Nataly von Eschstruth - In Ungnade - Band I

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Aurel Heusch von Buchfeld kniet fassungslos vor der Leiche seines geliebten Stiefbruders Ortwin von Dahlen, des jüngsten Offiziers des Garde-Grenadier-Regiments. Erschossen, von eigener Hand. «Ich sterbe freiwillig, weil ich das Leben, das grausam vergiftete, nicht mehr ertragen kann» – das waren seine letzten Worte gewesen. Aber wer oder was hatte dem Bruder das Leben so grausam vergiftet? Feinde? Oder gar eine Frau? Immerhin lautete bereits die Devise des sterbenden Ahnherrn der Familie, des Junkers Kunibert von Dahlen: «Bin ich ein Schandbub, daß ich ein Weib verrate?» In Aurel verdichtet sich der Gedanke zur Gewissheit, dass Ortwin um einer ungenannten Frau willen sterben musste, und er schwört sich, sie zu suchen und zu finden, «er wird mit ihr abrechnen über diese Stunde, er wird rächen, was sie an dem Toten und an ihm verschuldet hat». Doch auf dieser Suche muss er erfahren, dass der Bruder, der vor ihm doch kein Geheimnis zu haben schien, ihm doch viel mehr verheimlicht hat, als das Aurel je für möglich gehalten hätte. Oder ist der unverdorbene junge Mensch gar «das Opfer der raffiniertesten und nichtswürdigsten aller Intriguen geworden»? Die Spur führt hin zur geheimnisvollen Gräfin Judith Vare, und es ergeben sich Rätsel über Rätsel …-

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Wie ein Krampf schüttelt es die Glieder des Offiziers, welcher einsam an der Bahre des Bruders die Totenwacht hält. Als ihn die furchtbare Nachricht an das Lager des „Schwererkrankten“ gerufen, da war es ihm wie ein eisiges Grauen durch Mark und Bein gegangen, da hatte der Gedanke „nicht zu einem Schwerkranken, sondern zu einem Toten ruft man mich“ ihm wie ein zweischneidig Schwert ins Herz geschnitten!

Er hatte nicht sprechen, nicht vermuten, nicht in Worten seinem gepressten Herzen Luft machen können, er war wie ein Mondsüchtiger, blass und starr, dahin gewankt, seinen Urlaub zu erbitten. Und während ihn der Schnellzug von seiner Garnison zur Residenz trug, sass er stumm und regungslos, das fahle Angesicht tief geneigt, die Hände ineinander geschlungen, den glanzlosen Blick geradeaus gerichtet. Wie Feuergarben entsprühte es der Lokomotive, ein rotes Rauchgewölk stieg auf und ging auf Sturmesschwingen über dem nächtlichen Zuge her, wie einst Gott in der Feuersäule vor seinem Volk durch die Wüste ging. Durch eine Wüste! Ja, auch vor Aurels geistigem Blick dehnte sich das Leben nunmehr als ein trostloses Wüstenland, bar jeder Blüte, jeder Frucht, denn den Zweig, welchen es einzig getragen, hatte ein Wetterstrahl geknickt! Führte Gott auch ihn in solch ödes Sandfeld des Elends? Gott, derselbe Gott, der es doch wusste, dass er ihm mit dem Bruder alles nahm?!

Aurels Zähne knirschen zusammen; es überkommt ihn wie dumpfe Verzweiflung.

Nicht der Herrgott, der gütige, allbarmherzige geht vor ihm her in der Feuersäule, das ist Höllenlicht, welches seine glühenden Flocken im nächtigen Dunkel vorüber wirbelt, das ist ein grelles, verfluchtes Blendwerk des Satans, denn es geleitet ihn nicht zu einem Schwerkranken, bald wieder Genesenden, sondern zu einem Toten, der da Hand an sich selbst gelegt hatte.

Und in diesem Feuerreigen tanzen etliche Stellen aus Ortwins letzten Briefen durch die Gedanken des jungen Offiziers. Sie schildern ein Paradies voll Blütenduft und zauberischer Schöne, ein Leben voll Wonne, Reiz und Entzücken, aber mitten durch die Rosen und Saitenklänge zischt und ringelt sich schillernd ein Schlangenleib. Wo wäre auch ein Paradies, daraus nicht das Weib den Menschen vertreibt, jetzt wie ehedem! Ein Aufglühen geht durch das düstere Auge Aurels, da er jenes Weibes gedenkt! Wer mag sie sein? Wo wird er sie suchen müssen? Hoch droben unter den Sternen der Gesellschaft, oder tief drunten in Nacht und Sumpf, wo die Luft für jeden verpestet ist, der so streng, so unerbittlich hart über die Weiber urteilt, wie Aurel.

Ach, dass er seine Hände über den Liebling hätte halten können, wie die vielen, langen Jahre, da er ihm Bruder, Vater und Mutter zugleich sein musste! Sie haben ihn losgerissen von ihm wie das Blatt vom festen Stamm, — da fasste es ein Sturmwind und trieb’s zum Abgrund.

Aurel Heusch von Buchfeld hat nicht die Hände gerungen, als ihm die Nachricht über den schwer erkrankten Stiefbruder geworden, er hat auch keine Worte und Thränen gehabt, als ihn Ärzte und Kameraden mit umflortem Blick zu der Totenbahre geführt. Er hat nur leise vor sich hingenickt mit fahlem Angesicht und hat die Hände gegen die Schläfen gepresst, als träfe auch ihn in diesem Augenblick die mörderische Kugel. Und dann ist er langsam neben der letzten Lagerstatt des Lieblings in die Knie gesunken und hat die geschlossenen Augen und die Stirn auf des Entschlafenen kalte Hände gepresst.

