignung bedrohten Erbhofbesitzers, erfüllt als Friedhofmusiker zwar nicht die hohen Erwartungen seines ehrgeizigen Vaters, findet aber im Unterschied zu seinen sieben hübschen Schwestern Erfüllung in der Liebe.
Während einer Trauerfeier erblickt Tyge in einem Spiegel ein Frauengesicht, anmutig und seltsam vertraut. Er ist hingerissen, und in den nächsten Wochen unternimmt er alles, um die Unbekannte aufzuspüren. Gleichzeitig setzt der Gefühlsaufruhr in ihm immer neue Kindheitserinnerungen frei – an das Paradies von Willhofsgave in der dänischen Provinz, an Vidde, die Kinderfrau und heimliche Herrscherin auf dem elterlichen Erbhof, aber auch an die sonderbare Bindungslosigkeit seiner sieben hübschen Schwestern. Unversehens rührt Tyge an alte Familiengeheimnisse …
Aus der ironisch gebrochenen Sicht des lebensklugen Zwerges porträtiert dieser vielschichtige Künstler- und Familienroman die dänische Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts.
AUTORENPORTRÄT
Die dänische Schriftstellerin Anne Marie Løn veröffentlichte Romane, Kinderbücher, Erzählungen und Gedichte. Der Roman «Tanz der Zwerge» wurde in Dänemark mit vier Preisen ausgezeichnet.
REZENSIONEN
"Anne Marie Løn zeigt mit ihrem Roman, dass sie das große Format in sich hat."
– Jens Kistrup, Berlingske Tidende

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Als Tycho bald nach der Erbhofbegründung starb, wurde das Gut für einige Jahre von Elisabeth de Willhofs Sohn geführt, Hans Helmuth Holm, dem Schiffskapitän und Leiter einer Zollstation. Der junge Erbhofbesitzer besuchte die Universität und hielt sich mehrere Jahre im Ausland auf. Mit dem Titel eines Homme de lettres in seinem Pass studierte er Botanik, Geologie und Mineralogie und knüpfte Verbindungen zu Wissenschaftlern aus aller Herren Länder. Im nach revolutionären Frankreich beschäftigte er sich nicht nur mit den fortschrittlichen Ideen, sondern setzte sich in solchem Maße für sie ein, dass er Schwierigkeiten bekam, als er im Jahr 1800 nach England reisen wollte. Ein Mitreisender der Postkutsche von Paris nach Calais registrierte, dass er mit ein paar jungen Franzosen auf das Wohl Napoleons anstieß, als dieser gerade, aus Ägypten kommend, Fréjus erreichte, und denunzierte ihn als Jakobiner. In Dover angekommen, verwehrte man ihm, trotz zahlreicher Empfehlungsschreiben, das Recht, an Land zu gehen. Nachdem er sich drei Tage im Hafen von Dover aufgehalten hatte, erhielt er die Anordnung des Herzogs von Portland, unverzüglich nach Frankreich zurückzukehren. Mein Urgroßvater hat in einer biografischen Zeitschrift selbst darüber berichtet:

«Nach meiner Heimkehr suchte ich unseren guten König Frederik den Siebten auf, der damals Kronprinz war, berichtete ihm von meinen Erlebnissen und überreichte ihm die Stellungnahme der dänischen Gesandtschaft in Paris, die bezeugt, dass ich mich, soweit bekannt, nicht der Politik, sondern ausschließlich meinen Studien gewidmet habe. Darüber hinaus hatte ich leider keine Möglichkeit, mich vom Verdacht des Ultraliberalismus reinzuwaschen.»

Es gelang ihm bereits 1801, seinen zweifelhaften Ruf aufzupolieren – ich möchte fast behaupten, sein Renommee völlig auf den Kopf zu stellen –, als er Charlotte, die Tochter des soeben zurückgetretenen Geheimrats, ehelichte. Sie war 16, und es geht das Gerücht, sie habe, bevor er um ihre Hand anhielt, heimlich zu Nadel und Faden gegriffen und ihre und ihrer Mutter Röcke zusammengenäht, aus Angst, mit ihm allein gelassen zu werden.

Ich bin ziemlich sicher, dass mein Urgroßvater an den Versammlungen von Robespierres Jakobinerclub teilnahm, der sich offiziell Gesellschaft der Verfassungsfreunde nannte, sowohl in Paris als auch in der Provinz frei zugängliche Sitzungen abhielt und in einer Übergangszeit große Bedeutung für die Radikalisierung der öffentlichen Meinung hatte. Mein Vater verweist treuherzig auf seinen eigenen Vater, der gesagt hat, dass an dem Gerede nichts dran sei. Natürlich mussten sie das behaupten. Ich bin überhaupt der Ansicht, dass vom politischen Habitus und der geistigen Orientierung meines Urgroßvaters in der dritten und vierten Generation nichts mehr übrig geblieben ist, auch wenn die Familie bemerkenswerten Nutzen aus seinen Handlungen zieht. Ich höre, wie mein Vater meine Schwestern als «junge Töchter der Nation» bezeichnet. So hätte er eine Horde von Stallmägden nie genannt.

