Nataly von Eschstruth - Die Regimentstante - Band 1
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Resi war erwachsen.
Tante Auguste machte in der Residenz ein Haus, um die Pflegetochter der Geselligkeit zuzuführen. Eberhards Kameraden statteten ihre Besuche ab und verkehrten gern und viel in dem behaglichen Salon; es war ein so anheimelndes, nettes Umgehen mit den beiden Damen, namentlich mit Fräulein Resi.
Sie war so anders wie andere junge Mädchen, so kameradschaftlich, ehrlich, vernünftig und vergnügt, ein Gedanke an lyrische Redensarten oder fade Courmacherei kam keinem in den Sinn, — das schien seltsamerweise ganz ausgeschlossen, denn das junge Mädchen von achtzehn Jahren machte einen so gereiften, mütterlich wohlwollenden Eindruck, so recht wie eine gute, freundliche Tante, mit welcher man so ganz und gar harmlos verkehren kann und muss!
Resi war durchaus nicht hübsch, ja, es gab Menschen, welche das direkte Gegenteil behaupteten.
Ihre grosse, vierschrötige Gestalt entbehrte jedweder Grazie und Anmut, ihre Bewegungen waren energisch und kurz, ihr Gang von einer gewissen derben Eilfertigkeit, welche ihre Erzieherin manchmal mit den Worten gerügt hatte: „Resi, stiefele doch nicht so drauf los!“ —
Die Haare lagen glatt gescheitelt, braunrot und ohne Glanz, wie von leichtem Rost überzogen, an der stark gewölbten Stirn, welche durch sehr spärliche, sich in ihrer hellen Färbung kaum markierende Brauen abgegrenzt wurde.
Hellfarbige, graue Augen, weder an Farbe, noch Umrahmung schön, aber durch den klugen, lebhaften Blick sympathisch, gaben dem Gesicht Ausdruck, und über die kurze, stumpfe Nase und die breiten Backenknochen zog sich ein Sattel von Sommersprossen, welcher selbst im härtesten Winter nicht abblasste.
Dörte hatte anfänglich mit gerungenen Händen gefleht: „Brauchen Sie doch ein Mittel dagegen, gnädiges Fräulein, — es gibt deren gut wirkende, welche absolut unschädlich sind! Mein Gott, wenn ich an all die Salbentiegelchen und Crêmedosen auf dem Toilettentisch der Comtesse Fidelia denke!!“ — Aber Resi hatte mit lustigem Lachen den Kopf geschüttelt: „Wie sollte ich wohl dem lieben Gott seine schönste Originalphysiognomie verderben!“ scherzte sie; „die Sommersprossen gehören zu mir, wie die braunen Staubfäden in den Kelch der Heckenrose! Wir sind beide Landkinder und tragen unsere Visitenkarte im Gesicht! Nein, Dörte, es wäre undankbar von mir, etwas wegzuwerfen, was Mutter Natur mir so besonders splendid geschenkt hat!“ —
Die Kammerjungfer schüttelte über solch lachende Philosophie den Kopf und seufzte hilflos wie Jung-Jochen: „Wat sall ich dabi daun?!“ und mit dem gleichen Gefühl beängstigender Ratlosigkeit stand sie auch jetzt hinter dem Stuhl ihrer jungen Herrin, welche sie zum ersten grossen Ball frisiert hatte, und wagte kaum, einen Blick auf das so unvorteilhafte Spiegelbild derselben zu werfen.
„Ach, gnädiges Fräulein, wir hätten die Haare heute doch ein wenig brennen sollen!“ rang es sich schliesslich über ihre Lippen; „der Kranz sitzt auf diesen glatten Scheiteln so ungeschickt — er gefällt mir noch gar nicht recht — und ... ach, da schlägt es ja erst halb sieben Uhr — wenn ich mich recht spute, bekomme ich sicher noch eine zweite Frisur fertig! Einen Brennapparat besitze ich ... darf ich ihn holen — —“ und schon wollte die Sprecherin jeden Einwand der jungen Dame durch schleunige Flucht aus dem Zimmer abschneiden.
