Anne Marie Løn - Tanz der Zwerge

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Tyge Willhof-Holm, zwergwüchsiger Nachkomme eines von Enteignung bedrohten Erbhofbesitzers, erfüllt als Friedhofmusiker zwar nicht die hohen Erwartungen seines ehrgeizigen Vaters, findet aber im Unterschied zu seinen sieben hübschen Schwestern Erfüllung in der Liebe.
Während einer Trauerfeier erblickt Tyge in einem Spiegel ein Frauengesicht, anmutig und seltsam vertraut. Er ist hingerissen, und in den nächsten Wochen unternimmt er alles, um die Unbekannte aufzuspüren. Gleichzeitig setzt der Gefühlsaufruhr in ihm immer neue Kindheitserinnerungen frei – an das Paradies von Willhofsgave in der dänischen Provinz, an Vidde, die Kinderfrau und heimliche Herrscherin auf dem elterlichen Erbhof, aber auch an die sonderbare Bindungslosigkeit seiner sieben hübschen Schwestern. Unversehens rührt Tyge an alte Familiengeheimnisse …
Aus der ironisch gebrochenen Sicht des lebensklugen Zwerges porträtiert dieser vielschichtige Künstler- und Familienroman die dänische Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts.
AUTORENPORTRÄT
Die dänische Schriftstellerin Anne Marie Løn veröffentlichte Romane, Kinderbücher, Erzählungen und Gedichte. Der Roman «Tanz der Zwerge» wurde in Dänemark mit vier Preisen ausgezeichnet.
REZENSIONEN
"Anne Marie Løn zeigt mit ihrem Roman, dass sie das große Format in sich hat."
– Jens Kistrup, Berlingske Tidende

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Anne Marie Løn

Tanz der Zwerge

Ins Deutsche übertragen

von Knut Krüger

Lindhardt & Ringhof

Ich sehe die Welt,

mit Blumen geschmückt,

weiß, eine Unwetternacht

ist der Preis für das Glück

Viggo Stuckenberg

ERSTER TEIL

1

Verfluchter Kerl ...»

Der Kutscher hatte sich von seinem Bock erhoben und brüllte mich über das Pferd hinweg an, das sich gerade aufbäumen wollte.

«Hat so ein blöder Gnom nichts anderes zu tun ... Läuft hier auf offener Straße herum und verschreckt die Pferde anständiger Leute.»

Meine Beine wirbelten wie Trommelstöcke über das Pflaster. Das Pferd begnügte sich mit einem Wiehern, das gemeinsam mit dem klappernden Geräusch der Schuhe von der Mauer des Wohnhauses widerhallte und über den Bürgersteig auf die Straße zurückgeworfen wurde.

Die Luft war von Aufruhr erfüllt – der Wutausbruch des Kutschers, das Läuten der Fahrradglocken und das vereinzelte Hupen eines Automobils ließen die Leute innehalten. Meine Schuhspitze stieß hart gegen die Kante des Bürgersteigs. Nachdem ich um ein Haar gestrauchelt wäre und erst im letzten Moment das rettende Ufer erreichte, hatte meine Person, wie man sich denken kann, alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

«Winziges Biest!», fauchte eine Frau so dicht neben mir, dass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte.

«Knotige Missgeburt!», übertrumpfte sie ein Laufbursche mit einem Handkarren.

Ich hätte aus Höflichkeit meinen Hut gelüftet, wenn ich einen aufgehabt hätte. Doch ich trage keine Hüte, weil sie den überdimensionalen Umfang meines Kopfes hervorheben – bei großer Kälte allenfalls eine Baskenmütze und manchmal zu Hause, im Sommer, eine Schiffermütze.

Nachdem ich unbeschadet zur Haustür hineingekommen bin, stehe ich keuchend auf dem Treppenabsatz zum ersten Stock, halte mich am Mauervorsprung fest, über dem sich das Fenster zum Hof befindet. Das Rankenmuster der großen Scheibe tanzt vor meinen Augen. Eine Amsel sucht Resonanz im Schacht des Hinterhofs, und ich spüre, wie reizbar ich bin.

Mit einem Finger schiebe ich die Brille näher an meine Augen heran, während ich versuche, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Ich habe keinen Nasenrücken, was sehr unpraktisch ist, weil ich schlecht sehe.

Der regnerische Maitag und meine heftigen Atemstöße haben meine Brillengläser beschlagen lassen. Ich beuge meinen Kopf zur Seite, sodass ich die Gläser notdürftig mit dem Jackenärmel polieren kann, während das Herz langsam an seinen angestammten Platz zurücksinkt, der aber auf einmal viel zu klein wirkt.

Die Atemnot, die mich oft auch dann überfällt, wenn ich gar nicht laufe, ist mir längst vertraut. Ständig machen sich meine Lungen und mein Hohlkreuz den Platz streitig. Die Krümmung meines Rückgrats nach links, die ich durch ein permanentes Beugen nach rechts auszugleichen versuche, verstärkt den unvorteilhaften Druck in meinem Körper.

Alles beruhigt sich einigermaßen, aber der Schrecken macht sich als Zittern in den schlappen Gelenkbändern des Knies bemerkbar, als ich die Fensterbrüstung loslasse und mich die letzten neun Stufen zu meiner Wohnungstür am Treppengeländer hinaufziehe.

