Nataly von Eschstruth - In Ungnade - Band I

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Aurel Heusch von Buchfeld kniet fassungslos vor der Leiche seines geliebten Stiefbruders Ortwin von Dahlen, des jüngsten Offiziers des Garde-Grenadier-Regiments. Erschossen, von eigener Hand. «Ich sterbe freiwillig, weil ich das Leben, das grausam vergiftete, nicht mehr ertragen kann» – das waren seine letzten Worte gewesen. Aber wer oder was hatte dem Bruder das Leben so grausam vergiftet? Feinde? Oder gar eine Frau? Immerhin lautete bereits die Devise des sterbenden Ahnherrn der Familie, des Junkers Kunibert von Dahlen: «Bin ich ein Schandbub, daß ich ein Weib verrate?» In Aurel verdichtet sich der Gedanke zur Gewissheit, dass Ortwin um einer ungenannten Frau willen sterben musste, und er schwört sich, sie zu suchen und zu finden, «er wird mit ihr abrechnen über diese Stunde, er wird rächen, was sie an dem Toten und an ihm verschuldet hat». Doch auf dieser Suche muss er erfahren, dass der Bruder, der vor ihm doch kein Geheimnis zu haben schien, ihm doch viel mehr verheimlicht hat, als das Aurel je für möglich gehalten hätte. Oder ist der unverdorbene junge Mensch gar «das Opfer der raffiniertesten und nichtswürdigsten aller Intriguen geworden»? Die Spur führt hin zur geheimnisvollen Gräfin Judith Vare, und es ergeben sich Rätsel über Rätsel …-

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Aurel lebte nur noch für sein Brüderchen; jede Faser seines Herzens gehörte ihm. Er pflegte ihn während seiner Krankheiten, er spielte und lernte mit ihm, er wachte über ihn, wie über ein Heiligtum. Da war kein Gedanke in Ortwins Herzen, welchen der abgöttisch geliebte und verehrte, stille, ernste Bruder nicht gewusst hätte, und wie ein Vater seinen Liebling vor jedem Gifthauch der Welt hüten möchte, so hielt Aurel die Hände über das einzige Wesen, welches ihm Leben und Dasein lieb machte, voll eifersüchtiger Angst bemüht, ihn allem fern zu halten, was Weib hiess, denn die Frauen waren die düstern Schatten, welche ihm Herz und Seele seit Kind auf in Nacht gehüllt hatten.

Ortwin wuchs empor, ein frisches, glückseliges Kind, ein Knabe von sprudelnder Heiterkeit, voll Lebenslust und reicher Begabung, dem aber zu Aurels heimlichem Kummer auch jener eine Tropfen leichten Blutes als mütterliches Erbteil überkommen, welcher sich flott und gewissenlos über Schranken hinweg setzt, welche die Pflicht zieht. Aurel erkannte die Gefahr, und wie ein guter Gärtner war er rastlos bemüht, dieses eine Pflänzlein Unkraut zu roden und auszumerzen, eine Arbeit, welche der liebe Herrgott zu segnen schien, denn das liebe, sorglos lachende Gesicht gewöhnte sich daran, ernster zu schauen und zu denken, als man bei so grosser Jugend verlangen konnte. Aurel erweckte ihm ein fast übertriebenes Ehrgefühl, und aus Sorge nichts zu dulden, was bei Ortwins leichter Beanlagung zum Unsegen für ihn werden könne, erzog er ihn in fast pedantisch strengen Grundsätzen, welche sich wie sichere Anker an des Schmetterlings kecke Schwingen hängen sollten. Möglich, dass er darin zu viel that, aber — kann man des Guten je zu viel thun? Kann Rechtlichkeits- und Pflichtgefühl je zu gross sein?! Aurel meinte es so gut, seine ganze Seele wurzelte ja in dem kleinen Liebling, seine einzige Mission auf der Welt war es ja, im Sorgen, Hüten, Pflegen und Beschützen des Bruders aufzugehen.

Das einzige Glück, welches er noch neben Ortwin kannte, war sein Studium. Er hatte keinen grösseren Wunsch, als sein Leben im stillen Studierzimmer zu fristen, in ernstem Forschen und Schaffen zum Segen der Menschheit zu werden. Sein Abiturientenexamen war glänzend bestanden, nun sollte es auf die Universität gehen, selbstverständlich auf diejenige der hiesigen Residenz — Ortwins wegen, denn trennen konnte und durfte er sich ja nie von dem Kleinen!

