Ulrike Sprenger - Das Proust-ABC

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Von ›Abraham‹ und ›Autobiographie‹ über ›Erinnerung‹ und ›Madeleine‹ bis zu ›Zeit, verlorene‹ und ›Zimmer‹: Das «Proust-ABC» ist ein pointierter alphabetischer Wegweiser durch Marcel Prousts «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit». Es lässt Zusammenhänge erkennen, die sonst im Dunkeln blieben, und ist ein «Lustgenerator für die Wissensbegierde», wie es Alexander Kluge in seinem Vorwort nennt: «Ein im positivsten Sinne ›dienender‹ Text wie das ›Proust-ABC‹, das uns diese erzählende Quelle auffindbar macht und in ihr navigiert, ist ein Geschenk. Er ist ein Lustgenerator für die Wissensbegierde. Ein solches ABC ergänzt auf wohltuende Art das, was Literatur von sich aus vermag.»

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Der Auftakt von Sodom und Gomorrha , also jenem Romanteil, den Proust erst spät in das ursprüngliche Romankonzept einfügte, entspringt nicht mehr einer Erinnerungssituation (wie der Auftakt von Combray ), sondern er entwirft eine Beobachtungsposition des Erzählers: Von der Treppe des Stadthauses der Guermantes blickt er auf die Hügel und Dächer von Paris, die ihm wie geologische Formationen erscheinen, auf denen sich als winzige Lebewesen die zu ihren Arbeitsstellen strebenden Dienstboten bewegen. Kurz darauf wird der Erzähler auf seinem Beobachtungsposten geheimer Zeuge des Liebesspiels zwischen Jupien und Charlus, das er mit der Befruchtung einer Orchidee durch eine Hummel vergleicht. Der neuere Romanteil zitiert damit erkennbar jenen »naturwissenschaftlichen« Blick auf das Panorama der Gesellschaft, den Balzac als die eigentliche Aufgabe des Romans formulierte. Selbst der sich hier ankündigende Einbezug der ►Homosexualität in die gesellschaftliche ►›Botanik‹ findet seine literarischen Vorbilder bereits bei Balzac, wie dessen Leser Charlus an anderer Stelle ausdrücklich bemerkt.

Bäume

Meist erhebend schön und damit in Prousts Universum ein Gegenpol zum Schmerz. Der Anblick blühender Büsche und Bäume, seien es ►Weißdornhecken, ►Apfel- oder ►Birnbäume, versetzt den Erzähler immer wieder in Entzücken und befördert seinen Entschluss, das Schöne festzuhalten und Schriftsteller zu werden. Je häufiger er jedoch Leid und Schmerz erfährt und sich mit der Unmöglichkeit konfrontiert sieht, das, was er begehrt, auch besitzen zu können (z. B. seine Mutter oder Albertine), desto mehr verblasst die Bedeutung der Bäume. Nach und nach begreift der Erzähler, dass nicht nur die zeitlose und erfassbare Schönheit der pflanzlichen und unbelebten Natur der Gegenstand seines Romans sein kann, sondern dass er sich auch der unwägbaren und leidbringenden menschlichen Natur widmen muss. In Die wiedergefundene Zeit geben ►Krieg und Sanatoriumsaufenthalt den letzten Anstoß zu diesem Kunstkonzept, das Schönheit und Schmerz vereinen soll; bei seiner Rückkehr bemerkt der Erzähler, dass die Bäume verstummt sind, dass sie nicht mehr wie die Weißdornhecke oder die Apfelbäume eine Botschaft an ihn zu richten scheinen: »›Bäume‹, dachte ich, ›ihr habt mir nichts mehr zu sagen, mein erkaltetes Herz hört euch nicht mehr. Ich befinde mich hier zwar in der freien Natur, schön, doch meine Augen nehmen nur kühl und gelangweilt die Linie wahr, die eure leuchtende Stirn von eurem schattigen Rumpf trennt. Wenn ich mich jemals für einen Dichter habe halten können, so weiß ich jetzt, dass ich keiner bin. Vielleicht könnte mich ja in dem neuen, dem gefühlskalten Teil meines Lebens, der sich vor mir auftut, der Mensch mit dem inspirieren, was mir die Natur nicht mehr sagen kann.‹« Auch die Menschen allein können die Inspiration nicht leisten, aber in ihrer Betrachtung erschließt sich dem Erzähler die Bedeutung von ►Alter und ►Zeit und führt ihn über den Umweg der Erinnerung zur Natur zurück.

