Emmy Ball-Hennings - Das irdische Paradies und andere Legenden
Здесь есть возможность читать онлайн «Emmy Ball-Hennings - Das irdische Paradies und andere Legenden» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Das irdische Paradies und andere Legenden
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Das irdische Paradies und andere Legenden: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das irdische Paradies und andere Legenden»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Das irdische Paradies und andere Legenden — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das irdische Paradies und andere Legenden», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
«Wenn ich meine Sünde gesühnt haben werde, will ich in die Heimat zurück. Sollte es dir aber schwerfallen, bei mir zu bleiben, will ich dir gewiß nicht zürnen, wenn du mich verläßt.»
Da schämte sich die Frau ihrer Schwäche, bat ihren Mann um Verzeihung und gestand ihm, es sei nur ein vorübergehendes Heimweh, das sie befallen habe.
Julian tröstete sie und sprach ihr liebreich zu, während sie sich ein wenig vor dem Hause im Freien ergingen. Die Frau faßte die Hand des Mannes, versprach, ihn niemals verlassen zu wollen, und so beschlossen sie in schöner Einigkeit, bis an ihr Lebensende an diesem Orte zu bleiben.
Während sie noch miteinander sprachen, erblickte Julian in einiger Entfernung einen Mann im Walde, der sich nur mühsam vorwärts zu bewegen schien. Es mochte ein armer Wanderer sein, dessen Kräfte vom langen Gehen vielleicht erschöpft waren. Julian ließ die Hand seiner Frau los und eilte dem Manne entgegen, um ihn zu stützen. Es war aber ein Aussätziger, den Julian vor sich sah, mit eiternden und verschorften Wunden bedeckt, die einen widrigen Geruch ausströmten, aber darauf achtete Julian nicht, sondern bot dem Leidenden seinen Arm, damit er sich auf diesen stützen könne. Der Kranke jedoch hauchte mit müder Stimme:
«Nein, du mußt mich tragen, denn ich kann nicht weitergehen.»
Da nahm Julian den Aussätzigen in seine Arme, hob ihn behutsam zu sich empor und trug ihn ins Haus. Er trug ihn in seine Kammer, in der Julian allein zu schlafen pflegte, und legte den Aussätzigen in sein eigenes Bett. Dann bot Julian ihm ein stärkendes Getränk an, da der Kranke im Fieberfrost zu zittern begann. Julian deckte ihn sorglich zu, aber der Kranke schien gleichwohl zu frieren. Julian holte seinen Mantel und hüllte den Unglücklichen hinein.
Der Aussätzige aber hauchte mit sterbender Stimme:
«O, eine Todeskälte ist in mir. Wie könnte ich je erwarmen?»
Da empfand Julian ein namenloses Mitleid mit dem Aussätzigen. Rasch zog er sein Gewand aus, legte sich zum armen Manne ins Bett, umfing ihn mit seinen Armen und preßte seinen jungen, warmen, gesunden Leib an den des Aussätzigen, um ihn zu erwärmen. Nicht einen Augenblick kam ihm der Gedanke, er werde sich nahezu unfehlbar die gleiche, ansteckende Krankheit zuziehen. Er achtete nicht auf den Geruch der Verwesung, den die grauenhaften Wunden ausströmten. Er sah nur das Leiden eines armen Menschen, und nur vom Wunsche beseelt, die Qual zu lindern, drängte er sich noch enger an den Aussätzigen, der ihn mit tieftraurigem Blick ansah.
Da er die Lippen beben sah, schoß ihm solch warmer Strom mitleidiger Liebe ins Herz, daß er seinen Mund dem des Aussätzigen näherte, der sich ihm wie dürstend entgegenstreckte. Kaum aber hatte Julian den Mund des Leidenden berührt, als er die Gestalt, die er umschlungen hielt, sich verwandeln sah. Ein Licht umfing den hl. Julian, und es war der Erlöser, es war Jesus Christus selbst, den er in seinen Armen hielt. Wie zu einem Freunde sprach die göttliche Stimme:
«Julian, deine Sünde ist dir verziehen. In wenigen Tagen wirst du mit mir im Paradiese sein, und mit dir deine Frau, die deine Sühne treu mit dir geteilt hat. Bei mir werdet ihr die Heimat wieder finden.»
Es geschah also. Schon nach drei Tagen gingen Julian, der Gastfreundliche, und seine Frau ein zu den ewigen Freuden. Es kamen Engel, jene heimzuholen, die im Leben den Obdachlosen ein Heim geboten hatten. Man sagt, daß jeder Reisende und jeder Pilger, der für seine Eltern zwei Vaterunser betet, eine gute Unterkunft finden wird. Wir wollen aber den heiligen Julian bitten, er möge unser Fürsprecher sein, damit wir Gottes Barmherzigkeit erlangen und die Gnade der einstigen Seligkeit. Wir sollten uns aber auch des leuchtenden Beispiels unseres Fürbitters würdig erweisen, indem wir uns in der Tugend der Barmherzigkeit üben, wo immer uns nur Gelegenheit geboten wird.
