Ich möchte mich bei meinem Mann,
meinen Kindern Joschua und Anna, meiner Mutter
meinem Bruder Stephan mit seiner tollen Frau Heide,
meinen Freundinnen Katja, Heike M, Heike J, Jola
und der Gääääääng bedanken-
dafür das sie mich unterstützt, mir Mut gemacht, mich inspiriert und mir den Rücken freigehalten haben.
Ohne euch hätte ich mir meinen Traum nicht erfüllen können-
DANKE!
© 2020
Autor: Christine Schöpf
Umschlaggestaltung, Illustration: Christine Schöpf
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Das helle Licht stach, wie kleine Nadelstiche, schmerzhaft in ihre Augen, und Nelly kniff sie schnell wieder zusammen. Ihr Kopf brummte und ihre Lieder waren bleischwer. Sie versuchte es vorsichtig erneut und öffnete erst das rechte Auge einen Sehschlitzbreit, aber sie konnte nur unscharfe Umrisse erkennen. Nelly hielt sich jetzt die Hand zum Schutz vor die Augen und so langsam gewöhnten sich ihre übermüdeten Augen an das Sonnenlicht.
Nelly setzte sich mühsam im Bett auf und schaute sich im Zimmer um. Aber sie konnte weder Aaron noch Benno im Zimmer entdecken und Nelly war sich nicht sicher, ob sie beunruhigter war, weil Benno nicht hier war, oder enttäuschter, weil Aaron offensichtlich auch nicht da war. Ihr Körper fühlte sich bleischwer an und so war noch so unendlich müde, dass es ihr schwer fiel einen klaren Gedanken zu fassen.
Aber was hätte Aaron auch in Bennos Zimmer suchen sollen? Gerade als Nelly versuchte sich aus dem Bett zu quälen ging die Türe auf und Schwester Petra kam herein.
„Guten Morgen Frau Lange. Ich wollte sie gerade wecken und ihnen sagen, dass wir Benno zum Professor gefahren haben.“
Nelly schaute sie fragend an.
„Der Professor wollte schauen, ob er die Medikamentierung noch etwas optimieren kann. Die Schmerzmittel schlagen nicht mehr so an, wie gewünscht…“
Nelly nickte: „Habe ich noch Zeit mich zu duschen, oder soll ich lieber direkt hinterher?“
Schwester Petra schüttelte den Kopf, „Nein, gehen Sie ruhig noch duschen. Er ist ja nicht allein und ich werde jetzt auch wieder rüber gehen“.
Petra lächelte Nelly mitfühlend an und Nelly nickte dankbar zurück.
Doch dann fiel Nelly panisch auf, dass die Hunde nicht da waren.
„Die Hunde..“ schrie sie auf und Schwester Petra legte beruhigend ihre Hand auf Nellys Schulter.
„Die haben wir mitgenommen, die sind bei ihrem Mann“, Nelly war so erleichtert, dass die beiden nicht weggelaufen waren, dass sie gar nicht weiter nachfragte. Sie würde Aarons Lieblinge gleich abholen.
Nelly schaute kurz auf ihr Handy- noch keine Nachricht von Aaron, enttäuscht steckte sie ihr Handy wieder weg. ,Na gut, dann gehe ich jetzt erst einmal duschen, vielleicht steht Aaron auch im Stau oder ist vorher noch zu Nick…‘, Nelly zuckte müde und enttäuscht die Schultern und bemerkte, das ihr jeder Muskel schmerzte.
Sie nahm eine warme Dusche und fühlte sich danach auch etwas besser. Sie zog sich, ohne weiter darüber nachzudenken, ein schwarzes Kleid an, und erst als sie sich im Spiegel betrachtete, bemerkte sie, dass sie wie zu einer Beerdigung gekleidet war. Schnell zog sie das Kleid wieder aus und entschied sich für eine weiße durchsichtige Bluse mit raffinierten Kragen und zog darunter ein weißes Top. Dazu wählte sie eine Jeans und weinroten Doc Martens, um dem ganzen einen nicht zu schicken Touch zu geben. Als sie sich jetzt im Spiegel betrachtete, konnte sie zufrieden feststellen, dass sie alles andere, als eine trauernde Witwe aussah. Sie sah aber auch so aus, wie sie sich fühlte- unendlich müde, deshalb entschied sie sich doch noch für eine getönte Tagescreme und etwas Augen Makeup.
