Martina Meier - Und alles nur, weil ich anders bin ...

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Und alles nur, weil ich anders bin ...: краткое содержание, описание и аннотация

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Anders sein – was heißt das überhaupt. Wer ist schon anders? Sind wir nicht alle anders? Wie lebt es sich, wenn man anders ist? Was ist anders? Warum ist man anders?In dieser Anthologie der ToMa-Edition haben wir wieder ein Thema aufgegriffen, das unter die Haut geht – ähnlich wie bei der Anthologie «Solang das Rad der Zeit sich dreht».

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Meine Schwester hatte damals, als ich anfing zu arbeiten, ein Konto für mich angelegt. Ich kaufte nie zu viel ein und die Maschine bezahlte immer korrekt. Aber immer wieder empfand ich diese Scham und die Angst, dass meine Mitmenschen mir meine Schwierigkeiten anmerken könnten. Den Alltag kann ich inzwischen ganz gut meistern. Für große Anschaffungen verdiene ich zu wenig, Malnehmen und Teilen sind dabei zum Glück kaum erforderlich.

Ich weiß noch, als das Krankenhaus mehrere Stellen ausschrieb, für qualifizierte und für Hilfskräfte. Meine Schwester hatte mich dort angemeldet. Es wurden auch Deutsch- und Rechenkurse angeboten. Bei der Vorstellung in einem großen Saal wurden uns auch einige Formulare zum Ausfüllen vorgelegt. Formulare – ein Horror! Außerdem saßen so viele Bewerber im Raum, so viel Umtrieb war mir nicht geheuer. Das hielt ich nicht aus. Frau Kannen sprach für mich in der Personalabteilung vor. Ich wurde als Raumpflegerin angestellt. Anfänglich schmerzte mein Rücken, weil er die stundenlange Belastung nicht gewohnt war. Aber ich kämpfte mich durch. Es war eine geregelte Arbeit mit geregeltem Lohn. Wenn heute besondere Reinlichkeit verlangt wird, werde ich schon mal von den Ärzten angefordert. Nichts Besonderes, ich weiß, aber eben doch ein bisschen mehr.

Ich bin bei meinem Vater, mit dem ich zusammenwohnte, ausgezogen. Er glaubte nicht, dass ich meinen Weg alleine schaffen würde. Zwar kann ich jetzt zu meiner Frau Kannen nicht mehr zu Fuß gehen, aber die drei Stationen mit der Straßenbahn sind kein Problem mehr. Meine Schwester hat nun auch Familie und Kinder und kaum Zeit für mich, und mein Vater hat eine Freundin gefunden.

Ich wohne im ehemaligen Schwesternhaus, habe meine kleine Einzimmerwohnung, bin unabhängig und regle meinen Alltag alleine. Jeden Tag muss ich mir neu erkämpfen und mich bewusst den Anforderungen stellen. Ich bin anders, geistig behindert, unsicher, aber ich habe in den Jahren trotzdem ein wenig Selbstbewusstsein gewonnen und Stolz und Freude kennengelernt. Ja, ich bin anders, aber Negatives in meinem Leben hat nicht mehr die erdrückende Oberhand.

Doris Giesler machte eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin. Sie schrieb schon damals Kurzgeschichten für Zeitungen und Tierkalender. Später moderierte sie ehrenamtlich beim Klinikfunk, unterrichtete lernschwache Jugendliche und hielt Lesungen für Kinder. Teilnahme an einer Schreibwerkstatt. Veröffentlichungen in Gedichtbänden und Anthologien. Doris Giesler lebt in Baden-Württemberg.

*

Weil ich anders bin

In der Pause stehe ich allein,

keiner will dann bei mir sein.

Ich bin neu in dieser Stadt,

habe das Alleinsein satt.

Ich sehe etwas anders aus,

bin ’ne ziemlich graue Maus.

Bin kein Supermodel,

bin nicht schlank,

war im Halbjahr niemals krank.

Bin im Strom nicht mitgeschwommen,

hab gewagt und nicht gewonnen.

Hab’ kein Smartphone, darf nicht chatten

und mein Taschengeld verwetten.

Und doch gehöre ich dazu,

denn ich bin doch so wie du.

Ich hoff, du siehst das irgendwann,

denn dann fängt unsre Freundschaft an.

Dörte Müller lebt und arbeitet zurzeit in den Niederlanden. Sie hat bereits in mehreren Anthologien veröffentlicht.

*

Ich bin ich

Manchmal wünsche ich mir, ich wäre an einem anderen Ort in der Welt, wo es keinen Schmerz und kein Leid gibt. Wo ich der Mensch sein kann, der ich bin, ohne auf Widerstände oder Grenzen zu stoßen.

Ich stehe am Bahnhof und starre auf die leeren Gleise, in meinen Augen stehen Tränen.

Warum hat ER mich verlassen? Liegt es an mir?

