Will Berthold - Ein Kerl wie Samt und Seide

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Fünf Monate nach Kriegsende 1945 spürt ein Mann die «Operation Baldung» auf, die ehemaligen Nazi-Verbrechern ein unbehelligtes Leben in Südamerika ermöglichen soll. Er selbst, Machoff, verantwortlich für das Leiden und den Tod unzähliger Menschen, verfolgt seine dunklen Geschäfte im zerstörten Deutschland weiterhin unter falschem Namen. Doch jemand ist ihm dicht auf den Fersen, und er will Rache: Peter Maletta, jüngster und todesmutiger Stalingrad-Flieger, jetzt Pilot bei der Lufthansa. Auf seiner Suche nach Machoff, der auch sein Leben ruiniert hat, stößt er auf die Spuren der Organisation. Und für die skrupellosen Drahtzieher stellt Maletta ein Risiko dar, das es zu beseitigen gilt. Es beginnt ein gnadenloser Kampf um Leben und Tod.-

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Theatre-Officer, ein Job ohne Tätigkeit. Noch waren die meisten Bühnen geschlossen, und in dieser Zeit fanden die Aufführungen ohnedies auf der Straße statt – wenn sich frühere Hoheitsträger nach Zigaretten-Kippen bückten, Erschöpfte am Gehsteig tot zusammenbrachen, Frauen beim Schlangestehen einander in die Haare gerieten oder Schwarzhändler, bei einer Razzia auf Lastwagen getrieben, ihre Zigarettenpäckchen und Schokoladenriegel verstohlen wegwarfen und Polizisten sie dann unverblümt aufhoben und einsteckten: Straßentheater.

»Ich hoffe, ich habe dich mit meiner Maßnahme nicht verwirrt, Peter«, sagte Freetown lächelnd.

»Verwirrt nicht, aber überrascht, Marc.«

Wenn er lachte, sah er Mike ähnlich, seinem jüngeren Bruder, Malettas früherem Freund: Sie hatten sich schon 1938 auf der Blindflugschule der lufthansain Berlin kennengelernt. Es war Sympathie auf den ersten Blick. Dieselbe Generation, dieselben Interessen, gleiche Mädchen und dieselbe Passion für das Fliegen. Sie waren unzertrennlich, wurden Freunde und begegneten sich nach der Trennung in Berlin später wieder – und nicht zufällig in Südamerika. Mike flog für eine US-Firma, sein deutscher Freund für die Linie mit dem stilisierten Kranich.

1941 riß sie der Krieg auseinander.

Mike Freetown bewies wenig später bei diesigem Wetter als Kommandant einer die US-Bomberpulks anführenden Pfadfinder-Maschine über Germany, was er – nebst vielen anderen Ausländern – bei seinem Blindflugkurs in Berlin gelernt hatte.

Bei einem Tagesangriff auf eine Kugellager-Fabrik traf Mike Freetown dann das Schicksal seiner verheizten Generation: Seine Maschine wurde in Brand geschossen, stürzte ab, und was von der Besatzung übriggeblieben war, ließ sich in einem Schal bergen.

Von der ersten Begegnung abgesehen, hatte Maletta nie mit Marc über Mike gesprochen. Beide zeigten die gleiche Scheu, den Namen des Freundes oder Bruders zu erwähnen.

»Nachdenklich, Peter?« fragte der Captain.

»Ein wenig«, erwiderte sein Gast und verging sich erstmals an einem Tabu. »Ich frage mich zum Beispiel, wie lange ich mich noch bei dir anwanzen kann, nur weil ich einmal mit Mike befreundet war.«

»Das hat doch damit nichts zu tun«, entgegnete der US-Offizier hastig. »Du suchst in meinem Auftrag deine früheren Leute zusammen, die ich dann in den Dienst der US-Truppen-Betreuung stellen werde und –«

»Kalter Kaffee«, unterbrach ihn Maletta, »das glaubst du doch selbst nicht. Erstens ist es fraglich, ob es bei meinem Verein überhaupt Überlebende gibt; falls ja, bleibt offen, ob ich sie finden werde, und wenn doch, in welcher Verfassung.«

»Aber bis du sie findest«, entgegnete der Theatre-Officer lächelnd, »biete ich dir doch eine ausgezeichnete Möglichkeit, sie zu suchen.«

»Das ist aber auch der einzige Grund, warum ich deine Großzügigkeit annehme. Ich hoffe nur, daß ich dir auch einmal einen Stein in den Garten –«

»Das hoffe ich auch«, versetzte Freetown schlicht.

Sie lachten beide.

Mikes Bruder legte den Arm um Malettas Schulter.

»Let’s have a drink«, sagte er. Der Bourbon beendete ungelöste Fragen und Selbstvorwürfe. Der Alkohol würde alle Probleme lösen, wenn auch nur für Stunden. Am Morgen kämen sie wieder und schmeckten dann nach Jack Daniels.

