1 ...8 9 10 12 13 14 ...18 Die E-Bike-Varianten der Crossmodelle sind sehr vielseitig. Hier gehen die Hersteller in die Vollen und gönnen ihnen den neuesten und stärksten Bosch-CX-Antrieb mit 75 Nm Drehmoment, die hydraulischen Scheibenbremsen haben einen Durchmesser von 180 Millimetern, damit sie auch bei hohem Tempo standfest sind, und es finden sich hochwertige Lichtanlagen verbaut, die vom Akku des Elektromotors gespeist werden.
Konventionelles Crossrad
Ein Crossrad als E-Bike
Ein Hardtail-Mountainbike, also ohne Hinterradfederung
Ein „Fully“, voll gefedertes MTB
Mountainbikes sind eigentlich keine Fahrräder für den öffentlichen Straßenverkehr, sondern streng genommen Sportgeräte: Sie kommen in der Regel ohne Lichtanlage oder Reflektoren und Glocken in den Verkauf. Und was der Alltagsradler schätzt, fehlt ihnen obendrein: Schutzbleche, Klingel, ein Gepäckträger. Dennoch gibt es einen wachsenden Markt. Denn mit ihren dicken Reifen und Federgabeln sind Mountainbikes nicht nur fürs Gelände gemacht, sondern auch für den Asphaltdschungel der Großstädte mit Kopfsteinpflaster, Schlaglöchern und Rüttelpisten, die vielerorts offiziell als Radwege bezeichnet werden.
Mountainbikes charakterisieren Schaltungen mit einem sehr großen Übersetzungsbereich, mit denen man auch am steilsten Berg noch treten kann. Sind sie mindestens vorn gefedert, nennt man sie „Hardtail“, bei einer Federung auch hinten heißen sie „Fully“. Sie haben Scheibenbremsen und dicke Reifen, mit denen man über Stock und Stein fahren kann. Und mithilfe von Anbauten für Taschen lassen sie sich auch als Reiseräder nutzen. Einziger Nachteil: Auf nacktem Asphalt sind Mountainbikes nicht ganz so leichtfüßig wie andere Fahrräder.
Die Erfindung des Mountainbikes
Das Mountainbike wurde in den 1970er-Jahren in Kalifornien erfunden, um damit schnell Waldpisten und Schotterstrecken hinunterzurasen. Erfunden haben soll es unter anderen der ehemalige Radrennfahrer und Zweiradmechaniker Gary Fisher, der gleichzeitig Namensgeber der späteren Fahrradmarke wurde. Fisher und sein Freund Joe Breeze bretterten mit umgebauten Beach Cruisern einen Berg im Marin County in der Bay Area von San Francisco hinunter. Später kam Tom Ritchey hinzu, dessen Name heute noch für hochwertige Anbauteile an Fahrrädern steht. Ende der 1970er-Jahre konstruierte Tom Ritchey erstmals ein geländetaugliches Fahrrad mit eigenständigem Rahmen – es sollte der Namensgeber für das Mountainbike schlechthin werden.
Urform des Mountainbikes, wie sie in den USA entstand: der „Stumpjumper“(1981) – das erste massenproduzierte Mountainbike von Specialized
Ritchey entwickelte seinen tourentauglichen Rahmen weiter, es kamen Gangschaltungen und Steuerelemente am Lenker hinzu, und es gab Firmen, die auch Mountainbikes herstellten, wie Specialized und Cannondale. Shimano und SunTour konstruierten Anbauteile; langsam wuchs der Markt. Mitte der 1980er-Jahre boomte das Segment, dann auch in Europa. Seither haben sich Mountainbikes als eine Art Innovationstreiber im Fahrradbereich gezeigt. So stammen zum Beispiel die V-Bremsen, gefederte Vorderradgabeln, Scheibenbremsen und Hinterbaufederungen aus dem Mountainbike-Segment. Auch das Anwachsen der Zahnkränze am Hinterrad rührt daher. 1982 etwa präsentierte Shimano seine heute noch verkaufte Deore-Schalt- und Bremsgruppe für Mountainbikes.
In den 1990er-Jahren explodierte der Markt dann förmlich, Aluminium ersetzte Stahl als Rahmenmaterial, die Rahmen wurden zunehmend in Taiwan hergestellt, Rahmenformen und Modellvielfalt nahmen enorm zu.
Die Typen zu unterscheiden, fällt immer schwerer. War früher ein Mountainbike ein Fahrrad mit dicken Reifen, muss man sich heute zwischen den unterschiedlichsten Modellen entscheiden.
Ausgeklügelte Federungssysteme
An Mountainbikes haben sich die ausgeklügeltsten Federungssysteme für die Gabel und den Hinterbau entwickelt. Vorn herrschen einstellbare Gabeln vor, die besseren sind ölgedämpft, die einfacheren mit Luft. Am Hinterbau unterscheidet man grundsätzlich Eingelenk-, Mehrgelenk- und Viergelenk-Hinterbauten.
•Bei Eingelenk-Hinterbautenist der Hinterbau, der das Rad führt, nur mit einem Gelenk meist am Tretlager befestigt. Die Federung spricht sensibel an, ist aber nicht so seitensteif wie ein ungefedertes Hinterrad. Man kann bei starkem Tritt leichte Verwindungen im Rahmen bemerken. Dafür ist sie nicht wartungsintensiv.
•Die Mehrgelenk-Hinterbautensind an insgesamt vier Punkten gelagert und stützen das Hinterrad sehr gut ab, sodass der Hinterbau steif steht. Um diese Federung muss man sich schon häufiger kümmern.
• Viergelenk-Hinterbautenverfügen im Vergleich zum Mehrgelenk-Hinterbau über einen zusätzlichen Drehpunkt an der Kettenstrebe. Dadurch federt das Hinterrad ziemlich senkrecht nach oben. Der Hinterbau ist sehr steif, aber auch wegen der vielen Drehpunkte und Hebelchen wartungsintensiv.
•Daneben gibt es noch das VPP-System (Virtual Pivot Point). Es besitzt zwei Gelenke kurz hinter der Tretlagerachse und zwei weitere Gelenke am Dämpfer unter dem Oberrohr oder direkt über dem Tretlager. Dieses System gilt als sehr steif und verhindert deutlich das Wippen beim Fahren. Je nach Modell bieten sich kleine Unterschiede. Der MTB-Hersteller Santa Cruz verwendet diese Systeme zum Beispiel. Die Verbindung des Dämpfers am Oberrohr wird bei agilen Bikes verwendet, geht es in schwieriges Gelände, ist die Anbindung unten besser, weil sie etwas träger anspricht.
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