Edelbert Richter - Für ein Ende der Halbwahrheiten

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Wenn sich das jüdische Volk als von Gott auserwählt begreift, müssen dann nicht alle anderen Völker demgegenüber logischerweise als zweitrangig erscheinen? Und was bedeutete es, als mit Benjamin Disraeli der erste Rassetheoretiker («Alles ist Rasse. Das einzige, was Rasse schafft, ist Blut.») zum britischen Premierminister und damit zum mächtigsten Mann der Welt aufstieg? Was wir heute Keynesianismus nennen – wurde er nicht vielmehr von Ökonomen im Umfeld der NSDAP entwickelt und schließlich zur Basis der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik? Warum wird der Holocaust im Rahmen der sogenannten Holocaust «Kultur» einträglich instrumentalisiert?
Aus vielerlei politischen Gründen haben wir gelernt, mit Halbwahrheiten zu leben, wenn es um die Betrachtung des Judentums und des Nationalsozialismus geht. Doch Halbwahrheiten sind stets auch halbe Lügen und es muss die Aufgabe der Geschichtswissenschaft sein, gerade die verschwiegenen, verdrängten Aspekte aufzudecken und das wahre Bild in seiner ganzen Komplexität sichtbar zu machen. So widmet sich das vorliegende Buch u.a. dem Vorbildcharakter, den der englische und US-amerikanische Rassismus auf Hitler und die Nazis hatte, oder den Ursachen und Folgen des Strebens der USA, die einzige Weltmacht zu sein. Angesichts der aktuellen Auflösungserscheinungen des Westens ist es überfällig, die verschütteten Bruchlinien innerhalb der westlichen Welt sichtbar zu machen und sich von lieb gewonnenen Vereinfachungen zu verabschieden.

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Eine weitere Erklärung geht aus vom Ende des großen Systemgegensatzes nach 1989. Das gab den Blick frei auf die bedeutsamen Differenzen innerhalb der kapitalistischen Welt. So hat Esping-Andersen schon 1990 deutlich gemacht, dass es ein beträchtlicher Unterschied ist, ob man in einem Kapitalismus lebt, der die Gleichheit oder der die Freiheit institutionell präferiert. Albert hat 1992 sehr einprägsam zwischen rheinischem und angelsächsischem Kapitalismus, Hall und Soskice dann 2001 zwischen »coordinated« und »liberal market economies« unterschieden. Es stellte sich auch heraus, dass die so genannte Globalisierung der 1990er Jahre diese traditionellen Differenzen zwar infrage stellen, aber keineswegs nivellieren konnte. Bilden diese Differenzen das Fundament des aktuellen Konflikts? Angesichts der Konjunktur von Krisen, die diese Globalisierung mit sich gebracht hat, kann man sich sogar wundern, dass der Westen, nachdem er seinen Gegner verloren hatte, überhaupt so lange zusammengehalten hat. Aber da die neoliberale Globalisierung ein Projekt der glorreichen amerikanischen Sieger war, konnte leicht der Anschein entstehen, als gäbe es zu ihr gar keine Alternative. Man muss deshalb daran erinnern, dass es diese Alternative sehr wohl gibt und dass sie auf eine deutsche Tradition zurückgeht (»organisierter Kapitalismus«), die eben durchaus Widerhall in der Welt gefunden hat, in Europa und in Ländern, die eine nachholende Entwicklung betrieben haben. Wenn dieses Modell aber standgehalten hat und womöglich sogar erfolgreicher war als das neoliberale, dann lässt sich der Rückzug der Angelsachsen verstehen. Sie kommen von ihrer Lebensform nicht los und wollen das alternative Modell nicht länger unterstützen.

Ein Problem bei diesem Erklärungsversuch ist nur, dass Trump dem neoliberalen Muster gar nicht treu bleiben will, sondern eine Rückkehr zum Protektionismus betreibt. Sollte das mit der Krise von 2008 zusammenhängen, die den Amerikanern selbst die Grenzen ihres neoliberalen Projekts gezeigt hat, während die Deutschen die Krise ja relativ gut überstanden haben und die Chinesen von ihr ganz unberührt geblieben sind? Daher die Polemik Trumps gegen die deutschen und chinesischen Exportüberschüsse. Sie könnte mit der Gegenpolemik beantwortet werden, warum denn die USA so viel importieren und konsumieren, was ihnen seit Jahrzehnten eine negative Handelsbilanz beschert. Aber diese Frage stellt niemand, denn der »American way of life« ist heilig. Dahinter steckt jedoch die Schwäche der amerikanischen Realwirtschaft, gegen die Trump offenbar etwas tun will. Man muss auch einräumen, dass er mit seiner Idee in gewisser Hinsicht Recht hat, denn wenn es um das Wohl der Arbeitnehmer geht, sind die USA in der Tat auf Protektionismus angewiesen, weil sie keinen ausreichenden sozialen Schutz gewähren. Deutschland dagegen kann sich den Freihandel mit seinen Risiken auch deshalb leisten, weil die Arbeitnehmer sozial besser abgesichert sind. 25Hier zeigt sich sehr deutlich der Unterschied zwischen den verschiedenen Varianten des Kapitalismus.