Man hat ihn allein gelassen.

Die Uhr singt ihr einförmig, melancholisches Lied. — Vor kurzer Zeit noch ist jede Pendelschwingung ein Atemzug gewesen, des Lebens seligste Psalmen zu jubeln, oft mit den erwartungsvollen, sehnsüchtigen Kinderaugen Ortwins angeschaut. „Flieg’ schneller, o Zeit, und lass mich nicht so lang auf mein Glück warten!“

Da schlug sie ihm manch frohe Stunde mit ihrem silberhellen Klang — und heute ist ihre Stimme leise und verschleiert, als sänge sie durch Thränen ein todestraurig Schlummerlied.

Der einsame Mann an der Totenbahre aber hat die Gegenwart vergessen, seine Gedanken irren weit zurück, hin zu der fernen Jugendzeit, da er zum erstenmal diese kühlen, starren Hände lebenswarm in den seinen fühlte, herzliebe, unbegreiflich kleine Kinderhändchen, die sich um seinen Finger klammerten, als empfänden sie es instinktiv, dass des Bruders kraftvolle Rechte einst ihre Stütze und ihr Halt für’s Leben sein würde!

Die Fenster des alten Kasernenbaues schliessen schlecht. Eiskörner schlagen prickelnd gegen die Scheiben, und der Wind, welcher sie treibt, lässt die Kerzenflammen zu Häupten des Verblichenen flackern. Sie beleuchten das Angesicht Aurels, welcher sich langsam aufgerichtet und auf die Bahre gesetzt hat, mechanisch die Hand des Lieblings zu fassen, wie so oft im Leben, wenn er am Bettchen des Kindes oder später am Lager des erkrankten Jünglings gesessen, seinen Traum zu behüten.

Er sieht den Toten nicht an — sein Blick ist starr auf das Kruzifix zwischen den beiden Leuchtern gerichtet. Wundersam, wie verschiedenartig sind diese beiden Stiefbrüder, und dennoch — wie erschreckend fast ist ihre Ähnlichkeit. Wenn man an Spukgestalten glaubt, so möchte man wohl denken: des Selbstmörders Geist fand keine Ruhe, er ist zurückgekehrt und an seinen Leichnam gebannt!

Dieselben Gesichtszüge wie Ortwin trug auch Aurel. Was aber bei dem jungen Bruder rosig, kindlich weich und blühend erschien, das war in des Älteren Angesicht bleich und hager, schärfer und schattenreicher. Seine Augen waren nicht blau, sondern dunkel und tiefliegend, ihr Blick ernst, beinahe düster, nicht strahlend und lachend, sondern voll leidenschaftlicher Glut. Auch seine Haare erschienen dunkel gegen Ortwins goldblonden Scheitel, und so verschiedenartig die beiden Männerköpfe an und für sich waren, so frappierend wirkte dennoch ihre Ähnlichkeit auf den ersten Blick.

Ortwin besass ein liebes, treuherziges Knabengesicht, das Antlitz des Bruders aber schmückte einen fesselnd geistvollen Männerkopf und repräsentierte einen Typus, dessen bleiches Aussehen im Verein mit sprühendem Blick unbeschreiblich interessant macht und nie seine Wirkung auf sensible Frauengemüter verfehlt.

Aurel hatte niemals die Rolle eines solch gefährlichen Salonhelden gespielt oder spielen wollen. Sein Aussehen war ihm so gleichgültig wie all die Frauen und Mädchen, welche darüber urteilten. Er besuchte keine Gesellschaften, er war ein stiller, in sich gekehrter Charakter, welchem das moderne Leben auf Parkett und Turf zuwider war, ein Streber, welcher Tag und Nacht über seinen Büchern sass und um einer klassischen Vergangenheit willen die amüsanteste und pikanteste Gegenwart vergass.

Er hatte niemals Eroberungen machen wollen, er hatte niemals mit Bewusstsein einer Dame eine Artigkeit gesagt; sein Wesen war so schroff und unzugänglich im geselligen Verkehr, wie er im Dienst und im Kreise der Kameraden liebenswürdig und geistvoll anregend war. Dennoch nannten ihn auch seine Regimentsgenossen einen wunderlichen Heiligen, dessen gleichgültig kühles Wesen nur die Lavakruste über glühendem, wühlendem Kraterfeuer sei. Oft brach eine ungezügelte Rücksichtslosigkeit, eine Hartnäckigkeit im Verfolgen seiner Ziele, über Leichen gehend, durch die Glasur seiner äusseren gesellschaftlichen Formen, dass sie dem Beobachter wie die Blitze des Wetterleuchtens dünken mussten, welches drohenden Sturm und Donnerschlag verkündet.

Aurel Heusch von Buchfeld galt für einen Pessimisten, für einen Greis mit braunem Haar, welchem die Welt zuwider geworden war, ehe er sie kennen gelernt.

Wie aber soll ein Baum Blüte und Frucht tragen, wenn von seinem ersten Ersprossen und Aufkeimen an nur Rauhreif, Frost und sonnenloser Winterhimmel seine Ammen gewesen? Da war unaufhörlich Gift in das junge Menschenherz geträufelt, und es hatte sich in bitterer Qual dagegen gewehrt wie gegen sein Verderben! Aber es fielen stets neue Tropfen Wermut auf die frischen Wunden, die ätzten und frassen das Gold des Glaubens und des Vertrauens an, wie Rost. — Da blieb nichts als erloschener Glanz.

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