Lis Vibeke Kristensen - Ein Haus am Ende der Welt - Im Finden verirren

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Wir schreiben das Jahr 1972. In Reykjavik findet das Schachduell des Jahrhunderts zwischen Bobby Fischer und Boris Spasskij statt. Auf der Straße fliegt ein roter Ballon aus der Hand eines kleinen Jungen, und dadurch fängt eine Geschichte an, die das Leben von vier Menschen, unabhängig von Grenzen und Sprachbarrieren, zusammenknüpft. Joyce, eine hochschwangere Sprachforscherin, liebt ihre Freiheit über alles und findet heraus, dass die Freiheit ihren Preis hat.Vladimira, die pflichtbewusste und fantasielose Dolmetscherin des russischen Schachtrupps, wird von unbekannten Gefühlen übermannt. Edda putzt für die Schachspieler – und wünscht sich ein Kind. Einen Mann will sie nicht. Olivier hat ein Hotel in der Bretagne. Jetzt hat er eine Reise über die Meere gemacht, er ist auf der Suche nach seinem Vater, dem Islandfischer. Auf der Flucht vor seiner Kindheit, auf der Jagd nach irgendetwas – aber wonach? Vier Schicksale stehen im Zentrum dieses Romans, der seine Leser mit auf eine Reise nimmt von Island zu den Rocky Mountains, von Paris nach Grönland, von den 70er Jahren bis zur Jahrtausendwende. Vier Menschen, die Pläne machen und glauben, dass sie wissen, was sie wollen – aber vom Leben überrascht werden. -

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Ein Mantel, sie zieht jetzt ihren Mantel an, aber er kann sie nicht gehen lassen. Eine Hand, um sich festzuklammern, das ist das mindeste. Zum Schluß gestattet sie ihm mitzukommen. Sie hilft ihm in die Kleider, gibt ihm frische Strümpfe und ein Hemd aus dem Koffer, der geöffnet auf dem Fußboden steht. Pullover und Jacke, und schon sind sie auf dem Weg.

Sie schiebt ein Fahrrad durch die schlafende Stadt, und er strauchelt hinterher, seine Beine wollen ihn nicht tragen. Der Weg ist weit, aber schließlich sind sie da.

Eine Halle.

Aus einem Schrank taucht ein Wagen mit einem Eimer, Besen und Flaschen auf. Sie läßt Wasser ein und legt los. Andere Frauen gehen mit ihren Wagen vorbei, sie begrüßt sie und deutet auf ihn, und sie lachen. Nicht bösartig. Laut und gut gelaunt.

Eine der Frauen faßt ihn mit ihren putzeimerfeuchten Händen an den Wangen, und er läßt es geschehen. Er ist eine Puppe in Frauenhänden, ein weiteres Mal.

Das macht nichts. Eine große Ruhe hat sich seiner bemächtigt. Er fühlt sich satt, obwohl er den ganzen Tag nichts gegessen hat.

Ein seltsamer Tisch steht auf der großen Bühne der Halle. Ein Tisch aus braunem Holz, in den ein Schachbrett eingelassen ist. Es gibt Fächer für Uhren und andere Dinge. Die beiden Stühle sind bequem gepolstert, einer hat Rollen. Er nimmt bereitwillig Platz, als sie darauf deutet. Er zieht auf der Bühne ein paar Kreise, und die Frauen lachen, bis sie sich aneinander festhalten und nach Luft schnappen müssen.

Die Sprache. Die Sprache kehrt zurück. Warum hat er nicht schon früher daran gedacht? Die Worte pflanzen sich in seinem Körper fort, so daß das Unverständliche verständlich wird.

Die Brust seiner Mutter in seinem Mund war eine Sprache. Sie sagte, ich habe Macht. Ich kann dir all die Geborgenheit geben, die du dir je wünschen wirst, und ich kann sie dir auch nehmen.

Der Finger, der auf das Knie deutet, das man nur beugen muß, damit der Schmerz verschwindet, ist eine Sprache.

Sein Körper übersetzte sie. Das war einfach.

Das Lachen ist eine Sprache. Das Pfirsichlächeln ist eine Sprache. Die Füße, die sich über den unebenen Asphalt des Bürgersteigs schleppen. Seine Hand, die den Koffer losläßt, damit sie diese und auch ihn finden kann. Alles ist eine Sprache. Sein Spiel mit dem Stuhl und das Lachen der Frauen sind Sprachen.

Sie brauchen keine Worte. Sie können sich unterhalten. Er kann ihr seine Geschichte erzählen und sie ihm die ihre. Das ist nicht schwer.

Oliviers Geschichte

Ich muß ganz von vorn anfangen, meine Edda. Ich muß mit meinem Vater anfangen, dem Islandfischer.

Olivier Créach, geboren in Paimpol in der Bretagne. Gestorben hier in deinem Land. Er wurde zwanzig Jahre alt.

Zweimal hatte er die Reise als Schiffsjunge gemacht. Wenn man Prügel, Strapazen und eine solche See mehr als einmal überlebt, dann ist man Vollmatrose.

Am Tag vor seiner letzten Reise fand ihre Hochzeit statt, die von ihm und meiner Mutter. Das Ergebnis der Hochzeitsnacht sitzt hier an deinem Tisch.

Ein zwanzigjähriger Vollmatrose, der eine Frau zu ernähren hatte. Der Kinder zu ernähren haben würde, natürlich würden sie Kinder bekommen.

Hunger trieb die Fischer hier hinauf. Hungernde Familien. Kinder mit weichen Knochen und schwachen Lungen.

