Christoph Ruf - Ohne Fußball wär'n wir gar nicht hier

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Sie sind Fußballfans in der Midlife-Crisis. Sätze wie «Fußball ist unser Leben» kommen ihnen nicht mehr über die Lippen, weil im Alter die Selbstachtung mit den grauen Haaren um die Wette wächst. Der heilige Ernst, mit dem sie noch vor 15 Jahren abendelang über die letzten Abwegigkeiten des Fußballlebens diskutierten, ist ihnen abhanden gekommen.
Und trotzdem zieht es sie immer noch in die Stadien, leben sie auch heute noch jeden Tag mit der überbewertetsten Nebensache der Welt. Und erzählen nun in ihrem Buch über dieses Spannungsfeld zwischen Faszination, Abhängigkeit und Ermüdung. Dabei entstanden Sach- und Lachgeschichten aus der Fußballwelt – subjektiv, launig, polemisch und ungerecht, aber niemals langweilig. Die passende Lektüre für alle, die ähnlich fühlen wie die Autoren. Und das sind ziemlich viele.

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„E1“, sagte ich, „und ich will zu E5.“

„Wo müssen Sie denn hin?“, fragte der Ordner.

„Zu E5“, sagte ich.

„Hier ist E1“, sagte der Ordner, „E5 ist die andere Seite.“

„Ach so“, sagte ich.

„Zeigen Sie mir mal Ihre Karte“, sagte der Ordner.

Ich zeigte sie ihm, darauf stand: Osttribüne.

„Osttribüne“, sagte der Ordner.

„Weiß ich“, sagte ich, „wo sind wir denn hier?“

„E1“, antwortete der Ordner, ich hätte es wissen müssen. Ich fragte nochmals nach dem Weg zu E5.

„Sie müssen Osttribüne“, sagte der Ordner.

„Ich will nach E5“, beharrte ich.

„Osttribüne ist da“, sagte der Ordner und zeigte in eine sehr entfernt wirkende Richtung. „Und E5?“, fragte ich.

„E5 ist da“, zeigte der Ordner, aber schon für den Laien war klar erkennbar, dass es sich um ein anderes Da handelte.

„Wie viele E hat denn Osttribüne?“, fragte ich den Ordner, doch der verstand mich nicht. „Sie müssen außen herum“, wies er mich an, dabei beschrieb sein linker Arm einen für meine Begriffe zu großen Kreis.

„Dauert eine halbe Stunde“, meinte er.

Halbe Stunde hatte ich schon lange nicht mehr, ich konnte Holger auch durch den Telefonhörer wimmern hören. „Die Mannschaftsaufstellungen werden gerade durchgegeben.“

„Kann ich nicht auch hier quer durchgehen?“, fragte ich den Ordner und zeigte auf den Eingang E1.

„Wenn Sie eine Karte haben, schon“, sagte der Ordner.

„Wenn Sie mir meine Karte zurückgeben“, erklärte ich dem Ordner und zeigte auf das sich langsam wellende Stück Papier in seiner Hand, „dann habe ich eine Karte.“

Ich rannte fünf Minuten durch ein Waldstück, dann endlich sah ich das Stadion. Ich fragte einen Ordner nach E5. Er überlegte eine Weile, dann zeigte er in die Richtung, aus der ich kam, ich drohte durchzudrehen. Ich lief in die entgegensetzte Richtung weiter und landete schließlich an der Innenseite eines Tores.

„Was ist das hier?“, brüllte ich einen Ordner an.

„Ein Tor“, brüllte der Ordner zurück, ich war an einen Scherzkeks geraten.

„Wie heißt das Tor?“, brüllte ich den Ordner an.

„Weiß nicht“, brüllte der zurück, „vielleicht Walter.“

Als Holger und ich unsere Plätze erreicht hatten, lief das Spiel schon mehr als eine Viertelstunde. Unsere Mannschaft rannte orientierungslos in der Gegend umher wie Goldhamster ohne Schlittschuhe in einer Eissporthalle. Das Spiel ging mit 2:1 verloren. Vielleicht hatte man das Team zur allgemeinen Verunsicherung auch zu Fuß ins Stadion geschickt. Es gibt einfach zu viel E in Frankfurt.

[Christoph Ruf]

Poldi pour Poldi

Industriebosse, Berufs-Tussen und der Exkanzler: In manchen Fußballstadien trifft sich alle zwei Wochen das Elend dieser Welt.

Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Schon gar nicht im Fußball, der ja mit dem richtigen Leben sowieso nicht sonderlich viel zu tun hat. Aber das ist auch nicht weiter tragisch. Wie alle wirklich wichtigen Dinge im Leben genügt auch der Fußball sich selbst. L’art pour l’art. Poldi pour Poldi. Das hat so schon alles seine Richtigkeit.

90 Minuten, ein gepflegtes Gespräch mit einem der anderen Irren im Block oder das viel zitierte Bier. All das macht Fußball zu einer wunderbaren Veranstaltung. Genau wie die Tatsache, dass ein Fußballspiel im Stadion zu den ganz wenigen Dingen gehört, die ich auch furchtbar gerne alleine genieße. Wenn man mich lässt, bin ich dann nach Abpfiff fast so entspannt, als hätte ich ein paar Tage Strandurlaub hinter mir. Das Hirn funktioniert wieder ein bisschen besser und ein paar nette Beobachtungen sind auch dazugekommen. Wer braucht schon Yoga, um mal so richtig runterzukommen? Ich brauche nicht mal Jogi. Kleeblatt Fürth, Darmstadt 98 oder der VfB Gaggenau tun’s auch.