Wenn ich die Vita meines Urgroßvaters studiere, was ich hin und wieder tue, weil die heimische Bibliothek, über ihre kostbare Sammlung wertvoller Erstausgaben hinaus, bedeutendes biografisches Material über ihn enthält, entdecke ich jedes Mal mit derselben Deutlichkeit und Verblüffung, wie viele Eigenschaften er mir unbemerkt vererbt hat. Darüber spreche ich natürlich nicht mit den anderen. Sie glauben alle, ihm ähnlich zu sein, solange sie nur die Seite seines Rufs im Auge haben, die ihnen sympathisch ist. Ich will nicht behaupten, sie würden die Wirklichkeit schönfärben – denn was ist schöner als die Wirklichkeit? –, aber verdrehen und verschweigen, das tun sie, weil sie darauf setzen, dass das Verschwiegene aufhört zu existieren.

Die Familie Willhof-Holm ist stets zahlreich und raumgreifend gewesen. Die Urgroßmutter Charlotte brachte zehn Kinder zur Welt, meinen Großvater als erstes. Des weiteren gehörten zu ihrer Schar zwei Pflegekinder, von denen zumindest eines heiß geliebt wurde. Zweiundsiebzig Jahre lang hat sie den Hof nie verlassen. Wie eine Königin herrschte sie gemeinsam mit einigen ledigen Töchtern über das Hauptgebäude und wachte darüber, dass der Geist meines Urgroßvaters bewahrt und das Geschenk mit Respekt verwaltet wurde. Sie blieb bis zu ihrem 93. Jahr am Leben, weil sie Louise Marie, meiner im Südflügel wohnenden Großmutter väterlicherseits, die Bewältigung der Aufgabe nicht zutraute. Diese starb lange vor ihrer Schwiegermutter und war nie ins Hauptgebäude eingezogen.

Warum musste sie so alt werden? Was hütete sie wirklich? Auf den Fotografien und Porträts des Gartenzimmers gleichen ihre Augen denen eines Waldkauzes. Sie leuchten aufmerksam, während sie von grauen Schläfenlocken, einer Haube und dem Samtband unter dem Kinn eingerahmt werden. Mit der Klugheit einer Eule formte sie die Wirklichkeit, bis sie so aussah, wie sie es wollte, bevor sie sich von ihr verabschiedete.

Meine frei umherflatternden Schwestern genießen, verglichen mit den Frauen vergangener Generationen, große Freiheit bei der Entfaltung ihrer diversen künstlerischen Aktivitäten und ihren persönlichkeitsbildenden Unternehmungen. Sie sehen nicht – oder es macht ihnen nichts aus –, dass die finanziellen Mittel meines Vaters ihrer Freiheit Grenzen setzen. Und sie lassen gänzlich die Möglichkeit außer Acht, dass die messerscharfe Schere, die das Schnittmuster der Familie zurechtschneidet, womöglich auch schon ihre Flügel berührt hat und sie zu amputierten Vögeln gemacht hat, die nur noch die Illusion hegen, überall hinfliegen zu können. An dieser Entwicklung hat Urgroßmutter Charlotte entscheidenden Anteil. Man muss mich entschuldigen, dass ich die tiefe Sorge um die Zukunft des Erbguts meinen Schwestern überlasse, während ich meinem Beruf nachgehe und mein gutes Auskommen genieße.

Wie ich bereits erzählt habe, wuchsen einige Gäste, denen ein gemeinsames wissenschaftliches Interesse den Weg zu meinem Groß- und Urgroßvater gebahnt hatte, mit dem Gut zusammen und blieben auf Willhofsgave wohnen. Andere kamen und gingen, unter ihnen – soweit mir bekannt ist – der französische Naturforscher Louisch Decandolle aus Montpellier, dessen Tochter von Kindesbeinen an inmitten von Urgroßvaters Kinderschar aufwuchs.

Das Kind hieß Colette – den Nachnamen Lawaetz hatte sie von ihrer französischen Mutter –, war vermögend und besaß ihre eigene Mamsell, was auch den Kindern meines Urgroßvaters zugute kam, die gemeinsam mit Colette von der Mamsell in Sprachen und Allgemeinwissen unterrichtet wurden. Auf dem Erbgut war man bei weitem nicht immer so vermögend, dass man sich eine Hauslehrerin leisten konnte. Zu Großvaters Zeiten waren sie so arm, dass seine Schwestern nicht alle gleichzeitig in die Kirche gehen konnten, weil nicht so viele Hüte vorhanden waren.

Colette, deren braune Augen ich geerbt habe, wurde von allen auf Willhofsgave geliebt, doch ihre Pflegeeltern sorgten dafür, dass sie früh verheiratet wurde. Blutjung ehelichte sie auf Willhofsgave den Numismatiker und Museumsleiter Sophus Mühlenhausen und zog mit ihm nach Kopenhagen. Sie nahm die Mamsell mit, die später auch meine Mutter erziehen sollte, eines von Colettes zahlreichen Kindern.

Manchmal besuchte Colette im Sommer ihr Ersatzelternhaus und brachte dann auch einige der Kinder und das in die Jahre gekommene französische Kindermädchen mit. Als meine Mutter zehn Jahre alt war, kam sie an die Reihe, Willhofsgave zu besuchen, begegnete meinem Vater bei dieser Gelegenheit jedoch nicht. Urgroßmutter, die allein im Mittelteil des Hauptgebäudes wohnte, trat ihren Gästen entschieden gegenüber und wünschte keine «Fraternisierung» mit dem Südflügel. Erst während seiner Studienzeit in Kopenhagen bekam er Colettes Tochter Constance zu sehen, als er, auf Veranlassung seines Vaters, die Familie am Højbro Platz besuchte.

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