Edelbert Richter - Für ein Ende der Halbwahrheiten

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Wenn sich das jüdische Volk als von Gott auserwählt begreift, müssen dann nicht alle anderen Völker demgegenüber logischerweise als zweitrangig erscheinen? Und was bedeutete es, als mit Benjamin Disraeli der erste Rassetheoretiker («Alles ist Rasse. Das einzige, was Rasse schafft, ist Blut.») zum britischen Premierminister und damit zum mächtigsten Mann der Welt aufstieg? Was wir heute Keynesianismus nennen – wurde er nicht vielmehr von Ökonomen im Umfeld der NSDAP entwickelt und schließlich zur Basis der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik? Warum wird der Holocaust im Rahmen der sogenannten Holocaust «Kultur» einträglich instrumentalisiert?
Aus vielerlei politischen Gründen haben wir gelernt, mit Halbwahrheiten zu leben, wenn es um die Betrachtung des Judentums und des Nationalsozialismus geht. Doch Halbwahrheiten sind stets auch halbe Lügen und es muss die Aufgabe der Geschichtswissenschaft sein, gerade die verschwiegenen, verdrängten Aspekte aufzudecken und das wahre Bild in seiner ganzen Komplexität sichtbar zu machen. So widmet sich das vorliegende Buch u.a. dem Vorbildcharakter, den der englische und US-amerikanische Rassismus auf Hitler und die Nazis hatte, oder den Ursachen und Folgen des Strebens der USA, die einzige Weltmacht zu sein. Angesichts der aktuellen Auflösungserscheinungen des Westens ist es überfällig, die verschütteten Bruchlinien innerhalb der westlichen Welt sichtbar zu machen und sich von lieb gewonnenen Vereinfachungen zu verabschieden.

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Nun wird es einen zwingenden Grund wohl auch nicht geben, weil in der menschlichen Geschichte nun einmal Entscheidungen eine große Rolle spielen. Aber nach den Gründen oder zumindest Hintergründen müssen wir natürlich fragen, das ist sogar sehr dringlich, wenn wir selbst die richtigen Entscheidungen treffen wollen.

Bevor ich darauf komme, möchte ich zunächst noch an andere Umbrüche erinnern, um die Bedeutung des derzeitigen zu verdeutlichen. Wir können durchaus an die Wende von 1989/90 denken, also das Ende des sogenannten realen Sozialismus und die Wiedervereinigung. Damals traf die Umwälzung den Osten, jetzt trifft sie den Westen, aber als wir Ostdeutsche Revolution machten und dann unseren großen Bruder verloren, waren wir durchaus nicht betrübt. Dagegen scheinen die armen Westdeutschen jetzt irgendwie traurig und ratlos zu sein, weil sie gar keine Veränderung wollen und ihren noch größeren Bruder tatsächlich geliebt haben! Diese Liebe wird von ihm nun enttäuscht. Wie hatte Habermas gesagt? »Die vorbehaltlose Öffnung der Bundesrepublik gegenüber der politischen Kultur des Westens ist die große intellektuelle Leistung unserer Nachkriegszeit, auf die gerade meine Generation stolz sein könnte.« 7Was soll aber nur aus dieser Leistung werden, wenn die politische Kultur des Westens verfällt?

Nach 1989 ging es um die Verwestlichung des Ostens, um die Einführung von Marktwirtschaft und Demokratie. Geht es jetzt etwa umgekehrt um eine Veröstlichung des Westens, um mehr staatlichen Schutz und Autorität? Das ist durchaus möglich. Denn offensichtlich ist die totale Verwestlichung des Ostens nicht gelungen, und selbst wenn sie gelungen wäre, es also gar keinen »richtigen« Osten mehr gäbe, gäbe es ja auch keinen Westen mehr, weil West und Ost in ihrem alten Gegensatz nun einmal aufeinander bezogen sind.

