Lis Vibeke Kristensen - Nanna - Eine kluge Jungfrau

Здесь есть возможность читать онлайн «Lis Vibeke Kristensen - Nanna - Eine kluge Jungfrau» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nanna - Eine kluge Jungfrau: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nanna - Eine kluge Jungfrau»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Paris, 1960: In einer Metrostation in Paris trifft Nanna, ein junges, dänisches Au-pair-Mädchen, Yann, den zärtlichen Bretonen. Aus einer Zufallsbekanntschaft wird die große Liebe und Nanna zieht mit ihm in seine Heimat; die beiden heiraten, sie wird schwanger. Doch das Glück ist zerbrechlich: Wegen der politischen Spannungen der sechziger Jahre wird Yann schon bald zum Kriegsdienst in Algier eingezogen. Nanna beschließt trotz aller Schwierigkeiten, in der Bretagne zu bleiben und versucht, das kleine Hotel der Familie weiter zu betreiben. Doch als Yann einem Attentat zum Opfer fällt und nicht zurückkehrt, schließt sie sich vollständig in ihrem Kummer und ihrer Trauer ein. Ihre einzige Verbindung in die skandinavische Heimat sind die Briefe ihrer engsten Jugendfreundin Mette. Das Leben in der kleinen Fischerstadt wird etwas anders, als Nanna es sich erträumt hat. Und als alle Versuche scheitern, ein freundschaftliches Verhältnis zu Yanns Mutter aufzubauen, stürzt Nanna sich in eine ebenso leidenschaftliche wie aussichtslose Affäre mit dem Fischer Pierre… Die einfühlsame Geschichte einer jungen Frau, die ihren Lebensweg nach etlichen Umwegen findet.
Lis Vibeke Kristensen ist ausgebildete Dramaturgin mit zahlreichen Erfahrungen im Bereich Theater: Sie hat nicht nur als Dramaturgin, sondern auch als Regisseurin von Stücken für die Bühne, für das Fernsehen und das Radio sowie als künstlerische Leiterin und Geschäftsleiterin von Theatern in ihrem Heimat Dänemark und in Schweden, wo sie heute lebt, gearbeitet. An der University of Colorado, Boulder, war sie Gastkünstlerin am Institut für Theater und Tanz.
In den letzten zwanzig Jahren hat sie sich einer Karriere als Autorin gewidmet, sie hat zwölf Romane, zwei Bände mit Kurzgeschichten, einen Gedichtband sowie mehrere Kinder- und Sachbücher geschrieben. Außerdem stammen vier Theaterstücke und mehrere Adaptationen für die Bühne aus dem Englischen, Französischen und Schwedischen aus ihrer Hand. Ihre Werke sind ins Deutsche, Schwedische, Norwegische und Estonische übersetzt worden. Für den Roman «Ein Haus am Ende der Welt», Originaltitel «At finde vild», hat sie einen renommierten Literaturpreis erhalten.

Nanna - Eine kluge Jungfrau — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nanna - Eine kluge Jungfrau», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich bleibe bei Yanns Mutter, solange Yann eingezogen ist, er wird in ein paar Tagen nach Algerien geschickt, ich sehe ihn erst wieder, wenn das Kind geboren ist.

Grüß Bodil von mir. Vielleicht möchtet ihr uns ja einmal besuchen. Ich hoffe es jedenfalls.

Herzliche Grüße

Nanna

Frederiksberg, den 20. Oktober 1961

Nanna,

ich muß Dir mitteilen, daß Dein Vater in der Nacht zum 9. Oktober gestorben ist. Er starb in meinen Armen, und ich werde immer dankbar sein, daß ich bis zuletzt bei ihm sein durfte. Deine Abreise und die Art, wie sie vonstatten ging, haben dazu beigetragen, seine letzten Wochen zu verpesten, und sicher sein Leben verkürzt. Aber das wird Dir vermutlich gleichgültig sein.

Alle Freunde Deines Vaters sind zur Beerdigung gekommen, er war ein sehr angesehener Mann, das will ich Dir sagen, seine Jagdkameraden haben eine Ehrenwacht an seinem Sarg gehalten. Natürlich haben sie auch nach Dir gefragt, das war äußerst peinlich.