Resi aber fasste lachend hinter sich und hielt die Getreue mit energischem Griff. „Du wärst es imstande, Dörte, und hiessest mich noch eine weitere halbe Stunde ‚Statue‘ sitzen! Nein, ich danke Gott, dass die Prüfung überstanden ist. Es ist thöricht, dass ich überhaupt einen Kranz aufsetze, aber es ist nun einmal Sitte, dass man zu einem Hofball ein ausgeschnittenes Kleid anzieht und durch Blumenschmuck die festliche Stimmung markiert — und gegen Vorschriften darf man nicht rebellieren.“ Ein beinahe schelmischer Blick traf das verlegene Gesicht der Zofe: „Wenn solche Befehle nun hie und da in der Ausführung übel ausfallen — wie zum Beispiel der Kranz auf meinem Kopf und die kurzen Ärmel an meinen roten Armen, so ist das nicht meine Schuld, sondern die der Hofetikette — und darum trage ich das Unvermeidliche mit Würde und sage: tu l’as voulou, George!!“
„Aber man kann doch etwas dazu thun, um die Vorschriften geschmackvoll auszuführen, gnädiges Fräulein! Ein wenig brennen — ein paar Löckchen — und nicht den vollen Kranz, sondern einen graziösen Zweig in das Haar gelegt ...“
Resi lachte noch mehr. „Nur einen kleinen Zweig Wie respektierlich! Ich bin eine gute Patriotin und sage: „Ehre, wem Ehre gebührt! — Seinem König darf man nichts abknapsen! — Übrigens — es ist ja so ungeheuer gleichgültig, wie ich aussehe, Dörte —“
„Gleichgültig?!! — Gnädiges Fräulein wollen und sollen doch gefallen!“ —
„Ich soll gefallen? — Wozu das? Wenn nur die andern Leute mir gefallen!“ —
„Glauben Sie mir, gnädiges Fräulein, wenn eine junge Dame recht hübsch aussieht, amüsiert sie sich doppelt.“ —
„Hübsch aussehen? Liebe Dörte, aus einer Fledermaus wird zeitlebens kein Goldfasan, und wenn sie sich mit noch so viel fremden Federn schmückte! Das Amüsement, welches ich auf dem Balle suche, finde ich, und wenn mir der Teufel noch mal so arg auf meinem Gesicht Erbsen gedroschen hätte!“ — Resi schaute mit ihren vergnügten Augen ohne jedwede Spur von Bitterkeit oder Bedauern auf ihr Spiegelbild. „Dass ich mordsgarstig bin, weiss ich, und dass die Menschen nicht blind sind, weiss ich auch, und um mir thörichte und falsche Illusionen zu machen, dazu bin ich Gott sei Dank zu vernünftig. Ich gehe nicht auf den Ball, um Eroberungen zu machen und Herzen zu bethören“ — wieder ein frisches, lustiges Lachen — „auch nicht um mit meinen schönen Mitschwestern zu konkurrieren und die begehrteste Tänzerin zu sein, — ich gehe hin, um mich wie die Göttin Unnahbarkeit auf einen einsamen Thron zu setzen und auf die schnurrige Welt voll Pracht und Herrlichkeit, Hass und Liebe, Gut und Bös herab zu sehen. Nicht ich will die Leute amüsieren, sondern die Leute sollen mich amüsieren — nicht ich will Wohlgefallen erwecken, sondern die Menschen sollen mir die Freude zutragen, ich will nicht geben — sondern empfangen! Siehst du, Dörte, wenn man mit solch guten Absichten auf einen Ball geht, muss man sich amüsieren, selbst mit diesem Schneeglockenkranz auf dem dicken Schädel!“ —
Dörte blickte mit einem Gemisch von Rührung und Staunen auf die Sprecherin. Unbegreiflich! So lacht und scherzt ein Mädchen von achtzehn Jahren über ihr Unglück — denn Hässlichkeit ist ein Unglück für jedes weibliche Wesen, — wie oft hatte Gräfin Fidelia das nicht ironisch lächelnd ihrer armen Cousine versichert!
Noch einen Einwand wollte sie wagen!
„Gewiss, gnädiges Fräulein, das ist alles schon ganz gut! Aber wenn die Herrschaften Ihnen gefallen sollen, — dann gehört es dazu, dass sie recht nett und liebenswürdig zu dem gnädigen Fräulein sind, dass die Damen freundliche Worte sagen und die Herren die Cour machen, — und das geschieht um so mehr, als man vorteilhaft aussieht, denn die meisten Herrschaften sind bei solch grossem Fest einander fremd, und weil sie sich nicht gleich ins Herz sehen können, so lesen sie zuerst den Freibrief, welcher dem Menschen von aussen anklebt ....“
Resi dehnt die robusten Arme und lehnt sich behaglich gegen den Stuhl zurück. „Ich sage dir ja, Dörte, dass ich an keinen Menschen irgend welche Anforderungen stelle! Das bewahrt mich vor jeder Enttäuschung. Ich verlange kein freundliches Wort und keinen Tanz. Ich will mir ein friedliches Wandplätzchen aussuchen und mir einbilden, ich sässe im Theater. Vor mir spielt sich eine grosse Komödie ab, teils lustig, teils ernst, teils zum Lachen, teils zum Weinen. Und ich sehe zu und nicke Beifall, wenn einer seine Rolle gut spielt. Und an dem Schönen, was ich sehe, freue ich mich, und das Hässliche nehme ich mit in den Kauf, weil es da sein muss, um der Schönheit Wert zu geben. Und wenn ich das Niedrige sehe, werde ich den Blick um so entzückter auf das Erhabene richten, denn je tiefer wir in den Abgrund sehen, desto höher deucht uns der Berg. — Siehst du, Dörte, das ist mein Ballvergnügen, und wenn alle hässlichen Mädchen mit solch vernünftigen Gedanken zu Spiel und Tanz gingen, gäb es keine sauertöpfigen Gesichter an den Wänden. „Nimm di nix vör — dann sleit di nix fehl!“ — So; und nun zieh mir das festliche Fell über die Ohren, ich möchte bereit sein, wenn mein Bruder kommt! —
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