Christoph Bausenwein
Joachim Löw und sein Traum vom perfekten Spiel
VERLAG DIE WERKSTATT
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ISBN 978-3-89533-814-4
Inhalt
VORSPIEL Ereignisse, Einflüsse, Spielidee
AUFTAKT Hennef oder die Frage »Wie wird man Bundestrainer?«
I.TEIL DER AUFSTIEG EINES UNSCHEINBAREN
KAPITEL 1 Der unvollendete Profi oder: Eine Spielerkarriere ohne Höhepunkte
Von Schönau nach Freiburg · Von Freiburg nach Stuttgart · Über Frankfurt zurück nach Freiburg · Über Karlsruhe erneut zurück nach Freiburg
EINWURF Der bodenständige Badener
KAPITEL 2 Als Lehrling in der Schweiz oder: Ein Erweckungserlebnis in der Fußballprovinz
Fußball-Neuland in Rheinfall-Nähe · Jogi mit Contini in Winti · Spielertrainer beim FC Frauenfeld
EINWURF Die Trainerschmiede Magglingen
KAPITEL 3 Der (zu) nette Herr Löw oder: Aufstieg und Demontage eines Trainer-Neulings
Der Interimstrainer · Neuer Chef in Stuttgart · Ein Pokalsieger mit Glatze · Führungsmangel und Winterkrise · Demontage eines Trainers · Ende mit Finale · Nachrufe und Lehren
EINWURF Die Fußballprofessoren aus Baden-Württemberg
KAPITEL 4 Reise ins Ungewisse oder: Erfahrungstrips zwischen Bosporus und Alpenrepublik
Harun Arslans großer Deal · Abenteuer Istanbul · Perfekte Arbeitsbedingungen · Ein tolles Jahr mit »normalem« Ende · Als Wunschkandidat in Karlsruhe ·Freche Fragen und nur ein einziger Sieg · Flucht nach Adana · Triumph in Tirol · Die Pleite des Meisters · Von der Arbeitslosigkeit in die Milliardärsfalle
EINWURF Der Blick über den Tellerrand und die Datenbank
KAPITEL 5 Der WM-Sieg als Projekt oder: Der Revolutionär Klinsmann und sein Fußball- Lehrer
Alles andere als ein Hütchenaufsteller · Spielphilosophie, Fußballkultur und allerlei Superlative · Crashkurs in der Taktik-Grundschule · Entengang und Gummitwist · Asienreise mit Psychologe · Mit Chefscout im Confed-Cup · Kritik und Gegenkritik · Die Idee mit dem Technischen Direktor · Italien-Desaster und Klinsmann-Frage
KAPITEL 6 Sommermärchen mit Chef-Duo oder: Der Bundestrainer 1b als Taktikflüsterer
Nominierungspuzzle mit Überraschungen · Fitnesseinheiten und Taktikstunden · Die Lehre von Costa Rica · Der DFB-Zug kommt ins Rollen · Zitterpartie und Halbfinal-K.o. · Die Bilanz: Fröhlich am Rand des Wahnsinns
II. TEIL DER BUNDESTRAINER UND SEINE TURNIERE
KAPITEL 7 Der logische Klinsmann-Erbe oder: Auf dem Weg zum selbstverständlichen Chef
Der Assistent wird Chef · Der Hansi als neuer Jogi · »Mehr als Klinsmanns Schattenmann« · Der geplante Sieg · Der Projekt-Vollender · Der coole Jogi
EINWURF Jogis Coolness – Lässiger Genuss, Stilbewusstsein und Lust am Risiko
KAPITEL 8 Auf Bergtour oder: Stresstest für den Konzepttrainer
Der Zugspitz-Kader · Perfektes Trainingslager · Ein Drama in Klagenfurt · Platzverweis in der Coaching-Zone · Der Bundestrainer hinter Milchglas · Über die Türken nach Wien · Chancenlos gegen »Tiqui-taca«
EINWURF Werbestrategie und Imagemanagement
KAPITEL 9 Eine Mannschaft wird geboren oder: Leistungssteigerung durch Jugendkraft
Holpriger Start in die WM-Qualifikation · Der Beschluss zum Systemwechsel · Bewährungsprobe auf Kunstrasen · Tod eines Torwarts · Der vorläufige Kader für Südafrika · »Schleusentage« und Spielerausfälle
KAPITEL 10 Viele Sternchen in Südafrika oder: Über die Kunst, auch ohne Titel zu erfreuen
Im balkanischen Tal des Jammers · Deutsche Geparden jagen Albions Löwen · Wirbelsturm über Weiß-Himmelblau · Spanien wieder Endstation · Die WM-Bilanz: Ohne Titel, aber voller Freude · Pläne, Ehrungen und Tränen
