Hans Leip - Der große Fluss im Meer

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Leip - Der große Fluss im Meer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der große Fluss im Meer: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der große Fluss im Meer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Dieser Roman einer Meeresströmung ist auf jeder Seite schön. Hans Leip erzählt ihn Tlaloca, der Tochter des Windgottes Tlaloc, der Nixe des Golfstroms, die auf ihrem teils geschwind, teils gemächlich dahinströmenden Warmblüter den Atlantik durchpflügt und die Unruhe des weißen Mannes auf dem Gewissen hat. Es wird entwickelt, wieso der Golfstrom mit seinen wetterwendischen Launen und Tücken, seinen Hurrikans und Zyklopen das Gesicht und den Charakter des Europäers geformt hat, bis er ihm mit seinem unruhigen Tatendrang wie ein Bruder gleicht, der die innere Muße und die beschauliche Weisheit östlicher Völker verloren hat. Gebannt folgt der Leser den stilistischen Kapriolen des Autors wie den Kapriolen sich überschlagender Brandungswellen oder dem zuckenden Aufleuchten ferner Gewitter.-

Der große Fluss im Meer — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der große Fluss im Meer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Kolumbus selber ordnete an – beraten von den staatlichen Gerichtsexperten –, jedem Eingeborenen, der nicht sein vorgeschriebenes Quantum Gold ablieferte, Nase und Ohren abzuschneiden. Belgische Beamte am Kongo begnügten sich noch vor wenigen Jahrzehnten in ähnlichen Fällen mit dem Abhacken der Hände. Wir aber hatten das KZ.

Doch läßt sich über keimende Empfindsamkeit auch von damals berichten. Als sich herausstellte, daß die neuen Länder trotz grausamster Auspressung vorerst noch immer Zuschüsse erforderten, um die Auspresser zu unterhalten, und selbst die manische Phantasie des Kolumbus keine Beschönigung mehr fand, kam er auf die Idee, das Geld für weitere Expeditionen zur endlichen Auffindung der überall spukenden und ersehnten ungeheuren Gold- und Edelsteinschätze auf folgende Weise aufzubringen: Er verfrachtete eine Ladung jener Leute, denen er Land und Besitz geraubt, als Sklaven nach Europa. Das aber nahm die kirchlich fromme Isabella ihm übel, die doch ohne Wimperzucken dem Abschlachten von Tausenden intelligenter Mauren und Juden beigewohnt hatte. Sie ließ ihre „braunen Landeskinder“ huldreich grüßen, und Kolumbus mußte die Indianerfracht auf Gegenkurs setzen, wobei allerdings nur ein Teil die Segnungen der Zivilisation im Zwischendeck der Karavellen überstand.

Doch war dies Unterfangen noch milde zu nennen gegen das, was später der Golfstrom an Sklavenfracht erlebte. Übrigens war es fünfzig Jahre nach diesem Zwischenfall dem Satan Soto zu danken, daß die zwei Millionen Bewohner Kubas bis auf den letzten Säugling ausgetilgt wurden.

Und so wie dort ging es fast überall, wo die europäische Gier Gold und Schätze witterte. Und es bedurfte nur einer Handvoll Strauchritter und massiver Kanonenhengste, um die ganzen alten, feinnervigen Kulturen Mittelamerikas in den Schmutz zu treten.

*

Zu Tomebamba in Ekuador

weilte Huana Capac,

der letzte der großen Inkakönige.

Ihn hielt von der Heimat fern

und fern von beiden Meeren

die Liebe zu Tlaloca.

Sie war die schönste seiner zweihundert Frauen.

Da erreichte ihn die Nachricht,

Götter seien gelandet,

weißen Gesichts und bärtig,

aus gewaltigen schwimmenden Häusern

dem Meere entstiegen.

Und viel Kleidung sei um sie

und der Donner bei ihnen

in ihren Speeren und ehernen Balken.

Betroffen sann da der Inka

und verschloß sich lange.

Doch dann machte er sich auf zur Küste,

voll Bebens und dennoch gewillt,

mächtig zu bleiben.

Da, unterwegs schon, nahte ein Bote,

schwarz bemantelt,

und brachte ein Kästchen aus Gold.

Und sagte, er sei vom Himmel gesandt,

es dem Inka zu geben.

Öffne es nicht! sagte ein Weiser:

Schick es denen, die da gelandet!

Aber Tlaloca, die schönste, sagte: Ach, Unsinn!

Und sie lupfte neugierig den Deckel –

Hu! Eine Wolke von Mücken und Motten

stob da heraus und umtanzte den Inka

und wirbelte über die Binde der Stirn

und die rote Quaste aus Lamawolle

und löschte das Heilige aus und den Willen.

Und warf eine Seuche auf ihn und die Heerschar,

wie die Sage berichtet,

die bis Korea vor ähnlichen Finten

sich keineswegs scheut,

um die Stärke des Gegners

und seinen Ruhm

zu verkleinern.

