Helmut Reinalter - Verbot, Verfolgung und Neubeginn

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"Verbot – Verfolgung – Neubeginn" schließt an den bereits erschienenen Band des Autors zur Geschichte der österreichischen Freimaurerei im 18. Jahrhundert mit dem Titel «Aufklärung, Humanität und Toleranz» an und legt nun mit dem neuen Buch die Gesamtgeschichte der österreichischen Freimaurerei von den Anfängen bis in das 20. Jahrhundert vor. Der Autor spannt den Bogen von der Zeit der Restauration und des Vormärz über die Grenzlogenzeit, den Ersten Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg, das Exil bis zum Neubeginn nach 1945 und schließt mit einem Ausblick auf die Ziele, Werte und Zukunftsaufgaben der Freimaurerei.

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In der Bruderkette wurden allerdings zwei Richtungen unterschieden. Die eine sah im „Allmächtigen Baumeister aller Welten“ ein Symbol des spirituellen Seinsgrunds, das sich als undogmatischer Gottesbegriff verstand, andererseits gab es auch freimaurerische Gruppen, die durchaus an einen persönlichen Gott glaubten. Bei der ersten Richtung spielte die Ethik ohne transzendente Bindung eine große Rolle, die auch als laizistisch bezeichnet werden konnte. Die Ethik aus freimaurerischer Perspektive war immer bestrebt, einen Beitrag zu einer humanistischen und ästhetisch wertvollen Verweltlichung zu leisten. Nach Beginn der Konkordatsverhandlungen gingen die Angriffe gegen die Freimaurerei etwas zurück. Das Konkordat, am 05. November mit einem kaiserlichen Patent erlassen, wurde am 13. November 1855 im Reichsgesetzblatt Nr. 195 publiziert. Damit trat es für die gesamte Monarchie in Kraft. Der Vertrag hob die wichtige Stellung der Kirche in der Monarchie hervor. 143

Mit dem Beginn der liberalen Ära seit den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts bemühten sich die Freimaurer, die staatliche Wiederzulassung zu erreichen. So wurde 1865 die Eingabe zur Zulassung der Loge „Zum heiligen Joseph“ vom Ministerium Belcredi mit der Begründung abgelehnt, dass die Freimaurerei einen die Öffentlichkeit ausschließenden Charakter als Geheimbund habe. Besonders heftig trat schon vorher der Advokat Eduard Emil Eckert in zahlreichen Veröffentlichungen gegen die Freimaurer und deren staatliche Anerkennung in Österreich auf. In seinem Buch „Der Freimaurer-Orden in seiner wahren Bedeutung“ (1852) 144 unterstellte er der Freimaurerei, dass diese eine Revolution gegen Kirche und Monarchie plane sowie Eigentum, Stände und Innungen in Frage stelle. Seine Schmähschrift leitete er 1852 an das sächsische Kriminalgericht weiter und hoffte, dass er die Auflösung der Freimaurerei erreichen könne. Die Verhandlungen blieben aber erfolglos. Allerdings wurde durch Erlass erreicht, dass Freimaurer als Offiziere der Armee nicht angehören durften. Die Motive für Eckerts Freimaurerhass waren wahrscheinlich darin zu suchen, dass seine Aufnahme in eine Loge abgelehnt wurde. 145 Für Eckert war die Freimaurerei schlechthin „das Böse“. Seine antimasonische Agitation begann vor allem nach der Revolution von 1848/49, als er die Behauptung aufstellte, dass die Freimaurer an allen Revolutionen schuld seien. Eckerts Feldzug gegen die Freimaurerei, bei dem er sein Ziel nicht im gewünschten Sinne erreichte, ging von Dresden nach Berlin und nach seiner Ausweisung nach Prag und Wien, wo er die Redaktion der „Historisch-Politischen Blätter“ übernahm. Seine erneuten Hetzschriften gegen die Freimaurerei wurden später von Erich Ludendorff in seiner Offensive gegen die Bruderkette benutzt. Da er im Jänner 1866 in einem Wiener Krankenhaus Selbstmord beging, wurde von den Gegnern der Freimaurerei behauptet, dass er von den Brüdern ermordet worden sei. 146

Im Jahre 1858 gab es zahlreiche Schreiben des Chefs der Obersten Polizeibehörde in Wien über freimaurerische Angelegenheiten bzw. Umtriebe. 147 Das Mistrauen der Polizeibehörde über die Freimaurerei muss in diesem Jahr besonders ausgeprägt gewesen sein. In den diversen Schreiben finden sich auch Auszüge aus den Logen-Verzeichnissen dieser Zeit. Im Gesetz über das Vereinsrecht vom 15. November 1867 gab es nach wie vor keine Möglichkeit für die Freimaurer, ihre rituellen Arbeiten offiziell auszuüben.

