Sascha Theisen - Ballbesitz
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Doch dann nahm das Spiel seinen Lauf. Wir sahen eine schnelle 2:0-Führung einer erstaunlich gut aufgelegten Heimmannschaft, die von Carl und mir mit einem ungläubigen Blick und ekstatischem Jubel gefeiert wurde, während Olli wohl dachte, dass Fußball hier immer so gespielt würde. Kein Vorwurf, er konnte ja nicht wissen, dass so ein Spektakel ganz und gar nicht üblich war an diesem Ort – viel weniger üblich jedenfalls als der obligatorische 2:2-Ausgleich durch die Gastmannschaft aus der Bundesstadt am Rhein in der zweiten Halbzeit. Und so schien zu kommen, was ich schon vorher ahnte: Ollis erster Besuch in diesem Stadion drohte auch sein letzter gewesen zu sein. Bis, ja bis eine Flanke vom rechten Flügel in den gegnerischen Strafraum segelte und in der Mitte ein Mann namens Hammel den Ball weder mit dem Vollspann noch mit dem Innenrist auf das gegnerische Tor bugsierte. „Du Hammel“, wollte ich noch, völlig überwältigt von der Chance dieses einzigartigen Wortwitzes, auf das Spielfeld rufen. Ich tat es aber nicht, denn es passierte, was offenbar nur passieren konnte, weil Olli neben uns saß. Hammel packte seine rechte Hacke aus und schickte das Leder hinter dem eigenen Standbein zum vielumjubelten Heimsieg samt späterer Nominierung zum „Tor des Monats“ in die gegnerischen Maschen. Ich glaubte nicht, was ich sah, jubelte aber umso ausgelassener – und als ich dabei wie beiläufig zu Olli hinüberschaute, sah ich das überlegene Lächeln eines stillen Siegers. Wie recht er doch hatte.
Ich wollte es ihm noch sagen, tat es aber lieber nicht: Nichts verklärt sich mit den Jahren mehr als die eigene Vergangenheit. Und lang lebe der Hackentrick!
Am Rande des Wahnsinns
Harter Zweikampf im Mittelfeld, zwei Jungs – beide unwesentlich älter als acht Jahre – kommen nahezu zeitgleich an den Ball und bugsieren ihn über die Seitenlinie ins Aus. Es ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, wer den Einwurf erhalten soll. Einen Schiedsrichter gibt es in dieser Altersklasse im Fußball-Verband Mittelrhein (und überhaupt in immer mehr Ligen der unteren Jugendklassen in Deutschland) seit einigen Jahren nicht mehr. Das ist sie also, die ideale Spielsituation für die „Fair Play Liga“, die im deutschen Jugendfußball greifen soll und auf die Idee eines im Kreis Aachen beheimateten Trainers namens Ralf Klohr zurückzuführen ist. Dahinter verbirgt sich ein eigentlich guter Gedanke, nämlich der, dass die jungen Kicker kontroverse Situationen selbst entscheiden sollen. Die ehrenwerte Idee: Der Spieler, der zuletzt am Ball war, gibt dies offen zu und damit den Einwurf an die gegnerische Mannschaft ab, die ihn somit ja auch verdient hat.
So weit, so gut. Die Krux: Es funktioniert nicht – weder an diesem Vormittag noch an irgendeinem anderen. Zum Wohle des ruhigen Schlafes aller Kinderpsychologen: Es sind nicht die Kinder, die es verbocken, denn die wären in der Tat sehr oft dazu in der Lage. Das Problem steht am Spielfeldrand oder – entsprechend der Vorgaben der „Fair Play Liga“ – ein paar Meter dahinter.
„Kevin! Das ist UNSER Ball! Lass dir nicht immer alles gefallen! Du musst dich auch mal durchsetzen!“ Laut und keine Fragen offen lassend ist der Ruf aus der Reihe der mitgereisten Väter und Opas, die viel zu viel Vergangenheit in Form sportlicher Niederlagen mit sich herumtragen und das gerne am Rande eines Aschenplatzes im dörflichen Nirgendwo über ihre Söhne oder Enkel kompensieren möchten. Scheiße ist das für die jungen Kicker. Denn wer wäre Kevin, wenn er jetzt seinem Vater widersprechen und den Ball in einer fast schon gandhiesken Geste an seinen Gegenspieler abgeben würde? Natürlich hält er diesem Druck nicht stand, denn er ist ja gerade einmal acht Jahre alt. Er zerrt seinem Gegenspieler den Ball aus der Hand und ruft, ganz im Sinne seines alten Herrn: „Wir haben Einwurf!“
Dass die Sache damit nicht geklärt ist, ist ebenfalls klar. Denn natürlich fühlt sich jetzt auch der Trainer von Kevins Gegnern zum Einschreiten berufen, und zwar im Stile der Trainer, die er im Fernsehen sieht und ganz offenbar bewundert. Verzerrtes Gesicht und theatralische Geste? Kein Thema! Schließlich wird schon gejubelt wie Kloppo – da kann man auch seine Meinung genauso kundtun wie der zweifache Dortmunder Meistertrainer. „Ihr müsst endlich mal lernen, euch zu wehren!“, schallt es über die gesamte Breite des Kleinfelds. Und schon reißt Kevins Gegenspieler sich den Ball wieder unter den Nagel. Die Einhaltung der Fairplayregeln ist damit in diesem Moment allerdings so weit entfernt wie der gesunde Menschenverstand von allen erwachsenen Beteiligten.
