Will Berthold - Ein Kerl wie Samt und Seide

Здесь есть возможность читать онлайн «Will Berthold - Ein Kerl wie Samt und Seide» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ein Kerl wie Samt und Seide: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ein Kerl wie Samt und Seide»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Fünf Monate nach Kriegsende 1945 spürt ein Mann die «Operation Baldung» auf, die ehemaligen Nazi-Verbrechern ein unbehelligtes Leben in Südamerika ermöglichen soll. Er selbst, Machoff, verantwortlich für das Leiden und den Tod unzähliger Menschen, verfolgt seine dunklen Geschäfte im zerstörten Deutschland weiterhin unter falschem Namen. Doch jemand ist ihm dicht auf den Fersen, und er will Rache: Peter Maletta, jüngster und todesmutiger Stalingrad-Flieger, jetzt Pilot bei der Lufthansa. Auf seiner Suche nach Machoff, der auch sein Leben ruiniert hat, stößt er auf die Spuren der Organisation. Und für die skrupellosen Drahtzieher stellt Maletta ein Risiko dar, das es zu beseitigen gilt. Es beginnt ein gnadenloser Kampf um Leben und Tod.-

Ein Kerl wie Samt und Seide — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ein Kerl wie Samt und Seide», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Bud C. Williams trieb sich in der Nähe der Ostpreußin herum. Sie war einen Meter achtzig groß, herrlich gewachsen. Sie strahlte förmlich vor Sauberkeit und Lebenslust, eine nordische Unheilige, ein lebendes Kunstwerk aus vitalem Material. Vielleicht hatte Teddy-Boy, der Beschaffer, nur angegeben, aber wenn es stimmte, dann wäre es ›like Tahiti‹ wie noch nie, ob Stubby nun die Oberseite oder die Unterseite des Sandwich darstellte.

»Hello, Bud«, rief Silversmith. »Don’t miss James Wallners big one-person-show!«

Der Captain hatte es nicht mehr erwarten können und Gesines Auftritt vorangetrieben. Der Hausherr war auf etwas ganz anderes scharf, aber erfahrungsgemäß heizte die Vorführung der Gauleiterstochter die Gesellschaft immer an.

Gesine, hellblond, blauäugig, vollbusig, war schon umgezogen, sie trug jetzt die weiße Bluse des ›Bundes Deutscher Mädchen‹ (BDM), das schwarze Röckchen, die kurzen weißen Söckchen, die Schuhe mit den Blockabsätzen, das schwarze dreieckige Schultertuch mit dem geflochtenen braunen Lederknoten. Eifrig schraubte ihr Impresario den Wimpel zusammen. Damit der Schaft in das Köfferchen paßte, hatte ihn Wallner in vier Teile zerlegen und mit Schraubgewinden versehen lassen. »Believe me«, versicherte er den Umstehenden. »Der Wimpel ist garantiert echt, 1938 persönlich geweiht vom Reichsjugendführer auf dem Domplatz zu Bamberg – durch Handanfassen.«

Gesine nahm ihn in die linke Hand, stieg auf einen Stuhl, streckte den rechten Arm aus und begann mit heller Stimme zu singen: »Unsere Fahne flattert uns voran.«

Soweit nötig, übersetzte der Captain die Worte ins Englische. »Unsere Fahne ist die neue Zeit …«, sang Gesine weiter.

Er geriet dabei jedesmal in Ekstase, und was sich in seiner Hose tat, spiegelte sich in seinem Gesicht wider. Auf einmal hatte Wallner einen geschwollenen Peniskopf. Seine Körpertemperatur war davon abzulesen wie von einem Fieberthermometer. Und die Quecksilbersäule stieg und stieg.

»Unsere Fahne führt uns in die E – e – wigkeit«, sang Gesine und sah dabei in eine unbestimmte Ferne: »Ja die Fahne ist mehr als der Tod …«

Einige lachten, klatschten, forderten eine Zugabe. Andere verließen angewidert die Wohnhalle. Nur wenige hatten begriffen, daß Gesine den Mann, der sie demütigen wollte, längst beherrschte.

»Crazy«, sagte Doc MacKinley und tippte sich an die Stirn. Er sah nach draußen und stutzte: »Look at him«, wies er auf den G2-Major Tajana: »The proud of Iowa.«

Der Stolz von Iowa war nicht allein; Earl S. Tajana wurde von einer jungen hübschen Frau begleitet, an deren Uniform der Aufnäher angebracht war: war-correspondent. Der Captain mit dem Äskulapstab kannte Judy Tyler noch nicht, aber es war ihm klar, daß seinem Schleichhandel mit Penicillin der Garaus gemacht würde, so eine US-Journalistin sich in den Staaten darüber ausließe. Er stieß Teddy-Boy an.

Der First-Lieutenant handelte nach einer kurzen Schrecksekunde sofort. »Shut up!« schrie er Gesine an. »Getaway!« scheuchte er die anderen Mädchen, bestrebt, sie nach oben zu treiben, noch bevor die newsweek-Reporterin Judy Tyler die Wohnhalle betrat. »Hurry up!« fuhr er Gesine wieder an, weil sie nicht schnell genug reagierte, und fuchtelte mit der Wimpelstange wie mit einem Bratspieß herum, trieb sie und ein paar andere Girls nach oben in den Blauen Salon und schloß ihn ab, als versiegele er die Büchse der Pandora.

