Robert Heymann - Maria Stilke. Der Roman einer Lehrerin

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Maria Stilke. Der Roman einer Lehrerin: краткое содержание, описание и аннотация

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Als Maria Stilke ihre erste Stelle als Lehrerin im bayrischen Dorf Aschbach beginnt, glaubt sie, endlich die Schwierigkeiten ihres jungen Lebens hinter sich zu lassen. Vorbei das zweideutige Getuschel von der «Pfarrerstochter» in Tannenau. Jetzt kennt sie das Geheimnis ihrer Eltern – ihr Pflegevater, der Herr Pfarrer, hatte ihr alles erzählt. Und vorbei die einfältige Seminaristinnenausbildung dort im Kloster, die der neue Lehrer Thomas Förster damals ordentlich aufwirbelte. Bald hatte er wegen fortgesetzter Verleumdungen den Dienst quittiert. Als sie ihn während des Referendariats in München wiedertrifft, wird aus der Schwärmerei Liebe. Wenn Thomas endlich Erfolg als Schriftsteller hat, wird geheiratet. Doch auch in Aschbach wird Maria, der nie bewusst ist, wie sehr ihr feiner und stiller Charakter aneckt, wieder Opfer des Klatsches. Ihre harmlosen Spaziergänge mit Kaplan Reinhold, der die große Begabung Marias als Pädagogin erkennt, wird als Liebesbeziehung denunziert. Auch ihre Gesangsstunden bei dem verkrüppelten Hilfslehrer Semmerau gelten als unschicklich. Maria wehrt sich, ohne zu sehen, wie sehr beide sie lieben. Geduldig wartet sie auf Thomas, während ihr besonderer Unterricht über Aschbach hinaus bekannt wird. Eines Tages kommt Thomas. Doch die Fäden ihres Lebens haben sich in dem kleinen Dorf unentwirrbar verknotet.-

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Jetzt konnte es Schwester Clementina nicht mehr über sich bringen, länger zu schweigen. Sie unterbrach ihn:

„Herr Seminarlehrer, das alte Testament lehrt uns, dass der Mensch von Anbeginn an durch göttlichen Willen über alles Tierische gesetzt wurde, und dass diese Weltschöpfung vor sechstausend Jahren etwa durch Gottes Wort und Willen zustande kam.“

Thomas Förster warf den Kopf zurück:

„Wir haben jetzt Naturlehre, ehrwürdige Schwester, und nicht Religionsgeschichte. Es fällt mir nicht ein, die Grundsätze des christlichen Glaubens anzugreifen; ich dulde also auch nicht, dass man mir in meiner Eigenschaft als Lehrer Vorschriften darüber macht, in welcher Form ich meine Schülerinnen in das Gebiet der Wissenschaft einzuführen habe.“

„Aber der Schulplan schreibt doch irgend welchen Unterricht auf wissenschaftlichem Gebiete gar nicht vor!“ rief die Schwester, fast verzweifelt über einen in den Annalen des Klosters ganz unerhörten Widerstand.

„Der Schulplan!“ erwiderte Thomas Förster verächtlich. „Der Schulplan! Sollen denn diese jungen Mädchen, die so viele Aufgaben erwarten, blind durchs Leben gehen? Unempfänglich für die Schönheiten der Erde und für die geheimnisvollen Triebkräfte der Dinge? Die Wissenschaft ist eine unentbehrliche Begleiterin im Leben für den, der sich selbst verstehen und seinen rechten Platz im Dasein finden will.“

Schwester Clementina verliess das Klassenzimmer und holte zu ihrer Unterstützung wieder den Geistlichen Rat.

Indes führ Thomas Förster fort, über den Darwinismus zu sprechen; der Superior trat ein und hörte eben, wie der Seminarlehrer die Philosophie des Anaximander von Milet berührte und über Jean Lamarck hinweg Goethe als Zeugen für die materialistische Weltanschauung anrief.

Der Geistliche Rat begab sich sofort zur Oberin; kurz vor Beendigung der Unterrichtsstunde trat Schwester Clementina wieder ein und sagte:

„Herr Seminarlehrer, die Frau Oberin lässt Sie sogleich zu sich bitten!“ —

Maria war viel zu sehr mit den Gewohnheiten des Klosters und dem Lehrplan des damit verbundenen Seminars vertraut, als dass sie nicht schon nach den ersten Lehrstunden Thomas Försters mancherlei Besorgnisse gehegt hätte. Der Konflikt zwischen der Oberin und dem Superior auf der einen und diesem freien Lehrer auf der anderen Seite musste zu Ungunsten des letzteren entschieden werden, denn er konnte nirgends gegen seine machtvolle Gegnerschaft Unterstützung finden. Maria Stilke meinte allerdings, dass seine weltlichen Vorgesetzten die Art seiner Lehrtätigkeit billigen müssten.

Dem war aber nicht so.

Nachdem sich zwischen der Oberin und Thomas Förster ein kurzer, heftiger Auftritt abgespielt, wurde ihm erklärt, dass man auf seine weitere Lehrtätigkeit im Kloster verzichte.

Der Geistliche Rat war aufs Äusserste empört. Er hielt es nicht nur für seine Pflicht, dem weltlichen Seminar gegenüber diese Entlassung, die dort den Eindruck einer einseitigen klösterlichen Lehrtätigkeit erwecken konnte, zu rechtfertigen, sondern auch alles aufzubieten, die Schüler und Schülerinnen des, weltlichen Seminars vor einem Lehrer zu bewahren, der atheistische Grundsätze entwickelte und eine förmliche Anarchie in den Schulplan des Seminars zu tragen wagte.

