W. Norris - Die Erbin

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Der Dean von St. Cyprian in Oxford hinterlässt die Hauptmasse seines Vermögens nicht, wie man erwartet, seinem Neffen Fred Musgrave, sondern seiner Tochter Laura, die vor zwölf Jahren mit ihrem Musiklehrer Mr. Fenton nach Neuseeland durchgebrannt ist und seitdem keinen Versuch gemacht hat, sich mit ihrem Vater zu versöhnen. Freds Hoffnung, Susie Moore heiraten zu können, wird so vereitelt. Fred sucht in seinem Liebesgram Trost bei der noch sehr jugendlich aussehenden Witwe, die sich inzwischen als Mrs. Fenton gemeldet und auch die Erbschaft ausgezahlt bekommen hat. Ehe die Hochzeit stattfinden kann, fordert jedoch ein früherer Bekannter der Erbin, der weiß, dass sie in Wahrheit Letitia Watson ist, Schweigegeld…-

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„Ist Ihnen durch diese seine Charaktereigentümlichkeit das Zusammenleben mit ihm nicht sehr verleidet worden?“

„O nein. Ich bin an seine Art gewöhnt und lasse ihn ruhig gewähren. Er ist nun einmal so und nicht anders. Ab und zu haben wir natürlich auch einmal einen kleinen Streit — augenblicklich sind wir gerade mitten in einem solchen —, aber derartige Zwischenfälle gehen gewöhnlich rasch vorüber und dann sind wir wieder ganz gute Freunde wie vorher.“

„Damit wollen Sie wahrscheinlich sagen, dass Sie schliesslich doch immer thun, was er will, nicht wahr?“

„Wenigstens fast immer. Mir ist unterdessen gewöhnlich der Wunsch vergangen, etwas zu thun, was er missbilligt.“

„Er muss aber doch sehr gut gegen Sie gewesen sein,“ bemerkte Susie nach kurzem Nachdenken. „Sie scheinen doch nur Ihrem Vergnügen zu leben.“

„O, Miss Moore, wie grausam sind Sie, mir etwas derartiges zu sagen! Nichts Widerwärtigeres als ein Mann, der nur seinem Vergnügen lebt. Sehen Sie, ich geniesse alles, was sich mir bietet, aber deshalb ist mir der Genuss doch nicht Lebenszweck. Meine Vergnügungen sind sehr harmloser und unschuldiger Natur. Ich spiele in meinen Mussestunden Cricket; ich liebe die Jagd und nehme daher Einladungen dazu sehr gern an; ich übernehme gern eine Rolle in einem kleinen Theaterstücke — das ist doch gewiss nichts Schlimmes, nicht wahr?“

„Nein. Ich wollte Sie nicht kränken. Ich wollte nur sagen, dass Sie mit Ihren vielen Talenten meiner Ansicht nach weit mehr leisten könnten, als Sie in Wirklichkeit thun.“

„Ich verstehe Sie. Sie wollen mir sagen, dass ich keinen rechten Beruf habe. Gestatten Sie, dass ich Ihnen eine ausführliche Antwort auf diesen Vorwurf gebe! Nachdem ich mein Abiturientenexamen abgelegt hatte, fragte mein Onkel mich, welche von den — seiner Ansicht nach — eines Gentleman würdigen Karrieren ich einmal einzuschlagen beabsichtige. Darunter verstand er nur eine sehr geringe Auswahl. Seemann zu werden war natürlich etwas ganz ausser Frage Stehendes; es blieben also nur: die Armee, die Kirche, die Rechte und die Diplomatie übrig. Ich entschied mich für die Armee. Er war nicht sehr erbaut von dieser Wahl und wusste sie mir rasch zu verleiden. Zur Diplomatie eignete ich mich nicht, da ich wenig Sprachtalent besitze; zum Geistlichen hatte ich nicht die mindeste Neigung, und so fügte ich mich denn endlich meines Onkels Wunsch und begann Jura zu studieren. Aber dies Studium war mir von Anbeginn an verhasst. Es ist so trocken und langweilig. Leider habe ich von früher Jugend an ein ausgesprochenes Dichtertalent in mir gespürt, und da sich dies Talent nicht unterdrücken liess, so begann ich, anstatt ordentlich die Rechte kennen zu lernen, Theaterstücke zu schreiben. Meiner Ansicht nach ist das eine ebensogut ein Beruf, als das andre. Aber mein Onkel will das nun einmal nicht einsehen.“

„Da ist er wohl jetzt sehr erzürnt auf Sie?“

„O, er sagt, er hätte sich noch nie in seinem Leben so sehr über jemand geärgert, als jetzt über mich; aber das ist eine blosse Redensart. Er war sicherlich schon zahllose Male ebenso zornig und enttäuscht, und wird es bis zu seinem Todestage noch recht oft sein.“

Susie lachte. „Der arme, alte Mann! Thäten Sie nicht aber doch gescheit daran, sich dem, was er gern sieht, zu fügen?“

„Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, da bisher noch niemand entdeckt hat, was mein Onkel wirklich gern sähe. Weit lieber möchte ich alles thun, was Sie gern sähen, Miss Moore.“

„Ich? O, ich bin ja nicht Ihr Onkel.“

„Nehmen wir einmal an, Sie seien meine Tante und erteilen Sie mir als solche einen Befehl. Sie sollten sehen, welch ein gehorsamer Neffe ich unter Umständen sein kann.“

Susie lehnte die ihr zugeschriebene Verwandtschaft lachend ab, aber da Fred sie dringend bat, ihm ihre Ansicht über seine Handlungsweise offen zu sagen, gab sie zu, dass sie eigentlich völlig seiner Meinung sei. Jeder Mensch müsse nur das thun, wozu er Neigung und Beruf in sich verspüre, und wenn man ihm das höchste Amt im Reiche anböte und er einsähe, dass er sich nicht dazu eignete, so sollte er darauf verzichten und einen einfachen Beruf, der ihm zusagte, erwählen.