Sie schaute auf die Uhr, es war bereits kurz vor 9 Uhr und Aaron hatte sich immer noch nicht gemeldet. Nellys Herz fing an zu rasen, sie konnte noch gar nicht wirklich glauben, dass er hier zu ihr in die Schweiz kommen würde. Nelly bekam feuchte Hände, sie freute sich so sehr auf ihn! Sie nahm ihr Handy und schrieb Aaron kurz an: „Wo bist du? Ich warte auf dich.“
Doch sie erhielt keine Lesebestätigung oder eine Antwort und sie konnte auch nicht länger warten, da sie jetzt zu Benno musste. Sie steckte sich das Handy in die Hosentasche, strich sich ihr Haar zu einem Zopf zusammen und machte sich auf den Weg zum Professor.
Aaron war um kurz vor 7 Uhr auf dem Parkplatz am Spital angekommen und hatte kurz überlegt, ob er Nelly anrufen sollte, entschied sich aber erst einmal dafür, Nick telefonisch von seiner Ankunft zu unterrichten.
Dann rief er auch kurz Hanna an, die sich noch in der Nacht mit Aarons Waagen auf dem Weg in die Schweiz gemacht hatte, laut ihrem Navi würde sie so gegen 10 Uhr hier eintreffen.
Sybel schrieb er nur kurz eine WhatsApp- sie und ihre neuen Informationen an ihn, musste jetzt erst einmal warten. Immer wieder schaute er auf Nellys Status, um zu sehen, wann sie endlich online ging. Aber hier tat sich noch nichts.
Kein Wunder, dachte Aaron, sie hatte bisher gerade mal 3 Stunden Schlaf gehabt. Aaron entschied sich trotzdem, jetzt ins Spital zugehen, zum einen, um seine beiden Lieblinge zu sehen und zum anderen, um nach Nelly zu schauen und sie evtl. doch zu wecken, er konnte und wollte nicht länger warten.
Aaron meldete sich an der Reception an, um die Zimmernummer zu erfragen, doch die Dame am Empfang rief im Appartement an, um ihn anzumelden. Im ersten Moment ärgerte sich Aaron, dass man ihn nicht ohne weiteres durchließ, aber genauer betrachtet, bedeutete es auch, dass kein anderer ohne weiteres zu Nelly durchgehen konnte, und somit war Aaron wieder gnädig gestimmt. Er hörte, wie die Damen mit jemanden sprach und als sie auflegte, gab sie ihm die Zimmernummer und die Etage bekannt, beschrieb ihm den Weg und meinte, dass Herr Schrimpf ihn erwarten würde.
Aaron stutze: „Herr Schrimpf?“, Aaron sah die Dame fragend an.
„Herr Schrimpf, unser Patient, der Partner von Frau Lange...“.
Jetzt begriff er und schlug sich vor die Stirn. „Natürlich Benno, Benno Schrimpf. Sorry, ich stand gerade auf der Leitung“, und dabei setzte Aaron sein charmantes Lächeln auf.
„Kein Problem“, die Dame lächelte ihn schüchtern an, „Das kann ja jedem mal passieren“. Aaron schenkte ihr noch ein Lächeln und ging dann Richtung Aufzüge.
Okay, dachte Aaron, dann würde er wohl jetzt Benno kennenlernen. Er hatte auf der Fahrt vom Flughafen hierhin mit Hanna telefoniert und sie hatte ihm von dem Gespräch zwischen Benno und Nelly und dem Seitensprung erzählt. Zuerst war er echt sauer auf den Wixer gewesen, aber je länger er mit Hanna gesprochen hatte, desto mehr wurde ihm klar, dass Benno damit Nelly komplett freigegeben hatte. Aaron grinste, er wollte keinem todkranken aufs Maul hauen, nicht nur weil er noch auf Kaution draußen war, sondern weil er das Nelly nicht antun wollte.
Aaron hegte keinen Groll gegen Benno, solange dieser seine Füße stillhalten würde, bis er todumkippt, würde Aaron ganz friedlich bleiben. Das hatte er Hanna versprechen müssen, und er hatte echt vor sein Versprechen zu halten. Sein Herz raste, als er daran dachte jeden Moment Nelly wiederzusehen. Er freute sich so auf sie! Den ganzen Tag, beziehungsweise die ganze Nacht über hatte er daran gedacht, wie es wäre, sie endlich wieder in den Armen halten zu dürfen. Er musste unbedingt mit ihr darüber reden, er wollte nicht mehr so lange ohne sie sein, was auch immer das für Konsequenzen für ihn bedeuten würde. Die letzten Tage waren die Hölle ohne sie gewesen. Aaron kannte diese Gefühle nicht, und er wollte so schnell als möglich hierfür eine Lösung mit ihr zusammenfinden.
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