Dieter Rieken - LAND UNTER

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Herbst 2060: In Deutschland ist es heiß. Nach einem Anschlag auf die Deiche hat die Nordsee große Teile des Landes überflutet. Der Staat ist pleite, die Wirtschaft stagniert und Millionen müssen in prekären Jobs arbeiten. Enno ist in seine Heimat nach Ostfriesland zurückgekehrt. Gemeinsam mit seinen Freunden Hose, Tine und Warner, dem alten Piet und der Schlepperkapitänin Chris lebt und arbeitet er in den Ruinen der überschwemmten Städte.
Eines Tages erfährt Enno von den Hintergründen des Anschlags. Dadurch gerät er ins Visier eines gewissenlosen Spekulanten und eines Berliner Clanchefs … «Land unter» mischt Zukunfts-, Kriminal- und Heimatroman. Das Buch entführt den Leser in eine Welt, in der der Klimawandel bereits stattgefunden hat. Vor diesem Hintergrund erzählt es eine vielstimmige Geschichte über Freundschaft und Familie, Vertrauen und Solidarität, Geheimnisse und Gier.

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Die Filmcrew passte Enno am Nachmittag auf dem Dach des Hochhauses ab. Die Frauen hatten ihn überrumpelt, und er kam nicht mehr dazu, sich die Antworten vorher zurechtzulegen. Ohne es zu wollen, schoss er mit seinem Statement den Vogel ab: »Meine Mutter hat früher da hinten gelebt.« Er zeigte in Richtung Südosten, wo es nichts mehr zu sehen gab außer Wasser. »Ich bin wieder hergezogen, um ihr Andenken zu ehren und sie angemessen zu betrauern.«

Als der Film im Netz auftauchte, gingen die Zugriffe innerhalb weniger Tage durch die Decke. Er löste eine landesweite Sympathiewelle aus. Fast alle Medien schlossen sich der positiven Berichterstattung über die »Rückkehrer« an. Viele Eigentümer offerierten den Besetzern einen Mietvertrag. Einige übertrugen ihnen die aufgegebenen Gebäude gleich ganz.

Die beiden jungen Frauen hatten das Ruder in letzter Minute herumgerissen. Heimatverbundenheit war etwas, das der nationalkonservativen Landesregierung zusagte. Das Thema Räumung war seitdem vom Tisch.

Enno sah sich gerade eine Doku an, da erinnerte ihn der PUC, dass die Ertragsdaten der Solaranlage seit einer Woche unter dem vorgegebenen Wert lagen. Also füllte er einen Eimer mit Wasser, gab einen Spritzer Lösungsmittel hinein und holte einen Schwamm aus der Küchenschublade. Bevor er auf das Dach ging, ersetzte er die Tanks der Trockentoilette durch leere. Er verschloss die Behälter sorgfältig und trug alles nach oben. Die vollen Kanister stellte er neben den Biomüll in den Schatten. Chris würde den Abfall bei ihrem nächsten Besuch mitnehmen und bei der Sammelstelle im Hafen abliefern. Von dort aus wanderten der Urin und Stuhl in die nächstliegende Düngemittelfabrik.

Schwamm und Eimer nahm er mit zu den Solarzellen. Seine Anlage war ein Bausatz, zu dem ein Stromspeicher und zwölf Module mit polykristallinen Zellen auf Siliziumbasis gehörten. Er hatte sich die Komponenten in einem Baumarkt gekauft, mit dem Geld, das er nach der Flutkatastrophe vom Bund erhalten hatte. Piet zufolge beherrschten die Chinesen mit diesen Bausätzen den Weltmarkt. Enno war das egal. Die Anlage war pflegeleicht, die Solarzellen hatten einen Wirkungsgrad von über sechzig Prozent, und der Stromspeicher versorgte zuverlässig ein Kühlfach, die Entsalzungsanlage und zwei LED-Lampen. Für diesen Luxus nahm er es gerne in Kauf, die Module regelmäßig zu putzen.

Es regnete hier draußen nur selten. Der Wind brachte jedoch viel Feuchtigkeit mit sich, die sich auf der Glasversiegelung absetzte und beim Trocknen Salz, Staub und Schmutz hinterließ. Er entfernte den dünnen Film vorsichtig mit dem Schwamm. Anschließend checkte er die Ertragsdaten erneut. Alle Werte lagen wieder im grünen Bereich.

Als er den Eimer über die Dachkante leerte, näherte sich ihm eine Drohne. Sie verharrte für einen Moment im Flug und richtete die Kamera auf ihn. Gesichtserkennung?, fragte sich Enno und musste dabei an Warner denken, der geradezu eine Paranoia gegen die behördliche Überwachung des überschwemmten Gebiets entwickelt hatte.

Erst jetzt bemerkte er, dass er auf dem Dach nicht alleine war. Während er die Module gereinigt hatte, war Piet herübergekommen. Der Alte hatte sich im Schatten des Sonnensegels in einen der Liegestühle gesetzt und seine Angel ausgeworfen. Er beobachtete mit dem Feldstecher den Horizont.

Enno stellte den Eimer ab und setzte sich neben Piet. »Moin. Schon was gefangen?«

»Moin. Nee, ich bin gerade erst gekommen«, antwortete Piet. »Da beißt aber bestimmt was. In den Ruinen wimmelt es von Fischen.«

»Genau wie draußen im Windpark.«

»Weil die großen Schleppnetzpötte da nicht hinkommen.«

»Dürfen die nicht. Fischereiverbot«, sagte Enno.

