Rudolf Stratz - Gib mir die Hand

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Nicolai Sandbauer, der Juniorchef des schon seit 100 Jahren in Odessa ansässigen Getreideexportgeschäfts, ist ein auffallend schöner, schlanker, mittelgroßer Mann mit spitzgeschnittenem blonden Vollbart und leichtgewelltem Schnurrbartenden. Am Bahnhof in Odessa erwartet er seine zauberhafte Frau Lisa, die sich für acht Monate in Wien aufgehalten hat. Trotzdem ist der Empfang förmlich und unterkühlt, was nicht an Lisa liegt, denn sie liebt ihren Mann aufrichtig. Vielmehr ist es sein Hang, sich mit wechselnden Frauen zu vergnügen, der Lisa verzweifeln lässt. Jetzt kommt noch hinzu, dass der drohende Getreideexportstop Russlands die Geschäfte bedroht. Vielleicht gelingt es der neuen rechten Hand im Geschäft, Roloff, für einen Silberstreif am Himmel zu sorgen.-

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„Traurig!“

„Ja — sehr traurig, aber bis hierher in keiner Weise ungewöhnlich. Derlei ereignet sich ja oft genug. Auch hier in Odessa. Und eine andere Frau hätte sich in wohl anders mit der Sache abgefunden. Aber nun kommt das Merkwürdige: Sie liebt ihren Mann! Jetzt vielleicht noch mehr als wie sie ihn heiratete.“

„Wirklich?“

„Fragen Sie die Herren da! Je weniger er sich um sie kümmert, desto weniger kann sie sich ihm entziehen! Zuweilen verlässt sie ja freilich Odessa. Er gibt sich wohl auch gar keine Mühe, sie zu halten — er ist froh, seine Freiheit zu haben — man glaubt, sie bleibt im Ausland . . . sie leitet die endgültige Trennung ein — nein . . . schliesslich kommt sie wieder zurück . . . sie kann ohne ihn nicht leben. Dieser Nicolai Sandbauer hat einen merkwürdigen Einfluss auf die Frauen. Aber keine hat er mehr verhext als seine eigene.“

„Vielleicht sprechen da finanzielle Gründe mit, dass sie nicht von ihm lässt?“

„Die könnten wohl mitsprechen! Ihr Vater war früher ein sehr wohlhabender Mann. Er hatte ein grosses Importgeschäft von Schwarzwälder Orchestrions und Kuckucksuhren und auch von Orgeln und ist im Laufe der Jahre allmählich ohne eigentlichen Konkurs ganz verarmt und wohl auch sonst ein wenig heruntergekommen. Er lebt jetzt noch in Odessa, aber so ziemlich auf Kosten seines Schwiegersohnes.“

„Nun ja . . . dann muss sie freilich wohl oder übel ausharren!“

„Nein — da täuschen Sie sich! Ich glaube, so ist sie nicht! Der Gedanke an die Armut würde sie nicht hindern! Aber sie kann eben nicht von ihm fort! Trotz alledem! Sie muss bei ihm bleiben und wird schliesslich daran zu Grunde gehen, und weiss es. Und er weiss es auch und rührt nicht den Finger! Dabei ist er immer heiter und liebenswürdig — auch gegen sie! Sie schmeichelt seiner Eitelkeit. Der ganze Mensch ist aus Eitelkeit und Selbstsucht zusammengesetzt. Das können Sie ihm ruhig weiter sagen. Von mir! Er weiss, wie ich über ihn denke — ganz abgesehen davon, dass wir geschäftlich alle Augenblicke aneinanderkommen. Es gibt keinen anderen Kaufmann erster Gilde, der so nervös spekuliert und fortwährend den ganzen Weizenmarkt beunruhigt wie er . . .! Ah . . . guten Morgen, Herr Tedesco! Was gibt’s?“

Aus dem Nebencoupé lugte ein Herr herein, der einen roten Fess auf dem Kopfe trug und leicht hinkte. Es war der anatolische Getreidespekulant Giuseppe Tedesco, seiner Herkunft nach ein Italiener jüdischen Bluts, aber seit langen Jahren schon in der Levante zu Hause und auch in Odessa wohlbekannt. Er hatte eine eben auf der Station erhaltene Depesche über den neuesten Stand der Weizenfrage in der Hand und gab sie grossmütig den Deutschen zu lesen, und sofort verschwand alles andere vor dieser jählings, wieder auftauchenden Sorge, die seit Wochen Handel und Wandel dräuend überschattete. Alle fünf sprachen beinahe gleichzeitig ineinander. Die Stichworte: Exportfähiges Getreiden . . . Blankoverkauf . . . Zurückdatierung der Faktura . . . Vorschussrisiko . . . schollen wirr umher. Lisa Sandbauer und ihr Los waren für den Augenblick vergessen.

