Wilhelm König - Der Sonderling

Здесь есть возможность читать онлайн «Wilhelm König - Der Sonderling» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Sonderling: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Sonderling»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nachdem Karl Simpel am Ende seines ersten Abenteuers in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen wurde, schreibt er dort einen Bericht über seine Zeit in der Anstalt und seine Flucht aus dieser. Diese Zeit von 1948 bis 1955 ist eine abenteuerliche und beinhaltet Aufenthalte auf Bauernhöfen, weitere Fluchten und Gefängnisaufenthalte. Und all das, obwohl er noch ein Teenager ist. Wie Karl all dies geschafft hat? Nun, das steht in seinem Bericht.Wie der Name schon verrät, ist die Hauptperson dieser Trilogie Karl Simpel. Als eine Art schwäbischer Till Eulenspiegel sieht er die Welt durch seine ganz eigenen Augen und muss daher immer wieder lernen mit den Situationen umzugehen, die sich ihm präsentieren. Insbesondere die politischen Phasen, wie den Nationalsozialismus und die Teilung Deutschlands, erlauben ihm immer wieder zu lernen und zu wachsen.

Der Sonderling — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Sonderling», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er brachte mich ein gutes Stück voran. Und vor allem: er fragte nicht viel, woher ich komme und wohin ich gehe, war zufrieden mit dem, was ich ihm sagte. Darauf antwortete er nur: er habe Verständnis für so etwas. In meinem Alter hätte er das auch machen wollen. Aber es ging nicht, leider! Erstens hätten sie daheim ein Geschäft gehabt und zweitens sei der Krieg gekommen, verstehst?

Ja, ja, der Krieg, schrie ich in den Motorlärm hinein.

Und dann fragte er, ob ich Hunger hätte?

Das brauchen Sie nicht fragen; ich habe immer Hunger!

So? Dann lang mal da in meine Tasche; da ist mein zweites Frühstück drin. Du kannst dir die Hälfte nehmen.

Danke! Dann durfte ich auch Tee aus seiner Thermosflasche trinken.

Bevor er von der Autobahnabfahrt auf die Landstraße bog, ließ er mich aussteigen, und ich tippelte auf der Wiese neben der Autobahn so vor mich hin. Aber wenn ich mehr zu essen und zu trinken wollte, dann mußte ich von den großen Straßen herunter und in die Siedlungen hinein. Und da habe ich dann auch ganz ungeniert gebettelt: in Bäckereien, in Metzgereien. Ich bin auch auf Bauernhöfe gegangen, und ich habe meistens etwas bekommen. Auch mal einen Zehner oder zwei: das wollte ich mir alles aufheben für später.

Und geschlafen habe ich die erste Nacht in einem Weizenfeld – oder war es Haber? oder Roggen? — gleich neben der Autobahn. Wozu hatte ich schließlich den Teppich bei mir? Und mit dem Regenmantel konnte ich mich zudecken; die Aktentasche war mein Kissen. Ich schlief natürlich nicht richtig; die ganze Nacht hörte ich die Autos rauschen, und wenn mal nichts war, dann wartete ich auf das nächste Auto. Nie war es ganz still. Das hätte ich auch nicht vertragen können.

Dann bin ich in den Dörfern natürlich auch aufs Rathaus und hab um ein Bett für die Nacht gefragt. Der Bürgermeister hat mich selber in ein Gemeindehaus gebracht. Das kostete nichts. Ich bin auch zu den Pfarrern gegangen wegen einem Dach über dem Kopf bis morgen früh – und natürlich wegen Brot und einem zusätzlichen Zehner. Nur selten ging ich mit leeren Händen von einem Pfarrhaus weg. Die Pfarrer fragten auch nicht viel. Sie fragten nur: woher und wohin – und dann sagte ich: zu meiner Tante nach Hamburg! Das genügte ihnen. Diesen Bären – freilich, es war für mich keiner – habe ich auch dem Polizisten aufgebunden. Er kam mit dem Fahrrad aus dem Dorf an den Kirschbaum neben der Autobahn heran, auf dem ich gerade saß und die Kirschen in mich hineinstopfte. Ich sah seinen Pistol am Gürtel um den Ranzen, und auf dem Grind hockte die Kappe. Der Büttel stieg vom Fahrrad herunter, lehnte es an die Böschung und kam auf mich zu. Jetzt krebselte auch ich vom Baum. Das war kein großer Baum – halt so einer, wie die Bäume werden, wenn man sie nicht schneidet und wild wachsen läßt. Die Kirschen waren auch nicht mit unseren zu vergleichen. Aber es gab in dieser Landschaft keine anderen.