Da kam ein schwerer Schlag, und wieder war es eine Weiberhand, welche voll sündhaften Leichtsinns all sein geträumtes Glück zerschmetterte. Seine Mutter kehrte hochgradig nervös und übellaunig von ihren Reisen zurück, weil sie der Mangel an Geld heimgetrieben. Da stellte es sich heraus, dass das Vermögen ihres ersten Gatten, welcher sie, und nicht Aurel, zur Erbin gemacht, weil er das Eigentum des Kindes in mütterlichen Händen am sichersten bewahrt geglaubt, vollständig verbraucht war. Herr von Dahlen aber hatte sein grosses Vermögen dem Sohn Ortwin sichergestellt und seiner Gemahlin, mit welcher er sehr unglücklich gelebt, nur eine bescheidene Rente ausgesetzt. Da war Aurel durch den Leichtsinn der Mutter zum völlig mittellosen Menschen gemacht; an Studieren war kein Gedanke mehr, und mit knirschenden Zähnen, voll unsagbarer Erbitterung, musste sich der junge Mann entschliessen, in billiger, weltferner Garnison als Avantageur einzutreten. Ein alter Onkel von ihm, leidenschaftlicher Soldat, versprach den Neffen zu unterstützen, falls er sich entschliessen wolle, Offizier zu werden und in seinem alten Regiment einzutreten. Aurel wurde ungern Soldat. Er fühlte sich herausgerissen aus den Bahnen seiner ureigentlichen Bestimmung, und das machte den so wie so schon ernst und finster beanlagten jungen Mann noch unzugänglicher und pessimistischer, als zuvor. Von Ortwin aber trennte er sich nicht. Wie ein Verzweifelter bekämpfte er die Schwierigkeiten, welche ihm Ortwins Vormundschaft in den Weg legte, und setzte es nach langen Mühen durch, dass der Stiefbruder ihn in die norddeutsche Garnison begleitete, die dortige Schule zu besuchen. Er selber hatte sich anheischig gemacht, für die Studien des jungen Dahlen zu sorgen, und da man seinen Kenntnissen sorglos vertrauen durfte, so liess man ihn nicht nur Vater und Bruder, sondern auch Lehrer des Knaben sein. Die Geselligkeit der kleinen Stadt existierte nicht für ihn, er zog sich völlig zurück und widmete jede dienstfreie Minute dem Bruder. Man nahm es ihm seltsamerweise nicht übel, im Gegenteil, das rührende Verhältnis dieses ungleichen Brüderpaares bildete lange Zeit das Gesprächsthema der ganzen Stadt, und manches Frauenauge weilte voll herzlichen Wohlgefallens auf den beiden, wenn sie einträchtiglich und voll inniger Zärtlichkeit Arm in Arm daher wandelten.

Wie zu einem lieben, unfehlbaren, andächtig verehrten Meister blickte der goldblondlockige Knabe mit dem rosigen Gesicht und den blauen, lachenden Augen zu dem jungen Offizier empor, der hoch, schlank, blass und ernst an seiner Seite schritt und dennoch so unbeschreiblich zärtlich zu dem Kleinen herniederlächeln konnte.

Man sprach viel darüber, auch über die mehr als sonderbare Mutter der beiden, deren Leumund ein erschreckender war, dessen schrille Missklänge selbst bis hierher in die weltferne kleine Stadt getragen waren. Die jungen Damen schwärmten heimlich für den interessanten Herrn Heusch von Buchfeld, welcher so gar keine Notiz von ihnen nahm, sondern mit seinem kalten, finsteren Blick so gleichgültig über sie hinweg und an ihnen vorüberschaute, als wandle er mutterseelenallein durch ein Feld von Kohlköpfen.

Verlangte es die kameradschaftliche Pflicht, dass er in geselligem Kreise im Haus seiner Vorgesetzten erschien, so stand er nach steifem Kompliment vor den anwesenden Damen, mit irgend einem älteren Herrn in mehr oder minder lebhafter Unterhaltung in einer Ecke, und musste er eine Dame zu Tisch führen, so war er ein so schweigsamer Nachbar, dass den Gastgebern der Angstschweiss ausbrach, und er das nächste Mal als überzähliger Herr den chevaleresken Verpflichtungen enthoben wurde.

Man nahm es ihm nicht übel; er war nun einmal solch wortkarger, wunderlicher Heiliger, und gerade dieses damenfeindliche Schweigen machte ihn so interessant und gab ihm in den Augen der Mütter und Töchter einen ganz besonderen Nimbus. Nun sollte und musste er erobert werden!

Die bildschöne, etwas leichtlebige Frau eines Kameraden versuchte es mit Kokettieren, — einmal und nicht wieder. Es lag ein so unbeschreiblicher Ausdruck in den düsteren Augen, welche ihr schier zornig entgegenflammten, ein so verächtliches Zucken um die schmalen Lippen des jungen Offiziers, dass es der „Madame Potiphar“ höchst unbehaglich über den marmorweissen Nacken rieselte. Sie ward verlegen, belachte ihren riskierten Scherz allein und wandte sich nach einem zweiten missglückten Versuch, ihren unzugänglichen Nachbar mit feurigsten Augenblitzen zu entflammen, zu ihrem Tischherrn, um demselben mit schaudernd hochgezogenen Schultern zu recitieren: „Mich friert, mich friert, ich möcht’ zu Hause sein!“ Sie fand bei ihm glücklicherweise mehr Verständnis für „leben und leben lassen“, und als sie später an das Klavier trat und in ihrer Soubrettenmanier die modernsten Couplets sang, da zuckte ihr Blick voll Ironie zu dem „prüden Joseph hinüber“, als sie mit schelmischem Knix trillerte:

Überm Baum, unterm Baum

D’s Eichelkatz springt.

Sucht sich a anner’ Nuss,

Wann’s die a net aufbringt!

Sang’s und that’s.

O, wie hasste, wie verabscheute Aurel diese Weiber mit dem weiten Gewissen und der laxen Moral! Lachen und singen, „immer mit leichtem Sinn tanzen durchs Leben hin“, um dabei mit schneeweissen Händchen das Lebensglück der eignen Kinder zu untergraben! Eine wie die andere. Sie tragen nur verschiedenfarbene Mäntelein, das Truggold der Satanellenflitter damit zuzudecken.

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