Sascha Theisen - Ballbesitz
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Bei der Spielerzuteilung erwies sich das überwiegende Alemannia-Desinteresse der meisten Jungs im Team dann aber doch als Problem. Klar, dass ich selbst die Mannschaften einteilte, wenn Alemannia mit am Start war. Mag ja sein, dass der „Karnevals-Cup“ 2015 der E-Jugend von Grün-Weiß Brauweiler nicht überall die gleiche donnernde Reputation besaß, aber Titel ist am Ende Titel. Folgerichtig galt es seitens der Turnierleitung, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der Cup am Ende des Turniers in Aachen und nicht in München und schon gar nicht in Köln landete. Also wurden dem Sohnemann drei kongeniale Ergänzungen an die Seite gestellt und dem FC die vier schwächsten Jungs zugeteilt, so dass alles auf ein Finale mit dem FC Bayern hinauslief. Der Modus: Jeder gegen jeden, und das gleich dreimal. Weitere Regeln: Spielzeit sechs Minuten, letzter Mann ist Torwart und der Schiri hat das Sagen, egal, was passiert. Vor allem in der letzten Regel lag die große Chance für die schwarz-gelben Grün-Weißen. Denn der Schiri, der war ich – wer auch sonst?!
Das Turnier begann und verlief anfangs ganz nach Plan. Der FC verlor zweimal, und im ersten Spitzenspiel sah es zunächst auch gut aus. Alemannia lag schnell vorne und schien spielerisch klar überlegen. Der Schiedsrichter leitete das hochklassige Spiel ruhig und souverän, und alles lief nach Wunsch. Bis der FC Bayern plötzlich schwer aufdrehte und den Rückstand in nur zwei Minuten in einen Sieg verwandelte. Schöner Mist! Damit war klar, dass etwas passieren musste. Und das tat es auch.
In den ersten beiden Partien verlief die zweite Runde zunächst ähnlich wie die erste: Peter Stögers Buben zeigten, dass an Karneval mit ihnen nicht zu rechnen ist. Alemannia und der Rekordmeister aus München hielten sich schadlos. Die Folge: Alemannia brauchte einen Sieg, um nicht frühzeitig die Segel streichen zu müssen. Genau danach sah es aber zunächst aus, denn schnell lag man zurück, und nicht viel deutete darauf hin, dass der Kick in die andere Richtung laufen könnte – bis plötzlich ein Verteidiger der Bayern das Leder mit der Hand aufnahm. Aus seiner Sicht tat er das natürlich als letzter Mann, also regelkonform. Aber hey, einen Bayern-Bonus gibt es vielleicht im echten Leben, nicht aber beim „Karnevals-Cup“ der E-Jugend von Grün-Weiß Brauweiler. Hier hatte Wolf-Dieter Theisen alias Sascha-Pierluigi Collina die Pfeife in der Hand, und der, mal ehrlich, besitzt das Adlerauge unter den Schiedsrichterpupillen. Der Mann war nicht der letzte, im Leben nicht!
Zur Sicherheit wurde schnell noch die imaginäre Abseitslinie, die man von einschlägigen TV-Übertragungen kennt, über den nicht vorhandenen Bildschirm gezogen, und sofort war klar: Der tatsächlich letzte Mann stand noch eine ganze Handbreit hinter dem Verteidiger, der das Leder aufgenommen hatte! Ein kniffliger Fall zwar, für einen so erfahrenen Schiedsrichter aber am Ende ein vollkommen zweifelsfreier Elfmeter für Aachen. Da halfen auch die entsetzten Blicke und wilden Proteste der Bayern nicht. Der Ball gehörte auf den Punkt! Der Aachener Kapitän und nur rein zufällig auch Sohn des Schiedsrichters trat also an und verwandelte sicher. Das Spiel war nun ein anderes. Alemannia schlug die Münchner mit 2:1, und schon war der Bob in der Bahn. Denn in der Abschlussrunde holte sogar der 1. FC Köln einen Punkt gegen die demoralisierten Bayern. Der „Karnevals-Cup“ 2015 ging folglich direkt in die Vitrine der siegreichen Aachener, die stolz auf die Ergebnisse auf der Anzeigetafel blickten, die vom Schiedsrichter höchstpersönlich dort eingetragen wurden.
Klar – es könnte sein, dass der ein oder andere der Jungs sich insgeheim wünschte, dass sein Trainer nach den Karnevalstagen nicht in einem Stück auf den Trainingsplatz zurückkehren würde. Aber das war dem Coach selbst egal. Denn der wusste: Alex Klitzpera durfte als erste Amtshandlung gleich mal das Briefpapier ändern. Und außerdem: Der letzte Mann ist nun mal Torwart, und nicht der vorletzte.