Gehen wir noch 10 Jahre weiter zurück, so kommen wir zur neoliberalen Wende von 1979/80. Mit ihr wurde zwar der Grund gelegt für den Sieg von 1989/90, man sollte aber nicht vergessen, dass ihr die tiefste Krise des Westens seit der Großen Depression vorausging, das Ende der »Goldenen« Nachkriegszeit, während die Sowjetunion sich in den 1970er Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Macht und ihres Einflusses in der Welt befand, weshalb in dieser Zeit auch niemand ihren Zerfall für möglich gehalten hätte. Es ist bemerkenswert, dass auch damals England und die USA gemeinsam diese Wende eingeleitet haben, und zwar unter Rückgriff auf ihre spezifisch liberale Tradition und in Abwendung von der europäischen sozialstaatlichen Tradition. Es wird viel zu wenig beachtet, dass auch dieser Prozess bereits eine Distanzierung von Europa war, eine Art Liebesentzug, verbunden mit der Verschärfung des Kalten Krieges gegen die Sowjetunion, gegen das »Reich des Bösen« (Reagan). Die Europäer hatten damals kein Interesse an dieser Zuspitzung, und die beiden deutschen Staaten schon gar nicht, weil sie im Falle eines begrenzten Atomkriegs zum Schlachtfeld geworden wären. Das ist von Margaret Thatcher auch ganz offen gesagt worden, und zwar mit derselben Begründung, die später von Linken gegen die Wiedervereinigung vorgebracht wurde, mit der ganz und gar illiberalen Kollektivschuldthese: Die Deutschen hätten ja den Zweiten Weltkrieg verschuldet. Der Westen war somit bereit, das »Land der Mitte« um des Sieges über den Osten willen zu opfern. Das entspricht wiederum sehr genau der neoliberalen Doktrin, denn bei Hayek gibt es in Bezug auf die innere Ordnung keine mittlere Position, nur ein Entweder-Oder.

Damit zurück zur Frage nach dem Grund für die Selbstabdankung des Westens, die Joschka Fischer offengelassen hat. Vielleicht kann Fischer den Bruch deshalb nicht erklären, weil er wie viele westdeutsche Intellektuelle auf die Gemeinsamkeiten zwischen Angelsachsen und Deutschen fixiert ist und so die Differenzen gar nicht sehen kann. Liebe macht blind!

Schauen wir auf die unmittelbaren Gründe für den Brexit, so ist doch klar, dass es für viele Engländer schwer zu ertragen ist, einer EU anzugehören, in der Deutschland einen derart maßgebenden Einfluss hat. Man spricht inzwischen wieder von einer deutschen »Halbhegemonie«, ein Begriff, den Ludwig Dehio schon auf das Wilhelminische Reich angewandt hatte. 8Dem Land, das die Briten in zwei Weltkriegen besiegt haben, sollen sie sich jetzt mehr oder weniger unterordnen? Genau deshalb haben sie es doch bekämpft, weil es eine Hegemonie über Europa anstrebte! Ganz abgesehen davon, dass Deutschland durch die Weltkriege dazu beigetragen hat, dass sie ihr Empire verloren. Man kann verstehen, wie schwer das zu verkraften ist, auch wenn die Briten als Pragmatiker gelten. Schon als Großbritannien noch gar nicht der Europäischen Gemeinschaft angehörte und von einer deutschen Dominanz in ihr noch keine Rede sein konnte, hieß es im Evening Standard vom 20.1.1962: »Es gibt eine Verschwörung des Schweigens (…), die die Menschen vergessen machen will, wie der wirkliche Boss in Brüssel heißt, mit seinem ingoutablen Namen, der sich weder weich noch angenehm noch französisch spricht, der vielmehr deutsch ist – kein anderer als Dr. Adenauers vertrauter Kumpan, Professor Walter Hallstein. (…) Was Hitler im Krieg nicht gelang, will Hallstein im Frieden schaffen. (…) Für Adenauer und Hallstein ist kein wirtschaftliches Opfer groß genug, wenn es auf dem Weg zu einer deutsch-kontrollierten politischen Herrschaft über Europa weiterhilft.« 9Der Londoner Historiker John Ramsden urteilt dann über Thatcher, dass zu deren Amtszeit England »mehr offen antideutsche Vorurteile unter den Regierenden erlebte als zu jeder anderen Zeit seit 1945«. Ramsden kommt zu dem Schluss, dass der Sieg über Deutschland »noch immer wesentlich für die Identität der Briten ist und definiert, wer sie sind und wie sie es wurden«. 10