Und weil das alles so ist, wie es ist, und alles so schön einfach sein könnte mit uns und dieser ungeheuer praktischen Sportart, ist es ein umso größerer Graus, mitansehen zu müssen, wie viele Menschen einen Gutteil ihrer wenigen Energie darauf verwenden, so zu tun, als interessiere sie der Fußball auch nur annähernd so stark wie ihre eigene Affektiertheit. Würde es sich bei dem, was aus der Peripherie des Fußballs herausgewachsen ist, nur um ein Trittbrett handeln es wäre gar nicht der Rede wert. Doch die Sache ist ernster, wie ein Blick auf die Haupttribüne eines x-beliebigen Bundesligastadions verrät. In Kaiserslautern, Wolfsburg oder Freiburg mag es angesichts der notorischen Prominentenarmut ein wenig erträglicher sein. Doch andernorts, wo die Promidichte so hoch ist wie die Gewinnspanne der Koks-Dealer wirkt der Fußball wie ein Magnet auf all die gelangweilten Blitzlicht-Groupies aus Glitter-Town.

Hier finden sich all die Industriebosse, Berufs-Tussen und Serienstars auf den Tribünen, die man in höchster Panik wegzappt, wenn sie einem abends aus dem Fernsehapparat entgegengrinsen. All die Stoibers, Hundts, Ferresse und Markworts. Und der Schlimmste von allen: Der Exkanzler, der schon Schals von Hannover 96, Energie Cottbus, Dortmund UND Schalke trug und stolz auf die Freundschaft zu einem Mann ist, der jüngst als lupenreiner Wahlfälscher mit 99-Prozent-Ergebnissen in Altersheimen und psychiatrischen Kliniken überführt wurde.

Sie alle finden es toll in der AWD- oder Allianz-Arena, wo sie die Leute treffen, auf deren Fincas sich so schön Urlaub machen lässt. Jeden Sommer treffen sich Großburgwedel und Starnberg auf Mallorca. Es sei den Spaniern gegönnt, dass sie irgendwann wieder zurückkommen. Für uns hat das allerdings den Nachteil, dass sich dann die Haupttribünen wieder mit unangenehmem Volk füllen.

In München ist die Pressetribüne oberhalb der teureren Plätze. Viele der Leute, die darunter sitzen, interessiert bei einem Fußballspiel offenbar vieles nur nicht das Fußballspiel. Da ist ein Getratsche und Gerenne, ein Sich-Unterhalten und Geschminke, als würde in der Brache von München-Fröttmaning gerade mindestens „Sex and the city“ gedreht. Dabei spielt nur Bayern gegen Kaiserslautern. Und so gleichgültig einem Holger Badstuber oder Florian Dick auch sein mögen plötzlich ist man großmütig bereit, sie zu denen zu zählen, die wegen der Sache da sind, um die es eigentlich gehen sollte. So sehr sich Uli Hoeneß und die Ultras von der Schickeria auch bekabbeln mögen in dem, was sie am Fußball ablehnen, sind sie sich wahrscheinlich ähnlicher, als beiden Parteien lieb ist.

Vielleicht könnte man mit Gelassenheit über sie hinwegsehen, über all die Lackaffen, die eine halbe Stunde nach Anpfiff zu ihrem Platz schlendern, mit hohlem Blick aufs Spielfeld und mit geierartigem auf die Sitzreihen der anderen Wichtigen schauen. Es gibt Menschen, die wirken sympathischer, wenn sie fluchen als andere, wenn sie lächeln. Zum-Fußball-zu-spät-Kommer lächeln immer. Wirklich widerwärtig macht die Szenerie allerdings nicht deren Blasiertheit. Widerwärtig ist die proletarische Attitüde, die in Deutschland nichts so sehr zu verleihen scheint wie der Nachweis eines Lieblingsvereins. Fußball passt deshalb bestens in die Karriereplanung all der Windbeutel, die jede Aussage auf ihre Massenkompatibilität ausrichten. Brav bekennen sie dann ihre Liebe zur Currywurst. Und die Stimmung auf den Stehrängen finden sie auch prima. Vorausgesetzt, die Personenschützer finden den Weg zur Tiefgarage, der den Dienstwagen vom Pöbel abschirmt.

Doch das Trittbrett ist damit noch längst nicht voll. Da wäre ja noch die Werbewirtschaft, deren kreative Köpfe sich offenbar auch gerne auf VIP-Tribünen herumtreiben. Und wenn es nur der VIP-Bereich von Bayern Alzenau ist.

Ein x-beliebiger Werbekatalog, herausgezogen aus der sonntäglichen Gratiszeitung. Bei Edeka, erfahre ich, wird gegrillt. Das Schweinehalsstek mit Senf- und Paprika-Marinade heißt heuer „Gelbe“ und „Rote Karte“, der „magere Schweinerücken wellenförmig aufgespießt und grillfertig mariniert“ wurde „La Ola-Welle“ getauft, die „Rouladen“ aus dem Schweinerücken heißen wie denn auch sonst? „Eckfahne“. Für wie blöd halten die Werbefuzzis die Leute denn? Oder gibt es wirklich jemanden, der an der Fleischtheke „100 Gramm Salami und drei Eckfahnen“ bestellt, „die Eckfahnen aber mit viel Füllung“?

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