Bergotte

Von Marcel bewunderter Schriftsteller. Bloch macht Marcel mit den Romanen von Bergotte bekannt, die ihm eine neue Welt eröffnen und mit deren ►Lektüre er große Teile seiner Kindheit in ►Combray verbringt. Besonders der Stil Bergottes hat es ihm angetan, der immer wieder Überraschendes, Neues hervorbringt, zugleich aber sich selbst treu bleibt und so als Form einer individuellen, unverwechselbaren Weltsicht erkennbar wird. Dadurch kann der Leser sowohl den Reiz des Unerwarteten als auch die Freude des Wiedererkennens genießen – anhand von Bergottes Schreiben formuliert Proust jene Bedingungen, die beide zusammen erst den Kunstgenuss ermöglichen und ein Werk schaffen: Originalität und Wiederholung. Vinteuil und die ►Berma werden diese Fundamente des Kunstgenusses bestätigen: Erst im Wiedererkennen der sich ständig wandelnden »kleinen Phrase« entsteht der Reiz von Vinteuils ►Musik, und erst bei seinem zweiten Theaterbesuch kann Marcel die Größe im Spiel der Berma erfassen. So wie später Albertines Reiz für Marcel durch ihre Bekanntschaft mit ►Elstir gesteigert wird, entflammt sein Begehren für ►Gilberte noch stärker, als er erfährt, dass Bergotte bei den Swanns verkehrt und sie ihn persönlich kennt. Zu den Reliquien, die Marcel jeden Abend in der Einsamkeit seines Zimmers anbetet, gehören die Briefe Gilbertes, die Achatmurmel, die sie ihm geschenkt hat, und ein kleiner Aufsatz Bergottes, den sie ihm besorgt hat. Der ►Name des Schriftstellers wird zu einem symbolischen Gefäß, das nicht nur die Lektüreerlebnisse Marcels und seine damit verbundenen Phantasien in sich aufnimmt, sondern auch das ganze unerfüllte Begehren nach Gilberte und dem Haus ihrer Eltern.

Kein Wunder also, dass Marcel bei seinem ersten, sehnsüchtig erwarteten Zusammentreffen mit dem Schriftsteller schwer enttäuscht wird: Anstelle des »gefühlvollen Greises«, den er sich vorgestellt hat, findet er einen kleinen Mann mit »Schneckenhausnase« vor, der sich mit monotoner und merkwürdiger►Stimme in belangloser ►Konversation ergeht. Für Marcel bestätigt sich hier auf schmerzliche Weise die von Proust schon in Contre Sainte-Beuve formulierte Einsicht, dass ►Kunst und Künstler, Werk und gesellschaftliche Existenz nichts miteinander zu tun haben, sondern zwei getrennten Seiten ein und derselben Person entsprechen: einer verborgenen, dem Künstler selbst unbewussten Tiefenschicht, die nur im Werk Ausdruck findet, und einer öffentlichen Erscheinung, die von der Gesellschaft oft fälschlicherweise mit dem Werk identifiziert wird. Bergottes Werk wird im Laufe der Zeit für Marcel verblassen; in dem Maße, in dem der Schriftsteller immer berühmter und sein Stil zur literarischen Mode wird, verliert sein Werk die Fähigkeit zu überraschen. Schließlich wird er für Marcel von einem »neuen Autor« mit neuem, revolutionärem Stil verdrängt, der allerdings nur kurz Erwähnung findet.

