Anne-Laure Daux-Combaudon - Kurze Formen in der Sprache / Formes brèves de la langue

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Bei der sprachlichen Kürze handelt es sich nicht um einen wissenschaftlich klar abgegrenzten Begriff, durchaus aber um ein Thema sprachkritischer, normativer sowie grammatischer Diskurse. Als kurz kann etwa ein verbloser Satz betrachtet werden. Besonders kurze, nicht zerlegbare sprachliche Einheiten erhalten als «Partikeln» eine Sonderstellung in der Sprachbeschreibung.
Kurz sind aber auch in der modernen Kommunikation Textformate wie Tweets, Wahlplakate und verschiedenste Kommunikationsangebote im öffentlichen Raum. In diesem Sammelband werden – hauptsächlich an deutschen und französischen Beispielen und anhand von zahlreichen unterschiedlichen Korpora (sprachtheoretische Texte, Literatur, Comics, gesprochene Sprache, SMS, soziale Medien, Wahlslogans, Verkehrsschilder) – vielfältige Erscheinungen und Aspekte sprachlicher Kürze beleuchtet
sowie grundlegende Fragestellungen rund um Ellipse,
Satzbegriff und Bedeutungskonstitution untersucht.

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Kürze ist immer ein relativer Begriff, sodass da, wo kurze Formen angenommen werden, gleichzeitig angenommen wird, dass eine längere Form möglich ist, und es dient eine längere Form auf irgendeine Weise als Modell, Gegenmodell oder Schablone. Davon ausgehend stellen sich folgende Fragen: Inwiefern sind lange oder längere und kurze oder kürzere Formen in einem identischen Kontext äquivalent oder auch nicht? Warum wird die eine oder andere Form von einem Sprecher gewählt, wie kann diese Wahl erklärt werden und wie wird sie eventuell von den Sprachtheoretikern erklärt bzw. beurteilt?

Besonders dieser letzten Frage soll in dem Korpus nachgegangen werden, der deutschsprachige Grammatiken des 18.–19. Jhs. umfasst. Da seine umfassende Untersuchung zu dem Thema den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde, werde ich mich auf zwei Werke konzentrieren, d.i. Hempel 1754 und Götzinger 1836–1839. Diese beiden Grammatiker zeichnen sich dadurch aus, dass sie die jeweils zeitgenössische Forschung intensiv rezipieren, dass sie synthetisch vorgehen und als repräsentativ für ihre Zeit bzw. für ein bestimmtes Sprachdenken ihrer Zeit gelten können. Damit ist es trotz dieser beschränkten Textauswahl schließlich möglich, grundsätzliche Ansätze und Entwicklungstendenzen in diesem Zeitraum zu identifizieren.

Zuvor aber möchte ich einige Bemerkungen zur Bedeutung kurzer Formen in der Geschichte des Sprachdenkens und der deutschsprachigen Grammatikographie vornehmen, um die am Anschluss untersuchten Texten besser zu situieren.

1 Die Bedeutung kurzer bzw. kürzerer Formen im 17. und 18. Jahrhundert

Die Bedeutung des Begriffs der sprachlichen Kürze allgemein wird besonders deutlich in zwei sprachlichen Bereichen, die im Rahmen des Korpus intensiv diskutiert werden, nämlich Wortbildung und die Verwendung von – modern gesprochen – Partizipialgruppen.

So werden mit Blick auf das Ideal der Kürze für das Deutsche – mit einem gewissen Sprachchauvinismus – ab dem 17. Jh. immer wieder die deutschen Wortbildungsmöglichkeiten, besonders die der Komposition, zeitgenössisch „Doppelung“, betont. Beispielsweise heißt es bei Schottelius (1663, I: 26), dass dank der „Doppelungen“ „die Teutsche Sprache […] die allerkürzeste und doch die allerwortreichste“ sei, und bei Kramer (1680), der zusätzlich Ableitungsmöglichkeiten nennt:

Gleichwie nun die Italiänisch= oder Toscanische Sprach / wann sie mit unserer Teutschen solte verglichen werden / was die Ableitung belangt / sehr dürfftig ist / also ist sie / samt ihren beyden Schwestern / der Französischen und Spanischen / die Doppelung betreffend / bettel=arm; […] (Kramer 1680: 158–159)

Dagegen ‚besitze‘ die „Teutsche […] Helden=Sprache unerschöpfliche […] Stamm=Wörter=Schätze“ und „auch unausgründliche Herleit= und Doppelungs=Reichthümer / in dero Hervorbringung sie dann gar gelenckig und fix ist“; und die hier zum Vergleich herangezogenen romanischen Sprachen müssen laut Kramer „weit herumschweiffende Umwege suchen / wann sie unsere nachdencklichste Macht=Wörter nur einiger massen andeuten wollen / dieweil ihnen selbige auszudeuten ohne das unmöglich ist.“ Die semantische Dichte, die komplexe Wörter aufgrund ihrer Kürze ermöglichen, wird hier also direkt mit einem starken kommunikativen Wirkungseffekt verbunden und umständlichen, weitschweifigen und damit stilistisch und kommunikativ weniger wertvollen Paraphrasierungen entgegengesetzt.