Hier oben gab es genug Fisch, hier konnte ein tüchtiger Fischer in einer Saison viertausend Dorsche fangen. Gesalzener Fisch war bares Geld.

Ihre Hände gingen vom Salz kaputt, ihre Rücken von der harten Arbeit. Keiner der Männer, die noch am Leben sind, ist vollkommen gesund. Aber diejenigen, die überlebten, mußten immerhin nicht hungern. Reich wurden sie nicht, aber sie kamen zurecht.

Olivier Créach überlebte nicht. Das Meer forderte Olivier Créach. Er wurde Vater eines Sohnes, den er nie sah. Er wurde mein Vater, ohne je davon zu erfahren.

Mein Vater war eine Gedenktafel an der Wand der Kirche zu Hause. Einer von vielen. Das Schiff hieß L’spoir. Ein hoffnungsvoller Name.

Ich bin hierhergekommen, um . . .

Ich bin hierhergekommen.

Ich glaubte, ich wüßte es. Ich war ganz sicher. Jetzt weiß ich bald nichts mehr.

Mein Vater liegt an dieser Küste begraben. Soviel weiß ich. Seine Leiche trieb an Land, das taten nicht alle.

Will ich sein Grab sehen? Bin ich deswegen gekommen?

Das habe ich geglaubt. Ich habe geglaubt, ich könnte an seinem Grab knien und ihm von dem Leben erzählen, das er mir gegeben hat. Ich habe geglaubt, das könnte helfen.

Meine Mutter.

Meine Mutter, Caroline, la belle Paimpolaise.

Familie Créach wollte mich zu sich nehmen und mich wie ihren Sohn erziehen. Als Ersatz für den Toten und als Investition in die zukünftige Versorgung.

Aber Caroline war zu schnell für sie. Einerseits war sie Witwe mit einem unmündigen Kind, andererseits war sie siebzehn Jahre alt und schlank. Ihre schmalen Beine steckten in Holzschuhen, und sie hielt den Kopf mit dem gestärkten Kopftuch hoch erhoben. Ehe ein Jahr um war, war sie wieder verheiratet und zwar mit dem Hotelbesitzer des Ortes, einem Mann in seinen besten Jahren, der nie seinen Fuß auf ein Schiffsdeck setzte.

Damals war Krieg, meine Edda. Zwei Tage nach der Hochzeit zog der Hotelbesitzer in den Krieg, und in einem Schützengraben an der Marne sprengte man ihm den Kopf in Stücke. Caroline war erneut Witwe. Dieses Mal mit einem Erbe, mit dem sie sich selbst und ihr Kind versorgen konnte.

Vermutlich ist meine Mutter die einzige Frau, die genau drei Tage mit zwei verschiedenen Männern verheiratet war.

Caroline zwang ihren Sohn, auf das Meer zu verzichten.

Eine Landratte in einer Stadt, wo die meisten vom Meer leben und auf ihm zugrunde gehen. Vor Anker. Mit Händen und Füßen ans Hotel und an immer dieselben grauen Straßen gefesselt. Beaufsichtigt und versorgt, verwöhnt und verhätschelt. Mit Liebe erstickt, meine Edda. Mit Pflicht, Schuld und Scham.

Überfüttert bereits als Kind, fett und zum Gespött der Schlanken, Mageren und Sehnigen. Ein blinder Ochse, der ein Mühlrad antrieb. Von seiner Mutter geliebt, sonst von kaum jemandem.

So fett und kurzatmig, daß er nicht als Soldat taugte, als der nächste Krieg kam. Caroline hatte das gut eingefädelt.

Nie zur See.

Es gibt Dinge, die ich nicht erzählen kann. Über meine Mutter und mich. Weder mit Worten noch ohne.

Jetzt ist sie nicht mehr da. Caroline ist nicht mehr da.

Es fällt mir leichter, an sie als Caroline zu denken. Caroline liegt unter einem grauen Marmorgrabstein auf dem Friedhof. Und ich bin hier.

Die Papiere sind alle vorhanden. Ich besitze das Hotel. Ein Vermögen nenne ich mein eigen. Ich weiß nicht, ob ich zum Hotelbesitzer tauge, aber ich weiß, daß du bei mir sein solltest.

Hier oder dort. Und ich werde nie mehr schlafen.

Eddas Geschichte

Einen Mann will ich nicht, das möchte ich klarstellen. Von den Männern habe ich genug, Olafur, ich nenne dich der Bequemlichkeit wegen Olafur. Nicht deswegen habe ich dich mitgenommen.

Erst wollte ich nur helfen. Einem hilflosen Mann. Das sieht man in diesen Breitengraden nicht so häufig, doch wenn man genauer hinsieht, sind sie es alle. Aber sie können es gut verbergen. Du hast nichts verborgen. Dein Koffer stand da und sah verlassen aus, man mußte also nur jemanden suchen, der genauso verlassen wirkte.

Dort auf der Bank. Nicht betrunken, nicht verrückt, nur müde. Und ein wenig fett.

Ich mag fette Männer. Mein Vater war fett, bis er an Krebs erkrankte, vom Fleisch fiel und starb. Bei ihm konnte man sich ankuscheln, in seinen weichen Armen. Du hattest was davon. Aber vor allem hast du mir leid getan.

Ich wußte es bereits, bevor du mir bei der Heilsarmee davonliefst. Daß ich dich mit nach Hause nehmen würde. Ich zögerte es nur hinaus.

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