Martin Thein - Lebbe geht weider

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Dragoslav Stepanovic ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der Bundesliga-Geschichte. Ins Gedächtnis der Fans hat er sich vor allem als 'bunter Hund' und Sprücheklopfer eingeprägt. Peter Moschinski und Martin Thein zeichnen in dieser autorisierten Biografie ein Bild, das sich fundamental von seinem Image als 'Hansdampf in allen Gassen' unterscheidet.Der Leser lernt einen aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Fußballer kennen, der es mit viel Talent und Disziplin geschafft hat, zu einem der besten Spieler seiner Zeit aufzusteigen. Er lernte internationale Fußballhelden wie den großen Pelé kennen, bei dessen Abschiedsspiel er mitwirkte. Zur Kultfigur der Bundesliga wurde Stepanovic als Trainer bei der Frankfurter Eintracht, die er 1992 beinahe zur Meisterschaft geführt hätte. Letztlich waren es aber die Niederlagen und der Umgang mit ihnen, die den Menschen 'Stepi' sichtbar machten. Nie hat er gejammert oder mit dem Schicksal gehadert, stattdessen ging das 'Lebbe weider'.

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Schön war es gewesen, und gut gespielt hat er auch. Dann schlief er ein.

Kapitel 2

Belgrader Tage

Wem das Herz hüpft,

dem ist kein Weg zu weit.

(Serbisches Sprichwort)

Kinderträume

Belgrad, im September 1961.

Seit Wochen hängt eine Hitzeglocke über der Stadt. Die Schwüle verwandelt die Stadt in eine Dampfsauna. Ein Moloch, stickig und erdrückend.

„Hängt euch nicht aus der Straßenbahn, ihr Banditen! Das ist gefährlich, verdammt! Und du, du kriegst jetzt deine Strafe!“ Der alte Schaffner hat einen der Bengel, die im Fahren auf seine Straßenbahn aufgesprungen sind, am Hosenzipfel erwischt. Das passiert in dieser Zeit beinahe täglich. Sie kommen aus dem Nichts, verstecken sich, pirschen sich vorsichtig an und springen dann auf. Manchmal kann der alte Schaffner sie fast schon riechen. In der Bahn schreien und hüpfen die Jungs meist besessen hin und her. Jeder will den anderen mit irgendeiner Mutprobe übertrumpfen. Mit nur einer Hand halten sie sich an der Dachkante des Waggons fest, Köpfe und Hände in den milden Belgrader Fahrtwind streckend. Mit der anderen Hand halten sie einen Jutebeutel umklammert.

Es sind stets die gleichen Jungs: Petar, Zoran, Mirko und Dragoslav. Alle sind zwischen zwölf und 14 Jahre alt. Sie stammen aus dem Belgrader Stadtteil Zvezdara, einem der erbarmungslosesten Bezirke in der Donaumetropole. Für viele ist es ein Ghetto.

Auch heute waren sie wieder unterwegs. Möglichst weit vom Elternhaus entfernt haben sie Fußball gespielt. Sie sind in keinem Verein, sie bolzen da, wo sie geduldet werden, auf Hinterhöfen, in Parkanlagen oder einfach auf der Straße. Die Torpfosten bestehen aus ihren Sportbeuteln oder aus Ästen von den Bäumen. Außenlinien gibt es nicht, auch keinen Schiedsrichter. Knifflige Entscheidungen regeln sie zur Not mit den Fäusten.

Der Schaffner hat heute den 13 Jahre alten Dragoslav erwischt. Zur Strafe muss er die 25 Stationen der Linie 7 (Zvezdara – Stadtmitte) mitfahren, hin und zurück. Eine Runde dauert über zwei Stunden. Für Fußball ist es anschließend zu spät, die größte Strafe für die Jungen. Der Schaffner schimpft noch immer vor sich hin, nennt ihn einen streunenden Hund aus Zvezdara, der nichts sei, nichts könne und es im Leben niemals zu etwas bringen werde. Auf die mahnenden Monologe des Schaffners reagiert Dragoslav nicht. Mit seinen kurzen rotblonden Haaren und den reuigen, großen blauen Augen vermittelt er den Eindruck eines Sünders.

Die Bahn rattert derweil durch Belgrad, vorbei an der historischen Altstadt Stari Grad mit ihren Plätzen, Regierungsgebäuden und kleinen Restaurants. Dragoslav sieht in der Ferne die vielen Brücken der Save und hinüber nach Novi Beograd, dem neuen Belgrad. Eine sozialistische „Modellstadt“, die Ende der 1940er Jahre in einer Sumpflandschaft entstanden ist. Architektonische Sündenfälle. Plattenbauten bis zum Horizont, das hässliche Erbe des Stalinismus, entstanden in einer Zeit, als billiger Wohnraum gefragt war und schnell geschaffen werden musste. Das alte Belgrad hingegen war seit jeher eine Brücke zwischen Orient und Okzident. Osmanen, Byzantiner, Habsburger, sie alle haben der Stadt ihre Kultur, Tradition und Architektur hinterlassen. Hier treffen sich die vier Jungs gerne an der alten Zitadelle. Hier sonnen sie sich auf der alten Befestigungsmauer, essen ihre Butterbrote und genießen den Frieden und den Blick auf Donau und Save. Sie sind hier frei und ungezwungen.

