Lasse Holm - Der Römer

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Drusus bekam blutige Durchfälle. Die rotbraune Masse lief wie Ameisenstraßen an den vergoldeten Füßen des kostbaren Arbeitstischs hinunter. Seine Pupillen weiteten sich, sodass die Augen Geheimgängen ähnelten, die ins Reich der Toten führten. Spucke klebte an seinen Lippen. Er krümmte sich krampfartig und seine Arme mussten festgehalten werden, damit sie nicht wie Spatzenflügel durch die Luft flatterten. Seine Wunde roch nun nach Kot. Immer wieder spannte sich sein Körper vom Nacken bis zu den Fersen wie ein Bogen an auf der Tischplatte. Er schrie, schrie und schrie, bis seine Stimme nichts anderes mehr war als ein heiseres Winseln. Drusus´ Leiden dauerte sechs Stunden an. Als der Morgen graute, hatte er schließlich das Bewusstsein verloren. Kurz danach blieb sein Herz stehen. Ich schloss seine Augen und trocknete den Schweiß von seiner Stirn. Marius legte eine Münze unter seine Zunge und hielt schweigend den Unterkiefer mit zwei Fingern fest. Ich band ihn nach oben, sodass der Rigor mortis den Mund des Volkstribuns für immer verschließen konnte.
AUTORENPORTRÄT Lasse Holm wurde 1968 in Aarhus geboren. Der gelernte Grafikdesigner hatte seinen Durchbruch als Schriftsteller 2014 mit dem Roman «Der Römer». Sein vielbeachteter zweiter Roman «Der Grieche» erhielt ebenfalls starke Kritiken.
REZENSION «Kriminalgeschichten über die klassische Antike sind weltweit ein großes und anerkanntes Genre, auch wenn es große Qualitätsunterschiede gibt; Lasse Holm schreibt sich auf unglaubliche und wunderbare Weise unter die Besten. Der Roman ist so spannend, dass man ihn fast in einem Atemzug liest.» – Anne Knudsen, Weekendavisen

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Der Junge war das genaue Gegenteil seiner Mutter. Wo sie redselig war, war er schweigsam wie eine Statue. Wo sie mit ihrer Munterkeit beinah aufdringlich war, war er scheu und zurückhaltend. Er war zwölf Jahre alt, wirkte aber jünger.

Der Patient hieß Sarpedon, erklärte die Mutter, während ich ihn untersuchte. Er war Lehrer und hielt seinen Unterricht in einem Straßenladen direkt um die Ecke ab, dessen Besitzer seit Langem wünschte, ihn an jemand anderen vermieten zu können.

»Ich wollte den Raum nicht aufgeben.« Die nasale Stimme des Lehrers erinnerte an das Blöken eines Lamms. »Weshalb hätte ich das tun sollen? Er liegt an einer Kreuzung, und meine Schüler hatten sich an den Ort gewöhnt. Wäre ich umgezogen, wäre die Hälfte der Schüler nicht mehr gekommen. Also blieb ich. Und schau her, was der Schurke mit mir gemacht hat.«

»Der Vermieter schüttete einen Topf kochendes Wasser über ihn«, erläuterte die Frau. »Die anderen Kinder hauten ab. Keiner versuchte, zu helfen. Ist das nicht unglaublich?«

Ich fragte, wer denn ein feuchtes Handtuch auf die Verbrennung gelegt hatte.

»Tiro hat es in bester Absicht getan.« Die Frau schlang schützend die Arme um ihren Sohn. Sie waren so kräftig, als würde sie mehrmals am Tag ihr eigenes Gewicht stemmen.

»Das hast du gut gemacht, Tiro.«

Ich wollte dem Jungen über die Haare streichen, doch er wich meiner Hand aus.

»Auf der linken Wange wird eine ständige Hautverfärbung zurückbleiben«, sagte ich zu dem Lehrer. »Aber Tiro hat dich vor dem Schlimmsten bewahrt. Ich selbst hätte es nicht besser machen können.«

Ich versuchte, Tiro aufmunternd anzulächeln, doch er betrachtete geschäftig seine Füße.

Alles, was sich der Junge wünscht, ist, dachte ich , in Ruhe gelassen zu werden.

Sarpedon fuhr damit fort, sich zu beklagen. Sein Unglück sei, so ließ er uns wissen, dass er zwar kein Sklave sei, doch kein Patrizier wolle einen Freigelassenen bei sich aufnehmen. Daher müsse er sich, der aus einer der vornehmsten Familien Lykiens stamme, mit dem wenigen Geld begnügen, das ihm die Leute geben könnten, und obendrein sei er nun sein Leben lang verunstaltet.

»Ich glaubte, mein Glück in Rom finden zu können«, schluchzte er. »Stattdessen gehe ich in seinem Elendsviertel zugrunde.«

Die Witwe hatte ihre eigenen Absichten.

»Wir haben uns noch nicht ordentlich vorgestellt. Das ist doch eine Schande, wo wir doch so nah beieinander wohnen. Mein Name ist Aelia. Vielleicht möchtest du eines Abends mal zum Essen kommen?« Sie entdeckte den Widerwillen in meinem Gesicht und fügte hinzu: »Das ist das Mindeste, was ich für einen Kameraden meines Mannes tun kann. Du bist doch auch einer von General Marius’ Helden aus der Schlacht in der Po-Ebene.«

Wo sie diese Information aufgeschnappt hatte, konnte ich nur erraten, hatte ich doch jahrelang gewohnheitsmäßig jede andere Vertrautheit als eine streng berufliche vermieden. Ich war sehr geübt darin, Einladungen wie die von Aelia auszuschlagen.

