Villy Sørensen - Seneca - Ein Humanist an Neros Hof

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Villy Sørensern begibt sich in seiner Seneca-Biographie auf eine Zeitreise in die antike Großstadt Rom. Das Buch berichtet dem Leser von den einstigen materiellen und geistigen Lebensbedinungen der «alten Römer». Wir haben sie gelebt und geliebt, gekämpft und getötet. Es erzählt von der Wirtschaft, dem Gerichtswesen, der Politik und Moral der antiken Römer, dem Geschichtsbild, Literatur und Theater, den Gladiatoren spielen sowie der Religion. – Spannend, anregend, fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Rezensionszitat «Lebendige und lehrreiche Schilderung von Senecas Leben und Wirken als Philiosoph, Dichter und Staatsmann.» – Jens Kistrup, Berlingske Tidende Biografische Anmerkung Villy Sørensen (1929-2001) war ein dänischer Schriftsteller, Philosoph, Publizist und Literaturkritiker. Nach dem Abitur studierte Sørensen zunächst Philosophie und Psychologie, brach sein Studium jedoch ab. Sein literarisches Debüt «Sære Historier» war eine Sammlung von phantastischen Kurzgeschichten, mit dem er viele Preise gewann. Sørensen gilt als bedeutendster dänischer Philosoph des 20. Jahrhunderts. Seine Erzählungen werden mit denen von Franz Kafka verglichen. Er übersetzte unter anderem Grimms Märchen sowie «Das Schloss» und «Das Urteil» von Kafka ins Dänische. Für seine Werke erhielt Sørensen mehrere Auszeichnungen, darunter auch den Literaturpreis des Nordischen Rates.

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Senecas Karriere als Redner begann im letzten Teil der Regierungszeit des Kaisers Tiberius. Tiberius, der vom Tod des Augustus im Jahre 14 n. Chr. bis 37, d. h. von seinem 56. bis zu seinem 79. Lebensjahr princeps war, trug schwer an seinem Erbe. Dadurch daß Augustus seine Mutter Livia geehelicht hatte, war er der Stiefsohn des Augustus geworden. Tiberius hatte sich als Feldherr ausgezeichnet, sich jedoch nicht die gleiche Volksgunst erworben wie sein Bruder Drusus. Auch mit seinen Ehen hatte er Pech gehabt, während der Sohn von Drusus, Germanicus, im Feld wie in der Ehe das Glück auf seiner Seite gehabt hatte: Mit der Enkelin des Augustus, Agrippina, hatte er drei Söhne und drei Töchter. Gerüchten zufolge hatte Augustus selbst Germanicus zu seinem Nachfolger machen wollen, Livia jedoch die Kandidatur ihres eigenen Sohnes durchgesetzt, wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, als die ersten vier von Augustus bestimmten Thronnachfolger gestorben waren. Tiberius hatte sich jahrelang übergangen gefühlt und nahm diese Bitterkeit mit auf den Thron. Sein Anrecht auf den Thron beruhte auf seiner Adoption durch Augustus, gegen den er eine Abneigung hegte und dessen Format ihm fehlte. Er reagierte auf den Kaiserkult, den man mit Augustus getrieben hatte, und wollte eine größere Selbständigkeit des Senats, fühlte sich aber gleichzeitig gekränkt, weil man ihm nicht mit größerer Ehrerbietung begegnete.

Im Jahre 19 starb Germanicus eines – wie man heute vermutet – natürlichen Todes, aber Gerüchten zufolge hatte Tiberius ihn vergiften lassen. Sein Tod rief so große und erbitterte Trauer hervor, daß Tiberius und Livia es nicht für geraten hielten, an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen, was das Volk noch mehr vor den Kopf stieß. Das Bedürfnis des Volkes, zu lieben und zu hassen, bildete im Rom der Kaiserzeit einen politischen Faktor. Für die Großen der Gesellschaft galt ein unbarmherziges Entweder-Oder: man hielt sie entweder für Über- oder für Unmenschen. Augustus, der das neue goldene Zeitalter geschaffen hatte, war nach seinem Tode zum Gott erhoben worden, über Tiberius dichtete der Volkswitz:

„Du hast die Zeiten Saturns, die goldnen, Cäsar, verwandelt.