*

Die Tat des Kolumbus war eine Anregung . Seine Entdeckungen waren überall nur halb. Er hielt das Karibische Meer für eine abgeschlossene Bucht und ließ sich das Betreten Yukatans, Mexikos und Floridas, ja selbst die Floridastraße und die Enthüllung des Golfstroms entgehen. Er entließ das Boot der Maya, das ihm vor Trinidad begegnete und das reizvolle Kulturzeugnisse aufwies, uninteressiert, weil nirgends Gold bei der Besatzung zu entdecken war. Er kam nicht dazu, den Schritt über die Landenge zu tun und von dort, wie nur drei Jahrzehnte später Saavedra, den Weiterweg nach Java und dem wirklichen Indien zu erspähen, Anschluß zu finden an die Gleicherströmung im Pazifik, an die Fortsetzung der Westströmung, die zu verlassen er sich nicht getraute, so sonderbar es klingen mag. Es war, als wolle er in seinem Innersten nicht zurück, obwohl er tatsächlich viermal heimgekehrt ist, wenn auch nur, um schließlich einsam, vergessen und verbittert, obschon begütert, in Valladolid zu sterben, keine anderthalb Jahrzehnte nach seiner „Propagandatat“. Sein Traum, über Suez und Alexandrien nach Hause zu gelangen, hatte sich nicht erfüllt. Aber er mußte noch erleben, daß Calicut 1499 von Vasco da Gama und ein Jahr darauf von Cabral um Afrika herum erreicht wurde, in Weitreisen, gegen die seine nachträglich ein Kinderspiel schienen. Immerhin, er war gleichsam der Schneeball, der die lange am Golfstrom lauernde Lawine ausgelöst, der die Löwin geweckt hatte, die nun von Europa aufsprang und ihre Tatze vernichtend in eine vom abendländischen Hochmut bisher verschonte Welt schlug. Auf den Wunden und Narben dieser Neuen Welt wuchs sein gigantisch ruhloser Geist weiter bis auf den heutigen Tag.

Die Rache der Unterdrückten hat freilich nicht auf sich warten lassen. Gering war zwar, was Speer, Keule und Giftpfeil gegen Arkebusen, Stahlschwerter, Streitrosse, Panzerschienen, Kanonen, Bluthunde, Grippe und Lungenpest ausrichteten. Mit all dem waren die weißen Götter indianischer Verheißung oder Erinnerung an Land gestiegen, um sich bald als Teufel zu entpuppen, ausgehungert über die nackten Weiber herzufallen und das gelbe Metall, das dem Rost widerstand, erst noch gegen Glasperlen und Kinderschellen eingetauscht, mit Gewalt an sich zu bringen. Überall trafen diese Eroberer auf das Schlangensymbol. Den Europäern war die Schlange die Verführerin Evas und damit schuld an aller Sünde. Der Begriff Midgardschlange war seit Hunderten von Jahren untergegangen und ihr atlantisches Dasein vergessen und noch nicht wiederentdeckt.

Somit zertraten die weißen Horden die heiligen Zeichen in christlichstem Eifer, nicht anders als die Giftschlangen, an denen es überdies nicht fehlte. Aber eine sehr winzige Schlangenart entging ihrem Auge. Es hat vierhundert Jahre gedauert, bis überhaupt ein menschliches Auge sie sah. Erst der Deutsche Fritz Schaudinn entdeckte sie, die kleinen heimtückischen Racheschlangen der unterjochten Terra nuova, die Spirochäten der Syphilis.

Hinter den beiden Söhnen des Colon her, die, geadelt, als Pagen bei Hofe erzogen wurden, riefen die Heimkehrer und Verseuchten von den Bettelstufen der Alhambra: Da seht die Zierstengel des Admirals von Moskitonien, die Seidenaffen des Betrügers, des Totengräbers edler Spanier!

Es erging dem Alten dennoch besser als den meisten der Entdecker. Sie pflegten nicht wie er im Bett, sondern im Blutbad von Aufständen, Meutereien, Heimtücke und Hinterhalt ein unnatürliches Ende zu finden. Er starb – wie W-Typen nicht selten – an Herzkrampf, wahrscheinlich an Angina pectoris. Die eigentlichen Racheschlänglein hatten ihn verschont. Sein letztes Jammern um entgangene Millionen verhallte in einem eigenen stattlichen, aber gottverlassenen Hause. Immerhin hatte der Webergeselle es bis zu folgender Unterschrift unter sein Testament gebracht:

Der Admiralmajor des Ozeans und Vizekönig und Generalstatthalter des Königs und der Königin, meiner Herren, für Inseln und Festland von Asien und Indien, und ihr Generalkapitän zur See und Mitglied des Rates.

S.

S. A. S.

X.M.Y.

po Ferens.

Diese Mischung aus Selbsterhebung und Zauberformel paßt in den Rahmen seines Typs.

Spanische Grandezza verwehrt übrigens einem direkten Nachkommen des Kolumbus, der heute als schlichter Leutnant in der iberischen Marine dient, keinen der ererbten Titel. So durfte denn kürzlich der „Vizekönig von Westindien“, der junge Don Cristobal Colon, bei seiner Trauung in der Uniform eines „Admirals der Ozeane“ erscheinen, ohne daß von seiten anderer Seemächte Einspruch erhoben wurde; handelt es sich doch nur um einen kleinen märchenhaften Abglanz von einst.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der große Fluss im Meer»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der große Fluss im Meer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der große Fluss im Meer»

Обсуждение, отзывы о книге «Der große Fluss im Meer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x