»Was machen Sie denn da?« fragte der Polizist.

»Kirschen essen«, sagte ich. »Ist das verboten?«

»Nein! Aber kommen Sie mal her und zeigen Sie Ihren Ausweis. Wo wollen Sie hin?«

»Nach Hamburg zu meiner Tante.«

»So, so, nach Hamburg zu Ihrer Tante?«

»Warum, darf ich das nicht?«

»Das habe ich nicht gesagt«, bruddelte der Beamte in seinen Bart hinein – ja, der hatte einen Bart: so einen kleinen, eine Rotzbremse unter der Nase. Und schwarz. Über den Ohren hingen ein paar graue Haare heraus, aber der Schnauzer war noch schwarz. Während ich nach meinem Ausweis kruschtelte, holte er ein Buch aus dem Schweiger heraus und schlug es auf. Dabei schaute er mich scharf an.

»Name?«

»Klein. Friedrich Klein: dadrin stehts.« Ich sagte es und reichte ihm den Ausweis. Der Polizist blätterte, blätterte in meinem Ausweis und blätterte in seinem Buch. Das ging lang, in dieser Zeit rauschten eine Menge Autos an uns vorbei. Und wenn man die auf der Gegenfahrbahn noch dazu rechnete, dann war es ein Haufen.

»In Ordnung«, sagte der Mann schließlich, gab mir den Ausweis zurück und schlug auch sein Buch zu. »Ich hab nichts dagegen, daß Sie sich die Kirschen nehmen, das ist Eigentum aller. Aber brechen Sie keine Äste ab.«

»Oh, nein! Ich bin Bäume gewohnt, besonders Kirschbäume«, antwortete ich.

Der Mann richtete nun stumm sein Fahrrad auf, schwang sich in den Sattel und treppelte davon. Weiter vorn über einer Auslose im Feldweg zum Graben wäre er fast umgekippt. Alles in allem war es mir jetzt wohler.

Wer sich in Gefahr begibt ...

Hallo, Herr Hofer – sind Sie noch da? Ich verlasse jetzt meinen Fensterplatz, schließe die Luke über mir, steige vom Hocker herunter, schiebe ihn zur Seite und setze mich auf den Stuhl vor den Tisch. Ich bleibe also in meinem Zimmer. Hier habe ich ja ebenfalls Papier und Schreibwerkzeug.

Fragen Sie mich nicht, was ich mir gedacht habe und ob ich mir überhaupt etwas gedacht habe. Mir sind nur so Sprüche eingefallen wie: Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um. Aber das war es ja gerade: Ich – ja, das dachte ich vielleicht! – glaubte ja gerade, einer Gefahr zu entfliehen und erst weit weg von daheim sicherer zu sein, wenigstens meine Ruhe zu haben. Auch unerkannt zu bleiben – schon durch den neuen Namen. Hier im Ort, da würde doch die Geschichte ewig an mir haften. Ein Nachmittag in Zwiefalten steigt nun vor meinem inneren Auge auf. Wir hatten ja da unseren Unterricht. Ein Gewerbeschullehrer kam von draußen herein – so wie später auch in der Burg – und versuchte, den Lehrlingen etwas beizubringen: den Schuhmachern, Schreinern, Schlossern undsoweiter. Und da ist es dann passiert. Beim Rechnen. Ganz einfache Aufgaben – Länge mal Breite; Breite mal Höhe. Sie können auch sagen: ein mal eins und zwei mal zwei. Ich starrte auf das leere Blatt vor mir. Und der Lehrer starrte auf mich. Er hatte etwas an die Tafel geschrieben, und nach meinem Eindruck gingen die mit Leichtigkeit an die Arbeit. Nur ich kam nicht weiter. Das traf mich. Der Lehrer stellte sich vor mich und fragte:

»Was ist, Simpel? Du hast doch sonst so eine große Klappe ...«

»Nein; das stimmt nicht.«

»Widersprich nicht. Beantworte mir die Frage: wieviel ist ein mal eins?«

»Ein mal eins ist – eins!« antwortete ich.

»Na, bitte! Und wieviel ist zwei mal zwei?«

»Zwei mal zwei ist – ist zwei mal zwei!«

»Simpel, es ist hoffnungslos«, schloß der Lehrer, drehte sich auf dem Absatz herum und unterhielt sich mit den andern – wie ich meinte, freundlich und hilfsbereit. Das traf mich nochmal. Wie in einem Anfall warf ich das Bleistift zu Boden und rannte hinaus, wischte aus der Anstalt und war schon in den Feldern. Dort warf ich mich in einen Graben, schlug die Hände über dem Genick zusammen und heulte – heulte, heulte, bis ich erschöpft war und nur noch wimmern konnte. So fand man mich dann gegen Abend, trug mich auf einen Hof; von dort fuhr man mich in einem Leiterwägele zurück in die Anstalt und brachte mich in eine Krankenzelle.

Meine Pferde

So, das sind deine Pferde, erklärte mir Herr Renz, der Verwalter, am nächsten Tag, also an dem zweiten Tag meines Aufenthalts auf dem Hof in Niedersachsen in aller Frühe. Insgesamt gab es drei Gespanne und drei Gespannführer, und ich war einer davon – der jüngste: heute achtzehn Jahre alt geworden.

Der Stall ging zur Straße, der Hauptstraße des kleinen Dorfes in flachem, weitem Land. In diesem Stall war außer meinem Gespann noch ein Schimmel untergebracht. Den versorgte aber die Bäuerin oder der Verwalter selbst. Der Schimmel war ausschließlich zum Reiten, für die Herrschaft und für Gäste. Natürlich hatte ich mich später auch darauf gesetzt und ihn dann dafür ab und zu mitbetreut. Und die mußt du von nun an versorgen, mußt sie füttern, tränken und striegeln, fuhr der Verwalter, ein noch jüngerer Mann, fort. Er selbst fuhr meistens mit dem Motorrad: einer 125-Kubikzentimeter-NSU. Die habe ich ebenfalls gefahren. Aber nur einmal – die Dorfstraße hinauf und herunter. Doch dann nie wieder. Mit dem Motorrad kam er auch auf die Felder: weite, große Felder. Alles ganz anders als in Württemberg und zum tief Luftholen. Kannst auch mal drauf reiten, sagte Herr Renz mit einem Augenzwinkern. Fällst halt beim ersten Mal sofort wieder herunter, versprach er. So war es dann auch. Ich hatte Hella, die Leitstute, vor aller Augen vor dem Hof auf die Straße gestellt. Reinhard, zwei Jahre älter als ich und mein Bettnachbar in dem Verschlag hinter dem eigentlichen Stallgebäude, mit Scheuer, Bahrn, Kuh- und Schweineboxen, hielt das Pferd am Zaum und lachte schon, so wie nachher die Zuschauer, als ich mit einem Satz von der einen Seite auf das Pferd sprang und auf der anderen sofort hinunterglitt. Das war aber nur am Anfang; später konnte ich mich oben halten, ob das Pferd nun einen Sattel trug oder nicht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Sonderling»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Sonderling» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Sonderling»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Sonderling» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x