Ich schicke Deinen Brief an ihn zurück, natürlich ungeöffnet. So werde ich nie erfahren, welche guten Entschuldigungen Du Dir ausgedacht hast. Zum Glück traf er erst nach seinem Tode ein, Du hast ihm auch so oft genug weh getan.

Das Nachlaßgericht hat die Adresse bekommen, die auf dem Brief steht, Du wirst also Nachricht bekommen, falls die Adresse weiterhin gilt, sonst werden sie wohl Nachforschungen anstellen, darum kann ich mich nicht kümmern.

Ich habe das Haus zum Verkauf ausgeschrieben und wohne bis auf weiteres bei meiner Schwester und meinem Schwager. Aber bitte melde Dich nur, wenn es unbedingt notwendig ist.

Bodil Kern-Nielsen

Guiffelec, den 25. Oktober 1961

Mein Geliebter,

mein Vater ist tot. Eine Tür ist zugefallen, eine Tür, die ich nie wieder werde öffnen können. Ich habe geweint, als ich den Brief von meiner Stiefmutter bekommen habe, aber ich weiß nicht, ob ich trauere. Heute morgen bin ich aufgewacht und habe gedacht: Etwas muß sterben, damit etwas anderes leben kann. Kannst Du das verstehen? Ich sehne mich ganz fürchterlich nach Dir, danach, in Deinen Armen zu liegen, mit Dir zu reden, zu schweigen und wieder zu reden, bis ich mehr davon verstehe, was da mit mir geschieht.

Jetzt gibt es nur noch Dich und mich. Dich und mich und den kleinen Samen in meinem Bauch, der gar nicht mehr so klein ist. Deine Mutter ist gestern mit mir zu Mme Roux gegangen, sie hat dort hübschen Stoff für ein Kleid gekauft, das meinen Bauch verdecken soll. Ihr geht es am besten, wenn sie etwas für mich machen darf, mein Aussehen und meine Gesundheit verwalten kann. Ich lasse ihr ihren Willen, das ist am besten so. Der Arzt sagt, daß alles gut aussieht, ich komme jetzt in den fünften Monat!

Martines Eltern haben anläßlich ihres Hochzeitstags letzten Sonntag hier gegessen. Martine und ihr Mann waren auch dabei, ihr kleiner Junge ist ein niedliches Kind, blond und blauäugig. Martine stillt ihn, ich habe ihr erlaubt, dafür in unser Zimmer zu gehen. Sie hat nach Dir gefragt und uns viel Glück gewünscht. Alles äußerst freundlich. Ich glaube nicht, daß wir von der Seite etwas zu befürchten haben.

Ich gehe fast jeden Tag hinüber zu Mémé, sitze bei ihr in der Küche und sehe zu, wie sie Fisch für die Katze kocht, Kaffee aufbrüht und plaudert. Sie hat mir versprochen, mir beizubringen, wie man galettes und anderes zubereitet, was Du gern ißt. Ich habe ihr von Vater erzählt, aber ich habe es nicht über mich gebracht, es Deiner Mutter zu erzählen, warum, weiß ich auch nicht. Mémé sagte: »Wenn ein Grab aufgeworfen wird, schaukelt die Wiege«, und hat mir die Wange gestreichelt.

Je t’embrasse bien fort Nanna

Hussein-Dey, den 28. November 1961

Nanna, meine Geliebte,

Du darfst mir nicht böse sein. Einen Monat ohne Brief von Dir würde ich nicht überleben. Und jetzt bitte ich Dich, mir zu verzeihen, daß Du einen ganzen Monat warten mußtest, ehe Du von mir hörst. Aber ich habe einfach nicht über das schreiben können, was ich hier erlebe, das ist unmöglich.

Ich kann nicht erzählen, was hier passiert. Im Namen Frankreichs, im Namen des französischen Staates. Wobei ich mitmache. Was ich sehe. Mein Gott, die Franzosen haben unter deutscher Herrschaft leben müssen, mein Vater ist zusammen mit seinen Kameraden erschossen worden, vorher sind sie gefoltert worden, gequält, weil die Deutschen Informationen haben wollten, wie kann ich sagen, daß mir Frankreich egal ist.

