Andre Brink - Kupidos Chronik

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In seinem neuen Roman begibt sich Südafrikas großer Chronist André Brink auf die Spur des ersten schwarzen Missionars des Landes. Die rasante Lebensgeschichte des Kupido Kakkerlak vereint erzählerische Kraft und magischen Realismus afrikanischer Prägung. «Kupidos Chronik» ist ein eindringliches Buch über einen Mann auf der Suche nach seinen Wurzeln, über eine unverwechselbare Landschaft, in der Wunder immer noch möglich erscheinen – und über eine Gesellschaft, in der schwarze Menschen wie Vieh behandelt werden. AUTORENPORTRÄT André Brink, 1935 in Vrede im Oranje-Freistaat geboren, gehörte zu den Schlüsselfiguren im Kampf weißer südafrikanischer Autoren gegen die Apartheid. Seine Romane wurden in 30 Sprachen übersetzt. Sein Werk wurde mit zahlreichen internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. Im Osburg Verlag erschien 2008 der Roman «Die andere Seite der Stille».

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»Eines Tages«, so erklärt er seiner Mutter, »eines Tages werde ich uns einen Wagen bauen und dann fahren wir fort, nur wir zwei, und niemand wird uns je wieder finden.«

Verstohlen blickt sie um sich, ob auch bestimmt keiner das gehört hat. »Halt den Mund, Kupido«, schimpft sie. »Wenn der Baas dich hört, schlägt er dich mausetot.«

»Ich verstehe nicht, wie du einfach hier rumsitzen kannst«, sagt er. »Heitsi-Eibib hat uns nicht nur Hintern gegeben, um drauf herumzusitzen. Sondern auch Füße, um damit zu laufen. Wir müssen gehen.«

Wenn ihr sein Herumquengeln zu viel wird, erzählt sie ihm, wie oft sie früher versucht hat wegzulaufen, wie sie jedes Mal weiter und noch weiter gelaufen ist und wie der Baas hinter ihr her ist und sie zurückgebracht und sie fast totgeschlagen hat, bis sie keine Kraft mehr hatte, es zu versuchen.

»Du hättest nicht aufgeben dürfen, Ma«, sagt er.

»Du hast noch nie die Reitpeitsche dieses Mannes auf deinem Rücken gespürt«, erklärt sie. »Setz du deinen Fuß gar nicht erst auf diese Straße. Es ist die Straße zum sicheren Tod.«

»Was war das Weiteste, was du gegangen bist?«

»Weit.«

»Weiter als diese Farm groß ist?«

»Viel weiter.«

»Weiter als bis zu den Hügeln dort?«

»Verdammt viel weiter.«

»Und wie sieht es da aus, Ma?«

»Genauso wie hier. Nur anders.«

»Wie anders?«

»Kahl.«

»Wie kahl?«

»Einfach kahl. Noch hat sich kein Wort darauf gelegt, um ausdrücken zu können, wie kahl es ist. Also ist es einfach kahl.«

»Ich will mir das selber anschauen, Ma.«

»Du halt dich davon fern. Es wäre dein Tod.«

»Ich will das Leben, Ma.«

»Was weißt du denn schon vom Leben?«

»Ich weiß nur, wie es hier ist. Und das kann nicht Leben sein.«

»Du weißt überhaupt noch nichts.«

»Was ich weiß, habe ich von dir gelernt. Leben ist bestimmt wie Heitsi-Eibib. Heute hier, morgen irgendwo anders, immer an einem anderen Ort, immer in anderer Gestalt. Mann, Löwe, Tauchervogel, dann Gottesanbeterin oder Schmetterling oder Schildkröte oder Blutstein; an dem einen Tag ist er ein Mond, am nächsten ein Stern. Er bleibt nie der Gleiche, und er bleibt nie an einem Ort. Du musst mich gehenlassen, Ma.«

Sie wollte das nicht sagen, aber plötzlich bricht es aus ihr heraus, ein Gedanke, den sie seit dem Tag seiner Geburt in ihrem Inneren gehegt hat: »Warte lieber auf den Adler, der dich mitnimmt und von hier wegbringt.«

»Welcher Adler?«, fragt er.

Sie würde lieber schweigen, doch sie weiß, er wird sie nicht in Ruhe lassen, wenn sie es ihm nicht sagt. »Schau, Kupido, du erinnerst dich doch an den Vogel, von dem ich dir erzählt habe, an den Adler?«

»Du hast so viele Geschichten erzählt.«

»Schon, aber die mit dem arend . Der Adler, der dich hoch oben am Himmel in seinen Krallen gehalten und dann in meinen Schoß fallen lassen hat.«

»Ist das so passiert?«

»Kupido, ich kann dir nicht mit Sicherheit sagen, ob es so war. Ich sage nur, wenn es so war, dann musst du warten, bis eines Tages ein anderer arend kommt und dich wieder holt. Dann brauchst du dir keine Gedanken mehr wegen einem Wagen zu machen. Wenn du erst einmal fliegen kannst, wirst du viel weiter kommen, als du es je mit einem Wagen schaffen würdest.«

