Hardy Grüne - Jenseits der Komfortzone

Здесь есть возможность читать онлайн «Hardy Grüne - Jenseits der Komfortzone» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Jenseits der Komfortzone: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Jenseits der Komfortzone»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

11.000 Kilometer, 110.000 Höhenmeter, 106 Tagesetappen, Schotterpisten, brennende Hitze, Regen, stürmische Winde, jede Menge Grenzerfahrungen: Das ist «The Andes Trail», eines der härtesten und längsten Radrennen der Welt. Von August bis Dezember 2014 hat Hardy Grüne sich mit 40 anderen Extremsportlern dieser (Tor-)Tour ausgesetzt. Sein Reisebericht zeigt Südamerika abseits der Hauptstädte und abseits der Touristenpfade. In großartigen Fotos und anschaulichen Texten schildert er atemberaubende Landschaften, abenteuerliche Pisten sowie den Alltag der Menschen, die er unterwegs traf.Angesichts der schier unglaublichen Herausforderungen, die der Rennverlauf stellte, geht es in Grünes Report auch um das Erfahren der eigenen Leidens- und Leistungsfähigkeit, um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit den Widrigkeiten des Wetters sowie um die Kooperation und Konkurrenz in der Gruppe der Mitradler. Hardy Grüne nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Turbulenzen der Psyche, vor einem wahrhaft exotischen Panorama.

Jenseits der Komfortzone — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Jenseits der Komfortzone», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Eine Viertelstunde später stand ich auf der verkehrsbefreiten Río Amazonas, umwuselt von Radfahrern aller Couleur. Rasante Rennradler in voller Montur, gemütliche Rentner auf Klapprädern, aufgeregte Kinderradhelden neben stolzen Vätern. An einem kleinen Verkaufspavillon offerierte ein lokaler Fahrradhandel die Überprüfung des Reifendrucks. Ich hatte meine Pneus mit der Handpumpe nur mäßig füllen können und erblickte eine schicke Standpumpe. Was „Luftpumpe“ auf Spanisch heißt, war im Sprachcrashkurs jedoch nicht drangekommen. Aber es geht ja auch ohne Worte, und mit einem fröhlichen Grinsen bekam ich neben der Pumpe auch gleich noch eine neue Vokabel beigebracht: „bomba de aire“. Hätte ich mir aber auch denken können! Dann das nächste Problem: Meine französischen Ventile passten nicht. In Ecuador fährt man Cantileverventile. Also doch die Handpumpe.

Kaum saß ich fünf Minuten im Sattel, meldete sich meine eigene Pumpe. Jede Kurbelumdrehung kostete ein Vielfaches der Energie, die sonst dafür nötig ist. Dabei war die Río Amazonas völlig flach und verlangte im Grunde genommen lediglich ein pedalunterstütztes Treibenlassen. Doch selbst das war zu viel. Das ist das mental Herausfordernde an der Höhenakklimatisierung: Der Geist bekommt alles mit, kann aber nicht akzeptieren, dass der Körper nicht in der Lage ist, die Anweisungen in gewohnter Form umzusetzen. Stoßatmend kroch ich zum nahen El-Ejido-Park, wo ich erstmal eine Pause einlegen musste. Und mich von Quitos Fröhlichkeit umspülen ließ. Verliebte Pärchen, lachende Kinder, fröhliche Rentner, fußballspielende Burschen – ein Bad in einladender Menschlichkeit.

Mein großartiger Spanischlehrer Pablo Sehr freundliche Menschen meine - фото 7

Mein großartiger Spanischlehrer Pablo

Sehr freundliche Menschen meine Gastfamilie Nur das mit dem Radfahren blieb - фото 8

Sehr freundliche Menschen: meine Gastfamilie

Nur das mit dem Radfahren blieb problematisch. Irgendwann schaffte ich mal zwei Kilometer am Stück, doch an entspanntes Pedalieren war angesichts der Schnappatmung nicht zu denken. Nach zwei Stunden kehrte ich völlig ausgelaugt zu meiner Gastfamilie zurück und fiel aufs Bett. Was für ein Abenteuer!

In den folgenden Tagen gewöhnte sich mein Körper an die Höhe, und auch wenn die Luft weiterhin gefühlt knapp blieb, normalisierte sich der Alltag. Es gab aber auch wenig Zeit zum Nachdenken, denn am Montag um 9 Uhr stand ich zum ersten Mal vor Pablo. Meinem Spanischlehrer. Ein fröhlicher Ecuadorianer mit Glitzern in den Augen und leicht spöttischem Blick. Die Rahmenbedingungen tauschten wir noch auf Englisch aus. Dann schaltete er um. Dass wir von nun an ausschließlich auf Spanisch miteinander kommunizieren würden, war sein letzter englischer Satz für den Rest der Woche. Mit dem ersten spanischen Satz verriet er mir, als erstes Diskussionsthema habe er sich „gleichgeschlechtliche Ehe“ ausgesucht. Ein aktueller Streitpunkt im katholischen Ecuador. Und etwas, an dem ich „doch bestimmt interessiert“ sei. Ein geschickter Schachzug, denn ich musste derart scharf über den Inhalt meiner Sätze nachdenken, dass meine Sprachdefizite fast in den Hintergrund rückten.

