Franz Maciejewski - Echnaton oder Die Erfindung des Monotheismus - Zur Korrektur eines Mythos

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Echnaton oder Die Erfindung des Monotheismus: Zur Korrektur eines Mythos: краткое содержание, описание и аннотация

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Amarna, die Hauptstadt des geheimnisumwitterten Pharaos Echnaton, gilt heute als ein Weltkulturerbe der besonderen Art: als Wiege der ersten monotheistischen Religion der Menschheit. Doch was ist wahr an dieser Geschichte und was ist Legende? Steht Echnaton zu Recht an der Spitze der großen Religionsstifter Moses, Christus und Mohammed? Franz Maciejewski präsentiert in seiner großen Studie anhand einer Fülle von Fakten und Indizien eine andere Lesart der Geschichte.AUTORENPORTRÄTFranz Maciejewski, Dr. phil., geboren 1946, Soziologe mit Ausbildung in Psychoanalyse, ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen in den Bereichen Kultur- und Gedächtnisgeschichte der Moderne, Ethnopsychoanalyse und Freud-Biographie sowie Holocaust- und Antisemitismusforschung. Freier Autor.-

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Das umfassende Schuldeingeständnis ist Bedingung für die ersehnte Rettung, und die Durchführung der Sühneriten sind der einzuschlagende Weg zum Heil. Aber wie absichtslos hat das Leiden und die Anstrengung, es zu überwinden, noch eine andere Funktion erfüllt. Die Schuld ist zum Auslöser von Erinnerungsarbeit und Vergangenheitsrekonstruktion geworden. Wir sehen Muršili nicht nur beten und beichten, er berichtet auch nach Art eines antiken Polyhistors, das heißt: Er schreibt Geschichte. Im Zeichen der Schuld wird die Sinngeschichte der eigenen Taten lesbar – und die der beteiligten anderen. So wie die Pest naturgemäß nicht an den Grenzen des hethitischen Machtbereichs Halt gemacht hat, so ist auch die hethitische Geschichtsschreibung grenzüberschreitend. Zentrale Glieder der rekonstruierten Ereigniskette sind die Züge und Gegenzüge der ägyptischen Seite; darunter das mysteriöse Unternehmen, einen hethitischen Prinzgemahl auf den Thron zu bringen – und die Vereitelung dieses Vorhabens durch dessen Ermordung. En passant nehmen wir Einblick in eine alle Tradition sprengende Affäre, über die wir aus ägyptischen Quellen nie etwas erfahren hätten – und welche die (an spektakulären Episoden nicht eben arme) Amarnazeit in ein neues grelles Licht taucht. Aber die Andeutungen in dieser heiklen Sache bleiben zunächst durchaus schemenhaft. Nun hat die hethitische Geschichtsschreibung in einer anderen literarischen Gattung, den Annalen, ihr wahres Zuhause gefunden. Durch einen glücklichen Umstand ist aus dem Fundus des Tontafelarchivs von Boghazköy, dem modernen Grabungsort auf dem Gebiet der alten Hauptstadt Hattuscha, der Bericht über die Mannestaten des Šuppiluliuma erhalten geblieben. Der Text, dessen Autor wiederum Muršili ist, schildert auf seiner siebten Tafel die gleichen Vorgänge aus einer anderen Perspektive und mit anderen stilistischen Mitteln. Im Unterschied zu den Pestgebeten werden in diesem Rechenschaftsbericht die militärischen und diplomatischen Verwicklungen zwischen dem hethitischen und dem ägyptischen Hof detailliert und nuanciert geschildert – unter Nennung der Namen der beteiligten Personen.

Während mein Vater unten im Lande Karkemisch war, sandte er Lupakki und Tarhundaz-alma in das Land Amqa. Sie zogen los und griffen Amqa an und brachten Gefangene, Rinder (und) Schafe zurück vor meinen Vater. Als aber die Ägypter vom Angriff auf Amqa erfuhren, bekamen sie Angst. Und da zudem ihr König Nipchururija gestorben war, schickte die Königin von Ägypten Dahamunzu (Gemahlin des Königs) einen Boten zu meinem Vater und schrieb ihm wie folgt:

»Mein Gemahl ist gestorben, und ich habe keinen Sohn. Man sagt aber, dass deine Söhne zahlreich sind. Wenn du mir einen deiner Söhne gibst, so wird er mein Gemahl sein. Niemals werde ich einen meiner Diener zum Gatten nehmen.«

Als mein Vater das hörte, rief er die Edlen zur Beratung zusammen und sprach zu ihnen: »Eine solche Geschichte ist mir in meinem ganzen Leben nicht vorgekommen!« Da schickte mein Vater den Kanzler Hattusaziti nach Ägypten (und sagte zu ihm): »Geh und bring mir die Wahrheit zurück. Vielleicht wollen sie mich täuschen. Vielleicht haben sie (doch) einen Sohn des Königs. Bring mir die Wahrheit zurück!« Als der Frühling kam, kehrte Hattusaziti aus Ägypten zurück, und der Edle Hani kam als ägyptischer Bote mit ihm. Da mein Vater, als er Hattusaziti nach Ägypten geschickt hatte, ihm den folgenden Auftrag gegeben hatte: »Vielleicht haben sie einen Sohn ihres Königs. Vielleicht wollen sie mich täuschen und wünschen sich nicht meinen Sohn, um ihn zum König zu machen«, antwortete die Königin Ägyptens meinem Vater auf einer Schreibtafel mit diesen Worten:

»Warum sprichst du in dieser Weise: Sie wollen mich täuschen? Wenn ich einen Sohn hätte, würde ich dann an eine ausländische Macht schreiben? Es ist eine Schande für mich und mein Land. Du hast mir nicht getraut und hast auf solche Weise zu mir gesprochen. Der mein Gemahl war, ist gestorben, und ich habe keinen Sohn. Niemals werde ich einen meiner Diener zum Gatten nehmen. Ich habe an kein anderes fremdes Land außer dir geschrieben. Man sagt, deine Söhne seien zahlreich. Gib mir einen deiner Söhne. Für mich wird er mein Gemahl sein und für Ägypten wird er König sein.«

So war mein Vater, da er in guter Stimmung war, bereit, die Anfrage der Frau zu erwägen, und beschäftigte sich mit der Frage des Sohnes.

Die Geschichtsdaten aus den Annalen Šuppiluliumas sind erstaunlich detailliert und präzise, wenngleich nicht ohne Vorgeschichte. 14Übertragen wir sie in den rudimentären historischen Prospekt, wie er in den Ritualtexten (vor allem dem zweiten Pestgebet des Muršili) zum Vorschein gekommen ist, so lässt sich folgende dichte Beschreibung der Ereigniskette rekonstruieren:

1 Šuppiluliuma entsendet Truppen unter Führung zweier Generäle gegen das ägyptische Amqa. Nach dem Untergang des Mitanni-Reiches stehen sich damit die Großmächte Ägypten und Hatti zum ersten Mal unmittelbar feindlich gegenüber.

2 Die ungünstige militärische Lage (Niederlage bei Qades und hethitischer Einfall in Amqa) erfährt durch den plötzlichen Tod von Pharao Nipchururija eine krisenhafte Zuspitzung.

3 Die verwitwete Königsgemahlin (t3 hm.t njsw.t = Dachamunzu ) eröffnet mit einem Schreiben an Šuppiluliuma den Weg zu einer diplomatischen Heirat; sie bittet um einen hethitischen Prinzen als Gemahl und Nachfolger für den verstorbenen ägyptischen König.

4 Šuppiluliuma reagiert abwartend und schickt zur Klärung der näheren Begleitumstände seinen Gesandten Hattusaziti nach Ägypten. Nach längerem Aufenthalt kehrt dieser in Begleitung des ägyptischen Gesandten Hani, der ein erneuertes Heiratsschreiben seiner Herrin überbringt, nach Hatti zurück.

5 Šuppiliulumas Bedenken scheinen ausgeräumt. Er konsultiert einen alten Vertrag mit Ägypten und erteilt dem Heiratsplan schließlich seine Zustimmung.

6 Prinz Zannanza , der auserwählte Heiratskandidat unter den Söhnen Šuppiliulumas, begibt sich auf den Weg nach Ägypten; er fällt jedoch einer ägyptischen Intrige zum Opfer und wird unterwegs ermordet.

7 Šuppiliuluma nimmt die Ermordung seines Sohnes zum Anlass für einen Rachefeldzug und gewinnt eine erste Schlacht.

8 Ägyptische Gefangene schleppen die Pest in Hatti ein, die dort mehr als zwanzig Jahre wüten sollte. Šuppiliuluma selbst und sein Sohn (und kurzzeitiger Nachfolger) Arnuwanda fallen der Seuche zum Opfer.

9 Muršili übernimmt die hethitische Regierung im Schatten der Pest; er rollt das gesamte Geschehen im Sinne eines Schuldzusammenhangs neu auf.

Die komplexe Handlungs- und Ereigniskette beginnt zu einer Zeit, wo Muršili, wie er in den Texten selber bekennt, »noch ein Kind war« (ca. 1335). Als bilanzierender Staatsmann und erster Priester der Götter steht Muršili II. an deren Ende (ca. 1313). Es ist jene historische Bruchstelle, die durch die 20-jährige Seuche markiert wird und dazu geführt hat, dass die militärischen Aktionen auf beiden Seiten für eine gewisse Zeit tatsächlich zum Erliegen kamen. Leiden und Schuld haben, wie gesehen, die hethitische Geschichtsrekonstruktion in Gang gesetzt und nicht etwa ein besonderer historischer Sinn. »Wann hat es angefangen? Womit? Wie hat es sich zur Katastrophe auswachsen können? Wer war schuld? Welcher Gott zürnt? Womit kann man ihn versöhnen?« – das sind, in den Worten von Assmann, die leitenden Fragen hinter der öffentlichen Selbstthematisierung des hethitischen Großfürsten.

Unser Interesse ist ein anderes. Durch das Fenster, das König Muršili geöffnet hat und das die Amarnazeit schlagartig als Zeit einer dramatischen außen- wie innenpolitischen Krise erscheinen lässt, blicken wir mit anderen Augen. Und folglich stellen wir andere Fragen: Wer war König Nipchururija? Welche Gestalt verbirgt sich hinter der sogenannten Dachamunzu? Welche Frau hatte die Macht, gegen alle Tradition die Heirat mit einem ausländischen Prinzen in die Wege zu leiten? Hätte die diplomatische Heirat den Fortbestand der Dynastie gefährdet? Welche Kreise verbergen sich hinter dem Komplott, dem der erwählte Prinzgemahl zum Opfer fiel? Geben ägyptischen Quellen irgendeinen Hinweis auf eine Krise der Thronfolge und einen nachfolgenden Machtkampf?

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