Mit derselben Direktheit wie zuvor gelangte ich nach oben, zur Einstiegsrampe für die übrigen Passagiere. Es glückte mir fast, mich auf die Fähre zu drängen, ohne ein Ticket vorweisen zu müssen, doch schließlich wurde ich gestoppt und höflich, aber bestimmt zum Terminal zurückverwiesen. Wo war Jan?
Die geduldige Frau an der Rezeption suchte brav in ihrem Computer. Nein, eine Bestellung vom genannten Gewerkschaftsverband war nicht notiert, und von der entsprechenden Konferenz hatte sie natürlich kein Wort gehört.
Er musste doch hier irgendwo sein!
Ich sagte, es ginge um einen Todesfall in der Familie, es sei dringend, sie müssten seinen Namen an Bord ausrufen.
Aber mein unentwegtes Reden und mein unkontrolliertes Benehmen machten jetzt jedem Service, den das Stena-Personal zu leisten bereit war, ein Ende. Ich dürfe gern wiederkommen, wenn ich einen schriftlichen Beleg hätte und so weiter. Es war offensichtlich, dass sie mir nicht glaubten, und jetzt würde das Schiff gleich ablegen.
Der Eingang zur Fußgängerrampe wurde geschlossen. Die Abfahrt wurde ausgerufen, und die Leute sammelten sich an den Fenstern, um die kürzlich umgebaute und aufpolierte Stena Danica auf das Wasser des Göta älv hinausgleiten zu sehen.
Enttäuscht blickte ich ein letztes Mal zum Schiff hoch, und da sah ich ihn auf dem Oberdeck.
Wie gut er aussah, und wie vergnügt er war! Der Wind zauste ihm das dünne Haar, und der Schlips schien allen ermüdenden Verhandlungen und tristen Diskussionen ein Lebewohl zuzuwinken. Jan fuhr aus Göteborg hinaus mit einem Lächeln, das sich von einem Ohr zum anderen erstreckte, der ganze Mann strahlte!
Ich schaffte es nicht einmal, Verwunderung zu empfinden – er war doch unterwegs, um sich mit der Naziproblematik herumzuschlagen –, bevor die Erklärung für diese Fröhlichkeit, die gleich dem Licht eines Leuchtturms rhythmisch von ihm ausging, unter seiner Achselhöhle auftauchte und sich zärtlich an ihn schmiegte.
Sie war kleiner als ich, sowohl was die Größe als auch die Breite betraf, vor allem die Breite, und sie war jünger. Ihr rötliches Haar war lang und flog im Wind zu ihm hoch, sodass er gezwungen war, es mit der Hand zu fangen, es sah aus, als füllte es ihm den ganzen Mund.
Und dann strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und nahm es, dieses Gesicht, in seine Hände.
Und dann drehte er sich ganz zu ihr um. Und sah sie an.
Und dann küsste er sie. Lange und innig.
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