Anne-Laure Daux-Combaudon - Kurze Formen in der Sprache / Formes brèves de la langue

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Bei der sprachlichen Kürze handelt es sich nicht um einen wissenschaftlich klar abgegrenzten Begriff, durchaus aber um ein Thema sprachkritischer, normativer sowie grammatischer Diskurse. Als kurz kann etwa ein verbloser Satz betrachtet werden. Besonders kurze, nicht zerlegbare sprachliche Einheiten erhalten als «Partikeln» eine Sonderstellung in der Sprachbeschreibung.
Kurz sind aber auch in der modernen Kommunikation Textformate wie Tweets, Wahlplakate und verschiedenste Kommunikationsangebote im öffentlichen Raum. In diesem Sammelband werden – hauptsächlich an deutschen und französischen Beispielen und anhand von zahlreichen unterschiedlichen Korpora (sprachtheoretische Texte, Literatur, Comics, gesprochene Sprache, SMS, soziale Medien, Wahlslogans, Verkehrsschilder) – vielfältige Erscheinungen und Aspekte sprachlicher Kürze beleuchtet
sowie grundlegende Fragestellungen rund um Ellipse,
Satzbegriff und Bedeutungskonstitution untersucht.

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In Ausgaben des Neuen Testamentes finden sich neben infiniten Konstruktionen im Altgriechischen, Lateinischen und Frühneuhochdeutschen Komplementsatzkonstruktionen.

(9) Da aber die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten sahen die Wunder […] vnd die Kinder im Tempel schreien . (Luther Ausgabe letzter Hand 1545, Mt 21,15)

(10) videntes autem principes sacerdotum et scribae mirabilia […] et pueros clamantes in templo (Vulgata)

(11) ἰδόντες δὲ οἱ ἀρχιερεῖς καὶ οἱ γραμματεῖς τὰ θαυμάσια […] καὶ τοὺς παῖδας τοὺς κράζοντας ἐν τῷ ἱερῷ (Novum Testamentum Graece)

(lies: idontes de hoi archiereis kai hoi grammateis ta thaumasia […] kai tous paidas tous krazontas en to hiero)

In (9) wird das verbum videndi mit einer Accusativus cum Infinitivo ( AcI )-Konstruktion übersetzt ( sahen + die Kinder schreien ), in (10), (11) zeigen der lateinische ( videntes + pueros clamantes ) und altgriechische Text (ἰδόντες + τοὺς παῖδας τοὺς κράζοντας) eine Accusativus cum Participio ( AcP )-Konstruktion.

In (12) sind die AcP -Konstruktionen, die im Lateinischen (13) und Altgriechischen (14) vorliegen, dagegen im Frühneuhochdeutschen mit einem Komplementsatz übersetzt ( sahe + das sie wolten hin ein gehen ):

(12) Da er nu sahe Petrum vnd Johannem / das sie wolten zum Tempel hin ein gehen. (Luther Ausgabe letzter Hand 1545, Apg. 3,3)

(13) is cum vidisset Petrum et Iohannem incipientes introire in templum (Vulgata)

(14) ὃς ἰδὼν Πέτρον καὶ Ἰωάννην μέλλοντας εἰσιέναι εἰς τὸ ἱερόν (Novum Testamentum Graece)(lies: hos idon Petron kai Johannen mellontas eisienai eis to hieron)

Insgesamt ergibt eine Analyse des Neuen Testamentes in der Übersetzung Luthers 1545 Ausgabe letzter Hand, dass sieben verschiedene videre + x-Konstruktionstypen (insgesamt 116 Belege, dazu zählen AcP, AcI, quia, quod, quoniam, PP im Nominativ , vgl. dazu ausführlicher Mucha iV) im Frühneuhochdeutschen mit nur zwei Konstruktionstypen übersetzt sind, nämlich entweder einer Infinitivkonstruktion ( AcI wie in (9), insgesamt 65 Belege) oder einem Komplementsatz (wie in (12), insgesamt 51 Belege).