Und dann erzählt sie ihm eine andere ihrer Geschichten. Von dem Farmer, der nach einem Sturm auf seiner Farm in allen Ecken und Winkeln nach einem verirrten Kalb suchte und ein eben erst geschlüpftes Adlerjunges fand, das aus seinem Nest in den Bergen gefallen war. Der Farmer nahm das kleine Ding mit nach Hause, wo es im Hinterhof zusammen mit den Küken aufwuchs. Wie das andere Federvieh scharrte es nach Körnern und Würmern, und abends hockte es sich zum Schlafen auf eine Stange. Bis eines Tages ein Mann kam, den seltsamen Vogel nur kurz ansah und ausrief: »Das ist ja gar kein Huhn, das ist ein arend! « Die Leute wollten ihn aufhalten, aber er schüttelte sie ab und nahm den Adler mit in die Berge. Zuerst weigerte sich der Vogel, auch nur den kleinsten Flugversuch zu unternehmen. Schließlich brachte der Mann an einem herrlichen Sommertag den Vogel bei Sonnenaufgang auf den höchsten Gipfel und sagte zu ihm: ›Schau, dort ist dein Platz. Dort oben am Himmel, bei der Sonne, nicht hier unten auf der Erde.‹ Und mit diesen Worten schleuderte er den Vogel zum Himmel hinauf, gerade als die riesige rote Sonne sich vom Horizont löste. Und der arend breitete seine mächtigen Schwingen aus und stieg empor, frei wie eine Wolke und so hoch wie der Wind, weit über die Sonne hinaus. Denn nun hatte er endlich begriffen, was es bedeutete, ein Adler zu sein.

Kupido sitzt da und lauscht, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken, fast ohne zu atmen. Die Geschichte setzt in seinem Kopf eine ganze Kette von Gedanken in Gang, die über die Jahre hinweg immer länger wird. Er fängt an, das Buschland von einem Ende zum anderen zu durchforschen, und sammelt so viele Federn, wie er finden kann, und versteckt sie im Dachstroh auf der Hütte seiner Mutter. Bis er dann zu dem Schluss kommt, dass er jetzt genügend hat. Er reibt sich Gummiharz von Dornenbüschen und klebrigen Wurzeln auf Schulterblätter und Arme und mischt – nur um sicherzugehen – Honig aus einem großen Ameisenhaufen darunter. Mit Federn bedeckt, wirklich ein seltsamer Vogel, klettert er vorsichtig auf den Felsvorsprung hinter dem Gehöft des Farmers, stellt sich auf die höchste Kante, schließt die Augen und springt.

Als er nach ungefähr drei Wochen wieder herumhinken kann, humpelt er sogleich in den Busch und fängt erneut an, Federn zu sammeln.

Nach dem dritten Absturz findet er sich, ein wenig traurig, damit ab, dass er seiner Mutter glauben und warten muss, bis der arend kommt und ihn holt.

5. Granatäpfel und Quitten

Eines Tages, als Kupido sich mehr oder weniger erholt hat, schickt man ihn mit einem Korb voller Granatäpfel zur benachbarten Farm, wo die Schwester der Nooi wohnt. Das bedeutet, bei Sonnenaufgang aufzubrechen und zu gehen, bis die Sonne direkt über einem steht. Einen Erwachsenen kann der Baas nicht von der Arbeit wegholen, und die Nooi kann nicht selber gehen, weil sie mit den neugeborenen Zwillingen im Bett liegt. Also muss Kupido los.

Sie schickt einen Korb mit zwölf rotglänzenden Granatäpfeln, zusammen mit einem zusammengefalteten Brief für die Frau auf der benachbarten Farm.

Er geht und geht und geht. Als ihm das Gehen zu viel wird, macht er im Schatten eines großen Steinbrockens auf dem Felsvorsprung eines niedrigen Berges Rast. Nachdem er gründlich darüber nachgedacht hat, isst er zwei von den Granatäpfeln. Kein Mensch wird das je erfahren.

Das hat er sich so ausgerechnet. Aber als er bei der Nachbarsfarm ankommt und den Korb übergibt und die Schwester der Nooi den Brief auffaltet und liest, kommt sie noch einmal an die Küchentür und fragt: »Wo sind die beiden anderen Granatäpfel?«

»Von was reden Sie denn da?«, fragt er aschfahl vor Angst. »Das sind alle, die sie mir mitgegeben hat.«

»In dem Brief da steht, dass deine Madam einen Korb mit zwölf Granatäpfeln geschickt hat. Und jetzt sind es nur noch zehn. Ich will also wissen, was mit den beiden anderen passiert ist.«

Kupido verschlägt es die Sprache, dass der Brief eine solche Macht hat. So verwirrt ist er, dass er selbst die zwölf Schläge mit der Nilpferdpeitsche des Nachbarn kaum spürt, die ihm ins Hinterteil und den Rücken schneiden wie Messerhiebe. Den ganzen Heimweg über – erst jetzt spürt er den Schmerz so richtig – zupft und zerrt sein Verstand am Geheimnis des zusammengefalteten Briefes. Seiner Mutter sagt er jedoch kein Wort davon, verbirgt es in seinem Inneren. Als sie ihn nach den Striemen und Schnitten auf seinem Rücken fragt, antwortet er einfach nicht, und da sie damit vertraut ist, wie unergründlich die Verhaltensweisen weißer Leute sind, dringt sie nicht weiter in ihn.

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