Das Gespräch begann eine gefährliche Wendung zu nehmen, und wenn Fred, als er die Gesellschaft verliess, Susie Moore seine Liebe trotzdem nicht offen erklärt hatte, so lag es einfach daran, dass er ein gewissenhafter junger Mann war, der einsah, dass er einen solchen Schritt nicht thun dürfe, ohne seines Onkels Erlaubnis dazu eingeholt zu haben. Aber durch die Blume hatte er ihr dennoch angedeutet, was er für sie fühlte, und seine Andeutungen hatten Susie sichtlich nicht unangenehm berührt. Als Fred daher jetzt seiner Wohnung in St. James zuschritt, pfiff er eine lustige Melodie vor sich hin und sah lauter Bilder einer glücklichen, sonnigen Zukunft sich umschweben. Er war fest entschlossen, gleich am nächsten Tage nach Oxford zu reisen und sich mit seinem Onkel zu versöhnen, was sicherlich kein schweres Stück Arbeit sein würde. Der alte Mann hatte ihm schon häufig gezürnt und war, sobald Fred den ersten Schritt zur Versöhnung that, immer geneigt gewesen, seinem Neffen zu vergeben. Ja, Fred hegte die feste Ueberzeugung, dass er zu seines Onkels Glück oder Behaglichkeit dringend notwendig sei, und dass der schreckliche alte Mann durch ihre Entfremdung weit mehr litte, als er selber. „Ich werde ihm wahrscheinlich einige Zugeständnisse machen müssen,“ überlegte er im stillen. „Vielleicht verlangt er, dass ich noch ein Jahr lang studiere — auch den Gefallen will ich ihm thun. Mir bleiben ja immer noch Mussestunden, um Dramen zu schreiben. Dass es, sobald ich von meinen Heiratsplänen zu sprechen anfange, eine schreckliche Scene geben wird, weiss ich im voraus, aber er wird sich wieder beruhigen und zu der Einsicht gelangen, welch ein Glück es ist, dass meine Wahl auf Miss Moore fällt. Die Familie Moore ist weit und breit sehr geachtet — er kann nichts gegen sie einzuwenden haben.“

Er stürmte die Treppe zu seiner Wohnung hinan und trat ins Wohnzimmer. Da gewahrte er das Telegramm des Rektors, das seit sechs Stunden auf dem Tische lag und seiner wartete.

„Komm so schnell als möglich her. Dein Onkel ist gefährlich erkrankt.“

Der junge Mann war mit einem Schlage ernüchtert und zugleich im höchsten Grade erschreckt. Er hatte keine Ahnung davon gehabt, dass sein Onkel leidend sei, und die Nachricht traf ihn daher völlig unvorbereitet. Leider konnte er dem Rufe nicht sofort Folge leisten. Der erste Zug nach Oxford ging erst fünf Uhr dreissig Minuten ab und die nächste Turmuhr verkündete eben erst die dritte Morgenstunde. Da es nicht mehr der Mühe lohnte, sich ins Bett zu legen, so kleidete der junge Mann sich um, packte die für eine kleine Reise notwendigen Sachen zusammen und setzte sich dann mit seiner Cigarre aufs Sofa nieder. Sein Temperament war ein sehr glückliches und neigte immer mehr zur Hoffnung als zur Furcht. Daher gab Fred sich auch jetzt der sicheren Ueberzeugung hin, er würde seinen Onkel schon wieder ganz hergestellt und gesund antreffen. Trotzdem that ihm der kurze Aufschub herzlich leid. Sein Onkel konnte daraus den Schluss ziehen, Fred sei herzlos und völlig gleichgültig gegen die Gesundheit dessen, dem er so unsäglich viel verdankte. Wie gut er dem alten Manne war, das sah er jetzt plötzlich klarer denn je ein. Wer weiss, ob er ihn nicht weit mehr liebte, als der alte Mann glaubte oder mit Gegenliebe vergalt. Aber derartige Gefühle kann man nicht abwägen und abmessen. Das Geheimnis von des Dekan Musgraves Liebe oder Abneigung blieb in seinem Innern verschlossen und ging mit ihm ins Grab hinab.

Drittes Kapitel.

Es war noch früh am Morgen, als Fred Musgrave in Oxford anlangte und den Weg vom Bahnhof nach der Universität, in der sein Onkel eine stattliche Reihe von Jahren mehr gefürchtet als geliebt worden war, zurücklegte. Das mächtige alte Gebäude hob sich düster von dem trüben grauen Märzhimmel ab; die weiche Steinmasse, aus der die meisten Häuser in Oxford gebaut sind, war an verschiedenen Stellen abgebröckelt und machte einem phantastischen Beobachter unwillkürlich den düsteren Eindruck von Verfall und Tod. Fred Musgrave aber war kein Phantast, er dachte an nichts weiter, als dass es ein sehr kalter Morgen war und dass er sich auf das warme Esszimmer seines Oheims freute. Selbst die an allen Fenstern herabgelassenen Vorhänge flössten ihm keine Besorgnis ein; an einem Wintermorgen ist es ganz natürlich, dass um halb acht Uhr die Fenstervorhänge noch nicht zurückgezogen sind.

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