Pia Herzog - Ihr mich auch
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Eine Freundschaftsgeschichte, die unter die Haut geht!
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In Wirklichkeit gab es keine Selma. Doch nachdem ich sie an jenem Nachmittag erfunden hatte, konnte ich draußen tun und lassen, was ich wollte.
Seitdem trafen Selma und ich uns öfter. Bald kannte ich sie in- und auswendig. Und meine Mutter auch, denn ich erzählte zu Hause ständig von ihr. Mit der Zeit wurde Selma für uns beide immer echter. Ich wusste, was sie anzog, wo sie wohnte und wie sie tickte.
Als sie ein halbes Jahr später zu meiner Geburtstagsfeier kommen sollte, flog auf, dass sie gar nicht wirklich existierte. Da war sie aber schon meine beste Freundin.
Wahrscheinlich ist meine Mutter nur mit mir aufs Land gezogen, um sie loszuwerden. Selma wohnte ja in Ghetto-Neustadt und einfach mitnehmen konnte ich sie nicht. Ich habe dann auch tatsächlich angefangen, mich mit den Kindern in meiner neuen Klasse zu verabreden. Doch irgendwie war das nicht dasselbe.
Meine nächste selbsterfundene Freundin hieß Aurelie. Sie war total hübsch, zog immer Mädchenkleider an und machte sich nie schmutzig. Nach ein paar Monaten verboten ihre Eltern ihr allerdings, mit mir durch die Pfützen auf den Feldwegen zu rennen oder im Müll nach brauchbaren Dingen für unsere Bude zu wühlen.
Da war Daphne schon besser. Allerdings guckte sie lieber Fernsehen, als dass sie mit mir durch die Gegend zog und Straßenlaternen austrat.
Nacheinander erfand ich noch drei oder vier andere beste Freundinnen, bis ich eines Tages Rhys kennenlernte. Damals lehnte er im Bus am Entwerterkasten. Mit seinen grünen Augen zwinkerte er mir zu und baumelte wenig später kopfüber zwischen den Halteschlaufen von der Querstange. Ganz egal, dass ihm dabei die Jacke über die Ohren rutschte. „Wetten, dass ich durchhalte, bis du aussteigen musst?“
„Wetten nicht?“
Er hielt durch. Auch wenn sein Kopf hinterher genauso pink leuchtete wie seine Haare.
Heute benahm er sich im Bus wesentlich zivilisierter als damals. Außer, dass er gerade mit den Fingerknöcheln einen Beat gegen die Rücklehne seines Vordermannes trommelte. Aber mich störte das nicht. Ich hatte sowieso nur meine neue Haarfarbe im Sinn.
Zu Hause angekommen rannte ich die Treppe hoch, die wie eine Sammlung alter Schiffsplanken knarzte. Meine Mutter war noch nicht da, also schloss ich die Tür auf und schob Rhys rein. Da unsere Wohnung unterm Dach lag, war es hier noch viel heißer und stickiger als im Bus. Ich ließ mich auf mein Bett fallen, um mir in aller Ruhe die Gebrauchsanweisung der Packung durchzulesen. Dabei warf ich versehentlich mein Handy vom Nachttisch, das dort am Ladekabel hing. Automatisch hob ich es auf und guckte aufs Display: keine neuen Nachrichten, keine verpassten Anrufe. Hätte mich auch gewundert, mich versuchte nie jemand zu erreichen. Also legte ich es wieder weg. Während ich den Beipackzettel auseinanderfaltete, hängte sich Rhys an den dicken Holzbalken unterm Dach und machte Klimmzüge.
Fürs Haarefärben brauchte ich ein altes Handtuch. Nichts leichter als das. Alte Handtücher hatten wir massenweise. Großzügig entschied ich mich für das hässlichste.
Und dann ein altes Hemd. Auch damit konnte ich dienen. Sämtliche meiner Klamotten erbte ich von meinem Cousin. Der gute Cedric war zwei Jahre älter als ich. Außerdem schien er in letzter Zeit massiv in die Breite gegangen zu sein. Die meisten der Erbstücke hätte ich bequem als Zelt benutzen können. Doch mit Hilfe einer scharfen Schere und meiner Uralt-Nähmaschine hatte ich noch jedes Teil in Form gebracht. Dass die ursprünglichen Designer bei meinem Anblick Bauchschmerzen bekommen würden, war so gut wie sicher.
Während die pinke Farbe einwirkte, verzockten Rhys und ich die Zeit. Er gewann ein Computerrennen nach dem anderen und grinste wie ein Gummibärchenmilliardär. Den Rechner hatte ich übrigens auch von meinem Cousin geerbt. Sogar ins Internet kam ich mit der Kiste.
