Will Berthold - Heißes Geld

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Werner Nareikes, eigentlich Horst Linsenbusch, hat sich die Hände schmutzig gemacht. Mit Menschenhandel und Erpressung hat er Millionen verdient, und das Geld liegt sicher auf einem Schweizer Nummernkonto. Nach siebzehn Jahren im Untergrund will er sein Doppelleben nun endlich beenden. Die Einzige, die seine wahre Identität und seine schmutzige Vergangenheit kennt, ist seine Frau Hannelore, die er tatsächlich dazu gebracht hat, ihn bei den Behörden als verstorben zu melden. Dies soll Hannelores letzte Aktion werden, denn Linsebusch will sie beseitigen und sich an der Seite seiner knapp dreißig Jahre jüngeren Geliebten ein schönes Leben machen. Doch der Millionär hat die Rechnung ohne seine Frau gemacht, und ehe er sich versieht, geraten seine Pläne durcheinander …-

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Aus der zunächst grob aussortierten Menge der Gefangenen wurden die ›Devisenbringer‹ herausgefischt. Während die anderen wieder nach Drancy geschafft oder ›auf der Flucht‹ erschossen wurden, verblieb in dem zum Gefängnis umgebauten Hotel eine äußerst gemischte Gesellschaft: Neben einigen jüdischen Insassen auch Sozialisten, Freimaurer, Nationalisten, Katholiken und tatsächliche oder angebliche Mitglieder der Résistance. Es waren Alte und Junge, Kranke und Gesunde, Franzosen und Ausländer, Juden und Christen. Es waren zähe, tapfere Burschen unter ihnen wie auch Feiglinge und Opportunisten. Sosehr wir uns auch voneinander unterschieden, es gab eine Gemeinsamkeit: Alle hatten wir Verwandte in den USA, in der Schweiz oder Schweden, reiche Verwandte, die uns mit Dollars freikaufen sollten, womit die Dewakowiederum ihre Einkäufe finanzierte. Die Summen wurden willkürlich festgesetzt und laufend erhöht. Es ergab sich der zwingende Verdacht, daß einige Dewako-Bedienstete auch und zunehmend in die eigene Tasche arbeiteten.

Das Unternehmen, in dessen Vorstand aus Tarnungsgründen auch zwei französische Kollaborateure saßen, war eine Tochterfirma der ›Deutschen Ausrüstungswerke GmbH‹, die über blendende Beziehungen zur Pariser Außenstelle des Reichssicherheitshauptamts in Berlin verfügte und dadurch den Menschenhandel ankurbeln konnte. Sipo und Gestapo trieben bei Razzien brutal Tausende von Menschen zusammen, und Vertreter der Dewakooder in ihrem Auftrag handelnde Offiziere tasteten oft nur flüchtig und willkürlich ihren ›Marktwert‹ ab, er wurde von Verhör zu Verhör, je nach Solvenz unfreiwilliger Finanziers aus Übersee, erhöht und über das neutrale Ausland in US-Währung eingetrieben. Erst nach Eingang des Lösegeldes wurden dann die Freigekauften auf Schleichwegen aus Frankreich hinausgeschafft, wobei die Dewako– um ins Geschäft zu kommen – auch einige Vorleistungen erbracht hatte.

Nunmehr aber hieß es: Geld oder Leben. Der Handel wurde über eine Genfer Anwaltsfirma, deren Namen ich nicht kenne, abgewickelt. Beauftragte der Dewakofuhren in regelmäßigen Abständen in die. Schweiz, um die Dollars persönlich in Empfang zu nehmen. Selbstverständlich gab es bei dieser Art Geschäfte keine Belege, keine Buchung und keinen Schriftverkehr. Da die Dewakoauch noch Diskretion für die ›Vereinbarung‹ verlangte, war der Zahlungsmodus kompliziert. Meistens schaffte ein Kurier aus den USA in seinem Handgepäck die abgepreßte Summe als Bargeld in die Schweiz. Die genauen Zusammenhänge erfuhr ich von Joseph.

Er war nicht bei der US-Army, sondern tauchte zu meinem Entsetzen mit einem Schub Gefangener auf, der hier eingeliefert wurde. Er war – wie ich erst später erfuhr – mit einer ganz speziellen Aufgabe aus England mit dem Fallschirm über Frankreich abgesprungen und später aufgeflogen – nicht als Agent, sondern als Ausländer. Als seine Häscher erfuhren, daß er Jude war, interessierten sie sich nur noch dafür. Mein Bruder und ich sprachen niemals deutsch miteinander; wenn die Vernehmenden nicht Französisch oder Englisch konnten, wurde ein Dolmetscher zugezogen.

Die Gefangenen wurden nur noch von ihrem Selbsterhaltungstrieb beherrscht; es kam zu fürchterlichen Szenen. Um ihr Leben zu retten, hatten sich einige Häftlinge reiche US-Verwandte zugelegt, die es gar nicht gab. Andere wiederum, die ihre Freikaufchance nicht erkannten, spielten das elterliche Vermögen herunter, um es unangetastet zu lassen. Auch Joseph und ich machten in der ersten Haftzeit die Firma Greenstone viel kleiner, als sie war, weniger um Geld zu sparen Vater hätte zähneknirschend den Nazis für unsere Rettung sicher den letzten Cent gegeben –, sondern weil wir uns schämten, dem Schicksal der anderen nur durch das Geld unseres Vaters zu entgehen.