ER sagt, ER möchte lieber eine Freundin, deren Probleme ER begreift und die ER tragen kann. Eine normale Freundin.

Als ich klein war, trug ich meine Haare kurz. Das tue ich immer noch, doch heute kann man mir ansehen, dass ich eine junge Frau bin. Damals war ich ein Junge.

Ich war nicht nur äußerlich ein Junge, vermutlich war ich auch vollkommen anders geprägt, als ein normales Mädchen.

Ich sang keine Kinderlieder, ich sang in selbst erdachten Sprachen und Melodien. Ich sah überall meine Fantasiewesen. Ich schnitt meinen Puppen die langen Zöpfe ab. Ich war anders und alle Kinder bestraften mich dafür. Doch sobald jemand über mich lachte, wurde ich wütend und versuchte, mich vergebens zu wehren, was die Sache nur noch schlimmer machte. Ich war und bin noch heute nicht fähig, mich gegen böse Worte zur Wehr zu setzen.

Als ich älter wurde, begann ich damit, mich abzukapseln. Ich ging nicht, wie der Rest meiner Klasse, an den Wochenenden in die Disco, ich trank keinen Alkohol, um cool zu sein. Ich verbrachte die Abende ruhig, mit einem Glas Orangensaft und Klaviermusik oder einem guten Wälzer.

Aber durch die Selbstisolierung wurde ich zu einem Menschen, der nur schwer Vertrauen aufbauen kann und nicht an sich selbst glaubt.

Ich zog mich in meine eigene Welt zurück. In meiner Welt gab es Liebe, Vertrauen, Trost, eine Schulter zum Anlehnen, aufbauende Worte und Freunde, die meine Tränen trocknen konnten.

Erst durch IHN habe ich gelernt, meine schützende Welt Schritt für Schritt zu verlassen und wieder auf die Realität zu bauen. All das habe ich getan, nur um jetzt aus der Gesellschaft erneut schmerzhaft verstoßen zu werden.

Man erzählte mir, ich kann mit meinem Leben anfangen, was ich will. Ich denke nicht, dass sie die Wahrheit gesagt haben. Sie haben keine Ahnung, dass ich in keines der Bilder, das die Gesellschaft von den verschiedensten Menschen hat, hineinpasse. Ich werde in den Augen der Gesellschaft nie gut genug sein für das, was ich in dieser Welt zu tun versuche.

Noch heute lege ich keinen Wert auf die Dinge, die eine normale Frau als wichtig ansieht. Ich lege keinen Wert auf Kleidung oder Schminke. Ich besitze keine 20 Paar Schuhe. Ich lese anstelle der Schönheitsmagazine historische Romane. Ich kaufe mir keinen Diätjoghurt, verzichte nicht auf Schokolade, nur weil sie dick macht. Ich lackiere mir nicht die Nägel und ich werde weiterhin demonstrativ kein Rosa an mir tragen. Ich stricke Socken, spiele Klavier, Gitarre und Blockflöte, singe und träume durch den Tag.

Ich mache mir über alles und jeden Sorgen. Mich plagen sofort Existenzängste und mein mangelndes Selbstvertrauen lässt mich einsinken, sobald mir jemand das Gefühl gibt, nicht das Geringste wert zu sein. Aber das bin ich. Ich bin eigenartig, eigensinnig. Ich bin autonom und introvertiert. Ich bin anders, weil ich das, was andere vergöttern, abschätzig mustere. Ich habe meine Macken und Eigenheiten. Doch ich bin anders, weil in meinem Herzen andere Dinge regieren als Geld, Macht, Ruhm oder herausragende Leistungen. Und ich bin vor allem deshalb anders, weil mich die Masse zu etwas hat werden lassen, das nicht dazugehört und vielleicht auch nicht dazugehören will. Was will ich in einer Gesellschaft, in der mich keiner versteht?

Die Masse versteht mich nicht, aber ich verstehe die Masse auch nicht. Und so gehe ich eben meinen eigenen, steinigen, schmalen Weg und hoffe, irgendwann an mein Ziel zu kommen.

Und wenn ER all das, alles was mich ausmacht, nicht tragen kann, dann ist ER wohl genau wie jeder andere in dieser Welt. Ich bin anders, aber wenigstens bin ich ein Original unter Millionen von Kopien.

Ein Zug hält vor mir auf den Gleisen. Ich steige ein. Ich weiß nicht, wohin er fährt, doch womöglich bringt er mich an einen Ort, an dem ich ICH sein kann.

Felicitas Koch 1997 in Oettersdorf, Thüringen, ihrem heutigen Wohnort, geboren. Momentan besucht sie das Dr. Konrad Duden-Gymnasium in Schleiz. In ihrer Freizeit spielt sie Klavier und Gitarre, liest gerne und liebt es, die Natur immer wieder neu zu entdecken oder im Licht der Sonne zu träumen.

*

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