»What’s wrong?« fragte der Hausherr schwerfällig; dann sah er, wer gerade sein gastliches Haus betreten hatte, und der erträumte Generalsrang versank im Besatzungssumpf.

»Go on, Stubby«, fuhr der Beschaffer den Colonel an. »Don’t be worried.«

Bud C. Williams sah einen Moment lang aus wie ein Seekranker an der Reling, aber er ging, um das Schlimmste zu verhindern, den neuen Gästen mit Gelatine-Gelenken entgegen.

»How nice to meet you«, begrüßte er die junge Frau, er sprach wie mit vollem Mund.

»Meet the host, Colonel Williams«, stellte ihn Tajana seiner Begleiterin vor. »This ist Judy Tyler from newsweek

»What a pleasure«, erwiderte Stubby mit saurer Süßlichkeit und malte sich dabei aus, wie ein Report über eine Münchener Besatzungsidylle mit ›Fräuleins‹ – unter ihnen eine Gauleiterstochter in BDM-Uniform – in Washington aufgenommen werden würde. Der Colonel warf dem Major, den er zum Teufel wünschte, einen anerkennenden Blick zu: »Indeed, very charming«, sagte er, so daß die Neu-Engländerin es hören konnte.

King und Sears erkannten sie, und auch Major Silversmith unterbrach seine Eiswasser-Kur. Major Tajana begrüßte die Anwesenden mit einem Kopfnicken. Der Mittdreißiger war mittelgroß und grauhaarig. Man sagte, Offizier sei er nur im Nebenberuf, weil er sich Zeit lasse, um die Übernahme der elterlichen Maisfarm so lange wie möglich hinauszuschieben; er war Junggeselle und Millionär, dabei rechtschaffen und sittenstreng.

Er suchte einen Platz in der Ecke; die Offiziere, die Judy kannten, kamen, um der Reporterin ihre Aufwartung zu machen und nahmen einen Moment am Tisch Platz. »Ich glaube, wir alle sind Judy zu Dank verpflichtet«, stellte der G2-Major fest. »Sie ist eine herrliche Frau – und kann doch« – er erinnerte an die Besprechung mit General Patton – »schweigen. Jedenfalls hat sie sich an ihr Versprechen gehalten.«

»Und das ist mir schlecht bekommen«, erwiderte sie. »Ich habe dichtgehalten, aber ein anderer Teilnehmer muß geplaudert haben. Jedenfalls bekam ich einen ganz schönen Rüffel von meiner Redaktion.«

»Sind Sie sicher, Judy?« fragte Tajana skeptisch.

»Leider, Major«, entgegnete die Reporterin. »Unter diesen Umständen muß ich mir wirklich überlegen, ob ich mich beim nächsten Mal im Umgang mit der US-Army auf Vertraulichkeit einlassen kann.« Sie nahm ein Glas von dem Tablett, das ihr Charly, der Kellner, entgegenstreckte und sah sich um. »Ist das hier auch off the record?« fragte sie und deutete auf die Mädchen unter den Uniformierten.

»Alles Sekretärinnen und Dolmetscherinnen«, beeilte sich Major Silversmith zu erwidern.

»Und alle proben die Non-Fraternisation?« stellte die Reporterin belustigt fest.

Colonel Williams sah sich als Ranghöchster verpflichtet, in die Bresche zu springen: »Sie wissen ja, Mrs. Tyler«, sagte er mit zwinkernden Augen, »daß man, trotz strenger Verbote, die Böcke auf die Dauer nicht von den Lämmern trennen –«

»Sure«, versicherte die kesse Journalistin, »deshalb stehen ja einige Gentlemen auch so belämmert herum.«

Die Offiziere lachten auf ihre Kosten, und der Hausherr stellte erleichtert fest, daß das Schlimmste zunächst einmal abgewendet war – erleichtert wie ein Taschendieb, der im letzten Moment vor dem Auftauchen des Polizisten die gestohlene Brieftasche losgeworden ist.

Captain Spoonwood machte in der Tegernseer Landstraße Überstunden, obwohl er in dem Fragebogen des Mannes, den er vernahm, keine falschen Angaben witterte; er richtete sich auf, betrachtete sein Gegenüber leicht irritiert, als mache ihm seine Attraktivität die eigentliche Häßlichkeit bewußt.

»Warum haben Sie eigentlich nicht erwähnt, daß Sie politisch verfolgt sind, Herr Maletta?« fragte der Clearing-Officer.

»Bin ich ja gar nicht, oder sollte ich hochstapeln?«

»Sie waren immerhin eingesperrt und zum Tode verurteilt?«

»Meinen Sie, das war politisch?« entgegnete der Berliner.

»Aber doch wohl auch nicht kriminell?«

»Das weiß ich nicht«, antwortete der Vernommene. »Ich – wir – ich meine, was man scherzhaft bei der deutschen Luftwaffe den ›Zirkus Maletta‹ genannt hatte, war im Grunde nichts anderes als eine Überlebensgruppe. Jeder von uns hatte seine Gründe, vor dem Regime in Deckung zu gehen, und die lagen eigentlich bei jedem anders. Aus diesem Zwang heraus haben wir die Flucht nach vorne angetreten.« Er betrachtete den Offizier von der traurigen Gestalt: »Es war, wenn Sie so wollen, Tingeltangel auf Leben und Tod, Sir.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ein Kerl wie Samt und Seide»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ein Kerl wie Samt und Seide» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ein Kerl wie Samt und Seide»

Обсуждение, отзывы о книге «Ein Kerl wie Samt und Seide» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x