Michael Bohm - Mein Freund Sisyphos

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Charismatisch, eloquent, reich: Dem Anwaltssohn Fabian von Fernau stehen alle Türen offen. Eine schicksalhafte Begegnung mit dem aus schlichteren Verhältnissen stammenden, doch brillanten Martin führt zu einer außergewöhnlichen Freundschaft. Von diesem Zeitpunkt an sind es die beiden kongenialen Männer, die – getrieben von ihren Ambitionen – erst die Schule, dann das politische Parkett gemeinsam erobern. Die Rollenverteilung scheint dabei klar: Fabian steht als aufstrebender Staatsmann im Rampenlicht, Martin zieht im Hintergrund mit Raffinesse die Fäden. Doch die wachsende Macht fordert ihren Preis, für Moral bleibt kein Platz.
Als Fabian von Fernau sich zum Ziel setzt, Ministerpräsident mit seiner eigenen Partei, der Bewegung Helles Morgen, zu werden, steht fest: Nur der Tod kann den von Populisten gefeierten Messias FvF stoppen.
Ein eiskaltes Bild der perfiden Polit-Schickeria von Michael Böhm

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Er ging auf meine Erzählung mit keinem Wort ein, schlug vor, uns nachher, sagen wir in zwei Stunden, in der Taverne Costa zu treffen – so wie früher.

Fußball

Unser Spielfeld war damals die Hälfte eines normalen Fußballplatzes. Mit unseren acht oder neun Jahren war auch dieses Kleinfeld ein ziemlich weites Feld, auf dem wir herumrannten wie die Wilden. Von einer Raumaufteilung und anderen Fußballweisheiten hatte unser Trainer Sepp Bruch bereits erzählt, viel anfangen konnten wir mit solchen Feinheiten kaum etwas, es interessierte uns auch nicht wirklich. Wir wollten dem Ball hinterher, und da die gegnerische Mannschaft das ebenso machte, ballten sich die Spieler in unmittelbarer Nähe der Lederkugel und Sepp Bruch tanzte gemeinsam mit dem anderen Trainer am Spielfeldrand wie Rumpelstilzchen.

War das Spiel beendet, ob Sieg oder Niederlage, sammelten wir uns im Garten hinter dem Haus des Trainers, stürzten uns auf den Kuchen, den seine Frau, Tante Frieda, für uns gebacken hatte, und schlugen uns den Bauch voll.

In den ersten zwei oder drei Jahren war das Spiel für uns wirklich noch ein Spiel, von der Ernsthaftigkeit des Sports hatten wir noch keine Ahnung, zum Glück. In dieser Zeit gehörte Fabian ebenfalls zur Mannschaft, was mir Fotos beweisen. Allerdings ist er mir nicht mehr als einige andere in Erinnerung geblieben. Ich beachtete ihn nicht, er mich ebenso wenig.

Es kam dann dieses Spiel, in dem ein Ball Fabian so unglücklich am Kopf traf, dass er einfach umkippte und reglos liegen blieb. Da nur wenige Schritte entfernt, war ich gleich bei ihm, beugte mich über ihn, und sah, dass er bereits wieder blinzelte. Ich legte meine Hände an seine Oberarme, schüttelte ihn sanft. Er schlug die Augen auf, unsere Blicke trafen sich, er lächelte, ich lächelte zurück.

Diese kleine Szene markierte im wahrsten Sinne des Wortes den bestimmten Augenblick, in dem Fabian durch eine imaginäre Tür den Raum meiner Erinnerung betrat. Er bedeutet den Anfang, denn noch im gleichen Jahr wurden wir im Ignaz-Taschner-Gymnasium Klassenkameraden.

Blick in den Rückspiegel der Zeit:

Sowjetische Soldaten greifen in Afghanistan ein. Prinzessin Beatrix wird Königin der Niederlande. Bei einem Attentat auf dem Oktoberfest in München sterben dreizehn Menschen. Der »Zauberwürfel« wird erfunden. Helmut Kohl wird Bundeskanzler. Die Schauspielerin Romy Schneider stirbt. Der aus Kolumbien stammende Schriftsteller Gabriel García Márquez erhält den Literaturnobelpreis.

Einladung zu einem Abenteuer

Ich saß bereits bei Costa, dem kleinen griechischen Lokal, hatte einen Tisch in unserer Ecke belegt, als Fabian durch die Tür trat, regelrecht erschien, war er doch niemand, den keiner beachtete. Alle Köpfe hoben sich, die Gesichter gingen in seine Richtung wie von einem unsichtbaren Regisseur angewiesen, ein leises, irgendwie ironisches Lächeln, ich beobachtete es genau, spielte um seine Lippen. Seit ich ihn kannte, betrat er jeden Raum wie ein Schauspieler die Bühne, genoss stolz diese Aufmerksamkeit. Er war ein Narziss, dem die Blicke der anderen sein Spiegel waren.

Fabian ist groß, ich schätze mal Mitte eins achtzig, nicht zu breite Schultern, schmale Hüften, ein lebhaftes, fast klassisches Gesicht, Augen, die blau sind, ein Blau, das sich den Lichtverhältnissen anzupassen scheint, Augenbrauen und Haare schwarz, nicht gefärbt, die hatten immer diese metallisch blau glänzende Farbe, das kann ich bestätigen. Er sieht wirklich verdammt gut aus, hätte auch als Filmstar gut gewirkt, obwohl er nicht als Schauspieler hätte auftreten können, denn er spielte immer nur eine Rolle, sich selbst, Fabian von Fernau.