Mit der vermehrten Verwendung in der Literatursprache von Partizipialgruppen, die allgemein, mit Verweis auf das lateinische und griechische Modell, als Mittel zum kurzen, prägnanten Ausdruck angesehen werden, intensiviert sich ab den 1730er Jahren die zweite in unserem Kontext aufschlussreiche Diskussion. Es herrscht zwar Einigkeit darüber, dass das Deutsche über weniger Partizipialformen als die zeitgenössischen Referenzsprachen – also besonders Latein, Französisch – verfügt, aber es ist umstritten, welche es eigentlich gibt, welche erlaubt sind – zeitgenössisch spricht man von „zierlich“ – und welche zu vermeiden oder eventuell zu fördern sind. Während die so genannten Anti-Participianer u.a. im Gebrauch von satzeröffnenden Partizipialgruppen und Gerundien einen ‚barbarischen‘ Verstoß gegen den deutschen Sprachgeist sehen, unterstützen die Participianer die genannten Verwendungen und den weiteren Ausbau partizipialer Strukturen im deutschen Sprachsystem. Die Diskussion ist höchst kontrovers, obwohl „Kürze“ im Ausdruck nicht nur als Ideal der Rhetorik, sondern besonders auch als Gegenentwurf zur Kanzlei- und literarischen Barocksprache durchgängig positiv bewertet wird (vgl. Polenz 1994: 271–274 und Spitzl-Dupic 2018).

Dieser Hintergrund erleichtert das Verständnis der Behandlung kurzer Formen in dem Text von Christian Friedrich Hempel (?–1757), einer 1754 veröffentlichten Grammatik von ca. 1.400 Seiten.

2 ‚Kürze‘ und kurze Formen in Christian Friedrich Hempels Erleichterte Hoch-Teutsche Sprach-Lehre […] (1754)

Der Autor bezieht sich explizit auf alle zeitgenössisch wichtigen Grammatiken und Lexikologen, wobei er Positionen von z.B. Schottelius (1663), Bödiker (1690), Bödiker / Wippel (1746), Gottsched (1748), Aichinger (1754) zitiert und diskutiert. Er ist jedoch oft ausführlicher und gibt mehr Beispiele an. Die in Hinblick auf kurze Formen verwendeten Termini sind Ellipsis oder Verbeis(z)ung , Weglassung , Auslassung und Contraction , wobei jedoch angemerkt werden muss, dass die Unterschiede verschwommen bleiben und Ellipsis bzw. Verbeiszung und Auslassung als Hyperonyme zu fungieren scheinen.

Im Folgenden sollen nun in diesem Werk genannte kurze Formen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – mit ihren Funktionen, Daseinsgründen und Wirkungen untersucht werden. Diese Formen entsprechen Ausdrücken, in denen in bestimmten – modern gesprochen – phonologischen, semantischen oder morphosyntaktischen Kontexten Elemente übergangen / ausgelassen / „verbissen“ werden, und dies – auf dem Hintergrund der oben erwähnten sprachpolitischen und sprachkritischen Perspektive und der Topoi Klarheit und Bestimmtheit – manchmal zu Recht, aber meistens, laut Autor, zu Unrecht.

Allgemein sind erlaubt Ausdrücke, in denen laut Hempel, ein Subjekt, und, de facto , meist auch das konjugierte Verb ausgelassen werden und die, laut Autor, sprachübergreifend als Standardformeln existieren, z.B.:

(1) Guten Morgen

(2) Ihr Diener (Hempel 1754: 1248–1249)

Kommunikativ angemessen, laut Hempel „gebräuchlich“, sind auch Auslassungen von einem Modalverb (plus Subjekt), wenn sie Zeichen eines „starken Affects“ sind, z.B.:

(3) Was? Ich (soll) auf den trojanischen Feldern sterben?

Auch bestimmte grammatische Konfigurationen können aus morphosyntaktischen und ontologischen Gründen zur Annahme von Auslassungen führen. So nimmt Hempel eine elliptische Konstruktion bei substantivierten Adjektiven an, z.B.

(4) meine Schöne ( ebd. : 778)

da ein substantiviertes Adjektiv eine nicht bezeichnete Substanz impliziert.

Meistens jedoch kritisiert Hempel kurze Formen, und dies u.a. mit dem Hinweis auf einen Verlust von Deutlichkeit, einem, wie gesehen, zeitgenössisch zentralen Topos. Problematisch sei in diesem Sinn z.B., wenn Adjektive in „Redensarten“ ausgelassen werden:

(5) er hat keine Erziehung, d.i. keine gute ( ebd. : 736)

Problematisch sei auch die – in der zeitgenössischen Dichtung tatsächlich häufig vorkommenden – Auslassung des konjugierten Hilfsverbs, da dadurch die Information zu Tempus und Genus des Verbs verloren gehe, z.B.:

(6) Da ich vernommen ( ebd. : 991)

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