Obwohl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sich die Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche und dem Staat steigerten, sodass Rudolf Virchow im Deutschen Reich den Begriff „Kulturkampf “ einführte, fühlte sich die Freimaurerei vom Kulturkampf nur gering betroffen. Sie begrüßte aber größtenteils die Trennung von Staat und Kirche und die Zurückdrängung des Religiösen in der Gesellschaft. Die innerkirchliche Strömung des Modernismus, wie sie in der Enzyklika „Pascendi“ beschrieben wurde, hat Papst Pius X. die Freimaurerei mit dem katholischen Glauben als unvereinbar bezeichnet. Die verschiedenen Strömungen, die als „neuer Katholizismus“ und später als „Modernismus“ benannt wurden, sah die Kirche als Auswirkungen des Liberalismus. Papst Pius IX. hatte 1864 mit dem „Erlass des Syllabus“, ein Verzeichnis der „hauptsächlichsten Irrtümer unserer Zeit“, nämlich Pantheismus, Naturalismus, Rationalismus, Indifferentismus und Liberalismus massiv kritisiert. Er bezeichnete die Freimaurerei als „Synagoge des Satans“. Das Verhältnis zwischen Kirche und Freimaurerei spitzte sich dann im Kulturkampf noch weiter zu. Diese Verurteilungen beeinflussten auch die Freimaurerei in Österreich. Der Nachfolger Papst Pius’ IX., Leo XIII., verdammte in seiner Enzyklika „Humanum genus“ die Freimaurerei als Teufelswerk und beschwor alle katholischen Bischöfe, „die unreine Seuche“ auszurotten. 148 Die Gegnerschaft zur Freimaurerei erfuhr vor allem Aufwind durch den Kulturkampf, wobei sich in der Habsburgermonarchie eine modifizierte Form der Verschwörungstheorie herausbildete. Diese manifestierte sich z.B. in der polemischen Auseinandersetzung zwischen H.J. Bidermann und dem Jesuiten Johann Wieser. 149 Im Kulturkampf hat sich die Verschwörungstheorie als Manipulations- und Repressionsobjekt bewiesen, da aus der Perspektive der katholischen Kirche der Liberalismus und die Freimaurerei den Bruch mit der überkommenen Sozialordnung ideologisch gerechtfertigt hätten und damit der Prozess der Aushöhlung der alten Ordnung als Verschwörung gegen Thron und Altar vor sich gegangen sei. 150

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95Vgl. dazu H. Reinalter, Freimaurerei, Politik und Gesellschaft. Die Wirkungsgeschichte des diskreten Bundes, Wien – Köln – Weimar 2018, S. 128 ff.

96Vgl. dazu H. Reinalter, Freimaurerei, Politik und Gesellschaft, S. 193.

97Vgl. zu diesem Geheimbund H. Reinalter, Der Geheimbund der Carbonari, in: Tirol – Österreich – Italien, Festschrift für J. Riedmann zum 65. Geb., Innsbruck 2005, S. 571 ff.; ders., Geheimbünde in Tirol. Von der Aufklärung bis zur Revolution 1848/49, Innsbruck 2011, S. 181 ff.

98Zit. nach H. Reinalter, Die Freimaurer in Österreich von der Aufklärung bis zur Revolution 1848/49, in: Zirkelund Winkelmaß. 200 Jahre Große Landesloge der Freimaurer, Wien 1984, S. 7 ff., hier S. 20 ff.

99Zum Geheimbund der Carbonari und seiner Zielsetzung vgl. H. Reinalter, Die Freimaurer, München, 7. Aufl. 2016, S. 88 ff.

100Kärntner Landesarchiv Klagenfurt, Topographische Sammlung Zenegg, Fasz. 7/1, Carbonari, Freimaurer, geheime Gesellschaften, vol. 1–2.

101Vgl. H. Reinalter, Geheimbünde in Tirol, S. 184 f.

102Allgemeines Verwaltungsarchiv Wien (AVA), PH2632/1821.

103Ebd.

104Ebd.; zit. auch bei H. Reinalter, Geheimbünde in Tirol, S. 185 f.

105Vgl. dazu S. Steiger-Moser, Anton David Steiger, Edler von Amstein. Der Gründer der Wildensteiner Ritterschaft zur Blauen Erde, in: Quatuor Coronati-Berichte H. 32 (2012), S. 217 ff.

106Vgl. H. Reinalter, Johannisfreimaurerei, in: Freimaurerei. Geheimnisse – Rituale – Symbole. Ein Handbuch, Leipzig 2017, S. 123 f.

107S. Steiger-Moser, Anton David Steiger, Edler von Amstein, S. 217 ff.

108Vgl. dazu H. Reinalter, Geheimbünde in Tirol, S. 184 f.

109Vgl. auch für das Folgende H. Reinalter (Hg.), Demokratische und soziale Protestbewegungen in Mitteleuropa 1815–1848/49, Frankfurt / M. 1986, S. 77 ff.

110Zentrales Staatsarchiv Merseburg, Historische Abteilung II, Außenministerium 2.4.1.T. Nr. 8150, Nr. 8151 (heute Geheimes Staatsarchiv, Berlin-Dahlem, Preußischer Kulturbesitz); vgl. dazu auch H. Reinalter, Revolution und Verschwörungstheorie in Briefen und Berichten Metternichs, in: Innsbrucker Historische Studien 9 (1986), S. 115 ff.

111H. Ritter von Srbik, Metternich. Der Staatsmann und der Mensch 1, München 1925, S. 388.

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