Doch beinahe überall bestimmen graue Fassaden und staubige Straßen das Stadtbild. Grau. Die „weiße Stadt“, wie Belgrad übersetzt heißt, ist tatsächlich grau. Die wachsende Industrialisierung fordert ihren Tribut. Belgrad ist in den 1960er Jahren das Zentrum einer Gesellschaft im Umbruch und einer Wirtschaft im Niedergang. Die Veränderungen verschlechtern auch die Lebensbedingungen. Es gibt weniger Arbeit, und diese wird immer schlechter bezahlt. Tausende Menschen verlassen Jugoslawien und suchen anderswo ein besseres Leben – die meisten davon in Deutschland. Denn trotz des vergleichsweise liberalen Klimas steht Jugoslawien wie alle anderen sozialistischen Staaten auch unter dem Einfluss der Sowjetunion. Die vorsichtige Öffnung nach Westen bringt die Gefahr mit sich, in der Auseinandersetzung zwischen Ost und West unter die Räder zu geraten. Doch der jugoslawische „Dritte Weg“, der Versuch, zwischen Plan und Markt zu operieren, hat Nischen geschaffen.

Während die Bahn weiter durch Belgrad ruckelt, an der Endstation Pause macht, um dann wieder umzukehren, versucht sich Dragoslav mit schönen Erinnerungen abzulenken. An seinen Opa Selemir aus Sibnica, den er in den Ferien immer in seinem kleinen Dorf besucht, rund 40 Kilometer von Belgrad entfernt. Zusammen erkunden sie oft die vielen Zitadellen und Burgen der Umgebung.

Auch zu Weihnachten, nach dem julianischen Kalender der griechisch-orthodoxen Christen Anfang Januar, versammelt sich die Familie in Sibnica. Der kleine Dragoslav liebt die Weihnachtszeit. Heiligabend wird stets das brüchige Mobiliar nach draußen verfrachtet und die große Wohnstube mit Stroh ausgelegt. Der Christbaum wird mit Äpfeln, Nüssen und selbst gebackenen Plätzchen geschmückt. Bevor das Essen beginnt, gehen alle Familienangehörigen in den Stall. Für die Tiere gibt es eine Extraration Futter.

Ein gellendes Quietschen reißt Dragoslav aus seinen Gedanken. Die Bahn ist soeben über eine Unebenheit in den Gleisen gefahren. Sie haben die Save wieder überquert und nähern sich einem mächtigen, mehrstöckigen Bau, einem in grauen Beton gemeißelten Oval. Vier große Masten strecken sich in den Himmel und umrahmen das Gebäude. Dragoslav schaut immer wieder zu dem Monument und rutscht auf seinem Sitz hin und her.

Der Alte bemerkt die Neugierde des Jungen.

„Spielst du Fußball?“, fragt er interessiert.

„Nur manchmal“, schwindelt Dragoslav, ein wenig verängstigt.

„Dann weißt du auch nicht, was da drüben für ein Gebäude entsteht?“

„Das wird das neue Stadion von Roter Stern. Da passen dann über hunderttausend Menschen rein“, erwidert Dragoslav, jetzt schon etwas mutiger. Jeder Junge aus Belgrad weiß, was dort gebaut werden soll!

„Richtig, mein Junge, richtig!“, sagt der Alte begeistert. „Warum weißt du das, wenn du doch gar nicht Fußball spielst?“

„Ich würde so gerne im Verein Fußball spielen, aber meine Eltern lassen mich nicht. Meine Mutter schickt mich ins Heim, wenn sie mich beim Fußballspielen erwischt“, platzt es jetzt aus dem kleinen Fußballerherz heraus. Er schaut den Schaffner treuherzig an und hat für einen Moment das Gefühl, als sähe er eine Träne der Freude in dessen Augen.

„Wenn du da mal spielst, dann hast du es geschafft“, verspricht ihm der alte Schaffner.

Das Eis zwischen dem Bahnaufseher und dem Jungen ist gebrochen. „Junge, komm mal her zu mir! Hör mir gut zu! Ich sage dir jetzt eins: Spiele Fußball, melde dich im Verein an, und wenn du dann gut bist, verschwinde möglichst bald von hier. Geh weg aus Belgrad! Spiel Fußball und geh dahin, wo es dir besser geht als hier.“

Sie erreichen endlich die Haltestelle, an der Dragoslav aussteigen darf und wieder in die Freiheit entlassen wird. Der Junge dreht sich noch einmal um. Der Schaffner sieht ihm nach und winkt. Dragoslav hallen die Worte des Alten im Ohr. Wie oft hatte er davon geträumt, ein berühmter Fußballer zu werden und das entscheidende Tor zum Sieg zu schießen!

„Wenn du da mal spielst, dann hast du es geschafft.“ Diese Worte des Alten, den er nie wiedersehen sollte, werden Dragoslav sein Leben lang begleiten.

Teilen, das ist das Motto dieser Zeit. Eine jugoslawische Familie lebt in dieser Zeit in der Regel unter einem Dach. Drei oder vier Generationen, vom Baby bis zum Greis, wohnen in nur ein bis zwei Zimmern. Oft teilen sich mehrere Familien kleine Behausungen von wenigen Quadratmetern, ohne Wasser und Strom. Seit dem Ende der 1950er entstehen immer mehr nehigijenska naselja, also „unhygienische Siedlungen“, illegal errichtet und ohne Infrastruktur: Slums.

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