Ich habe bereits zuviel geschrieben, vergib mir, Nanna, unser Kind darf nie erfahren, daß sein Vater an einem Krieg teilgenommen hat, der so unsagbar beschissen ist. Du sollst diesen Brief gar nicht lesen, schmeiß ihn lieber weg, aber ich muß einfach schreiben, wie es ist. Oder versuchen zu schreiben. Versuchen zu verstehen. Nanna, begreif doch, daß das, was hier geschieht, nicht mit meiner Zustimmung geschieht, daß ich Angst habe, die ganze Zeit habe ich Angst, ich bin so verschreckt, daß ich nichts tun kann, selbst wenn ich es wollte. Ich bin nur ein einfacher Soldat, ich muß mitmachen, andere geben die Befehle, und mir ist es nicht erlaubt, Fragen zu stellen.

Ich muß Decken ins Lager bringen, Decken für die Gefangenen, ich sehe sie ankommen, stolz, voller Trotz, sie glauben an ihre Sache, so wie Vater und seine Freunde an die ihre geglaubt haben. Ich bringe die Decken, und wenn ich wiederkomme, erkenne ich ihre mißhandelten Körper, ihre zerschlagenen Gesichter kaum wieder.

Nanna, es sind auch Frauen darunter. Gestern sah ich eine junge Frau, ein schmächtiges Mädchen, in Deinem Alter, in Deinem Alter, Nanna, meine blonde Königin, Yseut, der nichts Böses zustoßen möge, paß auf unser Kind auf, paß auf Dich selbst auf, ich liebe Dich, jede Nacht denke ich an Dich, jeden Tag, jede Minute, ich wußte nicht, daß Sehnsucht zu einem Schmerz werden kann. Es war Blut unter ihr, eine große Pfütze, ihre Bluse hing nur noch in Fetzen, auf ihrer Brust waren die Spuren von glühenden Zigaretten, ich habe sie mit einer Decke zugedeckt, ich habe ihr einen Becher Wasser gereicht, aber ich konnte nicht das, was sie mit ihr gemacht haben, ungeschehen machen.

Ich bete die ganze Zeit im stillen, bete um Vergebung, nicht zu Gott, ich weiß nicht, wer Gott ist, ich bete zu den Menschen um Vergebung, zu den Menschen hier, den Menschen überall. Dich bitte ich um Vergebung. Nanna vergib mir, daß ich hier bin, daß ich nicht bei Dir bin, jetzt, wo Du Deinen Vater verloren hast, vergib mir, daß ich all dem hier nicht einfach den Rücken kehre und abhaue, auch wenn es mich das Leben kosten könnte. Ich will Dein Mann sein, Nanna, Du solltest das gar nicht von mir wissen, vielleicht zerreiße ich den Brief doch noch und schicke ihn nicht ab.

Ich muß Dir schreiben. Du bist nicht Teil von dem hier, Du kommst aus einer anderen Welt, Dein Land trägt keine Verantwortung für das, was hier passiert.

Keiner der anderen fühlt wie ich, oder wenn sie es doch tun, dann sagen sie es nicht. Einer hat gesagt: Folter? Ja und? Hast Du schon mal einen von uns gesehen, der den fellaghas in die Hände gefallen ist? Hast Du schon mal einen von uns gesehen, mit seinen Eiern im Mund, mit diesem kabylischen Lächeln, die Kehle durchgeschnitten? Ich scheiße drauf, was wir mit ihnen machen, wenn sie so etwas mit uns machen.

Aber das darf nicht so sein, Nanna, ich kann nicht akzeptieren, daß es so ist, kann diese Art von Grausamkeiten nicht rechtfertigen, auf keiner Seite. Diejenigen, die sie auf unserer Seite ausüben, die sind nicht wie ich, das muß ich mir immer wieder sagen. Hier gibt es eine Handvoll Kerle, die die Drecksarbeit verrichten, sie brüsten sich noch damit, wollen die ganze Zeit mit ihren Waffen prahlen. Es geht das Gerücht um, daß einer von ihnen im Gefängnis gesessen hat, bevor er als Soldat hergeschickt wurde. Keiner traut sich, ihnen was zu sagen. Und das ist fast das schlimmste, so eine Angst zu haben. Kannst Du mir verzeihen, daß ich solche Angst habe? Oder wirst Du immer denken, daß Dein Mann ein Feigling ist, ein Mitschuldiger, wirst Du mich verachten?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nanna - Eine kluge Jungfrau»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nanna - Eine kluge Jungfrau» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nanna - Eine kluge Jungfrau»

Обсуждение, отзывы о книге «Nanna - Eine kluge Jungfrau» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x