Pablo entpuppte sich als begnadeter Pädagoge. Eine Woche lang wälzten wir stundenlang wichtige und unwichtige Lebensthemen, führte er mich tief in die Geheimnisse der spanischen Grammatik ein und ließ mich einen ganzen Berg von Vokabeln pauken. Jeden Tag spürte ich mehr, wie ich in der Sprache ankam. Plötzlich konnte ich beim Abendessen mit meiner Gastfamilie mit dem fröhlichen Senior flachsen, der mir von seiner lange zurückreichenden Reise nach Hamburg erzählte und vor allem bei der Erinnerung an seinen St.-Pauli-Besuch leuchtende Augen bekam. Und ich begann zu verstehen, was da im permanent laufenden Fernseher gesagt wurde. Vor allem ein Thema interessierte mich: der Fußballerstreik, der Ecuadors höchste Liga ausgerechnet in jenem Moment lahmlegte, in dem ich erstmals ins Land kam. Dadurch entging mir das fest eingeplante Quitoer Lokalderby zwischen LDU und Nacional. Wegen Streik abgesagt. Mit gespitzten Ohren hockte ich vor dem Fernseher und versuchte die Hintergründe zu verstehen. Um genau das am nächsten Tag mit meinem Professor – glühender LDU-Fan – zu diskutieren. Und zu erfahren, dass in Ecuadors Topliga ungefähr achtzig Prozent Spieler afrikanischer Abstammung kicken, während der Anteil Afrikanischstämmiger an der Gesamtbevölkerung kaum fünf Prozent beträgt. Und dass die meisten Vereine ihren Akteuren teilweise seit Monaten die Gehälter schuldig sind. Weshalb sie nun einen Streik ausgerufen hatten.

Nebenbei versuchte ich mich weiter an der Akklimatisierung. Kletterte am dritten Tag erneut aufs Fahrrad und schaffte es, fast eine Stunde ohne anzuhalten durchzupedalieren. Zwar in äußerst gemütlichem Tempo und mit Stoßatmung bei jedem noch so kleinen Hügel, aber immerhin. Dass ich noch immer weit von meinen gewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten entfernt war, zeigte ein Radeltreff mit zwei weiteren Tourteilnehmern, die schon länger in Quito waren. Wir trafen uns unweit des Nationalstadions und machten uns auf den Weg in den Parque Metropolitano. Eine grüne und lärmgedämpfte Oase mitten in der tosenden Großstadt. Es gab nur ein Problem: Sie liegt am oberen Rand dieser „Badewanne“ Quito. Die ersten Erfahrungen mit Rampen in den Anden waren eine ernüchternde Angelegenheit. Viel zu schnell rotierte die Kette auf dem größten Ritzel – also dem kleinsten Gang, den mein Rad anbot. Mit jeder Pedalumdrehung aufstöhnend, schlich ich in Zeitlupe dem Parkeingang entgegen, während die bereits akklimatisierten Vivian und Knut fröhlich schwatzend vorwegfuhren. Oben angekommen ging es zwar leichter, doch nach einer Stunde des ausgelassenen Tobens verabschiedete ich mich trotzdem völlig erledigt in Richtung Heimat.

Die restlichen Tage bis zum Rennstart vergingen wie im Flug. Quito ist eine dankbare Stadt. Vielfältig, exotisch, vertraut. Und offenherzig. Als ich eines Tages auf dem Heimweg vom Unterricht eine Pause im Parque El Ejido machte, setzte sich ein älterer Herr zu mir. Erzählte von seinen Jahren in den USA, wo er viel Geld verdient hatte, „aber einsam“ gewesen war. Ließ mich stolz werden auf mein Spanisch, das nach einer Woche schon gar nicht mehr so stotterig daherkam. Und erwärmte erneut mein Herz für Quito, für Ecuador, für die Ecuadorianer. Zumeist indigener Herkunft, sind sie zwar deutlich reservierter als die Afrikaner, deren Talent für Begeisterung ich 2011 während der Tour d’Afrique lieben- und auch hassengelernt hatte, aber zugleich erwärmend herzlich.

Kurz vor dem Start von The Andes Trail bekam ich dann doch noch die Gelegenheit zu einem Fußballbesuch. Der Streik war beendet, der Ligabetrieb ging weiter. Universidad Católica gegen Mushuc Runa war allerdings kein Kracher. Católica als Quitos lokale Nummer vier hinter LDU, Nacional und Deportivo, Mushuc Runa als Newcomer aus der Provinzstadt Ambato. Mit der bemerkenswerten Besonderheit, dass der Klub ausnahmslos auf indigene Spieler zurückgreift. Übersetzt steht der Quechua-Klubname für „neuer Mensch“. Anpfiff war um 12 Uhr an einem gewöhnlichen Wochentag. Allzu voll war das Nationalstadion also nicht, und sonderlich hochklassiger Fußball wurde auch nicht geboten. Dafür kam ich mit ein paar Fans der Católica-Elf ins Gespräch und erfuhr vom undankbaren Dasein im Schatten von gleich drei populären Stadtrivalen.

Gruppenfoto am ÄquatorMonument Daran muss ich nun denken denn auf der ersten - фото 9

Gruppenfoto am Äquator-Monument

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Jenseits der Komfortzone»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Jenseits der Komfortzone» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Jenseits der Komfortzone»

Обсуждение, отзывы о книге «Jenseits der Komfortzone» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x