KAPITEL 11 Durchmarsch und forsche Töne oder: Den Titel fest im Visier
Die nächste Generation · Zwischen Wunsch und Wirklichkeit · Umbruch mit höchstem Anspruch · Zwischenbilanz nach optimaler Punktausbeute
III. TEIL DIE NATIONALMANNSCHAFT ALS FIRMA LÖW
KAPITEL 12 Der Löw’sche Verhaltenskodex oder: Die Trainer-Autorität in der Leitwolf-Probe
Konsensstil mit Grenzen · Der Ballack-Bierhoff Konflikt · Kuranyi-Flucht und Frings-Gemaule · Der »Imperator« stutzt den Kapitän · Verhaltenskatalog mit strengen Regeln · Eiszeit in der Nationalelf · Ende eines langen Abschieds · Die Podolski-Ohrfeige · Niemand vermisst den »Capitano« · Ein unrühmliches Ende · Lahm und der feine Unterschied
EINWURF Miro & Poldi – Nominierungspraxis mit Urvertrauen
KAPITEL 13 Die Normierung der DFB-Ausbildung oder: Vertragsquerelen, Spielphilosophie und Sportdirektor-Frage
Die gescheiterte Vertragsverlängerung · Friedensschluss im Flieger · Sammer-Philosophie und Peters-Dolchstoß · Streitpunkt U21-Nationalmannschaft · Der Kampf um Adrion · Der Trainerausbilder Wormuth · »Chef unter den sportlichen Führern« · Der Auftrag: Gemeinsam zum Titel
KAPITEL 14 Konfliktfeld Bundesliga oder: Die Nationalelf als Feindbild und Vorbild
Dornröschenschlaf und Füße aus Malta · Kritik durch statistische Fakten · Die Liga wehrt sich · Klinsmann-Desaster und Löw-Lob
EINWURF Jeder Spieler seine eigene Firma
KAPITEL 15 Der Philosoph auf der Trainerbank oder: Von der täglichen Arbeit am perfekten Spiel
Spielidee: Offensivfußball mit Spielkultur und Risiko · Lehrmethode: Klare Anleitungen mit eindeutigen Beweisen · Struktur: Mit höchster Disziplin zur kunstvollen Form · Taktik: Wie man möglichst schnell zum Torschuss kommt · Grundlagen 1: Fußball ist wie Autofahren · Grundlagen 2: Tempo ist alles · Grundlagen 3: »Körperlos« spielt man schneller · Grundlagen 4: Nach dem Spielen muss man gehen · Kriterien: Warum die Spieler zur Philosophie passen müssen · Kritik: Wenn das Offensivspiel »reagierend« wird · Weiterungen: Fußball ist mehr als nur ein Spiel
Bilder
Schlusswort
Danksagung
Karrieredatenvon Joachim Löw
VORSPIEL
Ereignisse, Einflüsse, Spielidee
Fragen an Bundestrainer Joachim Löw
Herr Löw, bevor Sie im Jahr 2004 Assistent von Bundestrainer Jürgen Klinsmann wurden, waren Sie bei Austria Wien entlassen worden. Hatten Sie nach dem Ende in Wien eigentlich andere Pläne?
»Als entlassener Trainer hatte man damals keine großen Pläne. Ich hätte mich weitergebildet und ich hätte auf die nächste Chance gewartet.«
War die Ernennung zum Klinsmann-Assistenten nur Zufall bzw. eine glückliche Fügung?
»Ich glaube nicht, dass es nur eine glückliche Fügung war. Ich habe gemeinsam mit Jürgen Klinsmann den Trainerlehrgang im Jahre 2000 gemacht, und ich denke, dass ich ihn in diesem Lehrgang überzeugt habe. Jürgen Klinsmann hat ja immer einen kleinen Kreis von Leuten um sich herum, mit denen er zusammenarbeitet. Aber das heißt nicht, dass er von diesen Leuten wenig verlangt oder sie nur einstellt, weil es Kumpels sind.«
Bedauern Sie manchmal, kein Vereinstrainer mehr zu sein?
»Nein, ich bedauere das nicht. Es sind zwei unterschiedliche Aufgaben. Ein Vereinstrainer kann sich bei vielen internationalen Vereinen beispielsweise einen rechten Mittelfeldspieler aussuchen, wenn er einen braucht. Bei mir spielen andere Faktoren eine Rolle. Ich muss mir aus einem feststehenden Reservoir die Spieler aussuchen.«
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