Ich überlege nur einen kurzen Augenblick, ob ich mich, die Gelegenheit erscheint günstig, auch beschreiben soll? Nein, ich schreibe für mich, und wo ist da der Grund, dass ich mein Por-trät in diese Seiten einfüge?

Ich registrierte diese eigenartige Art von Fabians Magie. Später sollten wir sie bewusst nutzen, fast bin ich versucht zu sagen: schamlos auszunutzen. Dabei konnte er gar nichts dafür, es war einfach so, ganz natürlich, ohne jedes Getue. Zudem war er noch nicht FvF, denn diese drei Buchstaben machte erst ich zu einem bekannten Logo, zu einem Markenzeichen, seinem Markenzeichen, durch das beinahe jedermann, der es sah oder hörte, unmittelbar die richtige Verbindung parat hatte.

Wer denkt da heute noch wirklich daran, will an FvF erinnert werden?

Wie immer war Fabian elegant und doch salopp gekleidet. Mit Sicherheit wirkt er sogar im Schlafanzug elegant, dachte ich. Nur keinen Neid, sagte ich mir und erhob mich von meinem Stuhl, trat neben den Tisch, überließ ihm die Initiative, wollte nicht spekulieren, inwieweit unser alter Bund noch intakt war. Er klärte den fragilen Punkt mit einer festen Umarmung und Schulterklopfen.

Heute frage ich mich, ob dies nicht ein falsches Wiedererkennen war, ein falsches Zeichen von beiden Seiten? Gegen jeden Zweifel, dieses Treffen in der Taverne bezeichnete auf jeden Fall einen Wendepunkt in meinem Leben und letztendlich auch in seinem.

Mit einem Blick zu Costa, dem älteren grauhaarigen Wirt, und einem Handzeichen, orderte Fabian zwei Gläser Rotwein, französischen, wie er mir sagte. Die Idee, ich könnte vielleicht ein Bier trinken wollen, kam ihm gar nicht.

Ich wäre ja wie vom Erdboden verschluckt gewesen, sagte Fabian, nachdem er sich mir gegenüber niedergelassen hatte, wo ich auf einmal so aus dem Nichts herkäme, einfach so auftauche?

Nach einem Interregnum als Führer in den Bergen von Mallorca sei ich in den ungeliebten Käfig der Firma zurückgekehrt, und erst vor einigen Tagen aus den Staaten gekommen, wo ich Gespräche mit Banken führte. Das nahm er mit blitzenden Augen auf. Amerika war einer seiner mit Glut geliebten Fetische.

Also schlage ich mich immer noch mit Zahlen herum? Er lachte, als sei das ein gelungener Scherz.

Nichts gegen Zahlen, ganz im Gegenteil, sie faszinieren mich, es komme auf die Art der Zahlen an und was damit angestellt würde. Für mich wären Zahlen schon immer ein anziehendes Mysterium gewesen.

Darum bist du auch der kleine Einstein unserer Klasse gewesen, nicht wahr, Martin?

Er griff nach einem der Zahnstocher, die auf dem Tisch standen, riss das Papier ab, steckte sich das Hölzchen in den Mundwinkel. Wenn das eine Gewohnheit von ihm war, dann kannte ich sie noch nicht, speicherte sie quasi automatisch ab, obwohl ich noch gar nicht wusste, was ich damit anfangen könnte. Wie sich zeigte, war es tatsächlich eine Marotte, durch Zufall kreiert oder vielleicht auch ganz bewusst ausgesucht, auf den Stäbchen herumzukauen, die er aus Lokalen mitnahm. Später stellte ich fest, Fabian machte das in Situationen, wenn er sich etwas überlegte und nicht sicher war, auf dem richtigen Pfad zu sein.

Zumindest für die freie Zeit, die mir meine Zahlen lassen würden, biete er mir eine spannende Aufgabe, verspreche mir ein richtiges Abenteuer.

Ich sah ihn überrascht, aber auch recht gespannt an.

Still, doch mit Inbrunst, habe er zum Himmel gebetet, gestand er augenzwinkernd ein, dass ich mich noch rechtzeitig blicken lasse.

Was für ein überzeugender Lügner er doch war.

Rechtzeitig? Für was, Fabian?

Zur OB-Wahl, mein Lieber. Uns als Team würde es nicht schwerfallen, als Erste ins Ziel zu kommen. Oder zweifle ich vielleicht daran?

Ich überlegte, trank einen Schluck, spürte die Gefahr, von ihm überrumpelt zu werden, da hatte sich also bei meinem Freund nichts geändert.

Ich wolle erst mal, was er ein Abenteuer nenne, sagte ich, weniger optimistisch sehen als er, hätte da so meine Bedenken. Wir seien längst nicht mehr so locker, ja so frech wie früher. Solch ein Amt wäre mit unseren dreisten Streichen kaum zu erobern und wenn doch, auf Dauer wohl kaum zu halten.

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