Natürlich habe ich anderes zu tun, als die Pferde anständiger Leute aufzuschrecken. Heute habe ich auf vier Begräbnissen gespielt; gestern begleitete ich drei geschmückte Särge samt Trauergesellschaft aus der Kapelle des Westfriedhofs hinaus, und morgen werde ich wieder unbemerkt hinter der Balustrade der Empore sitzen, und die motorische Sicherheit meines Orgelspiels wird die meiner Atmung bei weitem übertreffen.

Eines Tages wird vielleicht der Kutscher, der mir nachrief, mit der Mütze in der Hand in der Kapelle stehen und dem Herrgott oder dem Unbekannten hinter der Balustrade einen Dank für die schöne Zeremonie hinaufschicken.

So gesehen bin ich eine genauso ehrbare Person wie der aufgebrachte Kutscher oder sonstwer, abgesehen von der Tatsache, dass ich ein Zwerg bin. Mit meinen 52 Zoll und meinem auffälligen Äußeren kann ich Menschen, die mich nicht täglich sehen, leicht in Verwirrung stürzen.

Wenn ich die unzweideutige Reaktion der Tiere – der Pferde (das ist mir schon öfter passiert) sowie der Hunde – bedenke und sie auf die Menschen übertrage, glaube ich, dass ihr Zorn eine Folge der Angst sein muss. Die Tiere erschrecken einfach vor meinem Äußeren, verhalten sich aber im Übrigen genauso wie meine Mitmenschen: Wenn sie sich erst einmal an mein Aussehen gewöhnt haben, fürchten sie sich nicht mehr.

Während ich mit dem Schlüssel herumfummle, wird mir schlagartig klar, wo ich mich eigentlich befand, als ich vorhin so geistesabwesend die Straße überquerte. Das Profil einer Frau, das ich im schräg über der Orgel angebrachten Spiegel erblickte, traf mich wie der Anblick einer Sternschnuppe, als sich die vorletzte Trauergemeinde während der Zeremonie erhob. Wie gelähmt saß ich vor dem Manual und sah das Profil aus dem Spiegel verschwinden, als die Gemeinde sich wieder setzte, um «Der gesegnete Tag» zu singen. An das Postludium kann ich mich nicht erinnern.

Den gesamten Heimweg über versuchte ich mir die Sekunden in Erinnerung zu rufen, in denen ich versäumt hatte, mich lautlos an die Balustrade zu stellen und hinunterzublicken. Außerdem warf ich mir vor, nicht schnell genug wieder in den Spiegel geschaut zu haben, als sich die Gesellschaft bei der letzten Strophe «So kehren wir heim ins Vaterland» erneut erhob, während der Sarg hinausgetragen wurde.

Der Tumult auf der Straße war vollkommen selbstverschuldet; ich hatte nichts anderes im Kopf gehabt, als die Gelegenheit, die ich innerhalb weniger Sekunden verspielt hatte. Wer würde sich nicht über einen Fußgänger aufregen, der weder nach links noch nach rechts schaut?

Das reale Bild des Profils ist verblasst, doch ich spüre immer noch, wie die Verzückung, welche die Erscheinung hervorrief, wiederkehrt, aus allen Teilen des Körpers warm zusammenströmt und sich wie ein Bündel aus Samt und Gold um mein Herz schließt, als ich den Schlüssel ins Schloss stecke.

Organist – eine ehrenwerte Tätigkeit, in aller Bescheidenheit gesagt. Was wäre eine Trauerfeier ohne Orgelmusik ... ein Käfer ohne Panzer. Was wäre das Leben ohne Musik ... Mühsal ohne Erbauung ... ich weiß es wirklich nicht.

Als ich noch in der Wiege lag, spielte mein Vater mir zu Hause auf unserem Flügel bereits Chopin, Schubert und dänische Kinderlieder vor.

Meine Geschwister, von denen zumindest einige zu Übertreibungen neigen, behaupten, wenn Vater Rubinsteins a-Moll-Sonate für Klavier und Violine spielte, hätte ich bei bestimmten Sätzen vor Vergnügen gejauchzt und so heftig gestrampelt, dass die Verstrebungen der Wiege ächzten.

Die Ambitionen meines Vaters erwachten auf der Stelle. So wie Dädalos ein Labyrinth für König Minos schuf, errichtete er um mich herum ein solides Bauwerk des Ehrgeizes, das mich für viele Jahre gefangen hielt. Ich habe mich aus dem Labyrinth befreit und bin mit den Flügeln emporgestiegen, die er mir aus Wachs und Federn gefertigt hatte, doch ich war klüger als Ikarus. Ich habe vermieden, der Sonne so nahe zu kommen, dass deren Wärme das Wachs hätte schmelzen können.

Mein Verhältnis zur Wirklichkeit war nie versöhnlicher als jetzt, doch mein Weg von der Wiege zur Friedhofskapelle war lang. Der Ehrgeiz, den mein Vater in meine Entwicklung setzte, pflasterte diesen Weg mit kleinen, scharfen Steinen, die durch die Sohlen meiner spezialangefertigten Schuhe schnitten. Ich beklage mich nicht. Das Kitzeln und Stechen hat mich dazu gebracht, die Füße zu heben und Schritt für Schritt voranzukommen.

2

Mein Leben lang habe ich mich mit Musik beschäftigt. Als ich mit drei Jahren meine ersten Schritte machte, führten sie mich auf direktem Wege zum Flügel des Hauses. Dies geschah mit demselben Instinkt, mit dem ein Kängurujunges nach der Geburt in den Beutel mit der Leben spendenden Zitze emporkrabbelt, um sich dort die Nahrung für sein weiteres Wachstum zu sichern, bis es voll entwickelt ist.

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