»Ich bin nicht so heldenhaft wie dein Mann gewesen«, sagte ich. »Ich habe nichts zu dem Sieg von General Marius beigetragen.«

Als hätte er auf dieses Stichwort gewartet, betrat der Sieger der Schlacht in der Po-Ebene den Hof. Marius’ breiter Körper zeichnete sich einen Augenblick lang in dem hellen, viereckigen Hofeingang ab. Als er sich sicher war, dass ich sein grobes Narbengesicht wiedererkannt hatte, verschwand er hinter der aufgehängten Wäsche.

»Uns wäre besser mit einem Ernährer als einem Helden gedient gewesen«, fuhr Aelia fort. »Tiros Vater hinterließ uns noch nicht einmal seine Ausrüstung.«

Ich sah ein, dass ich meine neuen Bekannten nur loswerden konnte, wenn ich Aelia gab, was sie sich wünschte.

»Wenn du Sarpedon in deiner Wohnung pflegst, werde ich dort nach ihm schauen.«

»Das werde ich machen. Wie viel schulde ich dir?«

»Nichts. Tiro hat ja die meiste Arbeit getan. Pace.«

Ich winkte und lächelte gezwungen, während sie den Hof verließen. Unterhalb eines Saums von einem der aufgehängten Laken marschierten ein paar Soldatenstiefel ungeduldig auf und ab. Nun konnte ich nicht mehr länger dem Gespräch ausweichen, vor dem ich mich zwölf Jahre lang gefürchtet hatte.

Man kann nicht ewig fliehen.

X

Im Tageslicht sah General Marius älter aus als im Schein der Öllampen im Tablinum von Drusus’ Haus. Ich spürte einen Stich in meinem Herzen. In Rom wird jeder junge Tor grenzenlos bewundert, während ein alternder Ehrenmann lediglich ein nachsichtiges Lächeln erntet.

»Ave, General«, sagte ich.

»Salve, Junge. Überrascht?«

»Ganz im Gegenteil, General. Ich habe dich erwartet.«

»Es war nicht leicht, dich zu finden.« In seinen Mundwinkeln sammelte sich etwas Spucke, die er mit seinem Handrücken abwischte. »Du hast neulich die Gesellschaft ziemlich hastig verlassen.«

»Es tut mir leid.«

»Genau wie vor zehn Jahren, als du mich verlassen hast.«

»Vor zwölf Jahren. Entschuldige, General.«

»Zwölf Jahre? Tatsächlich? Nun ja, das wird schon stimmen.« Er schaute mich mit seinen wasserblauen Alte-Männer-Augen an und räusperte sich. »Ich habe nach dir gesucht. Ich hatte Leute in ganz Italien. Ja, selbstverständlich nicht nur deinetwegen. Als ich einen Trupp Männer in ihre Kolonien zurückschickte, bat ich sie sogar, nach dir Ausschau zu halten. Nicht ein Wort habe ich gehört. Zehn Jahre lang! Ich meine, zwölf Jahre. Und all die Zeit bist du hier in Rom gewesen. Hast du gar nichts dazu zu sagen?«

»Du hast doch schon alles gesagt, General.«

Er seufzte.

»Nun gut, du sollst deine Geheimnisse für dich behalten. Ich bin auch nur gekommen, um eine Antwort auf die Frage zu erhalten: Was hast du damit gemeint, als du sagtest, Drusus hätte zwei Mörder?«

Ich erzählte Marius, was ich bereits Servilia berichtet hatte. Aber auch nicht mehr.

»Gift, sagst du? Bona Dea! Ich dachte mir schon, dass es so etwas in der Art sein musste. Das war auch ein zu verdächtiger Zufall. Weißt du, dass Drusus genau an diesem Tag die wichtigste Rede seines Lebens gehalten hatte?«

»Römisches Bürgerrecht für alle Italer. Ja, ich weiß. Nun wird wohl nichts aus seinem Gesetzesvorschlag, oder?«

Der General schüttelte verärgert den Kopf.

»Politik ist ein dreckiges Spiel. Auf dem Schlachtfeld war das etwas ganz anderes. Dort stand man dem Feind von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Mit offener Stirn kämpfen. Ich kann dir sagen, es ist ein Fluch, in Friedenszeiten zu leben.«

»Die Gefallenen würden dir sicherlich zustimmen, wenn sie es könnten.«

Das Schlachtfeld hatte zu Marius gepasst wie ein gut sitzender Handschuh. Dort hatte man ihn respektiert. Und dort hatte man ihm bedingungslos gehorcht.

Seine zahllosen Siege hatten ihm den Beinamen ›Roms dritter Gründer‹ eingebracht. Diesen Namen trug er auch während seiner politischen Karriere, die jedoch weit weniger glorreich gewesen war.

»In jener Nacht, in der Drusus starb«, sagte ich, »erwähntest du, dass einige seiner Unterstützer und Klienten euch vom Forum aus gefolgt waren. Kanntest du sie und kannst du mir sagen, wer sie waren?«

»Ich kannte keinen von ihnen. Aber vielleicht kennen Scaurus und Crassus Orator sie. Du erinnerst dich doch noch an die beiden Senatoren, die in Drusus’ Todesnacht in seinem Tablinum saßen?«

»Natürlich erinnere ich mich an den Redner und den Senatsvorsitzenden. Aber bei dem Dritten war ich mir unsicher. Er hatte helles Haar, blasse Haut und Sommersprossen.«

»Ich weiß nicht, von wem du sprichst.« Marius presste demonstrativ die Kiefer zusammen als Zeichen, dass dem nichts mehr hinzuzufügen war. »Sollen wir gehen?«

»Wohin, General?«

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