UTA-CAECILIA NABERT
Wieder da
und doch
nicht hier
WELTENBUMMLER
UND IHR LEBEN NACH
DER REISE
Der Mensch bereist die Welt auf der Suche nach dem, was ihm fehlt .
Und er kehrt nach Hause zurück, um es zu finden .
(George Moore)
Für Jan und für Neuseeland
Vorsicht ist das, was wir bei anderen Feigheit nennen .
(Oscar Wilde)
Vorwort Vorwort Am Anfang war die Heimkehr. Schnell folgte die Erkenntnis, dass der härteste Teil der Reise jetzt erst angefangen hatte. Keiner hatte mich davor gewarnt. In einer Nacht schrieb ich einen Nachruf auf die Zeit in Übersee. Und ich beschloss, auch anderen Heimkehrern eine Plattform zu bieten. Die Welt wird immer globaler, jährlich zieht es Millionen junger Menschen für eine Weile in die Ferne. Doch was geschieht, wenn sie nach Hause kommen? Die Vorfreude auf German bread, Freunde und Familie weicht schnell der Frage, wie es weitergehen soll. Nur eines ist sicher: Es kann nie wieder so werden, wie es war. Aber wie wird es dann? Dieses Buch kann nur in Teilen Antworten auf diese Fragen liefern, es ist keine Bedienungsanleitung. Sonst stünde auf dem Buchcover so etwas wie: »Heimkehr für Dummies« oder »Glücklich wieder zu Hause – Leicht gemacht in zehn Schritten«. Die meisten Reisenden, deren Geschichten ich aufgeschrieben habe, sind noch lange nicht angekommen. Sie probieren sich aus, suchen nach Wegen. Wie sie das machen, beschreiben sie in den Erzählungen. Ich selbst kam an einem Sonntag zurück. Am nächsten Tag musste ich schon aufs Amt und meine Angelegenheiten als deutsche Staatsbürgerin regeln. Das Rädchen im System hatte wieder anzuspringen, so wollten es die Behörden. Mir fiel meine Wahrnehmungsschärfe auf, mit der ich meine Mitmenschen in der Bahn beobachtete, die Häuser ansah, die an mir vorbeizogen, das bisschen Natur betrachtete, das wir in Deutschland noch haben. Und ich fragte mich: Ist das noch mein Land? Gehöre ich noch hierher? Immerhin sah ich auch hier Menschen, die lächelten. Man konnte hier also glücklich sein? Diese Erkenntnis beruhigte mich irgendwie nicht. Auch ich bin noch nicht angekommen, doch es hat mir geholfen, mit anderen Weltreisenden zu sprechen, denen es so geht wie mir, die im heimischen Großstadtdschungel den Tiger nicht finden, die sich zu Tode langweilen und sich nach »der Welt da draußen« sehnen – so sehr, dass es ihnen manchmal Tränen in die Augen treibt. Sie alle wünschen sich einen Post-Weltreiseführer. Und deswegen heißt eines der letzten Kapitel wirklich »Heimkehr leicht(er) gemacht« und ist eine Sammlung der wichtigsten Tipps für die »Zeit danach«. Ergänzt werden sie von Weblinks und Literaturanregungen, die den Neustart in der Heimat ebenfalls erleichtern sollen. In diesem Sinne: Willkommen zu Hause – du bist nicht allein!
