Hardy Grüne - Jenseits der Komfortzone

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11.000 Kilometer, 110.000 Höhenmeter, 106 Tagesetappen, Schotterpisten, brennende Hitze, Regen, stürmische Winde, jede Menge Grenzerfahrungen: Das ist «The Andes Trail», eines der härtesten und längsten Radrennen der Welt. Von August bis Dezember 2014 hat Hardy Grüne sich mit 40 anderen Extremsportlern dieser (Tor-)Tour ausgesetzt. Sein Reisebericht zeigt Südamerika abseits der Hauptstädte und abseits der Touristenpfade. In großartigen Fotos und anschaulichen Texten schildert er atemberaubende Landschaften, abenteuerliche Pisten sowie den Alltag der Menschen, die er unterwegs traf.Angesichts der schier unglaublichen Herausforderungen, die der Rennverlauf stellte, geht es in Grünes Report auch um das Erfahren der eigenen Leidens- und Leistungsfähigkeit, um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit den Widrigkeiten des Wetters sowie um die Kooperation und Konkurrenz in der Gruppe der Mitradler. Hardy Grüne nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Turbulenzen der Psyche, vor einem wahrhaft exotischen Panorama.

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Die Anstiege sind bissig. Abrupt, scharf. Irgendwo zwischen sechs und neun Prozent Steigung. Flach ist es hier nie. Ständig fliegt die Kette zwischen dem größten und dem kleinsten Gang hin und her. Der dauernde Rhythmuswechsel fordert. Nicht nur den Körper, sondern auch den Geist, der zwischen Euphorie und Qual pendelt. Auch das gehört zur meditativen Traumreise. Nach knapp zwei Stunden rolle ich in Chunchi ein.

Chunchi in seiner ganzen Tristesse Gegen Mittag breche ich zu einem Spaziergang - фото 14

Chunchi in seiner ganzen Tristesse

Gegen Mittag breche ich zu einem Spaziergang auf. Atmosphäre wie in einem schlechten Horrorfilm. Dichter Talnebel verstopft die menschenleeren Straßen. Auf dem zentralen Marktplatz lungern ein paar Jugendliche unter der steinernen Abbildung irgendeines Heroen aus der Vergangenheit herum. An einer Ecke liefert sich ein Rudel Hunde ein Gebellgefecht. Gleichgültig beobachtet ein Ladenbesitzer das Spektakel. Mir schaudert in der feuchtkalten Luft. Bin ich jemals an einem tristeren Ort gewesen?

Zurück im Hotel, muss ich schallend lachen. Schadenfreude ist eine derbe Freude. Sie überfällt einen mitunter einfach. Heutiges Opfer: Diederich, einer der starken holländischen Bergfahrer. Beim Start am Morgen ist er in die falsche Richtung abgebogen. Hat sich jenen Berg hinaufgequält, den wir am Vortag hinabgerast sind. Erst als nach 35 Kilometern nicht das erhoffte Tagesziel auftauchte, realisierte er seinen Fauxpas. Also umdrehen und ein Dreifaches der eigentlich geforderten Tagesleistung absolvieren. Zunächst zurück nach Alausi, dann die 35 Kilometer nach Chunchi. Am Abend bekommt er für seine „Leistung“ unser Maskottchen überreicht. Ein kleines Stofflama, das im Fahrerlager herumgereicht wird. Jeden Tag bekommt es jener Fahrer, der aus irgendeinem Grund „aufgefallen“ ist. Zwei Tage war es in den Händen des US-Amerikaners Buck, der zweimal in Folge den Lunchtruck übersehen hatte. Dann übernahm Alfred, der nach einem Platten über drei Kilometer zu Fuß hatte marschieren müssen. Mit seinem uns alle erheiternden Ausflug ist Diederich der geeignete Nachfolger.

Abends präsentiert sich Chunchi ein wenig belebter. Der Talnebel hat sich gelichtet. Entlang der Hauptstraße sind die Läden und Restaurants geöffnet. Busse rattern den Berg herunter, spucken Fahrgäste aus, nehmen Reisewillige mit. Alfred und ich suchen ein Restaurant. An einer Straßenecke finden wir ein Chifa – Südamerikas Pendant zu einem China-Restaurant. Hinter den Scheiben ist Licht zu erkennen. Wir öffnen die Tür, blicken in 30 vertraute Augenpaare. Fast alle Mitfahrer sind hier gelandet. Hungrig und quasi zur selben Zeit. Zwei Stunden dauert es, bis die Küche ihre Köstlichkeiten reicht. Das kleine Chunchi ist völlig überfordert mit unserem Riesentross. Verständlich.

6. ETAPPE. CHUNCHI – INGAPIRCA, 71 KILOMETER, 1.979 HÖHENMETER

In der letzten Kurve reiße ich die Faust hoch und stoße einen Jubelschrei aus. Geschafft! Der bislang härteste Tag liegt hinter mir. Ein unendliches Geklettere. Mit rüden Anstiegen, wilden Hunden und chaotischem Verkehr. Auf rumpeligen Betonstraßen und gegen abrupte Winde. Ein Tag entlang der Grenzen der eigenen Möglichkeiten. Jenseits der Komfortzone. Mitten im Abenteuer.