Bekanntlich leistete Margaret Thatcher 1990 auch den stärksten Widerstand gegen die deutsche Wiedervereinigung. Gegen Kohls Bemühung, Deutschland fest in die Europäische Gemeinschaft zu integrieren, war ihr Einwand, dabei werde das Gegenteil herauskommen: »Manche Leute meinen, man müsse Deutschland nur in Europa verankern, um zu verhindern, dass sich die Charakterzüge seines politischen Übergewichts wieder durchsetzen. Statt aber Deutschland in Europa zu verankern, haben wir Europa an ein neuerdings dominantes Deutschland gebunden.« 11

Im März 1990, wenige Tage vor einem Zusammentreffen mit Kohl, veranstaltete sie sogar ein Seminar mit Historikern, das der Premierministerin Klarheit über den deutschen Nationalcharakter verschaffen sollte. Im Memorandum des Seminars stand als zusammenfassende Einschätzung, dass die Deutschen ängstlich, aggressiv, anmaßend, tyrannisch, egoistisch und sentimental seien und außerdem unter Minderwertigkeitskomplexen litten. Auch Nicholas Ridley, Kabinettsmitglied und ein enger Vertrauter Thatchers, trug nicht gerade zu einer Verbesserung der Beziehungen bei, als er in einem Interview die Währungsunion »als deutschen Schwindel zur Übernahme ganz Europas« bezeichnete. 12

Damals gab es also eine Differenz zwischen England und den USA, denn entgegen der britischen Haltung haben die USA die deutsche Einheit durchgesetzt. Für sie hatte der Sieg über die Sowjetunion offensichtlich den Vorrang, für die Briten dagegen das europäische Gleichgewicht.

Nun ist der Brexit durch eine Volksabstimmung beschlossen worden, folglich muss es auch in der Bevölkerung entsprechende Stimmungen geben. Zwar werden wir die Engländer im Allgemeinen als recht freundliche Leute erlebt haben, aber das ist wohl die knappe Hälfte, die gegen die Trennung von Europa gestimmt hat. Daneben gibt es jedoch eine traditionelle Fremdenfeindlichkeit und eine besondere Arroganz gegenüber den Kontinentaleuropäern, von denen Kenner der britischen Szene berichten. 13Ich beschränke mich wieder auf das Verhältnis zu den Deutschen, das der Bundesregierung und der deutschen Botschaft lange schon zu schaffen gemacht hat, ohne dass dies an die große Glocke gehängt wurde. Als die Briten 1977 gefragt worden waren, ob »der Nazismus oder etwas dieser Art« in Deutschland noch einmal Auftrieb bekommen könnte, hatten 23 % mit Ja geantwortet, 61 % mit Nein. 1992 hatte sich das Verhältnis hingegen fast umgekehrt! 53 % antworteten mit Ja, 31 % mit Nein. Ein Leitartikler des Daily Telegraph kam im Mai 2005 zu dem Schluss, dass Großbritannien sechzig Jahre nach dem Tag des Sieges in Europa »eine auf den Zweiten Weltkrieg fixierte Nation ist und immer mehr wird«. Im Juli 2003 veranstaltete das Goethe-Institut in London eine Konferenz, auf der diskutiert werden sollte, wie man das Ansehen der Bundesrepublik aufpolieren könnte. Eine Studie der Programmzeitschrift Radio Times , die in der Woche vor dem Beginn dieser Konferenz veröffentlicht worden war, hatte ergeben, dass im Lauf von nur sechs Tagen nicht weniger als dreizehn Sendungen zu »Themen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg« ausgestrahlt worden waren. 2004 wurden zehn bis sechzehnjährige englische Schüler befragt, was sie mit Deutschland verbinden: 78 % nannten den Zweiten Weltkrieg, 50 % Hitler. Ein Grund dafür wurde erkennbar, als die »Qualification and Curriculum Authority« (QCA) Ende 2005 in ihrem Jahresbericht zu dem Schluss kam, dass der Geschichtsunterricht an höheren Schulen »nach wie vor von Hitler dominiert wird. (…) Es ist zu einer schrittweisen Einengung und Hitlerisierung des Geschichtsunterrichts für Schüler über 14 gekommen«. 14Es scheint also tatsächlich eine latente Abneigung gegenüber Deutschland zu geben, die wir diplomatisch vornehm überspielt haben.

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