DIE LEGENDE VON DER HEILIGEN THEODORA VON ALEXANDRIA
Im fünften Jahrhundert nach Christi, zu Kaiser Zenos Zeiten, lebte in Ägypten ein vornehmer Mann mit seiner jungen, schönen Frau Theodora, die gleich einer Sonne sein Leben erwärmte und erhellte. Zwei Jahre erfreuten sich Mann und Frau des reinsten Glückes, bis eines Tages der böse Feind in Gestalt einer Zauberin, die sich als eine Freundin ausgab, Theodora zur Untreue zu bewegen suchte. Es war ein junger Ritter, der Theodora begehrte und durch die Zauberin ihr kostbare Geschenke anbot.
Theodora wies die Zauberin zurück, indem sie sagte: «Wie könnte ich es über mich bringen, meinem Eheherrn untreu zu werden? Wie könnte ich vor den Augen Gottes eine Sünde begehen, bei der ich mich selbst vor den Augen der Menschen schämen müßte?»
Die Zauberin jedoch war listig und sagte: «Du irrst dich, Theodora. Gott sieht nur, was am Tage geschieht. Was in der Nacht geschieht, davon weiß Gott nichts, und auch kein Mensch wird je erfahren, wenn du dich dem Ritter, der dich innig liebt, hingibst.»
Durch diese Worte ließ Theodora sich verführen und wurde ihrem Manne untreu. Doch kaum war sie in Sünde gefallen, als sie auch schon von der heftigsten Reue bewegt wurde. Sie verfiel in eine namenlose Trauer. Der Mann versuchte sie vergeblich zu trösten, und wußte auch nicht warum. Als er jedoch auf Reisen ging, schnitt Theodora sich ihr Haar ab, zog Mannskleider an, und begab sich, um unerkannt zu bleiben, in ein Mönchskloster, wo sie vom Abt aufgenommen, mit dem Habit bekleidet wurde und fortan auf den Namen Theodorus hörte.
Hier im Kloster wurde Theodora des Ordenslebens gar froh, gab sich den strengsten Bußübungen hin und erregte ihrer großen Frömmigkeit willen gar bald die heimliche Bewunderung ihrer Mitbrüder.
Ferner war man noch überaus zufrieden mit dem jungen Mönch, weil er sich bei allen vorkommenden Arbeiten im Klosterhaushalt sehr geschickt zeigte und von einem schier unermüdlichen Fleiß beseelt war.
Dagegen war der Mann von Theodora, als er von seiner Reise zurückkam und seine Frau nicht mehr vorfand, unsagbar unglücklich. Da er sich nun wochen- und monatelang unaufhörlich nach Theodora sehnte, hatte ein Engel Mitleid mit ihm, erschien ihm in der Nacht im Traum und sprach zum Manne also:
«Gehe morgen früh bei Sonnenaufgang an das große Stadttor von Alexandria. Dort wirst du Theodora wiedersehen.»
Der Mann tat voller Freude, wie ihm der Engel geheißen, und war sogar schon vor Sonnenaufgang am Stadttor. Nun hatte aber Theodora den Auftrag erhalten, mit einem kleinen Eselwagen in die Stadt zu fahren, um dort Einkäufe zu machen. Als sie durch das Tor gefahren kam, erkannte sie sofort ihren früheren Eheherrn wieder, zog aber rasch die Kapuze ein wenig tiefer ins Gesicht, rief dem Manne mit zwar leiser, doch sehr freundlicher Stimme einen lieben Segensgruß zu, den der Mann ruhig und dankbar erwiderte, ohne Theodora zu erkennen. Der Mann dachte, sie könne sich nach Frauenart verspätet haben, und wartete sogar geduldig bis zum Sonnenuntergang, wo der Mönch mit seinem Wägelchen wieder zurückkam, nochmals ebenso freundlich wie am Morgen grüßte und seiner Wege weiterfuhr.
Da wurde der Mann recht betrübt, und machte sich etwas mißmutig auf den Heimweg, indem er sich sagte: «Ein Engel hatte mir versprochen, daß ich meine liebe Frau sehen würde. Meine liebe Frau ist nicht gekommen. Was soll man nun von Frauen denken, wenn nicht einmal die Engel Wort halten können?» Kurzum, der Mann war höchst unzufrieden, und legte sich müde und traurig schlafen. In der Nacht aber erschien ihm noch einmal der Engel und sagte ihm:
«Wie war das mit dir? Du scheinst deine Frau nicht genau zu kennen. Nämlich jener Mönch, den du im Torbogen gesehen hast, das war deine Frau. Sie ist es gewesen.»
Da war der Mann traurig, daß er Theodora nicht erkannt hatte, und fand zugleich, der Engel hätte ihm doch wahrlich vorher etwas besseren Bescheid geben können. Immerhin war der Mann nicht mehr so sehr unglücklich wie zuvor, weil er jetzt wenigstens wußte, daß er seine Frau an Gott verloren hatte, und nicht an irgendeinen Rivalen, was kein rechter Mann so leicht zu überwinden vermag.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Das irdische Paradies und andere Legenden»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das irdische Paradies und andere Legenden» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Das irdische Paradies und andere Legenden» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.