Für die beiden Konstruktionstypen ( AcI und Komplementsatz) werden im Konsens voneinander verschiedene semantisch-pragmatische Funktionen angesetzt. Herman (1989: 134; 145) weist zunächst daraufhin, dass beide Konstruktionstypen bei den gleichen Autoren, in den gleichen Texten und bei vergleichbaren Sprechern und sich im schriftlichen Sprachgebrauch bei den christlichen Autoren etablieren.1 Für den Konstruktionstyp AcI merkt er an, dass der Rückbezug auf einen vorausgehenden Kontext prototypisch sei,2 während ein Komplementsatz meist einen neuen Referenten einführt.3

Riddle (1975: 473) führt aus einer wahrnehmungspsychologischen Perspektive für infinite Komplemente „a greater participation on the part of the subject or speaker in terms of control, subjective opinion, and attitude, as well as a sense of decreased authority and distance“ an. Mit Blick auf that -Komplementsätze veranschlagt sie, dass „situations“ beschrieben werden „which are more objectively true and where there is a greater psychological distance between the subject or speaker and the object“.

Beide Autoren weisen mit ihren Beobachtungen darauf hin, dass infinite Komplemente etwas schon Gegebenes, weniger Distanziertes installieren, während Komplementsätze etwas Hinzukommendes, Distanzierteres konturieren (immer mit Blick auf den / die Wahrnehmende(n)). Eine Beobachtung von Noel (1997: 279) zielt eben in die Richtung eines unterschiedlichen Wahrnehmungs-Status: „‚Givenessʻ seems almost to be a necessary condition for the choice of an infinitival complement to be possible, and ‚newnessʻ seems almost to necessitate a that -clause“. Wichtig ist hierbei, dass es sich um die erzählte Wahrnehmungssituation handelt, nicht um die Erzählsituation ( Given und New sind hier als Termini mit Blick auf die psychologische Realität verwendet).

Der Rückblick auf unsere Beispiele aus dem Neuen Testament (und die Ergebnisse der zugrunde liegenden Studie, vgl. Mucha iV) zeigen dieses Phänomen am Beispiel von sehen : Im Sinne einer Sinneswahrnehmung wird das Ereignis-Komplement eher infinit konstruiert, im Sinne eines Erkenntnisvorgangs eher als Komplementsatz:

(9) Da aber die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten sahen die Wunder […] vnd die Kinder im Tempel schreien . (Luther Ausgabe letzter Hand 1545, Mt 21,15)

(12) Da er nu sahe Petrum vnd Johannem / das sie wolten zum Tempel hin ein gehen. (Luther Ausgabe letzter Hand 1545, Apg. 3,3)

Für den infiniten Konstruktionstyp AcI ist belegt, dass er in den klassischen (und dann romanischen) Sprachen bei gleichzeitigem Ausbau des Modussystems abgelöst wird durch Komplementsatzstrukturen [mit ὁτι; ὡς; quia; quod] (vgl. Calboli 1978: 212; Calboli 1983: 44–45; Becker 2014: 186). Das Phänomen der veranschlagten „Giveness“ und „Newness“ kann also hier nicht mehr als tendenziell unterscheidendes Kriterium greifen. Die Frage ist, ob die Konstruktionstypen (≆ Sätze), die das Schema x ≆ y instanziieren, in Abhängigkeit von ihrer Instanziierung „Giveness“ oder „Newness“ auf der Wahrnehmungsebene konturieren. „Giveness“ ist daran gebunden, dass etwas bekannt ist (mehr oder weniger generisch). Das, was bekannt ist, muss aber nicht durch eine episodische Struktur als Wissen in Form eines eigenen Erfahrungswertes generiert worden sein, sondern kann als Wissen ohne Erfahrungswert (= semantisches Gedächtnis) abgespeichert sein (vgl. hierzu auch Mucha 2018: 32f.). „Newness“ hingegen ist an Erfahrungswerte gebunden, die episodisch in Raum und Zeit lokalisierbar sind (= episodisches Gedächtnis) und entweder durch Situationen in der Realität oder durch reflexive Situationen auf der metakognitiven Ebene gewonnen werden können.

4 Fazit

Im vorliegenden Beitrag habe ich das Schema x ≆ y als Grundlage vier unterschiedlicher Kopulasätze mit SEIN / BE angesetzt und diese Einteilung mit Überlegungen zu semantischem und episodischem Gedächtnis, Generizität, Urteilstypen und Perspektivierungsleistungen verbunden. Im Anschluss an diese Darlegung wurden die Begriffe „Giveness“ und „Newness“, dem informationsstrukturellen Zusammenhang entwendet und auf die Wahrnehmungssituation des / der Erzählenden übertragen. Hieraus habe ich abgeleitet, dass semantisches Wissen mit episodischen Werten abgespeichert sein kann, über die der / die Erzählende durch reale oder metakognitive episodische Erfahrungen verfügt.

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