Schließlich beschloss ich, dass wir lange genug gewartet hatten. Unter kaltem Wasser wusch ich die getrocknete Farbe aus meinen Haaren. Danach rubbelte ich alles mit dem hässlichen Handtuch trocken. Das Ergebnis war perfekt.
„Wow“, staunte Rhys und fuhr mir mit beiden Händen durch die pinken Zotteln. Auch ich war zufrieden und machte mich ans Auskämmen.
Als ich zur Hälfte durch war, hörte ich den Schlüssel im Schloss unserer Wohnungstür. Hektisch griff ich nach dem Handtuch und wickelte es mir um den Kopf. Keine Sekunde zu früh.
Meine Mutter erschien im Flur, stürzte auf mich zu und riss mich in ihre Arme, sodass ich fast keine Luft mehr bekam.
„Ich hab einen Job!“, kreischte sie mir ins Ohr.
Halb taub wich ich zurück. Sie ließ mich los und tanzte durch den Flur. „Ich hab einen Job! Ich hab einen Job!“
Rhys und ich sahen uns gegenseitig an. Job klang nach Geld. Und Geld konnten wir gut gebrauchen.
„Was für ein Job ist das denn?“
Anstelle einer Antwort packte sie mich an den Händen und walzte mit mir durch die Wohnung. Wir fegten etliche Papiere vom Tisch, rissen den alten Kerzenständer um und brachten die Büchereibücher durcheinander, die im Flur gestapelt waren. Derweil bemühte sich Rhys, nicht im Weg rumzustehen.
Lachend und keuchend landeten wir schließlich auf meinem Bett. Dabei rutschte mir das Handtuch vom Kopf. Als meine Mutter die pinken Haare sah, bekam sie einen Schreikrampf. Hatte ich es nicht geahnt?
„Soll ich uns vielleicht einen Tee kochen?“ Was Besseres fiel mir auf die Schnelle nicht ein. Mit etwas Glück funktionierte es trotzdem, denn meine Mutter gehörte zu den Leuten, für die Tee das Allheilmittel schlechthin ist.
Tatsächlich ging ihr Schreien in ein Röcheln über und hörte irgendwann ganz auf. Sie erhob sich, schnaubte vor sich hin und wankte in die Küche. Wahrscheinlich wollte sie mal wieder von einer höheren Macht wissen, womit sie so eine missratene Tochter wie mich verdient hätte.
Ich unterdrückte ein Stöhnen, folgte ihr und setzte schon mal den Kessel auf. Anschließend durchwühlte ich sämtliche Schränke auf der Suche nach Keksen. Ich fand keine.
„Frag sie nach ihrem Job“, raunte Rhys mir zu. „Sonst versucht sie gleich wieder, ihren Psychologie-Mist auf dich anzuwenden.“
Nach ihrer Ausbildung zur technischen Zeichnerin hatte meine Mutter angefangen, Sozialpädagogik zu studieren, und hätte sie nicht jedes Mal vor dem Examen kalte Füße bekommen, wäre sie mit dem Studium schon seit Jahren fertig. Dass sich das Ganze so lange hinzog, konnte aber auch daran liegen, dass sie sich ständig Freisemester nahm, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Psychologie war eins ihrer Hobbys und sie ließ keine Gelegenheit aus, an praktischen Beispielen zu üben. Meistens an mir. Das ging selten gut, deshalb tat ich, was Rhys mir geraten hatte, und fragte sie: „Was ist denn das für eine Stelle?“
„Jemand hat sich auf den Aushang im Supermarkt gemeldet. Ein Herr Kunzendorff. Ich habe heute mit ihm telefoniert. Nette Studentin sucht Nebenjob, weißt du noch?“
Ich wusste nicht mehr. Ich nickte trotzdem. Währenddessen hängte ich die Teebeutel in die Kanne.
Rhys schnitt eine Grimasse. Nette Studentin!
Dabei sah er dermaßen komisch aus, dass ich nur mit Mühe ein Kichern unterdrücken konnte.
Der Job bestände darin, tagsüber auf Kunzendorffs Tochter aufzupassen, berichtete meine Mutter. Das Mädchen hatte einen schweren Autounfall hinter sich und war lange im Krankenhaus gewesen. Da ihr Vater nicht wollte, dass sein Töchterchen allein zu Hause war, während er im Büro saß, sollte meine Mutter ihr Gesellschaft leisten. Er hatte nicht mal etwas dagegen, dass sie während der Arbeitszeit lernte. Hauptsache, sie war körperlich anwesend.
„Klingt das nicht fantastisch?“ Das Leuchten kam zurück in ihre Augen.
In der Tat klang das fantastisch. Ein bisschen zu fantastisch, ehrlich gesagt. „Wie viel zahlt er dir?“
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