Sie hatte inzwischen ihre Stellung nicht geändert. Sie konnte sich wohl denken, dass die Herren in dem Abteil am anderen Ende des Wagens, die immer wieder zu ihr herübersahen, von ihr sprachen. Aber das gab der Ruhe, mit der sie dastand und den Kopf hintenüber an die Holzwand lehnte, höchstens noch einen verächtlicheren Ausdruck. Das alles, was sie betraf, war ja kein Geheimnis! Das wusste sie ja selbst am besten. Dafür sorgte ja ihr Mann, indem er sich Tag für Tag in Madame Yannopoulos Gesellschaft zeigte. Und wenn die drüben von ihr und ihrer Rückkehr zu ihrem Gatten reden mochten, was konnten sie sich da sagen, was sie sich selbst nicht schon unzähligemal in einsamen Stunden verzweifelt und willenlos vorgesprochen und versprochen und nicht gehalten hatte, um schliesslich doch immer wieder in bitterer Entmutigung die Nutzlosigkeit ihres Kämpfens zu erkennen und sich in das schwerste aller Frauenschicksale zu fügen: da lieben zu müssen, wo man verachtet . . .

. . . Und sich selber zu verachten, weil man noch lieben kann . . . lieben muss . . . aus einem Drang heraus, der stärker ist als Wille und Vernunft . . . der selbst aus der Demütigung und Misshandlung noch neue Nahrung zieht.

Sie hätte gewünscht, ihr Mann möge nicht am Bahnhof sein, um sie zu erwarten. Ihr Herz klopfte und es bangte ihr vor dem ersten Wiedersehen mit ihm. Aber sie wusste ja: Er war da! Er war immer höflich. Auch gegen die, die er umbrachte.

Dann hatte sie eine rasche, trügerisch dahinhuschende Hoffnung: Am Ende geht es mit meinem Schwiegervater gar nicht schlechter! Das ist nur ein Vorwand. Nicolai ruft mich zurück, weil er bereut — weil es in Zukunft anders werden soll zwischen uns! Und in derselben Sekunde musste sie schon bitter lächeln: Nicolai und bereuen! Es gab keinen Menschen, der so heiter und nachsichtig gegen die anderen von seiner Gottähnlichkeit überzeugt war wie ihr Gatte.

Nein — das war es nicht. Es hatte schon seine Richtigkeit mit der Krankheit des alten Herrn. Der schied hin. Sein Sohn wurde, was der Vater bisher gewesen. Und das Leben ging weiter . . . lange . . . sie waren ja beide noch jung . . . und immer so weiter wie jetzt . . .

Das Bild der Steppe hatte sich, während sie dastand und sann, allmählich geändert. Die Wüste schwand. Gepflügte Felder zeigten ihre speckigschwarzen glänzenden Schollen, einzelne Büsche und Bäume tauchten auf, dann ganze Gehölze. Die Akazie, der charakteristische Baum Odessas, wies auf die Nähe der Hafenstadt. Freilich war ihr Grün nirgends mehr zu erkennen, dicker Staub lag auf allen Zweigen, wie er als fusshohe Schicht von feinem weissem Pulver die Wege bedeckte und in mächtigen Wolken über den ausgedörrten Boden dahinwehte; und wo doch einmal Blätter zum Vorschein kamen, da hingen sie braun und tot wie im Winter am Ast, verbrannt von der Sonnenpracht des ewigblauen Himmels, die jetzt, obwohl es noch zeitig am Vormittag war, auch schon die Wagen durchglühte. Es war erstickend heiss. Der grösste Teil der Reisenden drängte sich ungeduldig auf dem Korridor umher. Sie sprachen und stritten und lachten. Lisa hörte das alles und verstand es doch nicht in ihrer stummen Erregung voll Bitternis und Bangen; sie schaute nur immer wieder durch das Fenster, ob Odessa noch nicht in Sicht käme.

Und nun näherte man sich wirklich der Hauptstadt Südrusslands. Die Welt wurde lebendig nach dem stunden- und tagelangen Schweigen der Steppe — Vorstadthäuser, breite staubige Strassen, hölzerne Kirchen wuchsen aus der Erde — fern schimmerten die weissen Zelte eines Truppenlagers — am Weg standen bärtige Russen und gafften — dahinter lange Züge von Karren mit struppigen Gäulen — die Schienenstränge liefen auseinander — die Lokomotive pfiff unaufhörlich — durchdringend — und rollte in die Station ein.

Lisa Sandbauer beugte sich aus dem Zug hinaus. Ihr Blick glitt über die in einer Reihe auf dem Bahnsteig stehenden langen blauen Gendarmen, die silberbetressten Bahnhofschweizer und die flatternden weissen Schürzen der heranstürzenden Gepäckträger, und plötzlich zuckte sie zusammen. Sie hatte ihren Mann erkannt.

II

Seitdem zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts eine Handvoll von der Revolution vertriebener französischer Edelleute unter Führung des Herzogs von Richelieu in der Barke des griechischen Seemanns Rizo an der Küste des Schwarzen Meeres gelandet waren, wo eben nach dem Willen Katharinas an Stelle einer kleinen, im letzten Krieg eroberten und von Albanesen bewohnten Türkenfestung die Stadt Odessa entstand — seit dieser Zeit hatten die Franzosen in dem rasch aufblühenden Handelsplatz nicht an Zahl, aber an Einfluss eine grosse Rolle gespielt, Richelieu selbst war Gouverneur geworden. Sein Andenken lebte fort. Sein ehernes Standbild auf dem Boulevard zeigte ihn als römischen Triumphator und hob jetzt noch seine Hand wie schützend über den tief darunter sich ausbreitenden Hafen.

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