»Ach nein?« Piet grinste.

Enno bemerkte den spöttischen Gesichtsausdruck. Sein Nachbar wusste offenbar, dass er bei Wartungseinsätzen gerne sein Netz zwischen den Türmen auswarf. Dabei galt das Verbot selbstverständlich auch für ihn. »Die paar Fische, die ich da raushole«, verteidigte er sich. »Außerdem machst du doch das Gleiche.« Er wies mit dem Kinn auf die Angel.

Piet grinste noch breiter. »Das ist nicht das Gleiche. Ich hab einen vispas , einen Angelschein«, erwiderte er.

»Dein vispas gilt bestimmt nicht für deutsche visse «, sagte Enno und lachte.

Die Miene des Alten wurde ernst. »Es heißt vis , nicht visse «, korrigierte er den jungen Mann. »Und komm du mir nicht mit ›deutsch‹. Das kann ich nicht gut hören – gerade von dir nicht.«

»Was soll das denn heißen?«, hakte Enno nach. »Meinst du, weil ich nicht so weiß bin wie du?«

»Natürlich nicht. So war das nicht gemeint.« Piet wandte sich ab und brummte etwas auf Niederländisch.

»Wie Milchkaffee«, hatte Chris die Farbe von Ennos Haut einmal beschrieben. »Lecker«, hatte sie dem Vergleich hinzugefügt. Enno war einen Moment lang sauer auf seinen Nachbarn gewesen. Als er an die Schlepperkapitänin dachte, musste er unwillkürlich schmunzeln.

Piet schien ebenfalls etwas Amüsantes eingefallen sein. Sein Mund verzog sich zu einem verschmitzten Lächeln, das jede Falte auf den stoppeligen Wangen einbezog. »Und von wegen ›deutsche Fische‹: Ob das hier zu Deutschland gehört, darüber lässt sich meines Erachtens streiten«, sagte er. »Genau genommen sitzen wir doch mitten in der Nordsee, weit außerhalb der Zwölfmeilenzone.«

»Das meinst du nicht im Ernst, oder?«, fragte Enno.

Der Alte machte »Hmm«, als wöge er den Gedanken ab. Dann stieß er Luft aus der Nase. »Historisch gesehen ist das natürlich Blödsinn. Trotzdem ist es ein Argument. Sollte mich jemals einer hier draußen wegen illegalen Angelns oder so was belangen wollen, bin ich fest entschlossen, damit bis vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen.«

Enno lachte wieder. »Na, dann viel Spaß dabei.«

Im Stillen freute er sich, dass es Piet heute so gut ging. Er genoss es, mit ihm herumzualbern.

Der Alte kam oft auf das Dach des Hochhauses herüber. Enno hatte nichts dagegen. Er konnte es nachvollziehen, dass sein Nachbar den Betonboden, so heiß er an manchen Tagen auch wurde, dem Geschaukel im Hausboot vorzog. Außerdem schätzte er die Gesellschaft des alten Mannes. Selbst wenn er gedankenverloren und abweisend wirkte, setzte Enno sich gerne zu ihm, und sie schwiegen gemeinsam.

Wenn sie so dasaßen, kam es vor, dass Piet den Feldstecher wortlos an ihn weiterreichte und ihm die Richtung wies, in der er etwas Sehenswertes entdeckt hatte. Das konnten zum Beispiel Pott- oder Buckelwale sein, die an ihrem hoch ausgestoßenen Blas erkennbar waren. Die Meeressäuger nahmen auf den Wanderungen zwischen ihren Sommer- und Wintergebieten oft den Weg durch die Nordsee. In der Regel waren in der Ferne Containerschiffe zu sehen, darunter diejenigen, die volle Wasserstofftanks von den Windparks an die Küste und leere zurück zu den Offshorefabriken brachten. Interessanter fand Piet die Frontex -Schiffe, die am Rande der ehemaligen Zwölfmeilenzone patrouillierten. Sie sicherten die Grenze gegen Flüchtlinge, die versuchten, dem Elend in Großbritannien zu entkommen.

»Du hast bestimmt schon mal was vom Brexit gehört. So nannte man das, als die Briten 2020 aus der Europäischen Union ausgetreten sind«, erklärte Piet im Plauderton, als Enno das Thema ansprach. »Das war der größte Blödsinn, den sich diese verrückten Insulaner je ausgedacht hatten. Banken und Großunternehmen sind danach reihenweise abgewandert. Innerhalb eines Jahrzehnts war das Land wirtschaftlich am Boden. Viele Leute verloren ihren Job. Zuerst gingen die gut Qualifizierten, gefolgt von den Jüngeren, die zu Hause keine Perspektive mehr sahen. Später kamen die Probleme mit dem Wasser dazu, und alle europäischen Staaten machten die Grenzen dicht. Es versuchen immer noch viele, von der Insel runterzukommen, auf legalem Weg oder nicht. Doch heutzutage haben die schlechte Karten. Denk nur an das Schiff, in dem Holger wohnt. Als es vor der Kirche auf Grund lief, wurden die Flüchtlinge sofort verhaftet und zurückgeschickt … oder ›rückgeführt‹, wie das jetzt heißt.«

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