Hardy Grüne - Jenseits der Komfortzone

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11.000 Kilometer, 110.000 Höhenmeter, 106 Tagesetappen, Schotterpisten, brennende Hitze, Regen, stürmische Winde, jede Menge Grenzerfahrungen: Das ist «The Andes Trail», eines der härtesten und längsten Radrennen der Welt. Von August bis Dezember 2014 hat Hardy Grüne sich mit 40 anderen Extremsportlern dieser (Tor-)Tour ausgesetzt. Sein Reisebericht zeigt Südamerika abseits der Hauptstädte und abseits der Touristenpfade. In großartigen Fotos und anschaulichen Texten schildert er atemberaubende Landschaften, abenteuerliche Pisten sowie den Alltag der Menschen, die er unterwegs traf.Angesichts der schier unglaublichen Herausforderungen, die der Rennverlauf stellte, geht es in Grünes Report auch um das Erfahren der eigenen Leidens- und Leistungsfähigkeit, um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit den Widrigkeiten des Wetters sowie um die Kooperation und Konkurrenz in der Gruppe der Mitradler. Hardy Grüne nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Turbulenzen der Psyche, vor einem wahrhaft exotischen Panorama.

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Nach der Mittagspause fahre ich mit Alfred weiter. Den plagt ein derber Schnupfen. Vor ein paar Tagen ist er den Hang des Cotopaxi-Vulkans mit dem Fahrrad runtergefahren. „Ich war vom Aufstieg verschwitzt, und da oben war es ziemlich kalt. Da habe ich mich wohl verkühlt.“ Schweigend arbeiten wir uns an dem 3.500-Meter-Gipfel ab. Alfred leidet. Nicht nur an seiner laufenden Nase, sondern vor allem an der Höhe. Er hatte nur eine Handvoll Tage zum Akklimatisieren, und je höher wir kommen, desto abgehackter werden seine Kurbelumdrehungen. Bei mir läuft es flüssiger, kommt der Sauerstoffin den Lungenflügeln an. Irgendwann fahre ich ihm davon. Kurz vor dem Scheitelpunkt taucht der Cotopaxi auf. Mit knapp 6.000 Metern ist er der König in Alexander von Humboldts berühmter „Allee der Vulkane“, die zwischen Quito und Riobamba durch die Anden verläuft. „Seine Bedeutung für die Anden entspricht der des Matterhorns für die Alpen“, informiert mein Reiseführer. Sanft schaut der schneebedeckte Riese zu, wie ich den zweiten Gipfel des Tages überwinde und anschließend von der Schwerkraft hinab nach Latacunga gesogen werde.

Der erste „richtige“ Tag ist vorbei. Im Hotel gibt es Suppe, tauschen wir unsere Eindrücke aus. Jeder ist erschrocken über den dichten Autoverkehr. Und alle haben Respekt vor der Höhe. Sind zugleich stolz, den ersten Tag bewältigt zu haben. Der Nachmittag geht für Regeneration und Radpflege drauf. Ich streite mit meinem Tachometer, das auf der langen Schlussabfahrt den Dienst verweigert hatte. Der Magnet sitzt zu locker an der Speiche und lässt sich nicht richtig feststellen. Bei hohem Tempo ziehen die Fliehkräfte ihn nach außen. Noch ahne ich nicht, dass mich das Problem bis zum allerletzten Tag begleiten wird. Abends marschiere ich mit Alfred durch das gemütliche Örtchen. Wir finden ein kleines Restaurant, sind früh zurück im Hotel. Um 9 Uhr geht das Licht aus.

3. ETAPPE. LATACUNGA – RIOBAMBA, 97 KILOMETER, 1.744 HÖHENMETER

Am nächsten Morgen verlassen wir Latacunga als Großpeloton. Pedalieren die ersten 30 Kilometer gemeinsam. Als der Verkehr ausdünnt, prescht eine Gruppe davon. Ich gehe mit, lasse aber bald abreißen, weil mir das Tempo zu hoch ist. Wieder gleicht das Profil einer Wellenlandschaft. Das Leben entlang der Straße wird ländlicher. Kleine Dörfer, die an afrikanische Hüttensiedlungen erinnern. Eingeschossige Einfachhäuser mit Wellblechdächern. Bunte Lebensmittelläden, die alles zur Versorgung der Einwohner bereitstellen. Und open-air-Werkstätten, in denen auf ölverseuchtem Grund an schwerem Gerät geschraubt wird. Überall liegen Plastiktüten und PET-Flaschen herum. Umweltschutz ist jenseits unserer Wohlstandswelt Luxuspolitik. Hier herrscht eine völlig andere Wegwerfkultur. Während vieles von dem, was man bei uns als unbrauchbar aussortiert, liebevollen Reparaturen unterzogen wird, geht man mit Verpackungs- und Plastikmüll lax um. Auch Bauschutt wird nicht entsorgt, sondern einfach irgendwo abgekippt.