Denn solange du lebst, werden sie eiserne sein.“ 38

Als sich Tiberius, der Schmeichelei der Großen überdrüssig und des Hasses der Vielen leid, im Jahre 26 nach Capri zurückzog, da liefen Gerüchte über seine unglaublichen Ausschweifungen um, über die man bei Sueton nachlesen kann. Tiberius hatte Grund genug, menschenfeindlich und mißtrauisch zu sein, aber sein Mißtrauen lieferte ihm immer noch mehr Gründe dafür. Wer allen mit Mißtrauen entgegentritt, der wird sein Zutrauen leicht einem einzelnen, und oft dem Unwürdigsten, schenken. So ließ sich der sonst pedantisch gewissenhafte Tiberius in Rom durch den gewissenlosen Gardepräfekten Sejanus vertreten, der seine Macht demonstrierte, indem er die Garnison der Prätorianer direkt nach Rom verlegte, und seine Macht dazu benutzte, die Reihen der engsten Familienmitglieder des Kaisers zu lichten. Agrippina und ihr ältester Sohn mit Germanicus, Nero, wurden verbannt, während der zweitälteste Sohn, Drusus, auf der Kaiserburg gefangengehalten wurde. Nero starb unter zweifelhaften Umständen, Sejanus übernahm seine Witwe und wurde, obgleich „neuer Mann“, Konsul und de facto Thronfolger. Er wollte jedoch den Tod des Kaisers nicht abwarten, und als Tiberius die Gefahr endlich erkannte, besaß Sejanus so große Macht, daß er geradezu durch einen Putsch gestürzt werden mußte. Für Seneca war Sejanus ein gutes Beispiel für das Schicksal des Machtgierigen: „An jenem Tag, da ihn der Senat noch geleitet hatte, zerriß ihn das Volk in Stücke.“ 39Das geschah im Jahre 31, dem Jahr, als Seneca aus Ägypten zurückkehrte.

Der Fall des Sejanus führte jedoch nicht zu einer Veränderung. Tiberius, der sein Vertrauen getäuscht sah, brachte nun niemandem mehr Vertrauen entgegen, am allerwenigsten seinen eigenen Verwandten. Drusus ließ er im Gefängnis umkommen. Gajus, den jüngsten Sohn des Germanicus, jetzt dem Thron am nächsten, hatte er mit sich nach Capri genommen, um nichts zu riskieren. In Rom herrschte weiterhin das Schreckensregiment. Seneca, der an einer Stelle die erste Zeit der Regierung des Tiberius positiv erwähnt, schreibt so über die letzte Zeit: „Unter dem Kaiser Tiberius war die Versessenheit darauf, Leute in den Anklagestand zu versetzen, häufig und fast allgemein, und das setzte den Bürgern, ohne daß sie die Waffen gegeneinander erhoben, schwerer zu als aller Bürgerkrieg. Man fing die Aussagen von Betrunkenen auf und die unschuldigsten Scherze. Nichts war sicher; jede Gelegenheit zum Wüten kam gelegen. Und man war auf das Schicksal der Angeklagten nicht mehr begierig, da es nur eines war.“ 40

