Vorwort Vorwort Zuerst einmal: Dies ist ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit. Heinrich Christian Rust versucht, dem Phänomen des Bösen auf die Spur zu kommen. Und zwar nicht sensationsheischend oder spekulativ, sondern aus einer geistlich-theologischen Verantwortung heraus. Dabei spannt er den Bogen weit: Ausgehend von einem geistesgeschichtlichen und theologiegeschichtlichen Abriss der verschiedenen Versuche, das Böse zu verstehen und zu deuten, über die gegenwärtige innerevangelikale Diskussion um die Fragen der so genannten »geistlichen Kampfführung« bis hin zu praktischen Ratschlägen für das Befreiungsgebet für Menschen, die unter den zerstörerischen Einfluss dämonischer Mächte geraten sind. Deutlich wird dabei das ehrliche Bemühen, den verschiedenen Meinungen und Ansätzen gerecht zu werden, ohne die eigene Position zu verleugnen. Das ist wohltuend. Wohltuend ist auch, dass im Hintergrund der ganzen Darstellung die Überzeugung zu spüren ist, dass Gott in Jesus den Sieg über das Böse und den Bösen schon längst errungen hat. Diese Gewissheit nimmt alle Überlegungen aus der halb-düsteren Atmosphäre von Neugier und ängstlichem Schauer heraus. Aus allen Ecken und Enden strahlt das helle Licht der Auferstehung von Jesus, die die Grundlage des Sieges über alle Gewalt des Teufels in seinen verschiedenen Formen und Fratzen ist. Diese Siegesgewissheit garantiert, dass wir es hier mit einer wahrhaft evangelischen, also dem Evangelium entsprechenden Darstellung zu tun haben. Ein weiterer hilfreicher Aspekt bei diesem Buch ist, dass Heiner Rust in sich beides vereint: Die persönliche Erfahrung bei der Befreiung von dämonisch belasteten Menschen und die geisteswissenschaftlich-theoretische Reflexion. Das macht dieses Buch lesenswert sowohl für den Theologen, der um ein Weltbild ringt, das den Realitäten des multi-religiösen 21. Jahrhunderts angemessen ist, als auch für den Pastoren und Seelsorger, der mit den Nöten, Ängsten und Bedrängnissen der Menschen direkt konfrontiert wird. »Und wenn die Welt voll Teufel wär …« – dieses Zitat aus dem bekannten Reformationslied fasst die glaubensvolle Weite und die seelsorgerische Konkretheit dieser Darstellung von Heiner Rust zusammen. Ich wünsche diesem Buch eine weite Verbreitung. Es ist sicher nicht das letzte Wort, aber doch ein wesentlicher und unentbehrlicher Beitrag zu einer Diskussion, der wir in der Christenheit nicht länger ausweichen sollten. Roland Werner, Marburg
Einleitung: Unerwartete Begegnungen
1 Eine Welt – oder viele Welten?
1. Von antiken Weltanschauungen zum rationalistisch-materialistischen Weltbild
2. Konfrontation mit der unsichtbaren Wirklichkeit
3. Biblische Grundaussagen zu einer ganzheitlichen Weltsicht
a) Es gibt (nur) einen Gott
b) Gott ist der Schöpfer der sichtbaren und unsichtbaren Welt
c) Die Realität des Bösen wird als antigöttliche Macht bezeugt
d) Der Mensch ist für die Gemeinschaft mit Gott und Menschen geschaffen
e) Die Sünde des Menschen und ihre Auswirkungen
f) Die Erlösung durch Jesus Christus
g) Das Reich Gottes und das Volk Gottes
h) Der neue Himmel und die neue Erde
i) Die Erkenntnis der biblischen Wirklichkeit
4. Plädoyer für ein zukunftsfähiges Weltbild
a) Die Notwendigkeit der Neu-Deutung biblischer Sprache
b) Die Notwendigkeit der Denkmöglichkeit biblischer Weltsicht
c) Die Notwendigkeit der theologischen Zuordnung satanischen Machtanspruchs
d) Die Notwendigkeit der Zuordnung von Kultur und Weltbild
2 Erfahrene Wirklichkeit und biblische Wahrheit
1. Das biblische Wort als Deuterahmen erfahrener Wirklichkeit
2. Erfahrungen und Erkenntnisse, die in der Bibel nicht bezeugt werden
a) Die Christus-Zentriertheit
b) Die Übereinstimmung mit dem biblischen Zeugnis
c) Die Beurteilung durch die Gemeinde
3. Sprache als Denkmuster
a) Die personhafte Sprache
b) Ontologische Sprache
c) Definitionen
4. Was bedeutet bibeltreu? Sieben Thesen
a) Die biblischen Texte haben sowohl historische Faktizität als auch metaphysischen Charakter.