Joseph dachte von Anfang an klarer, härter und logischer als ich. Er überzeugte mich, daß mit einer heldenhaften Geste niemandem gedient wäre, am wenigsten unseren Eltern, und so einigten wir uns mit Obersturmführer Dumbsky auf eine Kopfprämie von je 100000 Dollar. Wir schwebten Wochen, die uns wie Monate vorkamen, zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Schließlich wurden wir erneut zum Verhör abgeholt. Dumbsky erklärte uns, daß wir das Vermögen unserer New Yorker Firma falsch angegeben hätten und sich die Dewakodeshalb nicht mehr an die Vereinbarung gebunden fühle. Er erhöhte die Freikaufsumme auf je 200000 Dollar und verlangte, daß wir unverzüglich in handschriftlichen Briefen unsere Eltern beschworen, das Geld auf schnellstem Weg aufzubringen und nach Genf zu transferieren. ›Andernfalls‹, sagte Dumbsky, müßte ich Sie zu meinem Bedauern nach Polen verschuben lassen. ‹ Er deutete es nicht an, aber sein Gesicht ließ erkennen, daß Polen für uns das Ende wäre: ›Und zwar heute noch‹, sagte er. › Welche Garantie hätten wir‹, fragte Joseph, ›daß Sie nicht noch einmal mehr Geld verlangen?‹

›Mein Wort‹, erwiderte Dumbsky.

Joseph schwieg, und auch ich wußte keine Antwort.

›Ich weiß‹, setzte der Obersturmführer hinzu: ›Bei der Art Ihrer Geschäfte ist es wohl nicht üblich. ‹ Mit einem zynischen Lächeln stellte er fest: ›Aber bei uns gilt noch der Handschlag. ‹

Wir zögerten, um nicht zu einer weiteren Neufestsetzung einzuladen. Da trat Hauptsturmführer Eckel in Aktion, ein grobschlächtiger Kerl mit niedriger Stirn, tückischen Augen, unter unseren Peinigern zuständig für unsagbar sadistische Quälereien, an denen er offensichtlich auch noch Freude hatte.

Joseph und ich mußten zusehen, wie Eckel – Dumbsky im Hintergrund rührte keine Hand dabei – den Neffen eines internationalen Bankiers mit den Stiefeln buchstäblich tottrat. Wir erlebten, daß er Ehepaare auseinanderriß – nur um die Zahlungsfrist zu verkürzen oder das Lösegeld zu verdoppeln, ließ er den Mann in die Zelle zurückführen und die Frau nach Drancy zurückschaffen oder auch umgekehrt.

Einmal zeigte uns Eckel am Morgen Häftlinge, die sich über Nacht an der Heizung erhängt hatten – dann gab er uns das Briefpapier.

Nach drei Tagen schrieben wir, jeder für sich, den Text, der uns abverlangt wurde. Von da ab wurden wir in Ruhe gelassen, bis die äußerst knapp gesetzte Frist für das Eintreffen des Geldes abgelaufen war. Dann sagte Dumbsky, daß es sehr peinlich für uns werden könnte, wenn die Dollars jetzt nicht binnen dreier Tage da wären, und Eckel übersetzte in Klartext, daß wir in diesem Fall ›durch den Kamin gejagt‹ würden. Mitten in der Vernehmung begann er auf mich einzuschlagen, aber ein Zivilist namens Saumweber, ein wuchtiger Mann mit weizenblonden Haaren und blauen Augen, trat dazwischen. Ich fiel nicht darauf herein; offensichtlich waren es abgesprochene Rollen, echt waren wohl nur die sadistischen Einlagen Eckels und der unterkühlte Haß Dumbskys.

Nach drei Tagen tat sich gar nichts. Weder war das Lösegeld eingetroffen, noch ließen sich unsere Peiniger sehen. Den Betrag hätte unser Vater jederzeit flüssig machen können, aber Postverbindung und Reiseverkehr waren im Krieg umständlich, und der Zwangsumweg über Genf kostete zusätzliche Zeit. Wir hofften, Dumbsky hätte sein Ultimatum vergessen – aber dann wurden wir plötzlich aus den Zellen gezerrt und in das Vernehmungszimmer gebracht, wo Eckel wieder seinen Part übernahm. Er war gerade dabei loszuschlagen, als ein hochgewachsener, sehr gut aussehender Mann erschien, der mit Sturmbannführer angesprochen wurde, obwohl er Zivil trug; er hieß Lindenbach, Lindsberg oder so ähnlich. Der Mann ließ sich fast nie sehen, aber seinem ganzen Auftreten nach erkannten wir auf den ersten Blick, daß es sich um den Chef der Dewakohandeln mußte, die ihren der Repräsentation dienenden Hauptsitz auf den Champs-Élysées hatte.

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