Proust hatte wohl ursprünglich geplant, Bergotte bis zum Schluss im engeren Kreis der Romanfiguren zu belassen, wie sein Auftreten als Freund der Familie Saint-Loup gegen Ende des Romans belegt. Ein Jahr vor seinem eigenen ►Tod jedoch fügt Proust eine längere Szene in Die Gefangene ein, die das langsame Dahinsiechen und den Tod Bergottes bei einem Ausstellungsbesuch beschreibt. Es gibt zahlreiche mögliche Begründungen für dieses Sterben der einzigen Schriftstellerfigur des Romans: Zum einen geben Krankheit und Tod Bergottes Proust die Gelegenheit, seine eigene schwindende Gesundheit zu schildern und sich gedanklich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Die schrecklichen ►Träume Bergottes, der im Schlaf den Eindruck hat, man zersäge seinen ►Körper oder er sterbe an einem Schlaganfall, seine Zurückgezogenheit, seine Schlaflosigkeit, die ihm als einzige Freude noch das Ausprobieren neuer Schlafmittel und künstlicher Ohnmachten lässt – all das entspricht ziemlich genau den überlieferten Lebensumständen des kranken, aber ständig arbeitenden Proust. Bergottes letzter Gedanke, er wolle nicht Teil der vermischten Nachrichten des folgenden Tages werden, und Bergottes Bücher in den Vitrinen, die in den Augen Marcels ihren Schöpfer »überleben«, zeigen darüber hinaus, dass hier auch der ►Ruhm des Schriftstellers zum Thema wird: Im Überleben der Bücher liegt ein Versprechen, zugleich aber setzt der Nachruhm den Tod des Autors und die Preisgabe seines Werkes an ein unbekanntes Publikum voraus, so dass offenbleibt, ob der Tod als Freund oder als Feind kommt.

Damit ist noch nicht erklärt, warum Bergotte schon in Die Gefangene stirbt und nicht erst am Ende des Romans, wie zum Beispiel die Berma. Die Platzierung innerhalb des Werkes macht es möglich, den Tod des Schriftstellers auch als eine Auseinandersetzung mit zeitgenössischen literarischen Stilen zu lesen. So stilbildend Bergotte in seiner besten Zeit war, stirbt er im Gefühl seines Versagens und kann offenbar auch nicht als Modell für jene Art des Schreibens dienen, wie sie Marcel oder Proust selbst vorschweben. Seine neuen Vorbilder findet Marcel nicht unter den Schriftstellern, sondern im Musiker Vinteuil und vor allem im Maler Elstir. Nicht ein Schriftsteller lehrt ihn die Kunst der ►Metapher und der Perspektive, sondern ein impressionistischer Maler. So wird der Tod Bergottes, den keine neue Schriftstellerfigur ersetzt, zum Zeichen für Prousts Versuche, mit den Traditionen der Literatur zu brechen und deren herkömmliche Erzählverfahren durch Techniken zu ersetzen, für die es zu seiner Zeit kaum literarische Vorbilder gibt. Und gerade von Bergottes Tod an setzt er diese Techniken auch verstärkt ein, die insbesondere auf das Erzählen einer »objektiven« Geschichte verzichten, zugunsten der Abfolge einander ständig widersprechender, flüchtiger und radikal subjektiver Eindrücke. Auf diese Weise erfüllt Proust das Vermächtnis Bergottes, der noch im Sterben bedauert hatte, nicht genug an den einzelnen Facetten seines Werks gefeilt zu haben, dem einzelnen Satz, dem einzelnen Bild, der einzelnen kostbaren Impression nicht genügend Gewicht auf Kosten des Ganzen gegeben zu haben. Insgesamt dient Bergotte weniger dazu, Anspielungen auf reale Autoren unterzubringen (unter anderen sollen Ruskin, Bourget, Bergson, Daudet, Barrès, Renan und France Vorbilder sein); die Schriftstellerfigur illustriert vielmehr, dass Kunst und literarischer Stil keinem überzeitlichen Ideal folgen, sondern dem Wandel sowohl der Vorstellungen des Autors als auch der seines Publikums unterworfen sind.

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