b) Die Bibel beschreibt die eine Wirklichkeit, die nicht allein durch den Verstand wahrgenommen werden kann.
c) Im Zentrum der biblischen Wirklichkeit steht die Christusoffenbarung.
d) Die Autorität der biblischen Schriften ist begründet in ihrer Inspiriertheit durch den Heiligen Geist und der von der Kirche autorisierten Kanonbildung.
e) Es gibt eine ganze Reihe von metaphysischen Erfahrungen und Erkenntnissen, die in den Schriften der Bibel nicht bezeugt werden, die dennoch als real anerkannt werden müssen.
f) Der metaphysische Charakter biblischer Offenbarung zeigt auch Grenzen der Sprache auf.
g) Die unterschiedliche Begrifflichkeit der biblischen Texte macht eine sorgfältige Definition notwendig, um lehrmäßige Klarheit zu erzielen.
3 Der Einfluss des Bösen
1. Die Gestalt des Bösen
2. Die Erfahrungsebenen des Bösen
a) Die individuelle Ebene
b) Die gemeindliche Ebene
c) Die gesellschaftliche Ebene
d) Die kosmische Ebene
3. Das Wesen und die Taktik des Bösen
a) Der Versucher
b) Der Lügner
c) Der Mörder
d) Der »Engel des Lichtes«
e) Der Besiegte
4. Vom Ursprung des Bösen
a) Metaphysischer Dualismus
b) Monismus
c) Unerklärbarkeit
d) Das »Nichtige«
e) Resultat des Missbrauchs menschlicher Freiheit
f) Gefallener Engel
Fazit
5. Vom Ende des Bösen
a) Die große Drangsal (Offb. 7, 1–17)
b) Der Antichrist
c) Die Wiederkunft Jesu Christi und das Gericht über den Antichristen
d) Die Bindung Satans und das Tausendjährige Reich
e) Das endgültige Gericht über Satan
6. Die Hölle
a) Die Hölle ist nicht dasselbe wie das Totenreich
b) Der Feuerpfuhl
c) Die Ewigkeit der Verdammnis
4 Die Macht Gottes
1. Gott als alleiniger Schöpfer
2. Die Sendung Jesu Christi in die Welt
3. Der Sieg Jesu Christi durch Kreuz und Auferstehung
4. Die Macht des Heiligen Geistes
a) Der evangelistische Dienst des Heiligen Geistes
I. Der Nicht-Glaube an Jesus ist Sünde
II. Die Gerechtigkeit
III. Das Gericht
b) Der organisch-umgestaltende Dienst des Heiligen Geistes
c) Der charismatische Dienst des Heiligen Geistes
d) Der pädagogische Dienst des Heiligen Geistes
5. Der Dienst der Engel
a) Der Ursprung der Engel
b) Die Funktionen und das Wesen der Engel
5 Die Verantwortung des Menschen
1. Personsein und Freiheit – der Mensch als Gottes Ebenbild
2. Verlorene Freiheit – die Macht der Sünde
a) Die Sündenerkenntnis
b) Die Versuchung zur Sünde
c) Der gefallene Mensch – Die Lehre von der Erbsünde
I. Die Sünde ist unausweichlich
II. Die Sünde ist Schuld
III. Die Sünde verwirklicht sich in den Sünden
IV. Das Ausmaß der Sünde
3. Erlösung und Befreiung – die Neuschöpfung des Menschen
4. Leben mit Anfechtungen – Christen als Überwinder
a) Kenne den Feind!
b) Bleibe in der Liebe Gottes!
c) Sei stark in Christus!
d) Sei vom Geist erfüllt!
e) Sei aktiv im christlichen Zeugnis und Dienst!
f) Beeile dich, deine gestörten Beziehungen in Ordnung zu bringen!
g) Ziehe die Waffenrüstung Gottes an!
h) Sei beständig im Gebet!
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