Bestückt mit blanko unterschriebenen US-Bescheinigungen, die er von seinem noblen Förderer im Dutzend erhalten hatte, sprach Maletta am nächsten Morgen beim Einwohneramt an der Ettstraße vor. Einer der neuen Angestellten konnte zwar nicht Englisch, riß sich aber die Beine aus für einen Mann, der so gute Beziehungen zur Besatzungsmacht hatte. Freilich war der gute Wille bei diesem Lückenbüßer der politischen Säuberung größer als sein fachliches Können.

Erst nach einer Stunde erfuhr der Besucher, daß eine Anna Herbst zuletzt in der Breisacher Straße polizeilich gemeldet war. Der Rechercheur fuhr in den Münchener Osten und stellte fest, daß das angegebene Haus eine unbewohnte Ruine war. Maletta war so weit wie zuvor, aber eine Nachbarin berichtete ihm, daß die Ausgebombte in ein Dorf in der Nähe der Stadt Freising evakuiert worden sei.

Am übernächsten Tag stand Peter Maletta vor ihr, einer alten Frau mit erloschenen Augen und einem von der Zeit malträtierten Gesicht. Seinen Namen hatte Anna Herbst vergessen oder nie gehört. Erst als er von Lisa sprach, zeigte sich im Gesicht ihrer Tante eine Spur Leben.

»Mein Gott, das arme Kind«, sagte sie. »Was sie alles mitgemacht hat. Wir haben alle viel mitgemacht. Ich habe alles verloren, mein Mann ist aus Dachau nicht zurückgekommen. Lisa wurde in ein Arbeitslager gesteckt. Vom eigenen Vater, stellen Sie sich das vor. In einer Munitionsfabrik mußte sie Granaten drehen, während der Luftangriffe und –«

»Aber Lisa lebt?« fragte Maletta vorsichtig.

»Gott sei Dank«, erwiderte die alte Frau, die vermutlich weit jünger war, als ihr Gesicht dem Besucher einredete. »Sie hat alles überstanden. Sie hat mich besucht, vor einigen Wochen, und auch versprochen, daß sie bald wiederkommen wird.«

»Wo lebt Lisa?«

»In München, glaub’ ich.«

Schließlich erfuhr der Besucher, daß sich Lisa bei einer deutschsprachigen amerikanischen Zeitung beworben hätte: Ein magerer Anhaltspunkt war immer noch besser als gar kein Hinweis.

»Kann ich etwas für Sie tun, Frau Herbst?« fragte Maletta und dachte an Mehl, an Butter, an Fleisch.

»Für mich kann keiner mehr etwas tun«, antwortete die Alte ohne Vorwurf, um ihm dann, als er schon auf der Treppe war, noch nachzurufen: »Doch, Herr Maletta, Sie können etwas tun! Bitten Sie Lisa, daß sie mich wirklich bald wieder besucht. Sie hat’s ja versprochen.«

Maletta stieg in den Wagen, knallte die Türe zu, startete mit Vollgas, aber seiner Vergangenheit konnte er nicht davonfahren. Auf der Fahrt nach München beruhigte er sich, auch wenn er wußte, daß er Marc wieder einmal um einen Gefallen bitten mußte. Vielleicht arbeitete Lisa bei einem der Mitteilungsblätter, wie sie die örtlichen Militär-Gouverneure von Fall zu Fall herausbrachten. In diesem Fall hätte sie mit Sicherheit einen Fragebogen ausfüllen müssen, bei den in dieser Branche besonders mißtrauischen Amerikanern vielleicht sogar mehrere.

»Ich werde mit ICD sprechen«, sagte Captain Freetown bereitwillig, »mit der ›Information Control Division‹.« Er ging in den Nebenraum und telefonierte. »Sieht nicht schlecht aus«, sagte er, als er wieder zurückkam. »Melde dich heute nachmittag bei Captain Spoonwood im ›Clearing-Office‹, er ist bereit, dir weiterzuhelfen. Bei dieser Gelegenheit kannst du dir gleich – der guten Ordnung halber – deinen Fragebogen absegnen lassen.«

Die Münchener nannten die Tegernseer Landstraße, die zum Hauptquartier der Militär-Regierung führte, die ›Bücklings-Allee‹. Alltäglich zog über sie eine profane Prozession von Bittstellern zu dem riesigen Gebäudekomplex der früheren Reichszeugmeisterei: Bekehrte Sünder und verkehrte Antifaschisten, Denunzianten und Denunzierte, Erpresser und Erpreßte, Schinder und Geschundene, Kriegsgewinnler und Friedenshyänen, arme Wichte und krumme Hunde.

Sie alle wollten etwas von der Militär-Regierung und blieben meistens in einem der vielen Vorzimmer hängen, mußten warten, wurden vertröstet und wieder bestellt, um am nächsten Tag die Prozedur wieder vergeblich über sich ergehen zu lassen. Die Zeit war wie eine Strafe, zu der jeder verurteilt wurde, der in ihr lebte.

Die Riege der Machthaber war so gemischt wie die Heerschar der Supplikanten: Es gab Hochgebildete und Dummköpfe, Fleißige und Faule, Korrekte und Korrupte. Es gab Männer, die es mit der Umerziehung der Besetzten ernst meinten, und andere, die aus blindwütigem Haß am liebsten alle Deutschen zu Nibelungen des Morgenthau-Plans gemacht hätten.

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