Gerichtswesen

Geht man an das kaiserliche Rom mit den üblichen Klischees über das Römische Recht im Kopf heran, dann muß man stutzig werden, weil die Tatsachen ein ganz anderes Bild vermitteln. Das sogenannte Römische Recht, corpus juris civilis, wurde erst nach dem Untergang des Weströmischen Reiches im 6. Jahrhundert n. Chr. gesammelt und hatte größeren Einfluß auf die Nachwelt, als es in der Vergangenheit gehabt hatte. Die Römer hielten sich lieber an Sitten und Gebräuche als an Gesetze und hatten beispielsweise keine geschriebene Verfassung. Der Staat regelte nicht alle Dinge, erließ beispielsweise kein Ehegesetz, sondern überließ so viel wie möglich den Bürgern selbst. Diese staatliche Zurückhaltung, im Prinzip lobenswert, hatte jedoch die Schwäche, daß in Rom das Recht das Recht des Stärkeren nie so richtig zu brechen vermochte. Zu den üblichen Klischees über die Römer gehört die Vorstellung, daß nicht Macht und Eroberungen und Reichtum ihre eigentliche Leidenschaft gewesen seien, sondern Recht und Gesetz, 41jedenfalls zur Zeit der Republik – aber in der letzten Zeit der Republik jedenfalls war es das eifrige Bemühen der Großen darum, Recht zu bekommen, das zu rechtlosen Zuständen führte und den Boden für das Prinzipat bereitete. Wenn auch der Kaiser die Großen erniedrigte, so erhöhte er dafür doch nicht die Kleinen. Der kleine Mann konnte noch immer nur als Klient eines Großen zu seinem Recht gelangen. Charakteristisch für das römische Rechtswesen waren und blieben die Ungleichheit vor dem Gesetz und die private Initiative.

Es gab in Rom keinen Staatsanwalt, keinen öffentlichen Ankläger, dafür aber um so mehr private. Die Bürger konnten nicht nur in ihrem eigenen Namen, sondern auch im Namen des Kaisers klagen. Wenn einem Anwalt eine Verurteilung wegen Majestätsbeleidigung gelang, wurde er belohnt, wurde die Klage abgewiesen, wurde er bestraft. Mit der Sache war also ein Risiko verbunden, das die braven Leute nicht eingehen konnten, aber auch ein Gewinn, der die Beschäftigung als privater Berufsanwalt zu einem einträglichen Geschäft machte, besonders da die Großen der Gesellschaft diese Ankläger, die delatores, gebrauchen konnten, um ihre persönlichen Feinde zu treffen.

Über diese Fälle saß der Senat zu Gericht, und dieser fürchtete, die Majestät zu beleidigen, wenn er Angeklagte nicht wegen Majestätsbeleidigung verurteilte, die normalerweise mit dem Tode bestraft wurde. Natürlich war der Kaiser selbst oberste Rechtsinstanz; zur Zeit der Republik konnte ein jeder römische Bürger an das Volk appellieren, während der Kaiserzeit konnte er (wie das Beispiel des Paulus zeigt) 42an den Kaiser appellieren. Formal war es seine Volkstribunengewalt, die den Kaiser zu einer Art „universalem Ombudsmann“ 43machte. Es gibt auch Beispiele dafür, daß der Chef selbst liberaler war als der Senat und die Statthalter, denen die richterliche Gewalt in den Provinzen oblag – aber Tiberius pflegte nicht zu begnadigen.

Für das Zivilrecht waren zwei der jährlich gewählten Prätoren zuständig. Der eine kümmerte sich um Fälle zwischen römischen Bürgern, der andere um die Fälle derer, die dem Reich unterstanden, ohne das römische Bürgerrecht zu besitzen. Die Prätoren hatten jedoch keine richterliche Gewalt. Ihre Aufgabe bestand darin, die streitenden Parteien anzuhören und die Streitfrage in einer „formula“ zu präzisieren, und damit gingen die Parteien dann zum Richter. Sie konnten ihren Richter selbst wählen, konnten sie sich jedoch nicht einigen, dann benannte der Prätor einen oder mehrere Richter aus der jährlichen Liste, zu der Vermögen und Ritterrang qualifizierten. Seneca begründet seinen Widerstand gegen einen Vorschlag, wonach Undankbarkeit kriminalisiert werden sollte, damit, daß nur ein Weiser über die Gesinnung eines Mannes richten könne, und von einem Richter verlange man ja nicht Weisheit, sondern nur Vermögen. 44

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