Viele wissen heute gar nicht mehr, dass Protektionismus für die Angelsachsen gar nichts Ungewöhnliches ist, sondern historisch gesehen sogar die Grundlage ihrer Freihandelspolitik war. Die Briten haben ihn rund 200 Jahre lang praktiziert und sind erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als sie den Weltmarkt unangefochten beherrschten, zum Freihandel übergegangen. Die Amerikaner haben sogar, als sie in den 1920er Jahren den Weltmarkt dominierten, noch am Protektionismus festgehalten, was eine wesentliche Ursache der Weltwirtschaftskrise war. Haben wir heute also, wenn Trump sich durchsetzt, ähnliche Verheerungen zu erwarten? Vermutlich nicht, denn die USA haben ihre beherrschende Stellung bekanntlich längst verloren. Aber sie scheinen gefangen zu sein in jenem Muster, nach dem sie einmal angetreten sind, und so zu ihrem Ausgangspunkt, eben zum Protektionismus, zurückzukehren. Damit aber schließt sich der Kreis ihrer Herrschaft.

EIN NÜCHTERNER BLICK AUF DIE JÜDISCHE GESCHICHTE

1. Das erwählte Volk

Als Theologe schätze und bewundere ich das Alte Testament. In diesem Rahmen können die zahlreichen Gründe dieser Wertschätzung gar nicht genannt, geschweige denn genauer erläutert werden. Für Leser, die der Theologie oder dem Christentum insgesamt ferner stehen, will ich nur auf einige Punkte aufmerksam machen, die auch sie von der Bedeutung des Alten Testaments überzeugen müssten. Da ist der Auszug der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten als das große Symbol der Befreiung von Fremdherrschaft für alle Völker; da ist die »Entzauberung« der Welt von Göttern und Dämonen als Grundlage der Naturwissenschaft; der – recht verstandene – Herrschaftsauftrag über die Natur als Grundlage von Kultur und Technik; die zehn Gebote als moralische Grundausstattung des Menschen; die Auslegung des Weltgeschehens als sinnvoller Geschichtsprozess statt als sinnloses Auf und Ab der Natur; eine Forderung nach sozialer Gerechtigkeit, die die sonstige Antike in dieser Radikalität kaum kennt; eine ökologische Sensibilität, wie wir heute sagen würden, die sich etwa in der Institution des Sabbat- und Jubeljahres oder in Tierschutzgeboten zeigt; und da ist nicht zuletzt die Vision eines Friedens zwischen den Völkern und mit der Natur, die uns gerade heute tief berührt.

Umso mehr ist man dann allerdings erschüttert, in diesem Buch auch ganz andere Dinge zu lesen, nicht nur die Darstellung geschehener Grausamkeiten und anderer den Geboten widersprechender Taten, sondern die ausdrückliche Aufforderung dazu an das Volk Israel! Dies ist dem Umstand geschuldet, dass wir es hier mit dem Dokument einer Volksreligion, nicht einer Weltreligion zu tun haben. Dieser fundamentale Unterschied wird heute gern bagatellisiert, und zwar nicht nur, weil das Alte Testament so befruchtend auf Christentum und Islam gewirkt hat, sondern auch wegen der Leidensgeschichte der Juden, schon unter christlicher, insbesondere aber unter nationalsozialistischer Herrschaft. Die Verwischung des Charakters als Volks- bzw. Weltreligion ist zwar als Reaktion nachvollziehbar, ändert aber nichts an jenem fundamentalen Unterschied, der ja gerade heute, da es um die Einheit der Menschheit geht, an Bedeutung gewinnt. »Hier gilt nicht Jude noch Grieche, nicht Sklave noch Freier, nicht männlich noch weiblich, sondern ihr seid alle einer in Christus Jesus.« 26So lautet die Losung einer Weltreligion. Wo aber ein Volk sich exklusiv als von Gott erwählt versteht, da müssen die anderen als zweitrangig oder gar verworfen gelten, das besagt die schlichte Logik. Diese Logik bleibt auch dann bestehen, wenn die Erwählung nicht bloß als Auszeichnung, sondern zumal als schwere Aufgabe verstanden wird; oder wenn sie als Trost für ein politisch gescheitertes und unterdrücktes Volk erscheint.

Das Erwählungsbewusstsein hat natürlich praktische Konsequenzen. So können noch im heutigen Israel, das als säkularer Staat konzipiert war, Religion und Politik nicht klar getrennt werden, weil eben der Grund der Trennung, ein universaler Anspruch der Religion gegenüber dem partikularen Staat, nicht vorhanden ist. Entsprechend werden die äußeren Konflikte, die der Staat auszutragen hat, sehr schnell die Form von heiligen Kriegen annehmen. Denn es geht dabei nicht nüchtern um das Zusammenleben auf dieser Erde, sondern immer zugleich um letzte Fragen.

2. Was wir heute Völkermord nennen

Damit sind wir schon bei einer ersten Forderung, die im Alten Testament erhoben wird und die den Geboten des Dekalogs vollkommen widerspricht: »Aber in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, sondern sollst an ihnen den Bann vollstrecken, nämlich an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat (…).« 27An anderer Stelle heißt es: »Du wirst alle Völker vertilgen, die der HERR, dein Gott, dir geben wird.« 28Oder: »Dazu wird der HERR, dein Gott, Angst und Schrecken unter sie senden, bis umgebracht sein wird, was übrig ist und sich verbirgt vor dir. Lass dir nicht grauen vor ihnen; denn der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, der große und schreckliche Gott. Er, der Herr, dein Gott, wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln nacheinander.« 29Oder: »So zieh nun hin und schlag Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und an allem, was es hat: verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel.« 30

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