ECHTE LIEBE
Fußballfans sind sicher nicht die besseren Liebhaber. Wie könnten sie auch? Sie müssen schließlich schon so viel von ihrer Hingabe an Samstagnachmittagen oder Mittwochabenden an Orten wie Rostock, Aachen oder Karlsruhe lassen. Auf jeden Fall aber sind sie die sensibleren Menschen. Sie wissen nämlich, wie man bedingungslos liebt. Und wenn eine Frau in ihr Leben tritt, ahnen sie zwar, dass sie von ihr auch irgendwann wieder verlassen werden können – was sie im Ernstfall allerdings nicht daran hindert, wie ein Poet zu leiden. Sie leben mit dem Charme der Niederlage, Woche für Woche.
Unhaltbar!
Da war es wieder, das Gefühl – elf Jahre, nachdem dieser nie vergessene Ball in der D-Jugend neben mir ins Tor gekullert war. Ein schmerzhafter Gegentreffer, der eine Karriere beendet hatte, lange bevor sie beginnen konnte. Aussichtslos! Chancenlos! Unhaltbar! Der Ball war links an meinem Standbein vorbeigerollt; nicht geflogen, sondern einfach nur gerollt. Für die da draußen hatte er haltbar ausgesehen, aber das war er nicht. Das ist das Schicksal eines Torhüters: Die Situation sieht für all die Pfeifen, die nie auch nur irgendwann in einem Tor standen, lösbar aus. Schweigt, ihr Narren! Unhaltbar war er, dieser Ball, der 1982 an mir vorbeigrüßte. Mehr noch: Wer im Lexikon unter „unhaltbar“ nachschlägt, findet dort ein Foto von diesem Moment – diesem Moment in der Geschichte der D-Jugend der SG Düren 99. Niemand hätte den Ball gehalten, nichts und niemand, weil er eben unhaltbar war. „Unhaltbar“ – ein wunderbares Wort, erfunden für solche Situationen und nur genutzt in der Welt des Fußballs, weil es nirgendwo sonst Momente gibt, für die das Wort taugen würde.
Der Ball 1982 WAR unhaltbar, genau wie sie es war: Steffi aus Mönchengladbach, die mich jetzt, elf Jahre nach diesem Moment, anrief, um mir zu sagen, dass sie keinen Sinn mehr „darin“ sehe. Ja, sie nannte es „darin“. Alles, was ich ihr gegeben, alles, was ich für kurze Zeit für sie verlassen hatte – Bier, Fußball und T-Shirts mit dem Konterfei Michael Jordans darauf –, all das nannte sie jetzt nur „darin“. Fuck! Mein Vater hatte mich ans Telefon gerufen und, überfordert von dem seltenen Moment, eine Frau für mich am Hörer zu haben, diesen schlechten, aber immerhin bemühten Witz in Bezug auf ihren Vornamen gemacht: „Stefan Edberg für dich am Telefon!“ Ich lächelte gequält, was nichts gegen das war, was mich an der Muschel erwartete.
Ich war Torwart. Eigentlich war ich es schon immer, auch jetzt, in diesem beschissenen Moment. Natürlich versuchte ich, Steffi im Nachfassen zu halten, doch sie war längst in vollem Umfang hinter der Linie. Nicht einmal Kreide hatte gestaubt. Ich war längst und klar geschlagen, auch wenn ich verzweifelt zurück ins Netz hechtete und versuchte, das Leder noch aus dem Tor zu befördern – was aber nur dazu führte, dass ich mich verhedderte, die Stollen hoffnungslos in den Maschen verloren, bei jedem Rettungsversuch immer lächerlicher wirkend; quasi den Karabiner durch die Milz geklickt. Ditmar Jakobs reloaded. Das miese Tor war gefallen, egal, was ich im Nachhinein noch tat, um es zu verhindern. Es ging ein Raunen durchs Stadion, als ich erbärmlich um Gnade bettelte und nur noch stammelte, bis ich endlich erkannte, dass dieser Schuss für jemanden wie mich nicht zu halten war.
Also ließ ich Steffi aus Mönchengladbach passieren, zog mit diesem Schmerz vor Augen aber trotzdem noch Jahre später morgens um vier völlig betrunken und mega-erwachsen durch Fußgängerzonen und stimmte dabei ein „Wer auf Gladbach scheißt, der klatsche in die Hand“ an. Doch jetzt, in dem Moment, in dem es geschah, versuchte ich Größe zu bewahren. Ich trat den Dreck unter meinen Schuhen am Pfosten ab, ging gebeugt und geschlagen in Richtung Elfmeterpunkt, wo ich die Arme demonstrativ in die Hüften steckte und vergrämt auf den Boden spuckte. Ich hatte sie nicht durch die Finger gleiten lassen – nein, sie war unhaltbar gewesen, außerhalb meiner Reichweite. Sie flog nicht, sie rollte nur; so platziert, dass ich nicht einmal reagieren konnte, kein Alibi-Abroller, keine theatralische Geste, nichts. Unhaltbar! Auf dem falschen Fuß stehend, ließ ich Steffi an mir vorbeiziehen.
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