Der ausführliche Bericht, den er an den Seminardirektor sandte; veranlasste diesen, nicht nur Thomas Förster selbst sehr ausführlich zu vernehmen, sondern auch unerwartet einer seiner Unterrichtsstunden beizuwohnen.

War es nun der Trotz, der dieser jungen, kraftvollen Natur innewohnte und sich gegen jede Bevormundung auflehnte, oder war es die Unmöglichkeit, sich von der Gewalt des Stoffes, der ihn jeweils mitriss, zu befreien — genug, es kam auch mit dem Seminardirektor zu einem Konflikt, der mit der vorläufigen Suspendierung Thomas Försters vom Amte endete.

Nun folgten endlose Verhandlungen und schliesslich eine Disziplinaruntersuchung von seiten der Regierung.

Thomas Förster legte frei und unumwunden seine Grundsätze dar und erwartete sorgenlos das Ergebnis dieser Untersuchung, die, wie er meinte, nur zu seinen Gunsten ausfallen konnte.

Indes merkten die Seminaristinnen, die bisher in atemloser Aufmerksamkeit dem Unterricht ihres Lehrers gefolgt waren, wieviel die Glocke geschlagen hatte. Thomas Förster kam nicht mehr nach dem Kloster; der Unterricht in Geschichte und Naturlehre wurde zunächst von Schwester Alfonsa gegeben, bis ein neuer Seminarlehrer für die beiden Fächer gefunden war.

Maria hatte immer noch gehofft, es möchte sich alles zum besten wenden. Sie verehrte Thomas Förster wegen seiner freudigen Wahrheitsliebe und war bisher begeistert seinem Geistesflug gefolgt. Aber sie empfand doch instinktiv, dass ihm trotz des ausgedehnten Wissens, über das er verfügte, die klare Abgeschlossenheit des Charakters fehlte, jene Überlegenheit, die allein den Lehrer befähigt, mit der Beherrschung seines Stoffes auch sich selbst und andere zu meistern.

Sie schloss in rührendem Glauben Abend für Abend den Seminarlehrer in ihr Gebet ein, flehend, der Himmel möchte ihm Erleuchtung senden, dass ihm aus seinem rücksichtslosen Streben keine Unbill erwachse und das Klosterseminar ihn nicht verlieren müsste.

Bis zu ihren letzten Ferien in Tannenau hatte sie die Disziplin des Klosters nie als drückend empfunden, die Vorschriften, nach denen sie und die übrigen Zöglinge leben mussten, als selbstverständlich hingenommen. Von dem Tage ihres Eintritts an waren ihrem Gesichtskreis ganz bestimmte Grenzen gezogen worden. Das Kloster gab ihrem Denken und Fühlen die Perspektive und hielt jeden höheren Gedanken, der sich etwa über das Schema erhob, mit Strenge nieder. Denn nicht nur der Schulplan war schematisch festgelegt; das ganze Leben, durch dessen Tor diese jungen Mädchen eigentlich erst treten sollten, war für sie in ein bestimmtes Schema zurechtgelegt, das wohl ausreichte, so lange die schützenden Mauern des Klosters diese Jugend umgaben und alle äusseren Gefahren von ihr fernhielten, mit dem Augenblick aber zerschellen musste, wo die Wogen des lebendigen Seins an diese papiernen Wände prallen würden.

Das war die Weisheit, die Maria Stilke in dieser letzten Zeit in sich aufgenommen. Sie war, bis sie Thomas Förster kennen gelernt, mit geschlossenen Augen umhergegangen. Es war ein bedeutungsvoller Zufall, dass zu der gleichen Zeit, da dieser ungebärdige Geist in ihren Lebenskreis trat, sich die Tragödie des Pfarrers in Tannenau abspielte. Da trafen plötzlich so viel Konflikte zusammen, die bislang völlig ausserhalb des Gesichtskreises des jungen Mädchens gelegen waren, dass es verwundert die Augen auftat und mit einemmal in dem bisher bekannten Leben ein zweites erblickte. Ein Leben, das nicht allein von klösterlichen Gesetzen geleitet wurde und sich einem bestimmten Zweck, der ihm anbefohlen war, unterordnete. Ein Leben vielmehr, das von dem gewaltigen Räderwerk der Leidenschaften getrieben wurde, in dem unergründliche Mächte sich ununterbrochen in gigantischem Ringen befanden, dessen Ausgang stets zweifelhaft war, ein Leben, das so mit Rätseln und Geheimnissen erfüllt schien, dass Maria Stilke zuerst angesichts der Kräfte, die diese Lebenssymphonie dirigierten, erschrak und nur ganz allmählich sich in die Erkenntnis neuer Wahrheiten hineinfinden konnte.

Ihr Geist war seitdem unablässig beschäftigt, die empfangenen Eindrücke zu verwerten, und so entstand eine neue Lebensanschauung in ihr, die manchen Gegensatz zu der im Kloster gelehrten aufweisen musste.

Ihre Nachdenklichkeit, die vermeintliche Verschlossenheit, die ihr stilles Wesen auslöste, erregten alsbald die Aufmerksamkeit der Schwestern. Schwester Benedikta, die Maria Stilke ins Herz geschlossen hatte, näherte sich ihr in dieser Zeit mehr als früher. Sie begriff, dass in Maria ein innerer Kampf begonnen hatte, der all diesen jungen Mädchen bevorstand, dem keine der Schwestern entkommen war, mit dem sich jede abfinden musste, wenn erst geheimnisvolle Töne im Herzen klangen, dunkle Triebe aufwachten, die ihre Rechte forderten, Ströme, die aus den lebendigen Quellen des äusseren Lebens aufsprangen und sich voll leidenschaftlicher Glut in die dürstende Seele ergossen.

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