Was bleibt, ist die Erinnerung –
Die Geschichte von Uta-Caecilia Nabert
Ausbruch und Aufbruch –
Die Geschichte von Valeska von Mühldorfer
Gastbeitrag: Auf der Flucht –
Die Geschichte von Helge Timmerberg, aus: Tiger fressen keine Yogis. Stories von unterwegs , Solibro Verlag
Die geilste Lücke im Lebenslauf –
Die Geschichte von Nick Martin
Das Hostel am Ende der Welt –
Die Geschichte von Ivan Kitson
Bloggen gegen das Fernweh –
Die Geschichte von Aylin und Stefan Krieger
Plötzlich hatte ich Flausen im Kopp –
Die Geschichte von Johannes Erdmann
Ja verdammt, ich arbeite! – Tacheles über Geld, Zeit und Reisen –
Die Geschichte von Sarah Bauer
Radeln, wo das Fernweh ist –
Die Geschichte von Jonas Deichmann
Ich war fremd im eigenen Land –
Die Geschichte von Sabine Wackenroder
Der härteste Teil ist die Rückkehr nach Hause –
Die Geschichte von Mihal Greener
Furcht vor der Heimkehr, Respekt vor dem Aufbruch –
Die Geschichte von Denis und Tanja Katzer
Gastbeitrag: Gehe langsam, wenn du es eilig hast –
Die Geschichte von Dr. Mark Weinert, aus: Doc Why Not: Der Arzt, dem die Kiwis vertrauen , Conbook Verlag
Verheerende Diagnose –
Die Geschichte von David Pattison
Zum Teufel mit dem Pflichtgefühl –
Die Geschichte von Stephanie Cordelia Butler
Angekommen auf dem Bauernhof –
Die Geschichte von Berit Hüttinger
Ich will Deutschland noch eine Chance geben –
Die Geschichte von Sofia Thalbach
Gastbeitrag: Heimkehr nach einem Highschool-Jahr –
Die Geschichte von Joachim Meyerhoff, aus: Alle Toten fliegen hoch , Teil 1: Amerika, KiWi Verlag
Ich habe einen Traum –
Die Geschichte von Dariane Aguiar
Gepackt von Australien, packen für Australien –
Die Geschichte von Stefanie Mayer
Morgen könnte es zu spät sein –
Die Geschichte von Alice Mason
Beim ersten Mal Rückkehr, beim zweiten Mal Heimkehr –
Und noch eine Geschichte von Uta-Caecilia Nabert
Heute hier, morgen dort –
Folksong von Hannes Wader
Zwischen Emanzipation und Abhängigkeit –
Die Geschichte vom kastrierten Hänschen klein
Heimkehr leicht(er) gemacht –
Die wichtigsten Tipps für die »Zeit danach«
Falls jede Hilfe zu spät kommt
(und du wieder auf Reisen gehen musst …)
Die WWWelt liegt dir zu Füßen –
Hilfreiche Seiten im World Wide Web
Für den Bücherwurm in dir –
Literatur, die dir jetzt weiterhilft
Am Anfang war die Heimkehr. Schnell folgte die Erkenntnis, dass der härteste Teil der Reise jetzt erst angefangen hatte. Keiner hatte mich davor gewarnt. In einer Nacht schrieb ich einen Nachruf auf die Zeit in Übersee. Und ich beschloss, auch anderen Heimkehrern eine Plattform zu bieten. Die Welt wird immer globaler, jährlich zieht es Millionen junger Menschen für eine Weile in die Ferne. Doch was geschieht, wenn sie nach Hause kommen? Die Vorfreude auf German bread, Freunde und Familie weicht schnell der Frage, wie es weitergehen soll. Nur eines ist sicher: Es kann nie wieder so werden, wie es war.
Aber wie wird es dann?
Dieses Buch kann nur in Teilen Antworten auf diese Fragen liefern, es ist keine Bedienungsanleitung. Sonst stünde auf dem Buchcover so etwas wie: »Heimkehr für Dummies« oder »Glücklich wieder zu Hause – Leicht gemacht in zehn Schritten«. Die meisten Reisenden, deren Geschichten ich aufgeschrieben habe, sind noch lange nicht angekommen. Sie probieren sich aus, suchen nach Wegen. Wie sie das machen, beschreiben sie in den Erzählungen.
Ich selbst kam an einem Sonntag zurück. Am nächsten Tag musste ich schon aufs Amt und meine Angelegenheiten als deutsche Staatsbürgerin regeln. Das Rädchen im System hatte wieder anzuspringen, so wollten es die Behörden. Mir fiel meine Wahrnehmungsschärfe auf, mit der ich meine Mitmenschen in der Bahn beobachtete, die Häuser ansah, die an mir vorbeizogen, das bisschen Natur betrachtete, das wir in Deutschland noch haben. Und ich fragte mich: Ist das noch mein Land? Gehöre ich noch hierher? Immerhin sah ich auch hier Menschen, die lächelten. Man konnte hier also glücklich sein? Diese Erkenntnis beruhigte mich irgendwie nicht.
Auch ich bin noch nicht angekommen, doch es hat mir geholfen, mit anderen Weltreisenden zu sprechen, denen es so geht wie mir, die im heimischen Großstadtdschungel den Tiger nicht finden, die sich zu Tode langweilen und sich nach »der Welt da draußen« sehnen – so sehr, dass es ihnen manchmal Tränen in die Augen treibt. Sie alle wünschen sich einen Post-Weltreiseführer. Und deswegen heißt eines der letzten Kapitel wirklich »Heimkehr leicht(er) gemacht« und ist eine Sammlung der wichtigsten Tipps für die »Zeit danach«. Ergänzt werden sie von Weblinks und Literaturanregungen, die den Neustart in der Heimat ebenfalls erleichtern sollen.
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