Es ist erschreckend, wenn nicht sogar verstörend, was im deutschen Fußball und seiner „Szene F“ bisweilen passiert. Der Autor dieser Zeilen ist nun seit 2011 in diesem Metier unterwegs, zunächst als Spielervater und mittlerweile als Trainer – Stoff für ganze Romane! In dieser „Szene F“ gibt es Trainer, die ihren Spielern in Orkanstärke Anweisungen entgegenpusten, die weder verständlich noch pädagogisch wertvoll sind. Es gibt Eltern, die ihre Kinder auf dem Weg in die Bundesliga wähnen und deshalb am Spielfeldrand des Wahnsinns vor nichts und niemanden zurückschrecken. Da werden Torbeteiligungen notiert, vermeintliche Konkurrenten des Sohnemannes schlechtgeredet oder Kindergeburtstage abgesagt, um Turniere zu spielen.
Wenn sich F-Jugend-Spielerväter über das Geländer am Spielfeldrand lehnen, erinnern sie nicht selten stark an eine besonders berüchtigte DDR-Eiskunstlauftrainerin. Auch deshalb florieren derzeit private Fußballschulen, die das wöchentliche Training optimieren sollen. So ganz vertraut man den fünf Bundesligaminuten des Orkan-Trainers eben doch nicht. Der Weg zur Bundesliga führt, so scheint es, über diesen Dorfplatz, und wer sich nicht durchsetzt, der kann später immerhin noch sein Studium mit dem Fußball zahlen, denn das (so viel ist klar) muss es mindestens sein.
Und an diesem Einwurf, den Kevin und sein Gegenspieler nun endlich eher rabiat und unter einer abwinkenden Geste beider Trainer ausgerangelt haben, entscheidet sich eben, wer das Zeug für die Jugendmannschaften der Profiklubs hat. Deren Scouts sind übrigens nicht selten zu Gast bei den Spielen und sorgen damit nur für noch mehr Konfusion bei Eltern und Trainern. „Schatz! Der Scout von Bayer Leverkusen ist da!“, raunt ein Vater einer Mutter zu und beginnt, leicht von einem Fuß auf den anderen zu wippen. „Das soll der Scout von Bayer Leverkusen sein?“ – „Ja, das ist er!“ Doch anstatt irgendjemanden anzusprechen, notiert sich der unscheinbare Rentner geheimnisvoll etwas und verschwindet still und leise. Ob jemals einer der hier Wartenden von ihm hört, weiß niemand. Darüber spricht man nicht in der Szene, zu viel Konkurrenz, zu viel Angriffsfläche.
Im nächsten Augenblick schießt Kevins Gegner ein Tor. Sein Trainer winkt ab. Er hat es geahnt: Beim Einwurf, da fing es schon an!
Letzter Mann ist Torwart
Letzte Woche trainierte ich mit meinen grün-weißen Jungs in Brauweiler zum letzten Mal vor Karneval. Da bei solchen Anlässen nie ganz klar ist, ob der Trainer des Haufens nach den wilden Tagen im ganzen Stück zurück auf dem Trainingsplatz erscheint, stand etwas Besonderes auf dem Trainingsplan. Schließlich wollte ich, dass die E-Jugend-Cracks ihren guten, alten Buttermaker-Coach in guter Erinnerung behalten, wenn es zum Äußersten kommen sollte. Gesagt, getan: An diesem Mittwoch stand also ausnahmsweise ein Turnier an, mit drei Mannschaften à jeweils vier Spieler. Und damit das Ganze auch professionell genug ist, wurden kurzerhand drei Mannschaften definiert, die gleichermaßen die Lieblingsteams der Jungs spiegelten.
Unvermeidlicherweise wurde Mannschaft A also zum FC Bayern, Mannschaft B zum 1. FC Köln, und wäre man in der Turnierleitung konsequent gewesen, wäre als Mannschaft C Borussia Dortmund auf den Court gelaufen. Leider hatten die kurzen Marco-Reus-Anhänger dabei die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn auch wenn nur Trainer und Trainersohn Alemannia Aachen zuzuordnen sind, war doch völlig klar, dass Mannschaft C kurzerhand zum Tabellenführer der Regionalliga West und damit unverzichtbaren Premium-Teilnehmer erklärt wurde. Wenn der Chef das Sagen hat, hat eben der Chef das Sagen.
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