Schon beim Frühstück lässt sich erahnen, was uns bevorsteht. Das Tagesprofil sieht aus wie ein Sägeblatt. Wieder ein Tag, an dem so etwas wie ein flaches Stück Straße nicht stattfindet. Entweder es geht hoch, oder es geht runter. Und das mit Verve. Sanfte Anstiege unter sechs Prozent, wie ich sie aus heimatlichen Revieren kenne, gibt es in den Anden nicht. Hier geht es schnell in zweistellige Werte. Nach 40 Kilometern stehen bereits 1.000 Höhenmeter auf dem Tacho. In Wellenbewegungen schrauben wir uns langsam höher. Dass die Straße aus ausgelutschten Betonblöcken besteht, macht es nicht leichter. Während stinkende Lastwagen an uns vorbeifauchen, kämpfen wir uns über die kaputte Piste. Besonders tückisch ist der Wind, der auf den Gipfeln lauert. Als ich an einem Pass einen Öllaster überhole, erwischt mich eine Böe und schubst mich fast von der Straße. Blitzschnell muss ich handeln, bekomme den Crosser herzpochend wieder unter Kontrolle.

Der Verkehr nervt. Er fordert die gesamte Aufmerksamkeit. Landschaft und Menschen fliegen unbesehen vorbei. Die ganze Konzentration gilt der Verteidigung der eigenen Fahrspur. Zehn Kilometer vor dem Tagesziel verlassen wir die PanAmericana endlich. Im Örtchen Tambo geht es links ab. Fast verpasse ich den Abzweig, weil ich in hohem Tempo einen Abgang hinunterschieße. Unsicher folge ich der nicht ausgeschilderten Route. Überquere eine rumpelige Bahnstrecke, finde mich auf einer schmalen Nebenpiste wieder. Sie führt nach Ingapirca, einem der bedeutendsten Orte der Inka-Kultur in Ecuador. Kein Schild weist darauf hin. Nach all der Kletterei sind die Beine müde. Unbarmherzig windet sich die dünne Piste in weitläufigen Kurven nach oben. Menschen sind in der Handvoll Örtchen kaum zu sehen. Dafür Hunde, die enervierend aggressiv sind. Und sich weder von Befehlen noch Gesten abschrecken lassen. Kommen sie angerauscht, hilft nur Flucht. Was bei den steilen Anstiegen nicht einfach ist. Doch Furcht ist ein guter Zündstoff, und so kann ich den kläffenden Bestien stets entschwinden.

Das nervenaufreibende Spiel mit den Vierbeinern kostet viel Energie und Aufmerksamkeit. Am letzten Anstieg brüllen die Muskeln vor Schmerzen. Dann taucht endlich das Hotel Huasipuncu auf. Das Tagesziel. Davor sitzen neun stolze Radfahrer, die vor mir angekommen sind. Sie spenden anerkennenden Beifall und Jubelrufe, während Etappensieger James ein Foto von mir schießt. Unsere kleine Radelgruppe voller Individualisten wird langsam zum Kollektiv. Stolz lasse ich mich feiern und beende den Tag mit einem erleichterten Stoßseufzer.

Unsere Unterkunft ist mit „dürftig“ noch beschönigend umschrieben. Ein unverputztes Gebäude mit einem großmäulig „Restaurant“ genannten zugigen Aufenthaltsraum, in dem ein paar Holzbänke und -Tische sowie ein gähnend leerer Getränkekühlschrank stehen. Die Zimmer sind winzig, die sanitären Anlagen unbeschreiblich. Dabei ist Ingapirca, wie gesagt, ein rares kulturelles Highlight. Vom Hotel aus kann ich sie sehen, die Ausgrabungsstätten aus der Vergangenheit. Die Forscher sind unschlüssig, um was es sich dabei handelt. Eine Art Burg soll es gewesen sein. Oder vielleicht doch eher eine Kultstätte der Kañari, die später von den Inka übernommen wurde? Westler verirren sich nur selten in das unscheinbare Örtchen auf 3.000 Metern. Zu rudimentär die Infrastruktur. Pauschaltouristen aus der ersten Welt ist es nicht zumutbar, in knarzenden Holzbetten mit verlausten Matratzen zu übernachten, WCs ohne Wasserspülung und Toilettentüren zu benutzen. Also bleiben sie fort, also fehlen die Devisen, um die Umstände zu ändern. Tourismus in Ländern wie Ecuador ist eine Gratwanderung.

Die Ausgrabungsstätte Ingapirca Am Nachmittag brechen wir zur Besichtigung der - фото 15

Die Ausgrabungsstätte Ingapirca

Am Nachmittag brechen wir zur Besichtigung der Ruinen auf. Sechs Dollar sind fällig, damit sich die Pforte öffnet. Zu sehen gibt es unter anderem einen gut erhaltenen Sonnentempel. Allzu viel kann ich nicht anfangen mit den Relikten einer fernen Vergangenheit. Die kargen Tafeln an den steinernen Überbleibseln aus einer Zeit, in der die Anden Zentrum einer der erstaunlichsten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte waren, liefern zu wenig Information, um der Phantasie auf die Sprünge zu helfen. Und so sehen die Augen nur das, was offenkundig ist: einen Haufen alter Steinmauern, die irgendwie miteinander in Verbindung stehen müssen. Als sich nach einer halben Stunde düstere Regenwolken dem Gelände nähern, marschiere ich zurück ins Hotel.

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