Die beiden rollenden Headquarter von The Andes Trail Nichts für Vegetarier - фото 11

Die beiden rollenden Headquarter von „The Andes Trail”

Nichts für Vegetarier Auf der Hälfte des Anstiegs stoppe ich in einem kleinen - фото 12

Nichts für Vegetarier

Auf der Hälfte des Anstiegs stoppe ich in einem kleinen Örtchen. Ein schweigsamer Bursche verkauft Cola. Ich hocke mich auf einen Steinhaufen und sauge die Bilder auf. Rechts dreht ein Schwein seine Runden. Aufgespießt. Über offenem Feuer brutzelt seine Haut. Ein Bild, an das ich mich erst noch gewöhnen muss. Lateinamerika und seine öffentlichen Garküchen. Für mich zumeist unerreichbar. Als Vegetarier bin ich hier Exot. Als eine kleine Gruppe Mitradler vorbeipedaliert, schließe ich mich an. Steil weist die Straße durch die grüne Landschaft gen Himmel. Rhythmus finden und kurbeln. Nach 25 Kilometern lädt ein kurzer flacher Sockel zum Durchatmen ein. Weitere 500 Höhenmeter später ist die Luft unangenehm kühl und die Landschaft einlullend unspektakulär. Saftige grüne Weiden. Wie in den Alpen. Nur dass da auf 3.600 Metern nicht mehr viel Grün zu finden ist.

Im Hotel herrscht Tohuwabohu. Überall stapeln sich Koffer und Taschen. Wie Störche staken wir durch das Gepäckmeer. Der Eingangsraum ist viel zu klein, um die Ausrüstung von 40 Weltenbummlern aufzunehmen. Dabei ist unser Gepäck schon vorsortiert, wird immer nur ein Teil abgeladen. Drei Sorten gibt es: Campinggepäck, Vorratsgepäck und Tagesgepäck. Nur Letzteres staut sich nun in dem kleinen Vorraum. Mühsam ziehe ich meine Utensilien heraus. Duschen, umziehen.

Inzwischen sind alle Fahrer eingetroffen, ist die Lobby gefüllt mit Radlern, die vor ihren Smartphones oder Laptops hocken. Das WLAN-Netz des Hotels ist völlig überfordert. Meine Gedanken gehen zurück an die Afrikadurchquerung. Damals haben wir jede Nacht irgendwo entlang der Piste gezeltet. In Südamerika sind wir zunächst meistens in einfachen Hotels untergebracht. Erst wenn wir das Hochland in Nordargentinien verlassen, wird überwiegend gecampt. Dadurch verliert das Abenteuer an Herausforderung. Wo wir uns in Afrikas Abgeschiedenheit in uns selbst verlieren konnten, klammern wir uns hier an die unendlichen und doch so vertrauten Weiten des Internets. Abenteuerreise 3.0?

Aufgeregte Gedanken ergreifen mich. Reisen als unmittelbare Konfrontation mit der Gegenwart. Die Vergangenheit kommt als mehr oder weniger sperriges Paket mit. Ich werde niemanden mit früheren Texten oder Taten beeindrucken können. Sitze ich auf dem Fahrrad, 11.000 unglaubliche Kilometer bis Patagonien vor der Nase, zählt nur noch der Augenblick. Zählt nur das, was in jedem Moment an Herausforderung bewältigt werden will. Werden muss. Als Dauerkonfrontation mit der Gegenwart. Und die Zukunft ist nur ein vages Konzept. Sicherheit zum Beispiel ist für uns nur schwer zu bekommen. Um das auszuhalten, braucht es Vertrauen. Vertrauen in sich, Vertrauen in den Lauf der Dinge, Vertrauen in seine Mitmenschen. Und die Bereitschaft zu Risiko und Opfer. Denn oft genug wird das Vertrauen gebrochen oder gar missbraucht. Und da hilft dann kein Jammern oder ein Anruf bei der Vollkaskoversicherung. Da hilft nur akzeptieren und arrangieren. Eigentlich müsste man Warnschilder auf Abenteuer wie The Andes Trail oder Tour d’Afrique kleben: „Diese Reise kann Sie das Leben spüren lassen und zu schwerwiegenden Veränderungen in der Selbstwahrnehmung führen!“

Natürlich braucht es Mut, um einen solchen Trip anzugehen. Wobei ich lieber von „Hunger“ spreche. Hunger nach Neuem, nach Ausbruch, nach unbekannten Wegen, nach fremden Sprachen, nach anderen Lebensentwürfen. Ein Hunger nach dem, was „jenseits der Komfortzone“ liegt. Die watteweichen Annehmlichkeiten hinter sich lassen, um sich den Herausforderungen eines Alltags zu stellen, der sich fremd anfühlt und in dem ganz andere Fragen gestellt werden. Zum Beispiel eine Speisekarte vor der Nase zu haben, deren Offerten seltsam namenlos wirken und die zugleich reizvoll erscheinen. Um dann mutig die alles entscheidende Frage in den Raum zu werfen, ob die Lokalität auch auf einen Vegetarier vorbereitet ist.

Was ich mir in den kommenden Monaten von mir selbst erhoffe, sind Leichtigkeit und Offenheit. Das sind, ich weiß es noch aus Afrika, zwei höchst anspruchsvolle Wünsche. Denn die Psyche zickt gerne mal, wenn sie nicht das bekommt, was sie gewohnt ist. Wenn sie an Grenzen stößt, die sich als unüberwindlich erweisen und zwingen, Umwege zu gehen oder gar gänzlich neue Wege zu erschließen. Dann zetert sie und verlangt eingeschnappt nach den gewohnten Drogen. Ein kühles Bier, ein Tütchen Gummibärchen, eine gemütliche und angenehm klimatisierte Lokalität, einen netten Menschen. Und man selbst steht plötzlich da und ist erfüllt von einem beißend schlechten Gewissen, weil man sich etwas zumutet, das tatsächlich nichts anderes als eine Zumutung ist.

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